Adipositas
Als Adipositas bzw. Übergewicht (auch: Fettsucht oder Obesitas) wird eine chronische Erkrankung bezeichnet, die weltweit in besorgniserregendem Umfang im Steigen begriffen ist. Sie wird von der WHO als die am meisten unterschätzte und vernachlässigte Gesundheitsstörung unserer Zeit benannt.
Die Adipositas ist mit- und hauptverantwortlich für ein wesentlich gehäuftes Auftreten von Hypertonie, Diabetes mellitus, Herzinfarkten, Schlaganfällen, Brustkrebs, Gallenblasenerkrankungen und Gicht. Die Adipositas stellt ein weltweit dermaßen zunehmendes Problem dar, dass die WHO ebenso wie die CDC inzwischen von einer globalen Epidemie sprechen, die ebenso ernst genommen werden sollte wie jede zum Tode führende Infektionskrankheit.
Definition
Als Übergewicht wird eine über das normale Maß hinausgehende Vermehrung des Körperfettes verstanden. Als Berechnungsgrundlage dient der Body mass index (BMI), der das Körpergewicht in Relation zur Körpergröße setzt.
Als Kenngrößen dienen folgende Bezeichnungen:
- Idealgewicht: Bei Frauen ein BMI von 22, bei Mänenrn von 24
- Normalgewicht: Ein BMI zwischen 18,5 und 24,9
- Übergewicht (Adipositas): ein BMI von 25 bis 29,9
- Fettleibigkeit (Obesitas): ein BMI von 30 bis 39,9
- maligne Adipositas: ein BMI über 40
Diese Einteilung erfolgt, um jene Personen zu identifiziern, die einer besonderen Gefährdung ausgesetzt sind, die bereits oben erwähnten Erkrankungen zu entwicklen.
Epidemiologie
folgt
Ursachen
Üblicherweise werden folgende Gründe für das vermehrte Auftreten einer Adipositas verantwortlich geamacht:
- Fehl- und Überernährung
- Bewegungsmangel
- Genetische Faktoren (Vererbung, "familiäre Disposition")
- Essstörungen
- Endokrine Erkrankungen wie Schilddrüsen-Unterfunktion und Cushing-Syndrom
- Medikamente
Auch wenn auf alle diese Faktoren eingegangen werden soll, ist diese Sichtweise doch wesentlich zu kurz gegriffen. Denn wie die epidemiologischen Daten zeigen, ist die Adipositas in allen Ländern im Steigen begriffen, wo ein ausreichendes Nahrungsangebot zumindest für Teile der Bevölkerung vorhanden ist. So zieht Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze vom Institut für Sozialmedizin der Universität Wien anhand des allerdings zutreffenden Arguments, dass sich der Genpool der Bevölkerung in den vergangenen ein bis zwei Jahrzehnten nicht signifikant geändert habe, den falschen Schluss, dass genetische Ursachen nicht für diese Epidemie verantwortlich gemacht werden können.
Hier wird der Umstand vernachlässigt, dass sehr wohl ein entscheidender genetischer Faktor äußert, nämlich ein über Jahrmillionen wirksamer Selektionsdruck. Der Mensch als Mängelwesen ist ein Meister im Energiesparen. Schon vor Jahrtausenden wurde er dort sesshaft, wo eine günstige Umgebung Ackerbau zuließ. Im Wesentlichen geschieht heute nichts anderes. Die Sesshaftigkeit bezieht sich halt auf die eigenen vier Wände, zu denen auch das Auto gezählt werden kann. Kein Wunder, dass keine der 1000 Diäten etwas fruchtet, dass kein Programm zur Reduktion des Übergewichts bislang erfolgreich war. Und ebenso kein Wunder, dass die Weight Watchers anhand des Gruppendrucks, den sie auszuüben vermögen, noch relativ gute Ergebnisse vorzuweisen haben.