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Diskussion:Voltaire

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Letzter Kommentar: vor 16 Jahren von Weiter Himmel in Abschnitt Problematische Kommentare ???
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Hinweis: Wegen eines unglücklichen Verschiebemaneuvers steht die alte Versionsgeschichte (bis 9. Dez. 2006) des Voltaire-Artikels jetzt hier: [1] Entsprechend die Geschichte dieser Diskussionsseite hier: [2]

Rassismus und Antisemitismus

Was hier fehlt, sind seine Aussagen zur Minderwertigkeit anderer "Menschenrassen", besonders der Schwarzen und Juden, seltsam das solche Dinge immer fehlen...

Voltaire hat sich nie über "Menschenrassen" geäussert. Er war gegen alle Religionen, gegen das Christentum, gegen den Islam und natürlich auch gegen das Judentum. Keine Religion war vor seinem Spott sicher. Aber mit "Rasse" hat das nichts zu tun, und über das Schicksal schwarzer Sklaven hat Voltaire sich, z.B. in seinem Roman "Candide", sehr mitfühlend und verständnisvoll geäussert.

Hallo, ich habe gerade die folgenden Sätze gestrichen:
Ganz im Widerspruch zu seiner toleranten Denkweise schien er aber auch Antisemit gewesen zu sein. Ein Hinweis darauf findet sich z.B. in Zadig. In Kapitel 10 wird eine Figur von einem hebräischen Händler betrogen, und in Kapitel 12, wo div. Weltreligionen durch entspr. Repräsentanten vertreten werden, um ihre Glauben zu diskutieren, fehlt ein Vetreter des Judentums.

Begründung: Ich habe jetzt "Zadig oder das Schicksal" gelesen.
1. Es stimmt, dass in hebräischer Händler seine Schulden nicht zurückzahlen will. Was aber auch noch vorkommt, ist:
Ein Ägypter will ihn mit einer Lanze durchbohren, in Ägypten wird er versklavt, Syrer wollen ihn ausrauben, die Babylonier wollen ihn erdrosseln und seine Geliebte vergiften, die Araber haben vor, ihn auf kleiner Flamme zu verbrennen, etc...
2. In Kap. 12 verspottet Voltaire div. Weltreligionen, und ich frage mich nun, ob er Antisemit ist, weil er es versäumt, das Judentum zu verspotten.

Martin-vogel 15:59, 11. Apr 2004 (CEST)

Angebliches Zitat

In dem Voltaire Artikel werden Aussagen und Meinungen präsentiert wie: "Ihre Meinung ist mir zwar widerlich, aber ich werde mich dafür totschlagen lassen, dass Sie sie sagen dürfen." Das ist ein Satz, der schon seine Runden gedreht hat, allerdings bitte ich den Zitierenden, dafür eine vernünftige Quelle anzugeben. Man kann nicht alles und mehr behaupten ohne Quelle. bitte klären Sie mich auf. Danke --Cornischong 23:43, 22. Apr 2004 (CEST)

Zitate in Version von 08:48, 10. Okt. 2007 geklärt

"Ich missbillige was Sie sagen aber ich werde – bis in den Tod – Ihr Recht verteidigen, es zu sagen." - Obwohl diese Worte regelmäßig Voltaire zugeschrieben wird, wurden sie zuerst benutzt von Evelyn Beatrice Hall in "Die Freunde von Voltaire" (1906), geschrieben unter dem Pseudonym Stephen G. Tallentyre. Ein sehr ähnliches Zitat Voltaires lautet aber: "Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen."

Und bereits wenige Stunden später ( 13:03, 10. Okt. 2007) gelöscht, warum wohl fragt sich jeder Gebildete?!!!!!--217.234.13.251 10:34, 11. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Lausiger Artikel [Anm.: gemeint ist eine ganz frühe Version]

Mit Äußerungen wie: "wo er dem antiklerikalen Denken frönen durfte" entlarvt sich der Autor selbst. Für Leute, die mit der Biographie Voltaires ein wenig vertraut sind, hätte es dieser Äußerung allerdings nicht bedurft, um festzustellen, wes Geistes Kind hier schreibt. Wer in einem Artikel über Voltaire dessen Kampf -> um das Leben des von der Inquisition zum Tode verurteilten Chevalier de la Barre (er hatte seinen Hut vor einer vorbeiziehenden kath. Prozession nicht gezogen) und -> für die Rehabilitation des ebenfalls aus religiösem Haß getöteten Jean Calas wegläßt, sich stattdessen freut, daß im Haus Voltaires jetzt Bibeln verkauft werden (welches Haus meint er eigentlich? Das Geburtshaus steht nicht mehr, Cirey ist ein Museum, Ferney ebenfalls, Les Délices eine Bibliothek, womit die Häuser aufgezählt wären, die Voltaire am längsten bewohnt hat) und es sich als krönenden Abschluß (das bleibt kleben, nicht wahr?) nicht verkneifen kann, Scholl Latours unüberlegte Äußerung zu zitieren, der sollte lieber einen Artikel über Ignazius v. Loyola verfassen als sich ausgerechnet an Voltaire zu vergehen.

Hallo Anonymer (bitte Deine Beiträge mit ~~~~ unterschreiben), dass dieser Artikel mangelhaft ist, liegt auf der Hand. Du bist eingeladen, ihn zu verbessern - darin liegt der Sinn dieses Projekts. Rainer 01:42, 1. Okt 2004 (CEST)

ein anonymer Wikipedia-Fan: Würde dann bitte wer diesen Artikel bearbeiten bzw gleich neu schreiben, wenn er so fehlerhaft ist bzw zu viele persönliche Meinungen widerspiegelt! Ich kenne mich leider zuwenig mit der Person Voltaire aus. Aber er ist ja nicht gerade unwichtig und eine fehlerhafte Information aus diesem Grund besonders tragisch...bitte bitte... (Freimaurer war er auch *g damit is eh klar dass er von Kirchengängern nicht gemocht wird). Benutzer:80.108.62.254 02:55, 22. Okt 2004 Unterschrift nachgetragen Interpretix 17:59, 20. Nov 2004 (CET)

Hallöle Wikipedia-Fan,
hab den von Dir eingefügten Warnhinweis wieder entfernt, da in dieser Form unüblich (ganz abgesehen davon, dass jeder Wikipedia-Artikel Fehler oder enthalten kann (und wohl auch enthält). Es gibt, je nachdem, was konkret am Artikel auszusetzen ist, diverse Bewertungsbausteine zum Einfügen die den Vorteil haben, dass der Artikel dann automatisch auf einer Liste erscheint (und damit die Chancen sich zumindest ein wenig erhöhen, dass er wirklich überarbeitet wird) ... Grüße Interpretix 17:59, 20. Nov 2004 (CET)

Bitte keine Moralurteile!

Bitte keine Moralurteile ("menschenverachtend", "fürchterlich", was für lächerliche Befunde in einem Beitrag über einen Philosophen, der doch heute funktionalistisch betrachtet und gar nicht verehrt werden will): der (geänderte) Text spricht auch so für sich und wir müssen uns hier nicht als Gutmenschen vor der Geschichte profilieren. Der Verfasser möge den Nachweis führen, daß er zu Voltaires Zeiten nach unseren heutigen Moralvorstellungen gehandelt hätte. Einwände? --UPH 12:31, 21. Jan 2005 (CET)

Alternativ-Biografie [Anm.: gemeint ist die Hauptquelle der jetzigen Fassung]

Habe eine Alternativ-Biografie aus meinen "Namen, Titel und Daten der franz. Literatur" übernommen und für Wikipedia leicht bearbeitet. Ich hoffe, sie findet mehr Anklang als die bisher vorhandene. Allerdings dürfte es schwierig sein, bei einem so bedeutenden Autor wie Voltaire alles Wichtige gleich zufriedenstellend zu behandeln. Die alte Biografie einfach zu löschen, scheue ich mich etwas. Immerhin steckt doch einige Arbeit darin. Ich lasse sie zunächst mal stehen und warte auf Reaktionen. Benutzer:Gert pinkernell

Hallo Gert, grundsätzlich ist das prima (ich habe den neuen Text allerdings noch nicht gelesen), aber die Methode geht so nicht. Jetzt stehen zwei Versionen hintereinander in einem Artikel, was die Leser irritieren dürfte. Wenn Du Dich scheust, den alten Text zu überschreiben (dabei geht er ja nicht verloren), solltest Du eine Seite Benutzer:Gert pinkernell/Voltaire mit Deinem Text anlegen und hier zur Diskussion stellen. Ein Gruß nach Wuppertal und herzlich willkommen, Rainer 01:02, 6. Mär 2005 (CET)

Hallo Gert, Hallo Rainer, ich habe eben die beiden Versionen als Vorschlag zusammengeführt. In der vorherigen Version stand ja nicht so sonderlich viel drin, so dass ich die wenigen Informationen die nicht in der hervorragenden neuen Version enthalten waren, dort möglichst schonend hinzugefügt habe. Was von der alten Version nicht gepasst hat, habe ich dann unter Kurioses und Interessantes bzw. Kritik eingeordnet. Eine Quellenangabe ist weiter unten, vielleicht kann man die auch noch etwas anders gestalten. Schönen Gruß --Webmaster@sgovd.org (Nachricht) 03:25, 6. Mär 2005 (CET)

Habe meine Voltaire-Biografie in "Namen, Titel ..." noch einmal überarbeitet und die hier eingestellte danach auch. Eine Kleinigkeit: Man kann nicht sagen, Voltaire habe sein Jurastudium "niemals abgeschlossen", denn das war gar nicht üblich. Man studierte in der Regel, um sich ein paar fachliche Qualifikationen zu verschaffen, nicht um möglichst ein Examen zu machen. Für den anschließenden Job sorgte ohnehin die Familie, z.B. durch Kauf oder Vererbung eines Postens.

Herzliche Dank! Das sieht doch schon sehr gut aus. Rainer 13:53, 6. Mär 2005 (CET)

Nicht alles, was in der ganz alten Version scheinbar zusätzlich stand, war richtig. Z.B. gehört m.W. nicht zu V.s besonderen Verdiensten, einer der Begründer des Sensualismus gewesen zu sein. Dass V. im Kreis um den Malteserchef besonders mit frühaufklärerischem Gedankengut vertraut gemacht worden sei, ist vielleicht zwar nicht falsch, aber auch nicht "richtig", denn das lag inzwischen quasi auf der Straße. Auch dass V. erst in England mit dem Deismus in Berührung gekommen sei, stimmt sicher nicht. Also bitte nicht einfach Dinge nur deshalb in den Artikel wieder einbauen, weil sie mal vorhanden waren, sondern allenfalls nach sorgfältiger Nachprüfung! Gert P.

Danke für die Korrekturen und Hinweise! --Webmaster@sgovd.org (Nachricht) 02:42, 14. Mär 2005 (CET)

Vielleicht sollten wir die 50 Tassen Kaffee und die Anekdote mit den Eseln bei Gelegenheit streichen. Selbst wenn sie stimmen (was ich aber nicht annehme), sind sie in einem Lexikon doch eher überflüssig. Gert P. (15.3., 0:30)

Das mit dem vielen Kaffee scheint zu stimmen und wird oft behauptet. Das mit dem Esel habe ich auch schon an anderer Stelle gelesen. Ich sehe keinen Grund so etwas zu streichen, wenn es nicht mit Bestimmtheit behauptet wird; die Menschen scheint es zu interessieren und macht ihnen die Person wohl menschlicher oder bringt sie ihnen näher, sonst wäre es vermutlich nicht hinzugefügt worden. --Webmaster@sgovd.org (Nachricht) 01:44, 15. Mär 2005 (CET)

Armer Voltaire! so viel Kaffee! Balzac soll ja dran gestorben sein. Aber mir solls recht sein und die Esel auch. G.P.

Ich halte die 200 Pinten Zitronenlimode, die Voltaire 1723 trank und das Maultier des Papstes ( La Mule du Pape ) für wichtiger.

Dr. Ralph

Eine Quelle die Licht in die Geschichte mit 50 Tassen Kaffee bringt findet sich in den Mémoires sur Voltaire von Wagnière, Aimé André, Paris 1826 auf Seite 153 in der Anmerkung 7:

Deux tasses et demie en cinq fois, ont passer pour cinq tasses aux yeux de quelques spectateurs. L´un d´eux aura pu écrire qu´on avait vu M. de Voltaire prendre cinq tasses de café de suite, cést-á-dire dans la même séance, puis quelque copiste aura transformé cinq en cinquante pour la journée entiere.

