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Heppenheim (Bergstraße)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
fehlt noch Deutschlandkarte, Position von Heppenheim hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Bergstraße
Geografische Lage: 49° 38' n. Br.
08° 38' ö. L.
Höhe: 122 m ü. NN
Fläche: 52,14 km²
Einwohner: 25.457 (31. Dezember 2003)
Bevölkerungsdichte: 488 Einwohner je km²
Postleitzahl: 64646
Vorwahl: 06252
Kfz-Kennzeichen: HP
Gemeindeschlüssel: 06 4 31 011
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Gräffstraße 7 - 9
64646 Heppenheim
Website: www.heppenheim.de
E-Mail-Adresse: posteingang@stadt.heppenheim.de
Politik
Bürgermeister: Ulrich Obermayr

Heppenheim ist die Kreisstadt des Kreises Bergstraße und liegt an der Bergstraße am Rande des Odenwaldes.

Geografie

Heppenheim, im heimischen südhessischen Dialekt auch Hepprum genannt, ist romantisch gelegen an sanften Weinbergen, unterhalb der mittelalterlichen Starkenburg. Charakteristisch für das Stadtbild ist neben der Burg auch St. Peter, der "Dom der Bergstraße" - so die volkstümliche Bezeichnung der großen, am 01. August 1904 eingeweihten katholischen Kirche, die kein Bischofssitz ist. Heppenheim liegt zentral an B 3, B 460 und A 5/A 67, fast auf halber Strecke zwischen Heidelberg und Darmstadt, im sonnigen Südhessen.

Im Stadtteil Ober-Laudenbach existiert eine hessenweit einzigartige Grenzkuriosität: Auf dem Gemeindegebiet finden sich zwei baden-württembergische Enklaven, von denen sich in einer eine weitere hessische Enklave befindet.

Stadtgliederung

Neben der Kernstadt besteht Heppenheim aus den Stadtteilen Unter- und Oberhambach, Kirschhausen (mit Ortsteil Igelsbach), Erbach, Sonderbach, Wald-Erlenbach, Mittershausen-Scheuerberg und Oberlaudenbach, die im Zuge der hessischen Verwaltungsgebietsreform mit Wirkung zum 1. Januar 1972 nach Heppenheim eingemeindet wurden.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Heppenheims

Heppenheim wurde 755 erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadt war damals Mittelpunkt einer fränkischen Mark. Im Jahre 773 ging die Mark Heppenheim aufgrund einer Schenkung Karls des Großen in den Besitz des Reichsklosters Lorsch über, zu dessen Schutz im Jahre 1065 die Starkenburg über Heppenheim errichtet wurde. Das Kloster stand im Range eines Fürstentums. Heppenheim entwickelte sich im Laufe der Zeit zum verwaltungsmäßigen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Klostergebietes, verlor aber mit dem Niedergang des Klosters im 11./12ten Jahrhundert wieder an Bedeutung. Im Jahr 1229 unterstellte Kaiser Friedrich II. die Starkenburg, 1232 auch Kloster Lorsch mit Heppenheim der Verwaltung der Erzbischöfe von Kurmainz. Unterbrochen durch eine kurpfälzische Pfandherrschaft von 1461 bis 1623 blieb Heppenheim bis zum Reichsdeputationshauptschluß des Jahres 1803 Mainzer Besitz; sodann wurde es hessisch (zunächst Hessen-Darmstadt, seit 1948 Bundesland Hessen).

Das Stadtrecht besteht mindestens seit 1318, das Marktrecht vermutlich schon seit der ersten Hälfte des 9ten Jahrhunderts. Von 1265 (evtl. früher) bis 1803 war Heppenheim Sitz des Kurmainzer Amtes (Oberamtes) Starkenburg. Mit dem Erwerb durch Hessen-Darmstadt wurde das Oberamt Starkenburg aufgelöst. Heppenheim war nunmehr zunächst Sitz eines (stark verkleinerten) Amtes, seit 1821 Kreisstadt des Kreises Heppenheim, ab 1938 des Kreises Bergstraße, dem große Teile des damals aufgelösten Kreises Bensheim, nach dem Zweiten Weltkrieg auch die rechtsrheinischen Teile des Kreises Worms zugeteilt wurden.

