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Choral

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Der Begriff Choral bezeichnet ursprünglich die in der Liturgie der Westkirche einstimmige Kirchenmusik der Gregorianik. Im 14. Jahrhundert ist vom cantus choralis sive ecclasticus die Rede, wobei das Adjektiv choralis sich auf die ausführende Schola bezieht. Die Choralmusik unterscheidet sich so von der Figuralmusik.

Im 16. Jahrhundert wird im protestantischen Sprachgebrauch das Kirchenlied als cantus firmus, bzw. Melodie als Choral bezeichnet. (Johann Eccard, Michael Prätorius, Samuel Scheidt).

Ab dem 18. Jahrhundert wird das klassische Kirchenlied insgesamt mit Melodie und Text als Choral verstanden. So heißt auch die Kantaten und Oratorien abschließende Strophe 'Choral'.

Weiterhin werden Orgelbearbeitungen von Kirchenliedsätzen 'Choral' genannt.

Im 19./20. Jahrhundert wird der Begriff auch zu einer Bezeichnung innerhalb der Profanmusik und bezeichnet eine diatonische, rhythmisch einfache, homophon gespielte Melodiebewegung, häufig von Blechbläsern. (Mendelssohn-Bartholdy, Johannes Brahms).