Ralph

Exzellenz

Vielleicht habt Ihr ja Lust die Diskussion des Artikels hier zu verfolgen und gegebenenfalls Ergänzungen einzufügen: Diskussion bei den Exzellenten. Stern !? 13:16, 14. Mär 2005 (CET)

Laut Benutzer:Carbidfischer sollte man außer der Biographie noch mehr zu seinen Werken zu seiner Philosophie schreiben. --Webmaster@sgovd.org (Nachricht) 01:54, 15. Mär 2005 (CET)

In unserem deutschen Verständnis war Voltaire eigentlich gar kein Philosoph, zumindestens kein irgendwie eigenständiger origineller Denker. Er war vielmehr "nur" genialer Propagandist aufklärerischer Ideen, die er anderswoher übernahm und wirksam unter das Publikum brachte. Am originellsten sind vielleicht sein Feldzug gegen die Bibel und die Kath. Kirche (aber auch gegen Priester überhaupt) und seine späten Zweifel an der Richtigkeit theistischer Vorstellungen. Seine größte geisteshistorische Leistung ist vermutlich die Revolutionierung der Geschichtsschreibung. G. Pinkernell (19.3.05)

Voltaire, 13. März

Aus Wikipedia:Bildungsoffensive. Für mich als Laien schon sehr toll! Stern !? 23:10, 13. Mär 2005 (CET)

  • Contra. Übergewicht der Biografie. Voltaire war Philosoph und Autor, davon steht hier eindeutig zu wenig. -- Carbidfischer 13:14, 14. Mär 2005 (CET)
"Voltaire soll täglich über 50 Tassen Kaffee getrunken haben." - "... so soll er ironisch vorgeschlagen haben,..": Soll er? Ohne einen Hauch von Beleg wirken diese Kaffeeklatsch- "Informationen" peinlich! Und das in einem Voltaire-Artikel! -- "die immense Korrespondenz Voltaires zum Vorschein (über 22.000 Briefe!)": Die französischsprachige Wikipedia spricht von "Il a laissé 1500 lettres". Die englischsprachige schweigt sich lieber aus über die Zahl der Briefe. Woher stammt die "über 22.000" Zahl? -- Bei der "Literatur" wird nicht eine einzige Voltaire-Ausgabe erwähnt! --Cornischong 03:27, 15. Mär 2005 (CET)
  • CONTRA:"Das mit dem vielen Kaffee scheint zu stimmen und wird oft behauptet. Das mit dem Esel habe ich auch schon an anderer Stelle gelesen.", schreibt einer der Autoren auf der Diskussionsseite; wenn also Etwas "oft behauptet" wird, stimmt es; desweiteren, wenn jemand es "schon an anderer Stelle gelesen" hat. Hört ihr Voltaire im Grabe rotieren? -- Zum seriösen Teil: Nach der Lektüre des Artikels fragt sich der Leser, was denn so Besonderes an diesem Arouet gewesen sein soll. Ein Sozialschmarotzer, der aus der königlichen Schatulle lebte, sich einige Mätressen hielt, sich es mit etlichen Herrschern verdarb und "über 22.000" Briefe (sic!) schrieb. Bloß, was er schrieb verrät der Artikel eigentlich nicht. Hat vielleicht einer der Autoren eine Zeile Voltaire gelesen? Und so einer soll einer der wichtigen "Aufklärer" gewesen sein?! Ein Prosit auf den Obskurantismus? --Cornischong 10:19, 16. Mär 2005 (CET)
  • Contra: Ein Meister des Worts hat etwas besseres verdient, als einen Artikel, dessen Stärke vor allem in seinen unfreiwillig komischen Formulierungen liegt. Delos 00:20, 23. Mär 2005 (CET)
  • contra: sprachlich dringend überarbeitungswürdig. der erste teil glänzt durch bandwurmsätze, die selbst ich, auch in diskussionen, nur sehr selten, und wenn dann nur wenn ich so gar nicht genau weiss was ich sagen will, hinbekomme, mich aber dafür dann danach auch noch schäme. der zweite teil hat was von "17XX passierte das. 17XY passierte jenes. 17XZ passierte wieder was anderes." Zu seinem Werk fast nichts, zu seinem Einfluss nichts (weder einflüsse auf ihn, noch einfluss voltaires auf andere. und warum bitte ist der einzige hinweis auf voltaire als geschäftsmann ein zitat aus dem nun wirklich zum thema gehörigen Latour-Buch über Afrika? -- southmönch 13:54, 30. Mär 2005 (CEST)

Voltaires Briefe

Voltaires Korrepondenz umfasst in der vielbändigen Gesamtausgabe von Th. Besterman tatsächlich an die 22.000 Briefe, davon gut 15.000 von Voltaire selbst. Der hat schließlich über 65 Jahre hinweg Briefe geschrieben, wobei ja auch nicht alle lang sind. In seinen letzten Lebensjahrzehnten hat er außerdem die meisten Briefe einen Sekretär diktiert. Die o.g. Zahl 1500 (bei der anscheinend eine Null verloren gegangen ist) ist jedenfalls viel zu niedrig. Gert pinkernell (7.4.05)

Scholl-Latour-Zitat

Der Schreibende war so frei und hat folgenden Abschnitt gelöscht:

Mit Peter Scholl-Latour (Afrikanische Totenklage, S. 260) sei kritisch angemerkt, „dass Voltaire persönlichen Gewinn aus dem afrikanischen Sklavenhandel der französischen Hafenstadt Nantes gezogen hatte und dieses menschenverachtende Geschäft mit dem Satz zu rechtfertigen suchte: 'Es besteht ein ebenso großer biologischer Unterschied zwischen dem Weißen und dem Neger wie zwischen dem Schwarzen und dem Affen'“.

Nämlich eigentlich gar keiner - letztlich also auch nicht zwischen dem Weißen und dem Affen. Offenbar fällt es bis heute schwer, Voltaires hintersinnige, sibyllinische Ironie zu entschlüsseln.;-)

Begründung: Kritik ist gut und schön - und gerade in einem Artikel über einen Denker des 18. Jahrhunderts naturgemäss am Platz. Der Vorwurf der Bewusstseinsspaltung ist allerdings ein herber und das Scholl-Latour-Zitat enthält wohl einen solchen. Er müsste quellenmässig exakt belegt werden. Wo und wann hat der gute Voltaire - möglicherweise in einem Moment äusserster geistiger Umnachtung - das geschrieben? Verwandtes hat Ernst Haeckel (1834-1919), deutscher Schriftsteller und Inspirator der Eliten des "3. Reiches", 1866 notiert: "... die Unterschiede zwischen den höchsten und den niedersten Menschen [sind] grösser, als diejenigen zwischen den niedersten Menschen und den höchsten Thieren..." (Generelle Morphologie der Organismen, 1866, Bd. 2).
Carlmahler 10:31, 29. Jun 2005 (CEST)

Voltaire als Philosoph

Wie ich oben schon einmal erwähnt habe, war Voltaire kein Philosoph oder Denker im deutschen Sinne, sondern ein Allround-Literat, der sich unter anderem mit dem Gedankengut der Aufklärung identifizierte und es verbreiten half. In Frankreich läuft er bezeichnenderweise auch eher unter der Rubrik "Schriftsteller/Autor", weil er in seinen ersten 40 Schaffensjahren weitaus mehr belletristische und historiographische als philosophische Werke verfasst hat. Das Voltaire-Bild der Zeitgenossen zeigt sich übrigens gut in der Inschrift, die 1791 (vermutlich von einem Mitglied der Académie des Inscriptions et des Belles-Lettres) für den Sarkophag im Pariser Panthéon formuliert wurde: POETE HISTORIEN PHILOSOPHE IL AGRANDIT L'ESPRIT HUMAIN ET LUI APPRIT QU'IL DEVOIT ETRE LIBRE (dt.: Als Dichter, Historiker, Philosoph machte er den menschlichen Geist größer und lehrte ihn, dass er frei sein soll.) Hiernach wäre V. zu etwa gleichen Teilen "Dichter" (d.h. Lyriker, Dramatiker, Epiker und Erzähler), "Historiker" und "Philosoph" gewesen, wobei wohl bewusst offen gelassen ist, ob die Anordnung eine Bedeutungsabstufung meint oder sich auf die Chronologie der Entwicklung des Autors bezieht. Das Bild V.s in Deutschland, wo man ihn fast nur als Philosophen sieht, ist sehr einseitig. Gert pinkernell 12:13, 30. Mär. 2007 (CEST)Beantworten

Nochmalige Überarbeitung

Da mich der gute alte Voltaire nicht loslässt (ich habe schon 1964 meine Examensklausur in franz. Literatur über ihn fabriziert), habe ich den Artikel noch mal durch den Wolf gedreht. Die letzte Überarbeitung meines Textes von fremder Hand (die mir zwar einige Unklarheiten bewusst gemacht hat, aber auch einige Ungereimtheiten verursacht hat) mochte ich nicht gern stehen lassen. Benutzer: Gert pinkernell 23:24, 3. Aug 2005 (CEST)

Kommentare zu nochmaligen, mich etwas traurig stimmenden "Korrekturen" meines Textes:

Für Voltaires Bild von sich selbst war die Überzeugung, dass er Sohn des Adeligen Rochebrune sei, ein sehr wichtiges Element. Es erklärt vieles in seinem Verhalten in jüngeren Jahren, z.B. die Selbstverständlichkeit, mit der er in von Adeligen dominierte Kreise strebte, oder die Hartnäckigkeit, mit der er seinem bürgerlichen Vater das Jurist-Werden verweigerte. Also bitte diesen Punkt nicht wieder beckmesserisch streichen! In einer so ausführlichen Darstellung ist dieser eine Satz nicht zuviel.

In den tonangebenden Pariser literarischen Zirkeln der 1720er Jahre verkehrten sowohl bürgerliche als auch adelige Schöngeister. Spezifische "literarische Salons des Bürgertums", die ein Korrektor erfunden hat, gab es in diesem Sinne nicht oder kaum. Sie hätten Voltaire auch garantiert nicht interessiert.

La Ligue alias La Henriade war kein "Heldenepos", wie irgendjemand hartnäckig meint, sondern sollte eher so etwas wie ein nationales Epos über die letzte und schlimmste Phase der Religionskriege werden. Henri IV steht auch erst im letzten der 5 Teile im Zentrum.

Die Bastille war kein Ort, wo man "eingekerkert" wurde, wie jemand formuliert hat, sondern eine relativ humane Haftanstalt für bessergestellte Delinquenten. Diese konnten Besuch empfangen, sich von Verwandten versorgen lassen, gelegentlich am Tisch des Kommandanten speisen usw.

Madame de Bernières als eine "Mätresse" zu bezeichnen, ist irreführend. Sie war eine verheiratete adelige Dame, die Voltaire als zeitweiligen Geliebten hatte (während zugleich ihr Mann vermutlich auch seine Geliebte und daneben vielleicht noch eine bezahlte Mätresse hatte).

Dass Voltaire sein Werk La Ligue dem König widmen "wollte", wie jemand schrieb, ist eher zweifelhaft. Er bot diese Widmung an, als er Schwierigkeiten mit der Zensur bekam.

Madame de Prie mit allen Elementen ihres langen Namens auszustatten, was jemand für nötig hielt, ist für einen Voltaire-Artikel wenig sinnvoll. Wer sich in der Zeit gut auskennt, stolpert anfangs beim Lesen sogar, ehe er sieht, dass schlicht Mme de Prie gemeint ist.

Der Duc de Bourbon war kein "Premierminister", denn den Begriff gibt es in Frankreich erst seit 1958. Er war so etwas wie der Regierungschef, damals einfach "le ministre" genannt.

Voltaire schrieb seine Philosophischen Briefe nicht nur für das "Lesepublikum", wie jemand korrigiert hat, sondern der Intention nach für alle Franzosen.

Korrekturen sollten auch syntaktisch bitte behutsam (und korrekt) vorgenommen werden. Ein Satz wie: "Als Friedrich 1740 den Thron bestieg, entsandte ihn der Kriegsminister (...) nach Preussen" (das übrigens auch die neue Rechtschreibung mit -ß- schreibt) ist in sich falsch.

Am Ende von Candide wird nicht "kreative Arbeit" empfohlen, wie jemand meinte, sondern einfach nur Arbeit, z.B. in Gestalt der Gartenarbeit, die Candide vorschlägt. Auch versucht der Text nicht nachzuweisen, dass gegen die menschliche Dummheit kein Kraut gewachsen ist, sondern dass die bestehende Welt leider vom Zufall beherrscht wird und damit nicht die beste aller vorstellbaren Welten ist.

Das Dictionnaire portatif ist weniger "kleruskritisch", wie jemand korrigiert hat, als religions- und bibelkritisch. Benutzer: Gert pinkernell 84.175.139.164 23:32, 15. Aug 2005 (CEST)

Der Candide richtet sich nicht spezifisch gegen den Rousseauschen Naturoptimismus (in Gegenteil, die südamerikanischen Indianer, die "Oreillons", denen Candide begegnet, werden als gute Wilde dargestellt), sondern gegen Leibniz und die Wolffianer. Nicht umsonst beginnt die Handlung in Deutschland und ist Candides Hauslehrer ein Deutscher und Leibnizianer, der auch den Satz von Leibniz "beweist", wonach alles zum Besten steht in dieser besten aller Welten. Benutzer: Gert pinkernell

"Sekundärer Vandalism"

Cassonade, Theodi: Ihr habt natürlich beide recht, nicht alle Änderungen von Cassonade atmen den Geist eines allzu "freakigen" Verhältnisses zum Patriarchen von Ferney. Einiges erinnert allerdings frappant an den kunstvoll holprigen, teilweise an Diffamation grenzenden Stil des unstrittig kenntnisreichen Wikipedianers Gert P., der auf Voltaire eher schlecht zu sprechen ist (s. Versionsgeschichte bis Juni 2005). Gegen eine fleißige Einarbeitung von Cassonades enzyklopädischen Ergänzungen ist selbstverständlich nichts einzuwenden - damit der Artikel nicht ellenlang wird und lesenswert bleibt, vielleicht sogar auf Kosten von Bestehendem. Allerdings bin halte ich dafür, dass Cassonades jetzige Version nicht en bloc wiederhergestellt wird. Carlmahler 16:39, 17. Okt 2005 (CEST)

Ich hab mir Cassonades Änderungen noch mal durchgelesen und finden seine Version besser, als die von Dir revertierte. Deswegen habe ich Cassonades Version wieder eingestellt. Ellenlang darf ein enzyklopädischer Artikel ruhig sein, solange er lesenswert ist. M.E. ist er so lesenswerter. Wenn Du meinst, dass einzelne Punkte POV sind, ändere diese bitte im Detail, ohne Kollateralschäden zu produzieren. Theodi 17:23, 17. Okt 2005 (CEST)

allzu idealistische Vorstellungen zur Person

Auf die Gefahr hin, dass ich nochmals verdächtigt werde, ihn "diffamieren" zu wollen (was mir fern liegt, denn ich schätze und achte ihn durchaus), möchte ich doch davor warnen, den jüngeren Voltaire schon für den entschlossenen humanitären Kämpfer zu halten, der er in seinen späten Jahren unstrittig war. Im Gegenteil, er war stolz auf seine intellektuelle Überlegenheit, eitel, nachtragend und häufig ziemlich rücksichtslos. Erst nach ca. 1750, nach einer längeren Phase der Verluste geliebter Personen, persönlicher Kränkungen und Misserfolge sowie des Miterlebens von Katastrophen wie dem Erdbeben von Lissabon und dem Siebenjährigen Krieg reifte Voltaire zu dem philanthropischen Patriarchen von Ferney, als der er in die Geschichte eingegangen ist.