In den Jahren 1369 und 1693 (zuletzt aufgrund der französischen Verwüstungen im Pfälzer Erbfolgekrieg) wurde Heppenheim durch Stadtbrände fast völlig zerstört. Die beiden Weltkriege überstand die Stadt bis auf geringe Schäden beim Einmarsch der Amerikaner im März 1945 unversehrt.

Die „Heppenheimer Versammlung“, ein Treffen führender Liberaler am 10. Oktober 1847 im Hotel „Halber Mond“, war Auftakt der deutsche Revolution der Jahre 1848/49. Aufgrund dieses historischen Bezuges wurde die Freie Demokratische Partei (FDP) am 11. Dezember 1948 in Heppenheim gegründet.

Vom 18. bis 27. Juni 2004 war Heppenheim Ausrichter des alljährlichen Hessentages.

Eine detaillierte Schilderung erfolgt im Artikel Geschichte Heppenheims.

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die CDU stellt mit 18 von 37 Sitzen die stärkste Fraktion. Sie bildet mit der FDP eine Koalition.

Bürgermeister

Bei der Stichwahl am 10. April 2005 konnte sich Gerhard Herbert (SPD) gegen den Amtsinhaber Ulrich Obermayr (CDU) durchsetzen. Obermayr hatte 18 Jahre regiert.

Wappen

Geteiltes und unten gespaltenes Wappenschild. Oben der rot-silber gestreifte hessische Löwe, wachsend nach rechts* gewandt auf blauem Grund, mit goldener Krone und goldbegrifftem silbernem Schwert in der rechten Pranke. Im unteren rechten* Feld das rote Lorscher Nagelspitzkreuz auf silbernem Grund, unten links* das Mainzer Rad, sechsspeichig silber auf rotem Grund.

Das Wappen symbolisiert die historischen Herrschaftsverhältnisse (Lorscher Besitz von 773 bis 1232, Mainzer Besitz bis 1803, seitdem hessisch), allerdings ohne Berücksichtigung der kurpfälzischen Pfandherrschaft von 1461 bis 1623.

Die Verleihung des Wappens erfolgte am 30.8.1913 durch Großherzog Ernst Ludwig.

Das alte historische Wappen (z.B. auf dem 1645 veröffentlichten Merian-Stich dargestellt) zeigte einen sitzenden Bischof als Symbol der kurmainzer Herrschaft.

(* Die Begriffe „rechts“ und „links“ beziehen sich in der Heraldik auf die Sicht des Wappenträgers; für den Betrachter des Wappens verhält es sich umgekehrt. Siehe: Blasonierung)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Rathaus am Marktplatz
Marktplatz und Starkenburg im Hintergrund
  • Marktplatz mit Fachwerkhäusern und Rathaus
  • Starkenburg auf dem Schlossberg
  • Kurmainzer Amtshof

Die Heppenheimer Starkenburg-Sternwarte hat sich auch überregional einen Namen in der Kleinplanetenforschung gemacht.

Wichtige jährlich wiederkehrende Veranstaltungen:

  • Heppenheimer Festspiele
  • Bergsträßer Weinmarkt
  • Internationales Straßentheater beim Festival Gassensensationen
  • Fasnachtsumzug

Wirtschaft

Die Bergstraße ist das drittkleinste Weingebiet Deutschlands und auch bekannt unter dem Namen Die Riviera Deutschlands. Das milde Klima zeichnet sich u. a. durch eine vergleichsweise frühe Blüte aus.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Sonstige bekannte Bürger

  • Johannes Adam, reformierter Pfarrer um 1613, bezog Stellung gegen Hexenprozesse und Folter
  • Martin Buber, jüdischer Religionsphilosoph, wohnhaft in Heppenheim von 1916 bis 1938
  • Justus von Liebig, Chemiker, 10-monatige Lehrzeit in Heppenheim (1818/19)