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Vorlage:Infobox Ort in Italien
Radicofani ist eine italienische Gemeinde in der Toskana, gelegen im an der historischen Via Francigena im Val d’Orcia, ca. 60 km süd-östlich von Siena mit einem mittelalterlichen Stadtkern. Die Stadt liegt in der Provinz Siena und hat 1.193 Einwohner (Stand 2008)[1].
Geschichte
Zum ersten Mal im Jahr 973 n. Chr. erwähnt, liegt die heutige Kleinstadt kurz unterhalb des freistehenden, 896 Meter hohen Berges „Rocca di Radicofani“. An strategisch wichtiger Schlüsselposition in der Nähe der nach Rom führenden Via Cassia zwischen den Festungen Citonia und dem Berg Monte Amiata gelegen, war die Festung zunächst im Besitz einer nahe gelegenen Benediktiner-Abtei.
Seine ursprüngliche Bedeutung erlangte die Stadt im Zuge des unablässigen Stromes vom Norden Italiens herkommender Pilger auf dem Weg in die Heilige Stadt. Mehrmalige Versuche durch weltliche Herrscherhäuser, die ansässigen Mönche zu vertreiben, erstmals im Jahr 1081 und später 1139, scheiterten und wurden durch ein Edikt des Papstes Eugen III. unterbunden. Unter zwei der folgenden Päpste, nämlich Hadrian IV. und Innozenz III., wurden die Wehranlagen von Grund auf verstärkt und ausgebaut, so dass Radicofani ein militärisch relevanter Stützpunkt im andauernden Streit der Herzogtümer Siena und Orvieto wurde. Die bewegte Geschichte der darauf folgenden Jahrhunderte war durch stete Zerstörung und ambitionierten Neuaufbau in Folge unterschiedlichster Koalitionen und Bündnisse geprägt.
Das vorläufige Ende der letztmals 1417 neu errichteten Festungsanlage wurde im April 1555 im Zuge der Belagerung und weitgehenden Zerstörung durch die florentinisch-kaiserlichen Truppen des Cosimo I. de’ Medici besiegelt.
Die ab 1929 in mehrstufiger Restauration und Rekonstruktion wiederhergestellte Burganlage kann seit 1999 touristisch besichtigt werden.
Sehenswürdigkeiten
- Die als Museum hergerichtete Festungsruine auf dem Gipfel des Berges (Parco Museo Città Fortificata di Radicofani)
- Die 1293 errichtete Kriche Santa Maria Assunta a Contignano
- Die erstmals 1224 schriftlich erwähnte Kirche San Pietro
- Die aus dem 18. Jahrhundert stammende Kirche Sant'Agata
-
San Gimignano aus der Ferne
Söhne und Töchter der Stadt
- Ghino di Tacco, ein regional berühmter Räuber des 13. Jahrhunderts, der die Festung zeitweise als Unterschlupf nutzte
Literatur
- D’Atti, Monica & Cinti, Franco – Guida alla Via Francigena. Terre di Mezzo Editore, Milan 2007. ISBN 88-89385-65-0
- D’Atti, Monica & Cinti, Franco – La Via Francigena. Cartografia e GPS. Dal Monginevro a Roma lungo l’itinerario storico. Terre di Mezzo Editore, Milan 2007. ISBN 88-89385-60-X
Weblinks
- http://www.fortezze.it/rocca_radicofani_it.html – Radicofani auf der Website Burgen und Festungen (italienisch)
- http://www.castellitoscani.com/radicofani.htm – Radicofani auf der Website Festungen der Toskana (englisch und italienisch)
Fußnoten
[[Kategorie:Ort in der Toskana]]