So entwickelte V. auf dem Kolleg z.B. angesichts der sozialen Ungleichheit, die unter den Schülern herrschte, ganz offensichtlich nicht die Idealvorstellung von so etwas wie sozialer Gleichheit. Vielmehr beherrschte ihn anschließend der Wunsch, auch selber reich und adelig zu werden. Erst später, als er merkte, dass ihm sein ererbter und erworbener Reichtum und die offizielle Erhebung in den Adelsstand keine völlige Integration verschafften, sah er die Institution Adel kritisch.

Die beiden satirischen Gedichte auf den Regenten waren nicht das Werk eines "kühnen Jungautors" (wie jemand schrieb), der von politischen Motiven animiert wurde, sondern der Versuch, einer hochstehenden Person und ihrem Umfeld zu gefallen, sprich Anerkennungsstreben. Benutzer: Gert pinkernell 24.23.154.103 22:25, 19. Okt 2005 (CEST)

Voltaire schrieb an Friedrich II. (ich glaube nachdem sie sich ausgesöhnt hatten?) am 03.06.1760 im Kontext des Siebenjährigen Krieges: "Ob Sie den Rang eines berühmten Wohltäters oder den eines berühmten Unholds bekleiden, ist mir einerlei."

Um diesen Ausspruch richtig verstehen und einschätzen zu können, müsste man schon den Kontext wissen. So, wie der Satz da steht, sagt er eigentlich gar nichts. Gert pinkernell 21:38, 2. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Der Brief ist online verfügbar: [3] --Montresor 19:26, 6. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Der vermeintliche "berühmte Unhold" ist im verlinkten Brief nur ein "berühmter Undankbarer" (illustre ingrat), also doch nicht gar zu frech. Der ganze Brief ist allerdings in einem sehr ironischen Ton verfasst und signalisiert Friedrich, dass Voltaire natürlich den Statusunterschied zwischen ihnen respektiert, aber nicht gewillt ist, vor ihm Kotau zu machen. War es das, was Du beweisen wolltest? Gert pinkernell 00:07, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten
Das offenbar fehlerhafte Zitat mit dem „berühmten Unhold“ hatte ein Anonymus angeführt. Ich habe den Brief ohne Hintergedanken ergoogelt - nur in der Hoffnung auf einen kompetenten Kommentar, den Du ja jetzt beigesteuert hast. --Montresor 18:09, 24. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Deist oder nicht?

Dieser Artikel bestreitet vehement, dass Voltaire Deist gewesen sei. Im Artikel Deismus heißt es dagegen, Voltaire sei ein Anhänger desselben gewesen. Das Zitat "Wenn es keinen Gott gäbe, so müsste man ihn erfinden." wird hier als endgültiger Beweis für den Atheismus Voltaires vorgebracht, während der Autor dieses Textes dasselbe Zitat als Beweis für seinen Deismus anführt, und dazu noch weitere Sätze Voltaires zitiert, die seinen Glauben an die Existenz eines Gottes untermauern sollen. Was ist nun wahr? Wahr Voltaire Deist? Oder Atheist? Oder bloß Theist und kein Deist? Vertrat Voltaire zu unterschiedlichen Zeiten seines Lebens unterschiedlilche Auffassungen zur Existenz Gottes? Oder lässt sich diese Frage auf keine der angeführten Weisen beantworten und mehrere Sichtweisen verdienen es gleichberechtigt nebeneinander dargestellt zu werden? --Xyzzy 14:29, 8. Jun 2006 (CEST) PS: Ich habe den Artikel auf eine ältere Version zurückgesetzt, die mir näher an der Wahrheit zu sein scheint. Könnte sich vielleicht ein Experte zu Wort melden? --Xyzzy 14:35, 8. Jun 2006 (CEST)

Voltaire war offenbar bis etwa 1750 Theist, d.h. Anhänger der Vorstellung eines Schöpfergottes, der sich auch weiterhin um seine Schöpfung kümmert und insbesondere moralisches Verhalten von Menschen noch während ihres Lebens belohnt und unmoralisches bestraft. Später war er zweifellos eher Deist, wenn nicht sogar Atheist, vertrat aber nach außen hin weiter seinen alten Theismus. Denn er vermutete, dass die allermeisten Individuen nicht aus innerer Überzeugung moralisch zu handeln imstande sind und dass es dem Gemeinwesen nur gut tut, wenn das Gros seiner Mitglieder Angst vor einem allgegenwärtigen potenziell strafenden Gott hat. In diesem Punkt hatte sein Aufklärertum halt Grenzen. Gert pinkernell 23:36, 22. Jun 2006 (CEST)
Die Version, die vehement bestritt, dass Voltaire Deist war, wurde von einer etwas übereifrigen IP eingestellt. Ansonsten dürfte das, was Gert pinkernell geschrieben hat richtig sein. Vielleicht sollte das nochmal jemand nachlesen und eine Quelle angeben. --Klaus 10:16, 25. Jun 2006 (CEST)

Candide

Aus welcher Stelle des Textes lässt sich eigentlich entnehmen, dass Candide auch oder gar zentral als eine Diatribe gegen "die Naturverklärung à la Rousseau" zu lesen ist (wie jemand immer wieder korrigieren zu müssen glaubt)? Voltaire lässt seinen Helden doch nur en passant mit einem Naturvolk in Berührung kommen und dieses stellt er als gar nicht unsympathisch und unvernünftig dar, wenn auch etwas von oben herab. Seine Attacken auf Rousseau und dessen Adepten datieren erst von später. Also bitte nicht, nur weil man sich irgendwo so etwas angelesen hat, unkritisch in den Text hineinlegen, was nicht drin ist! Gert pinkernell 13:19, 11. Jul 2006 (CEST)

Voltaire's Candide von 1759 ist natürlich auch eine Antwort auf Rousseaus Naturtraktat Discours sur l'origine et les fondements de l'inégalité parmi les hommes von 1755. In einem Brief an diesen schrieb er am 31. August 1755, wenige Wochen vor dem Erdbeben von Lissabon: "Ihren neuen Traktat gegen das Menschengeschlecht habe ich erhalten. Niemals hat man so viel intellektuelle Energie darauf verwendet, Tiere aus uns zu machen. Man bekommt geradezu Lust, auf allen Vieren zu gehen [...]." Über die Naturkatastrophe von Lissabon und die Auseinandersetzung mit der Naturverklärung im Stil Rousseaus im Candide schrieb u.a. Christophe Paillard, Le désastre de Lisbonne : de Voltaire à Rousseau (preisgekr. Diss., Univ. Lyon, 2000/2002) A2 22:04, 12. Jul 2006 (CEST)
Mag ja sein, dass ein Doktorand, der gehalten ist, möglichst viel stützendes Material für seine These zu finden, dazu neigt, zahlreiche Textstellen im "Candide" als auf Rousseau bezogen zu deuten und den Roman insgesamt als Attacke auf ihn zu betrachten. Das Gros der Leser der Zeit wird das aber kaum so gesehen haben und anscheinend das Gros der späteren Literaturhistoriker auch nicht. Denn eine unzweideutige Leserlenkung Voltaires in diesem Sinne findet nicht statt. Ich selbst möchte nach neuerlicher Überlegung allerdings auch nicht mehr ausschließen, dass das Lissabon-Kapitel als ein Seitenhieb auf Rousseaus Naturverklärung zu lesen ist. Gert pinkernell 22:44, 15. Aug 2006 (CEST)

Jean Orieux

Ich werde das Gefühl nicht los, als habe die "Biografie" Jean Orieuxs unter Historikern keinen guten Ruf. Ich lese gerade die krachneue Biografie Friedrichs II. von Jean-Paul Bled (bei dem ich inzwischen auch nicht mehr sicher bin, ob ich ihn mögen möchte), in deren Bibliografie Orieux fehlt. Auch der französische Voltaire-Artikel in wikipedia nennt Orieux nicht. Kann mir jemand mehr über Orieux und seine Reputation mitteilen? Im Übrigen steht die Affäre de La Barre IMHO exemplarisch für den Prozess der Aufklärung. Ich fände einen Hinweis darauf und auf die Rolle Voltaires durchaus hilfreich. KlausPrinz 18:47, 18. Aug 2006 (CEST)

Meines Wissens gilt das Buch Orieux' als tendenziell zu apologetisch, sprich verklärend, und zwar insbes. in dem Sinne, das es Voltaire als letztlich frommen Menschen darstellt.
Natürlich sollte man neben der Calas-Affäre auch die um den chevalier de la Barre erwähnen, dem u.a. zum Verhängnis wurde, das er Schriften von Voltaire besaß und las. Den Calas könnte man ja etwas kürzer behandeln, als es die derzeitige Darstellung tut. Gert pinkernell 23:50, 1. Sep 2006 (CEST)
Vielen Dank für die Einschätzung. Ich habe mir übrigens antiquarisch Max Gallos Buch über die La Barre Affaire besorgt. Wenn ich da durch sein werde, werde ich einen Textvorschlag zu La Barre präsentieren. Das kann aber noch etwas dauern, da ich noch 4 dicke Schinken zu lesen und rezensieren habe. KlausPrinz 13:57, 2. Sep 2006 (CEST)

Voltaire und die Religion Islam

http://www.sueddeutsche.de/,tt1m3/deutschland/artikel/112/87025/

>>>>>>Der junge Mann hörte auf den klingenden Vornamen Gotthold, er war gerade 21 Jahre alt und durchaus gebildet, als er den Auftrag erhielt, ein paar Schriften Voltaires ins Deutsche zu übersetzen, darunter das Traktat "Von dem Korane und Mahomed". Gotthold Ephraim Lessing machte sich an die Arbeit, aber es wird ihn nicht sonderlich erbaut haben, was der große Aufklärer aus Frankreich zu sagen hatte: Mohammed sei ein "verwegener Marktschreyer", die Araber räuberisch, der Koran "ein Mischmasch ohne Ordnung". Später jedenfalls sollte Lessing in seinen eigenen Werken differenzierter urteilen. "Nathan der Weise" jedenfalls ist bis heute die Schlüsselparabel für die Toleranzidee.....<<<<<<<<<<

Mit seiner Kritik an den Missständen des Absolutismus und der Feudalherrschaft sowie auch am Deutungs- und Machtmonopol der katholischen Kirche war er einer der wichtigsten Wegbereiter der Französischen Revolution. Seine Waffen im Kampf gegen seine Gegner waren ein präziser und gemeinverständlicher Stil, Sarkasmus und Ironie.........Mohammed sei ein "verwegener Marktschreyer", die Araber räuberisch, der Koran "ein Mischmasch ohne Ordnung".....mmmmmmmmmhhhhhhm.......präziser Stil, gemeinverständlicher Stil, Sarkasmus und Ironie ein echter Aufklärer (!): Mohammed war ein verwegener Marktschreier, räuberische Araber, Koran Mischmasch ohne Ordnung. Ich bitte um Einarbeitung dieser Passagen in den Artikel...... Gruß--Bene16 05:59, 28. Sep 2006 (CEST)

Voltaires Sicht von Mohammed war nicht negativer als die von Moses oder Christus auch. Er stimmte durchaus jenen zu, die von den drei Gründungsvätern der sog. geoffenbarten Religionen als von den "trois imposteurs" (den drei Betrügern) sprachen. Man darf nicht vergessen, dass die Aufklärer sich wie Frontsoldaten fühlten unter dem Trommelfeuer der etablierten Mächte und entsprechend rabiat zurückschossen. Lessing war historisch schon in der Situation, dass er von dem grundsätzlichen Sieg der Aufklärung ausgehen konnte und deshalb die überkommenen Religionen gelassener betrachtete.
Im Übrigen sollte man nie den Stil eines fremdsprachlichen Autors nach einer Übersetzung beurteilen, selbst dann nicht, wenn sie von Lessing stammt. Gert pinkernell 00:02, 29. Sep 2006 (CEST)
Gewogen und für zu leicht befunden. Die Weisheiten dieses Voltaires (Sklavenhänder (?) und kryptischer Rassist (?) s.o. Scholl-Latour Zitat) können mit dem Tiefgang von Bibel, Koran oder anderer östlicher Weisheitsliteratur nicht mithalten.--Bene16 15:46, 29. Sep 2006 (CEST)
Das steht dir frei. Nur wer hat dir diese Freiheit beschert? Waren es die monotheistischen Religionen? Rainer Z ... 17:57, 29. Sep 2006 (CEST)
Diese Freiheit hat mir Joschka Fischer beschert und ganz sicher nicht Voltaire. Voltaire ist schon lange tot, entsorgt im Altenheim des Relativismuses zusammen mit der naiven Idee des Multikulturalismuses, der Kultur des Wegschauens, der heuchlerischen Toleranz vor jeder noch so exotischen anderen Religion und "Kultur", ohne ihre Bedeutung zu kennen und zu verstehen und der Verleugnung der christlich-jüdischen-antiken Wurzeln Europas....--Bene16 06:24, 1. Okt 2006 (CEST)

Wikipedia ist kein Diskussionsforum. Ich bitte daher darum, diese Diskussion über persönliche Ansichten einzustellen. --SGOvD-Webmaster (Diskussion) 15:21, 1. Okt 2006 (CEST)

Écrasez l'infâme!

