Zum Inhalt springen

SAP

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. April 2005 um 08:21 Uhr durch Jensw (Diskussion | Beiträge) (service.sap.com). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die SAP AG ist der größte europäische Softwarehersteller mit Hauptsitz in Walldorf (Baden).

Firma

SAP wurde 1972 von fünf ehemaligen Mitarbeitern der IBM (Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira, Dietmar Hopp und Hasso Plattner) unter dem Namen "SAP Systemanalyse und Programmentwicklung" in Weinheim (Bergstraße) gegründet. SAP steht heute für "Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung".

1976 erfolgte die Gründung der SAP GmbH und ein Jahr später der Umzug nach Walldorf.

Die Softwareprodukte der Firma bilden die internen Abläufe in einem Unternehmen, wie Rechnungswesen, Personal- und Warenwirtschaft ab. Kunden sind vorwiegend mittlere und große Unternehmen. Schätzungsweise 12 Millionen Benutzer arbeiten mit SAP-Produkten.

SAP hat weltweit rund 30.000 Beschäftigte und erwirtschaftete 2004 einen Umsatz von 7,514 Mrd. EUR und einen Jahresüberschuss von 1,311 Mrd. EUR. Die Aktie gehört zum DAX und wird unter anderem an der Frankfurter (seit 1988) und der New Yorker Börse (seit 1998) gehandelt.

Das Unternehmen betreibt neben dem Entwicklungszentrum am Firmensitz in Walldorf noch weitere Entwicklungsstandorte in den USA, Frankreich, Kanada, Israel, Indien, Japan und China.

Produkte

Gegenwärtig bietet die SAP mit dem Produkt "SAP NetWeaver", eine Plattform an, mit deren Hilfe unterschiedliche Business-Anwendungen integriert werden können. Technisch handelt es sich um die Möglichkeit zur Vereinigung aller SAP-Produkte. Hier sind der Web Application Server ("Web AS"), das Business Information Warehouse (eine Data-Warehouse-Lösung), das SAP Enterprise Portal und die SAP Exchange Infrastructure (XI) zu nennen. Darüber hinaus können auch externe, so genannte "Non-SAP"-Produkte, angebunden werden.

Mit NetWeaver soll der zunehmenden Komplexität der SAP-Produkte Rechnung getragen werden. Wo es vor einigen Jahren nur eine quasi monolithische ERP-Software mit unterschiedlichen Modulen gegeben hat (SAP R/3), gibt es heute eine breite Palette an unterschiedlichen Produkten, die ein Data Warehouse, APO-Systeme, CRM-Systeme und anderes umfasst. Auch der Nachfolger der bisher unter dem Namen R/3 vermarkteten ERP-Lösung wird weiterhin als Enterprise Core Component - ECC unterstützt. Um die unterschiedlichen Produkte miteinander kommunizieren zu lassen, wurde die NetWeaver-Technologie entwickelt. Darüber hinaus bietet die SAP für eine Reihe von Branchen spezielle Lösungen an, die als Industry Solution (IS) eingeführt sind. Für die Medienbranche gibt es beispielsweise innerhalb des Produktes IS-M ("Industry Solution Media") die Module IS-M/AM und IS-M/SD, die Prozesse rund um den Verkauf von Werbung und Abonnements unterstützt.

SAP bietet des Weiteren auch für Mittelstandsunternehmen CRM- und ERP-Lösungen an. Die Produktbezeichnungen für diese Mittelstandslösungen lauten SAP SMB (small and medium businesses).

SAP Business One ist eine Lösung für kleine Unternehmen (10-150 Mitarbeiter, $10Mio Umsatz). Sie wurde 2002 von der SAP eingeführt, nachdem die Software von der israelischen Firma TopManage Financial Solutions LTD übernommen wurde. TopManage war eine der Firmen, die das jetzige SAP-Vorstandsmitglied Shai Aggassi zusammen mit seinem Vater Reuven Agassi 1993 gegründet hatte.

Unter dem Begriff OSS (Online Service System) bietet die SAP ihren Kunden die Möglichkeit an, mit den Problemen der Software umzugehen. Dabei werden in "Hinweisen" (engl.: SAP-Notes) Fehlerbeschreibungen und die entsprechenden Lösungen zur Verfügung gestellt. Außerdem können die Kunden über dieses System Service-Meldungen erfassen und bearbeiten.
Parallel zum OSS bietet SAP seit mehreren Jahren den Service Marketplace ([1]) an. Hierüber kann der Kunde ebenfalls auf die SAP-Notes zugreifen und Meldungen erfassen. Zusätzlich werden hier Informationen wie White-Papers, Präsentationen, Software-Downloads usw. angeboten.

Seit 1999 befassen sich im SAP Linux Lab SAP-Mitarbeiter, Distributoren und Hardware-Hersteller gemeinsam mit der Herstellung von SAP-Produkten speziell für Linux. Es werden im Augenblick SuSE und Redhat unterstützt. Andere Linux-Derivate sind durch die SAP nicht zertifiziert.

Ein Großteil der NetWeaver basierenden Anwendungen werden über die von SAP entwickelten GUIs SAP GUI bedient. Je nach Komponente sind aber diverse weitere Clients möglich: Web Browser, WAP, Java Web Start. Business One hat ebenfalls eine eigene Präsentationstechnologie. Erprobt werden derzeit auch die Möglichkeiten, inwieweit sich Open Office als Frontend für R/3-generierte Berichte nutzen läßt.

Lizenzpolitik

Die Preis- bzw. Lizenzierungspolitik der SAP ist nicht trivial. Die Kosten der Lizenz hängen von der Anzahl an namentlich benannten Usern im System ab (Minimum zu zahlende User sind abhängig von der eingesetzten Lösung) und auch davon, welche Arbeiten im System verrichtet werden. Hinzu kommen zusätzlich kostenpflichtige Module (z.B. HR), Zusatzfunktionen, kostenpflichtiger Support und weitere Regeln für die unterschiedlichen Produktlinien.

Siehe auch