Das Wort infâme im obigen Diktum Voltaires ist nicht mit Niedertracht zu übersetzen (wie jemand hartnäckig meint); die nämlich heißt auf Französisch l'infâmie. Auch die Übersetzung mit das Niederträchtige ist m.E. falsch, denn im Französischen sind substantivierte Adjektive i.d.R. nur zur Bezeichnung von Personen möglich, als Bezeichnungen von Sachen bzw. abstrakten Begriffen aber ungewöhnlich. L'infâme meint am ehesten eine personifizierte, in Voltaires Augen infame Instanz/Institution, eben die Kirche Gert pinkernell 22:39, 4. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Ich bin beim Googeln auf folgenden Ausschnitt aus einer Dissertation gestoßen: "Ein weiterer wichtiger Strukturunterschied zwischen dem Deutschen und dem Französischen liegt in der morphologischen Möglichkeit des Deutschen, durch einfaches Hinzufügen eines Artikels ein Adjektiv in ein Substantiv verwandeln zu können. Im Französischen hingegen ist die Substantivierung auf relativ wenige, zudem lexikalisierte, Fälle beschränkt." [4] Es folgt eine Fußnote mit Verweis auf Truffaut, Louis: Grundprobleme der deutsch-französischen Übersetzung (1975) und den Beispielen das Schöne = le beau, das Große = le grand, das Erhabene = le sublime. Nun findet man tatsächlich im Dictionnaire de L'Académie française, 4th Edition (1762):
  • "GRAND est quelquefois substantif, & signifie Sublime. Il y a du grand dans cette action-là. Il se dit particulièrement du style. Ce Poëme n'est pas bien régulier, mais il y a du grand. Cet Auteur, pour trop affecter le grand, tombe dans le galimatias. Les sources du grand. On dit proverbialement, Du petit au grand, pour dire, Par comparaison des petites choses aux grandes." [5]
  • "INFAME est aussi substantif, & signifie, Celui qui est diffamé par la Loi, ou qui a fait des choses qui le déshonorent. Les infames ne sont pas reçus en témoignage. Ne me parlez point de lui, c'est un infame. C'est une infame." [6]
Da hier -- anders als unter dem Lemma GRAND -- nur von Substantivierungen mit Bezug auf Personen die Rede ist, ist l'infâme mit abstrakter Bedeutung also nicht lexikalisiert, folglich, wenn wir der zitierten Dissertation Glauben schenken, nicht existent. Die Übersetzung "Zermalmt das Niederträchtige!" wäre demnach also tatsächlich auszuschließen. Montresor 00:52, 21. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Gut argumentiert! Ich war übrigens ziemlich erstaunt, als ich hier im Wiki vor einigen Monaten zum ersten Mal auf die Ansicht stieß, l'infâme sei mit "die Niedertracht" oder "das Niederträchtige" zu übersetzen. Aus der französischen Literatur zu Voltaire (die ich natürlich auch nur bruchstückhaft kenne) war mir die Annahme selbstverständlich, dass die Kirche gemeint ist. Gert pinkernell 22:12, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten
"L'infâme meint eine personifizierte, in Voltaires Augen infame Instanz/Institution, eben die Kirche." --- Warum die Kirche und nicht z. B., wie oft behauptet wird, den Aberglauben?
Que faites-vous à présent? travaillez-vous en géométrie, en histoire, en littérature? Quoi que vous fassiez, écrasez l'infâme, et aimez qui vous aime. (Brief an d'Alembert, 28. Nov. 1762)
Die Interpretation, dass Voltaire meint, d'Alembert solle, was immer er tue, die katholische Kirche zermalmen, finde ich nicht unbedingt zwingend. Jedenfalls suggeriert die Übersetzung: "Zermalmt die Niederträchtige" eine Eindeutigkeit, die dem französischen Original fehlt (selbst wenn man von einer Personifikation ausgeht), und die Mehrdeutigkeit war möglicherweise beabsichtigt. Montresor 17:18, 16. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Infam stammt von lat. infamis: „verrufen“. Er spricht m.E. darüber, dass egal ob sich d'Alembert mit Geometrie, Geschichte oder Literatur beschäftigt, dieser damit das schändliche Handeln (der kath. Kirche) anprangern (écrasez => belasten) solle. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 19:31, 19. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Aufschlussreicher Link zum Thema: [7]

D'Alemberts Worte "l'infâme, puisque infâme il y a, n'y perdrait rien ou peu de chose" verstehe ich allerdings nicht recht. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Montresor 23:20, 19. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Ich verstehe das so:
Die Irrationalität... da es die Irrationalität gibt, gibt es nichts oder nicht viel zu verlieren...
--Liberaler Freimaurer (Diskussion) 01:40, 20. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Nein. Die Übertragung des offenbar resignativen Satzes muss eher lauten: "Der/die Infame, denn infam ist wirklich angebracht, würde nichts oder nur wenig dabei verlieren." Gert pinkernell 22:12, 27. Feb. 2007 (CET)Beantworten
Danke! Nun bin ich noch neugierig, was Pierre Corneille in dem letzten Satz zu suchen hat: "Ce que vous savez doit être attaqué, comme Pierre Corneille, avec ménagement." Montresor 00:33, 8. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Zu Voltaires Jugend und seiner Abkunft als eventueller Sohn von Rochebrune

Mag sein, dass es (wie zwischendurch geschrieben wurde) in Voltaires Familie insgesamt 5 Kinder gegeben hat. Diese Zahl fand ich bisher allerdings allein bei Erich Köhler angegeben, der in solchen Details nicht immer zuverlässig ist. Aufwachsen tat V. mit nur zwei Geschwistern. Eventuelle weitere Kinder zwischen diesen -beide waren deutlich älter- und ihm wären also so früh gestorben, dass V. sie allenfalls vom Hörensagen kannte. Muss man sie dann in einem Lexikon erwähnen?

Dass V. außerehelich gezeugtes Kind eines M. de Rochebrune war (was mir immer wieder gestrichen wird), ist nicht sicher belegt, aber, wie A. Magnan im sehr verlässlichen Dictionnaire de la littérature de la langue francaise erwähnt, nach neueren Forschungen gar nicht unwahrscheinlich. Fakt ist jedenfalls, wie man z.B. auch in "Voltaire par lui-même" von René Pomeau nachlesen kann, dass Voltaire selber davon überzeugt war. Und dies ist bei einem Autor durchaus ein wichtiger Punkt. Vielleicht ist es ja kein bloßer Zufall, dass Candide als unehelicher Sohn vorgestellt wird, der seinen Vater nicht kennt, dass der Protagonist von V.s erster Tragödie, Ödipus, nicht korrekt weiß, wessen Sohn er ist, und dass auch in anderen Stücken (z.B. Zaire, Mérope oder Mahomet) Figuren erst spät erfahren, wer ihr Vater ist. Dass V. als Schüler etwas aufmüpfig war (was auch gestrichen wurde), aber als begabt galt, geht aus einer erhaltenen Zeugnisnotiz hervor; dass er gefördert wurde, ergibt sich daraus, dass die erste Publikation von Gedichten V.s von seinen Lehrern betreut wurde; dass er kein negatives Verhältnis zu ihnen hatte, lässt sich auch daraus entnehmen, dass er das Porträt eines von ihnen in seinem Arbeitszimmer in Ferney hängen hatte. Gert pinkernell 22:45, 31. Okt. 2006 (CET)Beantworten

Alle ungesicherten oder zweifelhaften Angaben sollen nach Wikipedia-Richtlinien sofort rückgängig gemacht werden. (Sonst sind Fußnoten anerkannter Quellen erwünscht, die man mit <ref name="kurzbez">Literaturhinweis</ref> als Fußnote anmerken kann.) --SGOvD-Webmaster (Diskussion) 00:50, 1. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Dass Voltaire sich nicht für ein Kind seines bigott frommen und autoritären bürgerlichen Vaters (und Bruder seines ebenso bigotten Bruders) hielt, sondern überzeugt war, Sohn eines literarisch dilettierenden Adeligen zu sein, ist als Angabe weder zweifelhaft noch ungesichert und wird von vielen Biografen erwähnt. Die genannte Überzeugung ist darüberhinaus ein Faktum, das für Voltaires Selbstbild sehr bedeutsam war und dessen Reflexe man an vielen Stellen zumindest des literarischen Werkes wiederfindet. Dass er auch glaubte, nicht am 21. November, sondern am 20. Februar geboren zu sein, ist dagegen für das Verständnis seiner Schriften sicher nicht so wichtig, dass man es in einem Lexikon erwähnen muss. Gert pinkernell 19:28, 7. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Il est inexact que Voltaire soit né à Chatenay le 20 février 1694, et qu’il ait été baptisé plusieurs mois après à Paris. Le texte de son acte de baptême ne laisse à cet égard aucune incertitude.
« Le lundi 22e jour de novembre 1694, fut baptisé dans l’église de Saint-André des Arcs, par monsieur Bouché, prêtre, vicaire de ladite église, soussigné François-Marie, né le jour précédent, fils de Me François Arouet, conseiller du roi, ancien notaire au Châtelet de Paris et de demoiselle Marie Marguerite Daumart, sa femme. Le parrain messire François de Castagner, abbé commendataire de Varennes, et la marraine dame Marie Parent, épouse de monsieur Symphorien Daumart, écuyer, contrôleur de la gendarmerie du roi.
« Signé: Marie Parent, François de Castagner de Chateauneuf, Arouet, L. Bouché. »
Ces mots, né le jour précédent, ne sauraient avoir été un mensonge, surtout si l’on considère que le père, étant un ancien notaire au Châtelet de Paris, ne se serait pas volontairement soustrait aux prescriptions des édits royaux, qui enjoignaient à toutes personnes de faire baptiser leurs enfants dans les vingt-quatre heures de la naissance, à moins d’avoir obtenu de l’évêque du diocèse la permission de différer les cérémonies baptismales. Ces prescriptions étaient exécutées rigoureusement, dans l’intérêt même des familles, puisque l’état civil n’était établi que par les registres où les prêtres catholiques inscrivaient les actes de baptême, mariage et sépulture. Les protestants et les juifs n’avaient pas d’état civil.
On objecte que Voltaire, né malingre et débile, a pu être d’abord ondoyé dans l’église de Chatenay, et baptisé plus tard dans la petite église Saint-André-des-Arcs, qui était située rue de ce nom, au coin de la rue Hautefeuille. Mais, aux termes de l’ordonnance d’avril 1667, l’acte de baptême devait indiquer si les cérémonies étaient seulement suppléées, et faire mention du jour de l’acte d’ondoiement.
Tout nous donne lieu de croire que la véritable date de la naissance de Voltaire est le 21 novembre 1694. [8] Montresor 03:33, 17. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Okay, laut www.schulfach-ethik.de "existiert der Taufschein nur in einer äußerst dubiosen Abschrift", aber da sollte ich ja nun nicht mehr nachschauen... Montresor 04:30, 17. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Vergleiche:

  • "V.s gelegentliche Einlassung, die Abbés Pierre-Antoine de Châteauneuf bzw. de Rochebrune seien seine leiblichen Väter, haben werkbiographischen, aber kaum historischen Anhalt." [9]
  • "Doch der ehrgeizige Sohn der Arouets wollte seine bürgerliche Abstammung nicht akzeptieren. Kurzerhand dichtete er seiner adeligen Mutter, die den Mädchennamen Marie Catherine Daumart de Mauléon trug, mehrere adelige Liebhaber an, die er reihum seiner Vaterschaft bezichtigte." [10]
Wenn er noch nicht einmal wusste, welcher Adlige nun sein Vater sein sollte, kann die Überzeugung nicht so fest gewesen sein. Wie auch? War die Ähnlichkeit so frappierend? Montresor 20:49, 2. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Eigentlich eine lustige Idee, diese Spekulation mangels Vaterschaftstests mit Hilfe eines - Achtung! - "sehr verlässlichen" Literaturlexikons stützen zu wollen. Montresor 20:39, 2. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Das in der Tat relativ verlässliche o.g. Lexikon enthält einen vorzüglichen Voltaire-Artikel, dessen Verf. auf neuere Recherchen hinweist, nach denen V.s Überzeugung vermutlich den Tatsachen entsprach. Mehr war von mir nicht behauptet worden. Die Frage, wessen wahrer leiblicher Sohn er war, wäre im Übrigen völlig irrelevant (und würde ja auch niemandem beschäftigen), wenn Voltaire selbst sich brav mit dem alten Arouet identifiziert und zufriedengegeben hätte. Offenbar mochte er dies aus uns unbekannten Gründen aber nicht und hielt sich deshalb für den Sohn eines anderen, ihm attraktiver erscheinenden Vaters. Diese Ablehnung des ungeliebten faktischen Vaters unter Identifikation mit einem vermeintlichen besseren wahren Erzeuger war (und ist es vielleicht ja heute noch) gar nicht so selten. Freud sprach in solchen Fällen von einem "Familienroman". Dass Voltaires Vermutung, Rochebrune sei sein Vater gewesen, vielleicht sogar stimmte, ist für sein Bild von sich selbst weniger wichtig als das Faktum, dass er es glaubte. Gert pinkernell 00:19, 12. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Muss man annehmen, dass ein begnadeter Fabulierer seine eigenen Märchen glaubt? Viele Schriftsteller haben über ihre Familiengeschichte geflunkert. Gibt es wenigstens einen Hinweis, dass Voltaires Mutter, Arouet senior oder Rochebrune diese angebliche Überzeugung teilten? Montresor 02:42, 12. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Seine Mutter war zu früh gestorben, den Vater fragen tut man in solchen Fällen als Kind wohl kaum. Ob er Rochebrune noch einvernehmen konnte, weiß ich leider (bisher) nicht. Ich staune, dass die Frage so viele Leute interessiert! Gert pinkernell 23:17, 14. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Châteauneuf scheidet nach neuesten Forschungen aus? Montresor 00:13, 15. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Der scheint sowieso nur in Deutschland mit im Rennen zu sein, wo er offenbar immer wieder von derselben deutschsprachigen Quelle abgeschrieben wird. In der mir (naturgemäß auch nur bruchstückhaft bekannten) franz. Voltaire-Literatur wird er in der Regel als Patenonkel geführt.
Châteauneuf ist/war auch in Frankreich im Rennen: "On a dit Voltaire fils de Châteauneuf." [11] (André Maurel: Voltaire, 1943) Montresor 01:50, 17. Mär. 2007 (CET)Beantworten
"On a dit..." würde ja heißen, dass Leute gemunkelt hätten, er sei... Diese Version ist aber sicher nicht richtig und wäre für ein besseres Verständnis der Person und der Schriften V.s auch unerheblich. Wie wohlinformiert und gutüberlegt übrigens ist das Buch von Maurel? Ein Klassiker der Voltaire-Darstellungen ist es m.W. nicht. Gert pinkernell 17:35, 19. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Das Gerücht hat es wohl gegeben. Allerdings habe ich tatsächlich ausschließlich deutschsprachige Quellen gefunden, in denen behauptet wird, Voltaire selbst habe Châteauneuf gelegentlich als seinen Vater bezeichnet. Dein Verdacht, dass das eine hierzulande verbreitete Falschinformation ist, könnte stimmen. Montresor 21:55, 21. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Vielleicht wollte er ja auch bloß ein bisschen angeben: "Er selbst führte die Leute später gerne hinters Licht, indem er frech behauptete, er sei ein unehelicher Sohn eines Liedermachers namens Rochebrune, oder auch der des aristokratischen Abbé Chateauneuf." [12] Also, dass er nicht konsequent bei einer Variante geblieben ist, ist schon ein starkes Indiz dafür, dass diese Behauptungen aus der Luft gegriffen waren - und dass er in Wahrheit weder das eine noch das andere glaubte. Montresor 03:11, 15. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Das www.schulfach-ethik (woher der zitierte Satz stammt) sollte sich schämen, in nur zwei Zeilen so viel Unsinn anzuhäufen! Wen hätte V. denn "hinters Licht führen" wollen, und dazu noch "frech"? V. hat seine Vermutung sicher nur wenigen Personen mitgeteilt, jedenfalls nicht auf dem Markt breitgetreten. Auch war er kein "unehelicher" Sohn, sondern juristisch durchaus ehelich, denn er war im Rahmen einer bestehenden Ehe geboren und der alte Arouet stellte überdies seine Vaterschaft nie in Frage. Rochebrune war kein "Liedermacher", sondern ein adeliger Ex-Offizier, der offenbar vermögend genug war, um nach Quittieren des Dienstes, d.h. jenseits der 40, in Paris zu leben und dort u.a. literarisch zu dilettieren. Was schließlich soll sich ein Schüler unter einem "aristokratischen Abbé" vorstellen? Einen Geistlichen mit vornehmen Manieren und/oder Charaktereigenschaften? Einen Geistlichen, der zur Aristokratie zählt? Letzteres wäre unrichtig, denn Châteauneuf war zwar adeliger Herkunft, zählte aber zum Stand des Klerus und nicht des Adels. Also lieber nie mehr in schulfach-ethik nachschauen, sondern in Wikipedia! Da sind zwar auch Fehler drin, aber die werden wenigstens laufend weniger. Gert pinkernell 13:05, 15. Mär. 2007 (CET)Beantworten
An den erstklassigen Manieren des Abbé de Châteauneuf habe ich keinen Zweifel. Montresor 00:52, 16. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Der Hinweis, die Vaterschaft Rochebrunes sei nach neueren Recherchen wahrscheinlich, ist wertlos, solange die Argumente nicht wenigstens stichwortartig genannt werden. Da kann man ja gleich schreiben: "Wie Matthäus und Lukas in ihren sehr verlässlichen Evangelien erwähnen, war die Mutter von Jesus eine Jungfrau", und dann noch per Fußnote auf einen weltberühmten Universitätsprofessor verweisen, der diese Theorie ebenfalls vertritt. Montresor 19:22, 15. Mär. 2007 (CET)Beantworten

"Dass Voltaire sich nicht für ein Kind seines bigott frommen und autoritären bürgerlichen Vaters ... hielt, sondern überzeugt war, Sohn eines literarisch dilettierenden Adeligen zu sein, ist als Angabe weder zweifelhaft noch ungesichert." - Ich denke doch: "Just as warmly received in the house was the noble lyricist Rochebrune, whose bastard Voltaire calls himself jokingly in a poem to the Maréchal de Richelieu." [13] (Georg Brandes: Voltaire) Montresor 22:55, 18. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Nicht uninteressant! Könntest du den Text des Gedichtes besorgen? Der wird ja nicht sehr lang sein. Ein schlagendes Beweismittel wäre er aber erst, wenn es keine weiteren Äußerungen V.s zum Thema gibt. Mit Richelieu war V. übrigens in gewissem Umfang befreundet (z. B. kannte er auch seine Geliebte näher, die Schauspielerin Adrienne Lecouvreur). Ihm gegenüber hätte er also ein pikantes privates Detail vielleicht auch scherzhaft zum Besten gegeben. Gert pinkernell 23:29, 18. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Je crains bien qu'en cherchant
de l'esprit et des traits
Le bâtard de Rochebrune
Ne fatigue et n'importune
Le successeur d'Armand
et les esprits bien faits. (8. Juni 1744 in einem Brief an Richelieu)
Dann gibt es noch das Gedicht aus Kindertagen:
Dans tes vers, Duché, je te prie,
Ne compare point au Messie
Un pauvre diable comme moi:
Je n’ai de lui que sa misère,
Et suis bien éloigné, ma foi,
D’avoir une vierge pour mère. (ca. 1706, nachdem der angeredete Duché ihn ironisch als « le nouveau Messie » bezeichnet hatte)
Schwer zu sagen, wie ernst er das alles meinte. Montresor 20:45, 20. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Die beiden zitierten Texte scheinen tatsächlich die einzigen Primärquellen zu sein: "...Rochebrune, que Voltaire, dans des vers assez indécents, s'est une ou deux fois attribué comme père..." [14] (Ferdinand Brunetière: Histoire de la littérature française classique, 1891/2) Montresor 21:21, 21. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Die beiden Texte liegen fast 4 Jahrzehnte auseinander und vor allem gehen beide davon aus, dass den Angesprochenen der Sachverhalt, auf den V. anspielt, gut bekannt ist. Selbst wenn sie die einzigen schwarz auf weiß überlieferten Belege sein sollten, muss man also annehmen, dass die Frage den guten V. nicht nur diese zwei Male beschäftigt hat, sondern zweifellos schon vorher und auch zwischendurch des öfteren. Schön, dass Du die Texte gefunden und angeführt hast! Sie widerlegen m.E. die notorischen Zweifler (die ja schließlich auch nicht der liebe Gott sind und sich irren können). Gert pinkernell 00:36, 23. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Okay, überzeugt. Ich habe den Artikel um eine entsprechende Fußnote ergänzt, um die Sache abzusichern. Montresor 13:41, 23. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Doubt has been cast upon Voltaire's paternity, and no less an authority than Theodore Besterman is convinced that the philosopher was not joking or being deliberately misleading when he referred to Rochebrune (a minor poet and friend of his mother) as his real father." (Hearsey: Voltaire, 1976) Montresor 21:38, 21. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Lieber Gert, Adrienne war mit Maurice de Saxe, einem Kollegen Richelieus liiert ( Bestermann, Th., S. 130 in der Winkler Ausgabe ). Richelieu, detaillierter: Louis Francois Armand du Pléssis, späterer Duc de Fronsac, alias Maréchal-duc de Richelieu ( da sein Onkel der etwas bekanntere Kardinal war ) 1796 -1788 war einer der ältesten und engsten Freunde ( wenn auch nicht immer zuverlässig ), aus der Schulzeit im Louis Legrand. Voltaire hatte die Ehe Richelieus mit der Herzogin de Guise angebahnt. Mit Richelieu stand Voltaire bis in die letzten Jahre im Briefkontakt. Grüße Ralph

Ist "gebongt". Danke! G.P.

Ich habe soeben folgende Fußnote durch einen kürzeren und zutreffenderen Text ersetzt: "Einige Gelehrte behaupten, dass der prononcierte Kritiker des feudalistischen Adels und des Herkunftsdünkels ein aussereheliches Kind sei. Sie stützen sich dabei auf eine vage Andeutung in dem Kindergedicht A Monsieur Duché von 1706 sowie auf rätselhafte und wohl auch ironische Äußerungen in der überlieferten Voltair'schen Korrespondenz. In einem Brief an den Herzog von Richelieu vom 8. Juni 1744 bezeichnete er sich z.B als "bâtard du Rochebrune", als Sohn des adeligen Ex-Offiziers und Gelegenheitsdichters Rochebrune." Ich habe die zitierte Fußnote deshalb gelöscht, weil sie mehrere Denkfehler enthielt, nämlich: 1) Die unsinnige Aussage, einige Voltaire-Forscher würden "behaupten", dass V. "außereheliches (bitte mit ß!) Kind" gewesen sei. Besagte Forscher referieren vielmehr nur, dass V. sich offensichtlich für außerehelich gezeugt hielt, und nennen eventuelle Anhaltspunkte dafür, dass er vielleicht Recht hatte mit seiner Vermutung. 2) Die naive Vorstellung, dass jemand, der in seinen reiferen Jahren Adel und Adelsdünkel kritisiert hat, auch in jüngeren Jahren unfähig gewesen sein müsse, sich per Familienroman (s.o.) einen adeligen Vorfahren zurechtzuphantasieren. 3) Die falsche Annahme, V.s Bezeichnung seiner selbst als "bâtard de (nicht du!) Rochebrune" sei ironisch und deshalb per se unglaubwürdig. Zum einen haben Ironie und Glaubwürdigkeit nichts miteinander zu tun. Zum andern aber ist die betr. Bezeichnung nicht ironisch, sondern, im Rahmen der insgesamt scherzhaften Strophe, witzig gemeint, ähnlich wie es die Bezeichnung Richelieus als "successeur d'Armand" zwei Verse später ist. Beide Bezeichnungen werden im Text trotz ihres Scherzcharakters als im Kern zutreffend vorgestellt. Im Übrigen kann man man die Angelegenheit Rochebrune nach der obigen ausführlichen Diskussion doch wohl als erledigt betrachten. Gert pinkernell 00:27, 29. Okt. 2007 (CET)Beantworten

Vielleicht noch eine Ergänzung: Je crois aussi certain, leur dit-il, que d'Alembert est le fils de Fontenelle, comme il est sûr que je le suis de Roquebrune : les nièces firent une exclamation et voulurent défendre l'honneur de leur grand-mère. Mais Voltaire prétendit que l'honneur de Madame sa mère consistait à avoir préféré un homme d'esprit comme était Roquebrune, mousquetaire, officier, auteur, à Monsieur son père qui pour le génie était un homme très commun, et dit qu'il s'était toujours flatté d'avoir l'obligation de sa naissance à Roquebrune. (Bericht des Ohrenzeugen Jean Louis du Pan) [15] --Montresor 20:13, 30. Okt. 2007 (CET)Beantworten
Sehr interessant! Und um etwas anderes als das Faktum, dass V. sich für den Sohn Rochebrunes hielt, geht es ja auch gar nicht. Gert pinkernell 01:03, 1. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Voltaire ohne de?

Die in letzter Zeit im Text zu findende Angabe, Voltaire habe seinen 1718 angenommenen neuen Namen lediglich "zunächst", d.h. nur anfangs, mit einem de verziert, ist sicher unrichtig. Er firmierte auch später mit Adelsprädikat (das nach seiner offiziellen Nobilitierung 1746 ja auch legitim geworden war). So ließ er z.B. 1734, also immerhin 16 Jahre nach 1718, die Lettres anglaises mit der Autorangabe M. de V*** erscheinen. Ein 1765 von einem befreundeten Künstler angefertigtes Porträt zeigt laut Untertitel M. de Voltaire. Auf der ab 1768 erscheinenden großen Ausgabe seiner Werke figuriert als Autor M. de Voltaire, und so nennt ihn auch ein nach der Uraufführung von Irène (1778) veröffentlichter Stich. Es kann übrigens sein, dass der alte Arouet kurz vor 1718 vom 3. in den 2. Stand hinübergewechselt war, d.h. vom Bürger zum Adeligen mutiert war. In Justiz und Verwaltung gab es damals Ämter, die ihren Inhaber (samt seinen Kindern) nach z.B. 20 Dienstjahren adelten. Ich vermute, Arouets Amt gehörte hierzu. Wir sollten V. also sein de uneingeschränkt lassen - auch wenn er sich beim Unterschreiben von Briefen u.ä. oft (oder meist?) mit einem einfachen Voltaire begnügte. Gert pinkernell 23:31, 8. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Briefe oder Ähnliches ohne de unterschreiben taten Adelige übrigens m.W. sehr häufig, vielleicht sogar meistens. Das war kein demonstratives Sich-Absetzen von der Institution Adel, sondern schlicht Konvention. Voltaire war doch auch alles andere als ein Sozialrevolutionär. Er kämpfte zwar für die Gleichheit der Bürger (z.B. auch der Protestanten) vor dem Gesetz, keineswegs aber für Gleichheit in puncto Status und Besitz. Gert pinkernell 20:06, 10. Nov. 2006 (CET)Beantworten

"Voltaire war doch auch alles andere als ein Sozialrevolutionär. Er kämpfte zwar für die Gleichheit der Bürger (z.B. auch der Protestanten) vor dem Gesetz, keineswegs aber für Gleichheit in puncto Status und Besitz." - Ein interessanter und wichtiger Punkt, der eigentlich in den Artikel gehört. Vielleicht sollte man mal einen Abschnitt "Politisch-soziale Haltung" formulieren, der - analog zum Religionsabschnitt - seine Position und Entwicklung kurz zusammenfasst. Montresor 21:12, 12. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Jurastudium wegen Sittenstrenge des Vaters?

Mag ja sein, dass der alte Arouet "sittenstreng" war (wie jemand immer wieder einfügt), schließlich war er frommer Jansenist. Aber was hat es mit Sittenstrenge zu tun, wenn ein autoritärer Vater will, dass sein jüngster Sohn Jurist werden soll genau wie er selbst und wie der älteste Sohn? Oder anders herum: Ist es typisch für sittenstrenge Väter, dass sie von ihren Söhnen verlangen, Jura zu studieren? Also "korrigiert" bitte dieses wenig passende (und eigentlich ja auch ein bisschen alberne) Wort nicht immer wieder in den Text hinein! Gert pinkernell 20:06, 10. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Arouet Berater des Königs?

Stimmt die Angabe wirklich (die immer wieder jemand einfügt), dass Voltaires Vater Berater des König gewesen sei? Ich selber habe das noch nirgends gelesen, und es kommt mir auch ganz unwahrscheinlich vor. Ludwig XIV. kam nämlich schon seit vielen Jahren nicht mehr nach Paris, und dass ein Gerichtsgebühreneinnehmer regelmäßig nach Versailles einbestellt worden wäre, um ihn zu beraten (worin?), ist kaum vorstellbar. Vielleicht liegt ja ein Missverständnis vor? Gert pinkernell 23:21, 10. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Scheinbar stimmt sie, falls die Angabe der IP stimmt:
Quelle: Dictionnaire Voltaire, Hg. Raymond Trousseau, Paris 2003. "Le milieu familial [était] cossu et austère. Le père, ancien notaire [était] conseiller du Roi,..."
--Liberaler Freimaurer (Diskussion) 21:15, 13. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Die Angabe, Arouet sei, bevor er zum obersten Gebühreneinnehmer seines Gerichtes avancierte, "Conseiller du Roi" gewesen, trifft durchaus zu, denn so wird er auch auf V.s Taufschein bezeichnet. Nur muss man wissen (und hier liegt das Missverständnis, das ich vermutete), dass ein solcher "Berater des Königs" kein Berater war, sondern nur ein "Rat". "Conseiller (du Roi)" war nämlich seit langem der traditionelle Titel eines Richters an einem der Pariser Obersten Gerichtshöfe, z.B. dem Parlament oder der Cour des Comptes (sowie auch den später gegründeten Obersten Provinzgerichten). Der Titel hatte ursprünglich die Rechtsfachleute bezeichnet, die im frühen und hohen Mittelalter den König bei seinen Urteilsfindungen berieten. Inzwischen war er zur bloßen Vokabel abgesunken mit der Bedeutung "Gerichtsrat", ähnlich wie beim deutschen Regierungsrat, der ja auch kaum je die Regierung berät. Gert pinkernell 22:32, 13. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Stimmt, "conseiller" übersetzt mein Lexikon ebenfalls mit Berater - aber auch mit Ratsmitglied. Zu fr:Conseil du roi de France gibt es auch einen Artikel, leider keine deutsche Übersetzung, die man verlinken könnte. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 23:28, 13. Nov. 2006 (CET)Beantworten
In der Welt der Juristen des Ancien Régime war ein "Conseiller (du Roi)" ein Richter an einem der Hohen Gerichtshöfe. In Frankreich gab es sicher etliche Hundert "Conseillers". Montaigne z.B. war zeitweilig einer, der Vater von Descartes war es, Montesquieu zeitweilig usw. Arouet war als Nichtadeliger oder allenfalls Adelsanwärter (so etwas gab es) mit größter Sicherheit kein Mitglied des Kronrates, dem in der Regel nur hochrangige Adelige angehörten. Gert pinkernell 00:02, 14. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Zu Candide und der Arbeit

Das Schlusswort Candides empfiehlt nicht irgendwelche besonderen Formen von Arbeit, z.B. "kreatives Schaffen" (wie mal jemand schrieb) oder "kultivierende Gartenarbeit" (wie neuerdings jemand meinte), sondern schlicht und einfach die Arbeit als solche. Voltaire war alt und erfahren genug, um die stabilisierende Wirkung einer regelmäßigen und als nützlich empfundenen Tätigkeit für die Psyche des Menschen zu kennen. Gert pinkernell 00:37, 12. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Im Übrigen machen Candide und seine Leute am Ende ja keineswegs allesamt Gartenarbeit, sondern jeder macht das, was er gut kann: Cunégonde backt, Paquette stickt, Giroflée tischlert, Cacambo, der schon vorher den Garten bestellt hat, tut das wohl auch weiterhin, und Candide scheint, obgleich Voltaire da nichts Genaues sagt, den Job des Chefs auszuüben. Die Meinung (die jemand allen Ernstes vertrat), Voltaire habe die Arbeit gar nicht als etwas Gutes betrachten können, weil er ja kein Calvinist gewesen sei, ist sicher unzutreffend. Man muss kein Calvinist sein, um den Wert der Arbeit zu schätzen, insbesondere den therapeutischen. Gert pinkernell Gert pinkernell 22:51, 13. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Also Hausarbeit? --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 23:28, 13. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Ist für die Psyche sicher gesünder als Däumchendrehen und Sich-Langweilen! Gert pinkernell 00:07, 14. Nov. 2006 (CET)Beantworten

"Der junge Candide und seine Freunde entdecken am Schluss, dass das Lebensglück schlicht darin besteht, den „eigenen Garten zu bestellen", eine Philosophie, die verstiegene metaphysische Spekulationen zurückweist und für einen lebenskräftigen und bodenständigen Pragmatismus eintritt." Dies sei (nach Benutzer A2, der/die diese Formulierung durchzuboxen versucht) das Fazit Voltaires am Ende von Candide. Der erste, kleinere Irrtum hierbei ist, dass Candide dort nicht mehr als jung vorzustellen ist. Zwar lässt sich die Dauer der erzählten Zeit, d.h. der Handlung, nur schwer rekonstruieren, aber da Cunégonde als inzwischen ziemlich gealtert beschrieben wird, kann auch C. nicht mehr ganz jung sein. Der zweite, größere Irrtum besteht darin, dass es Voltaire (zumindest in Candide) nicht um die Erlangung von "Lebensglück" geht, sondern ganz bescheiden um die Vermeidung von Unglück. V. war 65, als er den Roman schrieb, und glaubte entsprechend nicht mehr so recht an die Möglichkeit eines "Lebensglücks". Und sind drittens die Attribute "lebenskräftig und bodenständig" bei dem Begriff "Pragmatismus" nicht beinah tautologisch, ähnlich wie das Attribut "weißlich" bei einem Schimmel wäre? Gert pinkernell 23:25, 16. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Im „Candide“ geht es nicht um eine sozusagen stalinistische Apotheose der Arbeit. Das ist, mit Verlaub, dummes Zeug. Ganz im Gegenteil: Voltaires Hauptanliegen ist die Mobilmachung des pragmatischen Verstandes gegen engstirnige Dogmatismen und Ideologien jeglicher Art. A2 13:19, 17. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Von einer Verherrlichung der Arbeit war doch nie die Rede! Pragmatismus ist ein hier unpassender Begriff des 19. Jahrhunderts, einer Philosophie, die Voltaire nicht kannte. "Lebenskräftig und bodenständig" würde besagen, diese sei zudem "gesund und heimatverbunden", das hat aber nun nichts mit dem Ablegen engstirniger Dogmen und Ideologien gemein. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 14:23, 17. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Ja, ein "gesunder und heimatverbundener Pragmatismus" bei Voltaire - das passt nicht so recht! Den Hinweis von A2 auf die "unwahrscheinlichen Wendungen" in Candide nehme ich gern auf, nenne sie aber als ein typisches Charakteristikum der Romane, die V. parodiert. (Ein anderes solches Charakteristikum, das V. parodiert, ist übrigens die Schönheit und Jungfräulichkeit der Hauptheldinnen, die sie - anders als die arme Cunégonde - trotz aller Wechselfälle des Schicksals bewahren und am Ende den Haupthelden intakt in die Ehe einbringen. Aber so etwas gehört wohl nicht ins Wiki.) Gert pinkernell 23:07, 17. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Der göttliche Voltaire war gewissermaßen ein Urpragmatiker, wenn er auch den heute gängigen Alltagsbegriff nicht geprägt hat. Insofern ist der Term hier durchaus passend und trifft die Sache im Kern. Selbstverständlich kommt er als Begründer des in sich widersprüchlichen entsprechenden -Ismus nicht in Frage und das nicht nur aus zeitlichen Gründen. Keine Interpretation älterer Texte kommt ohne Anleihen in der Gegenwartssprache aus. Solange nicht eigene Meinungen und Sehnsüchte geschichhtsvergessen in den Text hineinprojiziert werden, ist das OK. Und „bodenständig“ meint hier einfach „bodenständig“. Bis zur „Heimatverbundenheit“ oder gar zum Blut- und Bodengerede der pausbäckigen Nazis - den höheren Irrsinn des erdigen Schwarzwälders inklusive - ist es ein ordentlich weiter Weg. A2 20:15, 18. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Wahrig: 'bo·den·stän·dig, <Adj.> nicht von außen eingeführt, heimatgebunden, ortsverbunden, verwurzelt. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 20:29, 18. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Könnte jetzt an meiner selektiven Wahrnehmung liegen, aber "einzige Mittel gegen das Unglück" klingt für mich jetzt plötzlich so übertrieben absolut, was mir vor der Diskussion nicht so vorkam. Vielleicht könnte man dieses "einzige" ersetzen - durch "realitätsnah", "lebensnah" oder etwas ähnliches. Der jetzige Text ist auf jeden Fall viel besser verständlich. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 07:36, 18. Nov. 2006 (CET)Beantworten
Danke, "sicherste" finde ich gut. :-) --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 18:02, 18. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Änderung von Benutzer:A2

„Der junge Candide und seine Freunde entdecken am Schluß, daß das Lebensglück schlicht darin besteht, den „eigenen Garten zu bestellen". Vereinseitigenden Spekulationen und Ideologien hält Voltaire die Urteilskraft der praktischen Vernunft entgegen.“

Das war nicht der Diskussionsstand; sich zu wiederholen bringt keine Verbesserung. Dass es nicht nur um Gartenarbeit geht, wurde hinreichend begründet. "Vereinseitigenden Spekulationen und Ideologien" ist Geschwurbel. Da außerdem die Begründung fehlte und auch die Rechtschreibung nicht korrekt war, habe ich die Bearbeitung rückgängig gemacht. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 23:24, 18. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Madame Denis

War seit ca. 1745 intim mit Voltaire liiert. Die beiden lebten aber lange Zeit nicht ständig zusammen, was bei Voltaires unsteter Existenz vor Ferney auch schwierig war. Gert pinkernell 00:23, 14. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Die Hirschel-Affäre

Irgendjemand meint hartnäckig, es sei "für jeden Kundigen voraussehbar" gewesen, dass die Papiere, die Voltaire in Berlin unter Pari gekauft hatte, kräftig steigen würden. Wäre dem so gewesen, hätte Hirschel, der als Bankier sicher sachkundig war, das Geschäft garantiert selbst gemacht. Nein, Voltaire hat nach dem Prinzip Hoffnung gehandelt und sich auf seine Nase verlassen. In diesem Sinne war er durchaus ein Spekulant und kein "Wertpapierhändler", wie (derselbe?) jemand gerne möchte. Gert pinkernell 00:23, 14. Nov. 2006 (CET)Beantworten

"für jeden Kundigen voraussehbar" klingt meiner Meinung nach wie ein Vorwurf des Insiderhandels. Wenn ein Wertpapier "unter pari" verkauft wird, dann hat das seinen Grund. Turnarounds sind nicht häufig und hoch spekulativ, selbst wenn Voltaire Wertpapierhändler gewesen wäre. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 01:18, 14. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Hier einige weniger schmeichelhafte Darstellungen der Affäre:

  • "In his treaty of peace with Saxony (1745) Frederick had stipulated that Saxon bonds ("Steuerscheine") held by his subjects should be redeemed at their face value, although they were then listed at 35 per cent below par. At the same time it was ordered that no Prussian subject might purchase any of these bonds after the declaration of peace. Voltaire nevertheless ordered Hirsch to buy such bonds for him, giving him notes for the amount, while Hirsch deposited with Voltaire jewelry as security. Subsequently Veitel-Heine Ephraim offered Voltaire more favorable conditions, and he therefore withdrew his order from Hirsch. The last-named, who had already discounted Voltaire's notes, was arrested; .... Hirsch was discharged after having paid a comparatively small fine." [16]
  • "He had not been in the country six months before he engaged in a discreditable piece of financial gambling with Hirsch, the Dresden Jew. He was accused of something like downright forgery - that is to say, of altering a paper signed by Hirsch after he had signed it. The king's disgust at this affair (which came to an open scandal before the tribunals) was so great that he was on the point of ordering Voltaire out of Prussia, and Darget the secretary had no small trouble in arranging the matter (February 1751)." [17]
  • "Voltaire's visit had not been of long duration, before the unfortunate lawsuit with Abraham Hirschel occurred. Of this transaction we need only say this much, that Voltaire employed the Jew in some illegal jobbing in Saxon securities; that he gave him bills on a Paris banker, holding diamonds from the Jew as pledge of honest Christian dealing; that his suspicions were aroused, that he protested his bills, then agreed to buy the jewels, then quarrelled over the price, and finally plunged into a suit, of which the issues were practically two, whether Hirschel had any rights on one of the Paris bills, and whether the jewels were fairly charged. Voltaire got his bill back, and the jewels were to be duly valued; but the proceedings disclosed two facts of considerable seriousness for all who should have dealings with him; first, that he had interpolated matter to his own advantage in a document already signed by his adversary, thus making the Jew to have signed what he had signed not; and second, that when very hard pushed he would not swerve from a false oath, any more than his great enemy the apostle Peter had done." [18]

Aber lassen wir den Meister selbst zu Wort kommen: "Le juif est condamné dans tous les points; et de plus, il est condamné à une amende qui emporte infamie, s'il y avait infamie pour un juif." [19] Montresor 16:54, 2. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Ausführliche Darstellung der Affäre in Thomas Carlyle, History of Friedrich II of Prussia [20]:

Auszug:

Was there ever seen such a Paper; one end of it contradicting the other? Payment TO M. de Voltaire, and payment BY M. de Voltaire;-- with other blottings and foistings, which print and italics will not represent! Hirsch denies he ever signed this Paper. Is not that your writing, then: "APROUVE, A. Hirschel"?--"No!" and they convict him of falsity in that respect: the signature IS his, but the Paper has been altered since he signed it. That is what the poor dark mortal meant to express; and in his mulish way, he has expressed into a falsity what was in itself a truth. There is not, on candid examination of Klein's Fac-similes and the other evidence, the smallest doubt but Voltaire altered, added and intercalated, in his own privacy, those words which we have printed in italics; TAXES changed into TAXABLES ("estimated at" into "estimable at"), HIM for ME, and so on; and above all, the now first line of the Paper, FOR PAYMENT OF 3,000 THALERS BY ME DUE, and in last line the words VALUED BY MYSELF, &c., are palpable interpolations, sheer falsifications, which Hirsch is made to continue signing after his back is turned!
No fact is more certain; and few are sadder in the history of M. de Voltaire. To that length has he been driven by stress of Fortune. Nay, when the Judges, not hiding their surprise at the form of this Document, asked, Will you swear it is all genuine? Voltaire answered, "Yes, certainly!"--for what will a poor man not do in extreme stress of Fortune? Hirsch, as a Jew, is not permitted to make oath, where a Quasi-Christian will swear to the contrary, or he gladly would; and might justly. The Judges, willing to prevent chance of perjury, did not bring Voltaire to swearing, but contrived a way to justice without that.

Es waren also die Richter, die Voltaire - sehr wahrscheinlich zu Recht - verdächtigten, das Schriftstück manipuliert zu haben. "Hirschel ... beschuldigte Voltaire, er habe den beiderseitigen Vertrag durch eine nachträgliche Manipulation zu seinen Gunsten verändert", ist keine akkurate Darstellung. Außerdem war es nur einer von mehreren Verträgen zwischen Voltaire und Hirschel; das ursprünglich geplante Geschäft mit den Steuerscheinen etwa war im Prozess nur am Rande Thema:

Hirsch says plainly, He was sent to buy STEUER-SCHEINE at 35 per cent discount; Voltaire entirely denies the Steuer-Notes; says, It was an affair of Peltries and Jewelries, originating in loans of money to this ungrateful Jew. Which necessitates much wriggling on the part of M. de Voltaire;--but he has himself written in a Lawyer's Office, in his young days, and knows how to twist a turn of expression. The Judges are not there to judge about Steuer- Notes; but they give you to understand that Voltaire's Peltry-and- Jewelry story is moonshine.

Hirschel präsentierte dann eine Notiz, in der Voltaire die Steuerscheine erwähnt. Dieser hatte gedacht, der Zettel sei verbrannt worden.

Voltaire says, "Mere extinct jottings; which Hirsch has furtively picked out of the grate,..."

usw. usf. Montresor 15:58, 19. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Gut gemacht! So lernt man (d.h. ich) auch als alter Mann noch dazu! Gert pinkernell 17:44, 19. Mär. 2007 (CET)Beantworten
Noch ein Nachtrag: soweit ich weiß, hat Hirschel Voltaire niemals Geld geliehen. Montresor 02:22, 30. Apr. 2007 (CEST)Beantworten

Ich bin der Sache noch einmal nachgegangen und habe festgestellt, dass die Affäre bei Wilhelm Mangold: Voltaires Rechtsstreit mit dem königlichen Schutzjuden Hirschel 1751 (Berlin 1905) anders dargestellt wird als bei Carlyle. Nach Mangold sind die Fälschungsvorwürfe wahrscheinlich unbegründet, da er es offenbar für plausibel hält, dass die nachträglichen Änderungen im Einvernehmen mit Hirschel erfolgten. Andererseits hält Mangold es für wahrscheinlich, dass Voltaire während des Prozesses in mindestens einem Punkt unter Eid gelogen hat. Die Geschichte ist aber so verwickelt und undurchsichtig, dass eine eingehende Darstellung den Rahmen des Artikels sprengen würde. --Montresor 15:43, 20. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Voltaire und Religion

Hier http://www.evangelium.de/1336.0.html wird zum Thema Deismus behauptet, dass Voltaire folgendes geschrieben hätte: "Ich glaube an Gott, nicht an den Gott der Mystiker und Theologen, sondern an den Gott der Natur, den großen Geometer, den Architekten des Universums, den ersten Beweger, unveränderbar, transzendental, ewig." Leider ohne Quellenangabe.

--Liberaler Freimaurer (Diskussion) 05:38, 17. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Stilmittel

Der Abschnitt über die Stilmittel scheint mir doch sehr POV zu sein

<<Meisterhaft beherrscht er hierbei insbesondere alle Stilmittel der Ironie wie die Antiphrase, den Euphemismus und die Hyperbel. Zu Recht bewundert wurde er auch für die spielerische Eleganz seiner kürzeren Gedichte, die makellosen Verse und Reime seiner Tragödien und Epen und die Prägnanz seiner darstellenden Prosa. Auch als Parodist ist Voltaire unübertroffen.>>

IMO müsste da einiges umformuliert werde, da ich allerdings keine Ahnung habe, inwiefern er wegen seiner rhetorischen Fähigkeiten bewundert wurde/wird, überlasse ich das lieber dem Fachpersonal, anstatt hier eventuell richtige und nur zu enthusiastisch vorgetragene Aussagen zu verqueren. Vlg--Muschkopp 19:43, 21. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Voltaire, der in Deutschland vor allem als philosophischer Autor oder gar als zünftiger Philosoph zu gelten scheint, gilt in Frankreich in erster Linie als ein Schriftsteller, der alle literarischen Gattungen beherrschte und ein so (scheinbar) müheloser wie treffsicherer Stilist war. Wer einen Eindruck haben möchte, lese den Candide (natürlich im Originaltext). Der Mensch konnte wirklich schreiben! Gert pinkernell 21:57, 22. Nov. 2006 (CET)Beantworten

Trotzdessen sollte es "gilt als unübertroffen" heißen. Was "Zu Recht bewundert" wird entscheidet auch nicht der Autor hier: POV

Le Crocheteur borgne

Habe im Absatz über die ersten Veröffentlichungen V.s den Hinweis gestrichen, dass die 1774 erstmals veröffentlichte o.g. Erzählung sehr, sehr vielleicht schon von 1714 stammen könne. Diese "umstrittene Zuschreibung" (wie der betreffende Hinweis selber sagte) ist wirklich wenig glaubhaft. Gert pinkernell 13:27, 8. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Lieber Gert,

bei der Bibliographie Voltaires zählt nicht der Glaube sondern die Empirie, gestützt auf seriöse Arbeiten zum Thema (S. unter Kleinstigkeiten ). Mit umstriiten ist gemeint, dass die definitive Zuschreibung abgeschlossen ist.

Grüße von Ralph

So ganz definitiv ist sie ja wohl nicht (s. nächsten Abschnitt). Gert pinkernell 19:54, 26. Mär. 2007 (CEST)Beantworten

Die Tabakdose des jungen Arouet und andere Kleinstigkeiten

Immer wieder möchte jemand, dass der Artikel folgende detailverliebten Passagen enthält: "Bereits in der Kindheit fiel der junge Arouet aufgrund seiner Begabung für Verse auf. Unter den Gedichten, die auf diese Zeit zurückgeführt werden, finden sich durchaus reizvolle Stegreifgedichte wie "Adieu, ma pauvre tabatière", das auf die Einziehung einer Tabaksdose durch einen Lehrer hin entstanden sein soll. Die Herausgeber der Oxforder Ausgabe beginnen das Werkverzeichnis mit der Tragödie "Amulius und Numitor". Dieser erste nachweisbare eigenständige längerere Text des jungen Francois Marie Arouet war 1711, noch in der Schulzeit am Lycee Louis-le-Grand entstanden. Es sind nur kurze Fragmente ( 1820 erstveröffentlicht ) noch erhalten. [...] Als erste Ode Voltaires gilt die Ode "Sur sainte Géneviève", entstanden 1710 oder 1711, die auch als erste Arbeit im Druck erschienen sein soll. Die zweite Ode Voltaires "Sur le voeu de Louis XIII" wurde für den Wettbewerb der Académie francaise 1712 verfasst. Die dritte, ebenfalls dem Stil der Zeit noch stark verhaftete Ode "Sur le malheur du temps" entstand 1713 spontan. Die vierte Ode Le vrai Dieu, entstanden 1715 ist vielleicht sein erster philosophischer Text, sofern die aussergewöhnliche Erzählung "Le crocheteur borgne" ( veröffentlicht erst 1774 in der Märzausgabe des "Journal des Dames") doch nicht auf das Jahr 1714 ( umstrittene Zuschreibung ) zurückgeht." Ich streiche sie wieder einmal, denn wenn man alle Stegreifgedichte und Oden Voltaires aufzählen wollte, würde der Artikel ungenießbar. Außerdem wird die Substanz des Gesagten ja schon vorher in Kürze erwähnt. Gert pinkernell 23:35, 18. Feb. 2007 (CET)Beantworten

Hallo Gert,

der Crocheteur im Originaltext gelesen gehört nun mal zu den interessanteren und heute noch ansprechenden Texten Voltaires. Das Dictionnaire Voltaire räumt ihm daher immerhin mehr als eine halbe Seite ein: "Ce conte est écrit d´une manière plaisante et poètique à la fois. Très frais sans etre primesautier, rapide, il se laisse lire aujourd`hui encore avec un sourire amusé. Il annonce de loin les contes qui lui ressembleront, Cosi-Sancta, Baboucet et surtout Zadig. ( J. Vercruysse ).

Der Text ist verbürgt am Hof von Sceaux entstanden, aber nicht 1746 wie Beuchot meinte sondern beim ersten Besuch Arouets zwischen 1712 und 1718. Vergleiche dazu bitte Hellegouarc´h, J.: Genèse d´un conte de Voltaire, SV, 1979, 176, S. 7-36. Deshalb wird der Crocheteur in der oxforder Bibliographie von Christiane Mervaud ( Uni Rouen ) unter den Texten der Jahre 1711 - 1722 eingereiht. 1714 ist das wahrscheinlichste Datum, was auch im Vortwort zum Basistext ausführlich dargelegt wird. Die Drucklegung etwa 60 Jahre nach der Entstehung ist für einen Text von Voltaire nicht ungewöhnlich.

Bei Qualität müssen auch die Details stimmen. Für Qualität reicht die windelweiche Formel ""Substanz des Gesagten ja schon vorher in Kürze erwähnt" nicht hin.

Ich stimme Dir gerne zu, dass man Kleinstigkeiten nicht zuviel Raum lassen sollte. Deshalb hatte ich mich in den wenigen Sätzen auf das wirklich Essentielle beschränkt, das bei Th. Bestermann im 3. und 4. Kapitel seiner Voltairebiographie immer noch 21 Seiten einnimmt.

Grüße von Ralph

Hallo Ralph, wie wohl so ziemlich alle, die wir uns hier betätigen, bin ich kein ausgewiesener Voltaire-Spezialist und kenne deshalb die zitierte Arbeit von H. nicht. Ich habe aber den "Crocheteur" soeben noch mal gelesen und habe allergrößte Mühe, mir diesen mit ironischer Distanz verfassten, wenn nicht hier und da leicht zynischen Text als Werk eines 20-Jährigen vorzustellen. Auch die in der Anmerkung Voltaires genannte hochadelige Dame (Princesse), für die er den Text geschrieben zu haben angibt, ist sicher nicht als eine jüngere Frau vorzustellen, sondern eher als eine in Liebesdingen abgeklärte ältere Person, d.h. als die Duchesse du Maine in ihren reiferen Jahren. Im Übrigen erachtete Voltaire meines Wissens um 1714 die Prosa noch als eine seiner eher unwürdige Ausdrucksform und war ganz auf Verse fixiert. Ich denke also, dass, Oxford hin, Oxford her, der von dir genannte Beuchot recht hat mit ca. 1746. Auch Henri Bénac, der Herausgeber der von mir benutzten Ausgabe, datiert den Text in diese Zeit. Gert pinkernell 00:54, 14. Mär. 2007 (CET)Beantworten

Hallo Gert, belassen wir es bei umstritten, Jeroom Vercruysse entschied sich 1994 für: 1712-1718 ou 1746. La composition de ce conte en prose remonte à une date incertaine

Politisch-soziale Haltung

Ich habe einen neuen Abschnitt gestartet, der m. E. dem Artikel noch fehlt. (Dabei habe ich eine Formulierung von Gert Pinkernell auf dieser Seite aufgegriffen.) Wer Lust hat, weiterzuarbeiten, könnte auf diesen Seiten Material finden: [21] [22] (Der eine Link funktioniert komischerweise erst nach einem Reload.) Montresor 19:26, 4. Mai 2007 (CEST)Beantworten

J'irai me présenter là-haut ou là-bas, ou nulle part

Dieses gelegentlich als Beweis für Voltaires Zweifel an der Unsterblichkeit angeführte Zitat entstammt einem Brief an Condorcet. Die Datierung ist offenbar nicht ganz klar; der im Artikel zitierte Strunz schreibt 4. April 1777, anderswo habe ich 9. April 1777 oder auch 9. April 1776 gelesen. Jedenfalls ist der Brief bei Google-Books verfügbar: [23] Montresor 20:29, 5. Mai 2007 (CEST)Beantworten

Madame de Bernières

Die Présidente de Bernières war nicht Gattin "des Parlamentspräsidenten", wie jemand schrieb, der einen Posten der neueren Zeit schon um 1720 vorhanden glaubt. Bernières war vielmehr einer von mehreren Vorsitzenden Richtern (présidents) des Parlement, des Obersten Pariser Gerichtshofes. Immerhin stammte er aus einer schon lange adeligen und reichen Familie, war Voltaire also sozial deutlich überlegen. Gert pinkernell 22:37, 1. Jun. 2007 (CEST)Beantworten

Schnellöschung der Zitat - Klärung durch Benutzer:Sargoth

Habe gerade gelesen, dass Sie lieber Benutzer:Sargoth bei Voltaire den Abschnitt Zitate diskussionslos gelöscht mit der Ansage >> "Grund: keine Verbesserung des Artikels". Einige wichtige Zitate sollten doch wohl schon genannt werden dürfen und auch öfters fälschlich zugeschriebene Zitate klargestellt. Wird nicht dadurch das allgemeine Bildungsniveau gebessert? beste grüße und zukünftig ggf. etwas langsamer und mehr Zurückhaltung beim Löschjob!

PS: Siehe auch

  • Diskussion:Voltaire 2 Angebliches Zitat
  • Diskussion:Voltaire Schnellöschung der Zitat - Klärung durch Benutzer:Sargoth

--217.234.13.251 10:26, 11. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Guten Tag 217.234.13.251. Ich denke nicht, dass in aller Ausführlichkeit ein falsches Zitat behandelt werden sollte, doch wenn Sie darin eine Bereicherung des Artikels sehen, will ich Inen bei der Bildungsaufgabe nicht im Wege stehen. Freundliche Grüße --Sargoth disk 11:41, 11. Okt. 2007 (CEST)Beantworten
Ich erfahre gerade, dass beide Zitate Voltaire nur zugeschrieben werden sollen. Falls sie einen Beleg zur Hand haben, wäre dieser äußerst hilfreich. --Sargoth disk 11:47, 11. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

Mit keinem der Worte des Anderen übereinzustimmen, aber dessen Recht, sie auszusprechen, kompromisslos zu verteidigen, ist ein zutiefst aufklärerischer Grundsatz. Folgende Versionen sind mit erheblicher Trefferquote zu finden:

  • "Ich missbillige was Sie sagen aber ich werde – bis in den Tod – Ihr Recht verteidigen, es zu sagen."
  • "Du bist anderer Meinung als ich und ich werde dein Recht dazu bis in den Tod verteidigen." ungefähr 121.000 Treffer

Zwar nur zugeschriebene Zitate (exakte Quelle nur bei 1. [Evelyn Beatrice Hall in "Die Freunde von Voltaire" (1906), geschrieben unter dem Pseudonym Stephen G. Tallentyre]) aber gerade darum fand ich Klarstellung sinnvoll. mfg --217.234.13.251 12:19, 11. Okt. 2007 (CEST)Beantworten

  • PS: wenn Fettschrift weg dann anders trennen!


Zitat von WeißerRabe

  • 13:35, 8. Nov. 2007 WeißerRabe (→Zitate) schrieb:
  • >> Ein weiteres Zitat lautete: "Ich betete nur einmal zu Gott: Oh Herr, mach alle meine Feinde lächerlich... Und Gott erhörte mich". <<
  • Nie gehört, nie gelesen Quelle unbekannt. Auch nicht als nur zugeschrieben zu verifizieren.
  • Darum erstmal zurück zu stellen. mfg --91.15.48.99 11:50, 15. Nov. 2007 (CET)Beantworten

Alles "Zitat", oder was?

Es ist schon seltsam. Im Zusammenhang mit Voltaire werden hier Pseudo-"Zitate" gehandelt, ohne auch nur die Spur einer Quelle angeben zu können. Und das alles im Namen der "Aufklärung". Ich habe eben dieses unausrottbare Pseudozitat endlich aus dem Artikel genommen. --Cornischong 01:03, 23. Nov. 2007 (CET)Beantworten


Herkunft des Namens "Voltaire"

Ich erinnere mich daran, dass vor längerer Zeit in einem Artikel entweder in "Science et vie" oder in "Science et vie junior", beides populärwissenschaftliche Magazine, in einem Artikel über Jugendsprache der verlan als altes Phänomen beschrieben wurde, mit dem Namen "Voltaire" als prominentes Beispiel. Er soll von dem "verlanisiertem" Namen des Ortes Airvault herrühren. Weiß jemand genaueres? --Grand-Duc 21:03, 24. Feb. 2008 (CET)Beantworten

Hat Goethe Zaïre übersetzt???

ich kann beim besten willen, in keiner ausgabe, eine übersetzung goethes von Zaïre finden (es gab damals eine von peucer, auf die g. in seinen briefen/tagebüchern einige male zurückkommt)! gemeint ist vielleicht tancrède, den goethe in der tat übersetzt hat? bitte um gegenrecherche durch den betreffenden und ggf. streichung/erstezung durch tancrède. --Ammonius 14:05, 13. Jun. 2008 (CEST)Beantworten

Erledigt; Bei offensichtlicher Fehler bitte korrigieren, nicht diskutieren! Docteur Ralph 16:55, 23. Jun. 2008 (CEST)Docteur RalphBeantworten

Für mich war das kein offensichtlicher Fehler, zumal ich für mich nicht in Anspruch nehme, ein absoluter Voltaire-Experte zu sein. - Vielleicht weniger über fremde Willensmeinungen/Sichtweisen spekulieren?! Das vergiftet die Atmosphäre, weiter nichts. --Ammonius 11:38, 25. Jul. 2008 (CEST)Beantworten

In der Einleitung stand es immer noch falsch. Ich habe den Satz dort ganz gelöscht.--Montresor 21:48, 26. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Gescheiterte Lesenswertwahl vom 19. bis zum 26. September 2008

Voltaire war einer der einflussreichsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung. In Frankreich nennt man das 18. Jahrhundert deshalb auch „das Jahrhundert Voltaires“ (le siècle de Voltaire). Viele wichtige Werke wurden mehr oder weniger umgehend in andere europäische Sprachen übertragen. Mit der Kritik an den Missständen des Absolutismus und der Feudalherrschaft sowie am weltanschaulichen Monopol der katholischen Kirche war Voltaire einer der wichtigsten Wegbereiter der Französischen Revolution.

  • Pro: Der Artikel über einen der einflussreichsten Autoren der französischen Aufklärung reicht nach meiner Meinung loker an die Kriterien der lesensenwerten Artikel heran. Liest sich flüssig, schöner Stil. Sehr gelungen.--Christan Bach 10:02, 20. Sep. 2008 (CEST)Beantworten


  • Neutral. Die Biographie (die ich nur durchfliegen konnte) wirkt solide, gut gegliedert und meist lesbar (aber manchmal zu engagiert) formuliert. Die Abschnitte "Leistungen", "Voltaire und die Religion", "Politisch-soziale Haltung" und "Stilmittel" sind demgegenüber meilenweit von lesenswerter Qualität entfernt, das Literaturverzeichnis ist in Auswahl und Mischung befremdlich. Auch die Einleitung überzeugt noch nicht so recht. Eine zusammenhängende Darstellung der Rezeption (statt nur eingeflochtener Hinweise) wäre wünschenswert (aber keine Bedingung für das Prädikat), eine gebündelte, nicht an der biographischen Chronologie orientierte Darstellung seines literarischen Schaffens nach Gattungen oder Genres (unter Einbeziehung seiner Korrespondenz) wäre sicher auch nicht verkehrt. --195.233.250.7 12:26, 22. Sep. 2008 (CEST)Beantworten


Die Biographie ist gut und hat ein pro verdient, aber alles was darüber hinausgeht, ist befremdlich kurz und beschränkt sich auf Andeutungen - Voltaire als Philosoph, als engagierter Zeitgenosse, als Schriftsteller... Auch Rezeption fehlt Shug 15:31, 23. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Kontra Biographie ist ok. Aber nachfolgende Abschnitte sind meilenweit von lesenswert entfernt. Leistungen als Philosoph, Schriftsteller werden nicht deutlich, Forschungsgeschichte/Rezeption fehlt. Nicht mal seine wichtigsten Werke werden genannt. Zudem mangelhafte Belegstruktur. --Armin P. 16:29, 23. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

  • nee okay, bei Voltaire ist Werk und Leben sicher schwerer zu trennen als bei vielen anderen Autoren; dennoch geht es bei lesenswert nicht an, dass das Werk derart stiefmütterlich hintendrangeklatscht wird, kaum über kurze Oberflächlichkeiten hinauskommt und da wo es mal was inhaltliches aussagt, dass dann nicht mal belegt. Ich dachte ja, über die Phase wo Biographien auf KLA eine minutiöse Lebensschilderung enthalten und dann das eigentlich relevante, sprich das Werk, wären wir schon länger hinaus. -- southpark 13:02, 26. Sep. 2008 (CEST)Beantworten
  • Kontra - Leider keine Einzelnachweise und das "Werk" ist kaum ersichtlich. Nein, da fehlt noch einiges. Ein besseres Portrait wäre das Mindeste. --Мемнон335дон.э. Disk. 16:40, 26. Sep. 2008 (CEST
Artikel ist nicht lesenswert. (Artikelversion) --MARK 17:33, 26. Sep. 2008 (CEST)Beantworten

Kommentare

Als jemand, der selbst viel Arbeit in den Artikel gesteckt und dabei zahlreiche Anregungen übernommen hat, halte ich ihn ganz unbescheiden schon in seiner jetzigen Form für durchaus lesenswert. Das schließt nicht aus, dass er an vielen Punkten verbesserbar ist. Aber wie viele Leute im deutschen Sprachraum wären zur Zeit dazu fähig? Das sollte man sich realistischerweise mal fragen, ehe man rummeckert und ihn (s.o.) vom hohen Ross herab für nicht lesenswert erklärt. Gert pinkernell 21:12, 23. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Ich habe den Kommentar zur Abstimmung vom September mal in einen neuen Abschnitt gesetzt.
Eigenartig, irgendwie waren das sehr wenige Stimmen für eine Abstimmung über einen solchen Artikel. Die Abstimmung ging auch an mir vorbei, obwohl der Artikel auf meiner Beobachtungsliste ist.
Was ich auch nicht verstehe ist, dass die Ansprüche so hoch gesetzt wurden. Es handelte sich um eine Lesenswert-Abstimmung und nicht um eine Exzellenz-Abstimmung.
Lesenswert-Kriterien: „fachlich korrekt, belegt, ausführlich und informativ“
Ersteres ist gegeben, aber an Einzelnachweisen (siehe Hilfe:Einzelnachweise) mangelt es etwas. Ausführlich: ja, informativ: auch. Nach diesen Kriterien wären höchstens fehlende Einzelnachweise zu bemängeln.
Die restliche Kritik fände ich erst bei einer Exzellenz-Abstimmung angebracht. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 22:04, 23. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Die im Artikel erwähnten Werke sollte man im Abschnitt Werke aufzählen, ich habe zwei als Beispiel hier eingefügt. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 22:33, 23. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Die gewünschte Liste der erwähnten Werke würde mehr als 30 Titel enthalten! Ich selbst hätte wenig Lust, sie zu schreiben. Außerdem: wenn man da erst mal anfängt, müsste man auch andere Werke auflisten, und dann nimmt die Sache fast kein Ende bei V.s enormer Produktion. Gert pinkernell 01:10, 24. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Generell erwartet man wohl eine beliebige Auswahl, vielleicht die fünf bekanntesten Werke? --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 02:15, 24. Nov. 2008 (CET)Beantworten
Ich habe jetzt die Werke hinzugefügt, die auch einen eigenen Artikel haben. --Liberaler Freimaurer (Diskussion) 22:54, 27. Nov. 2008 (CET)Beantworten

Problematische Kommentare ???

Hallo normalerweise bin ich nie jemand der ein zu großes Augenmerk auf die "absolute neutralität" von Artikeln legt und selbstverständlich ist es mir auch klar das Voltaire zu den größten Gesellschaftsphilosophen gehört die die Menscheit je hervorgebracht hat . Ich bin also damit einverstanden das seine Fähigkeiten entsprechend gewürdigt werden . Dennoch sind auch mir als Voltaire Fan einige Zeilen aufgefallen die ich für problematisch halte z.B. :

"Auch als Parodist ist Voltaire unübertroffen. Die philosophische Erzählung Candide ist durchgängig eine witzige Parodie der Liebes-, Abenteuer- und Reiseromane seiner Zeit."

Mit Worten wie "unübertroffen" sollte man sich meiner Ansicht nach extrem zurückhalten . Zumal eine gelungene Paraodie nicht so einfach messbar ist wie z.B. eine sportliche Leistung . Wenn man den Artikel durchliest findet man weitere Superlative denen man durchaus kritisch gegenüberstehen kann .

Ein weiteres Beispiel: "Zu Recht bewundert wurde er auch für die spielerische Eleganz seiner kürzeren Gedichte, die makellosen Verse und Reime seiner Tragödien und Epen sowie die Prägnanz seiner darstellenden Prosa.".

Auch dies würden die meisten Menschen sicherlich nicht mal als falsch bezeichnen . Nur hat es ebend mit der Neutralität die ein Lexikon haben sollte nichts mehr zu tun sondern gibt ungefiltertt die Subjektive Meinung des Autos wieder .Besonders "makellose Verse " ist kritisch .

Ist das nur meine Meinung ? Was denkt ihr darüber ? --Weiter Himmel 16:38, 17. Dez. 2008 (CET)Beantworten