SBB Ae 4/8
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| Betrieb | |
| Baujahr | 1922 |
| Stückzahl Ablieferung | 1 |
| Stückzahl heute | 0 |
| Einsatzgebiet | Flachland (Depot Basel) |
| Ausrangierung | 1964 |
| Technische Daten | |
| Loktyp | Elektro-Lokomotive |
| Hersteller | BBC SLM |
| Achsfolge | 1'Bo2'Bo1' |
| Höchstgeschwindigkeit | 90 km/h |
| Leistung | 1900 kW (2584 PS) |
| Masse und Gewicht | |
| Gewicht | 127 t |
| Sonstiges | |
| Besondere Merkmale | Buchli-Antrieb Tschanz-Antrieb |
| Nachfolger | Ae 3/6I |
Die Ae 4/8 war eine zur Erprobung des elektrischen Betriebes beschaffte Lokomotive der SBB . Die Lokomotive war mit zwei verschiedenen Antrieben ausgerüstet - deshalb auch der Übername Bastard.
Vorgeschichte
Während dem 1. Weltkrieg beschloss die SBB möglichst rasch den elektrischen Betrieb auf den Hauptstrecken einzuführen um so von den Kohlenlieferungen der kriegsführenden Nachbarländern unabhängig zu werden. Da die Technologie des elektrischen Eisenbahnbetriebes noch neu war, musste zuerst nach einer geeigneten Lokomotivkonstruktion gesucht werden. Die SBB beschaffte deshalb mehrere Probelokomotiven.
Die Ae 4/8 diente hauptsächlich der Erprobung neuer Antriebskomponenten. Der dreiteilige Kasten ermöglichte der Lokomotive eine leichte Kurvengängigkeit, was an eine Feldschlange erinnerte.
Konstruktion
Mechanische Konstruktion
Die Lokomotive bestand aus drei mit Faltenbälgen verbundenen Kasten, wovon die beiden Endkasten kleine Vorbauten hatten. Das Untergestell bestand aus zwei kurzgekuppelten Rahmen, wovon jeder zwei Triebachsen, eine vorlaufende Bisselachse und eine nachlaufende Adamsachse hatte. Die Endkasten waren fest auf den Rahmen gelagert, während der mittlere Kasten schwimmend auf beiden Rahmen ruhte.
Elektrische Konstruktion
Transformator, Ölhauptschalter und Stufenschalter waren im Mittelkasten untergebracht. Die Energiezufuhr aus der Fahrleitung erfolgte über die beiden Scherenstromabnehmer auf den Endkasten. Im Betrieb mussten anfänglich immer beide Stromabnehmer gehoben werden weil diese ursrünglich nur mit einer einfachen Schleifleiste ausgerüstet waren. Vor den Stromabnehmern über den Führerhäusern befanden sich die Aufbauten für die Wendepolshunt. In den Endkasten waren die Fahrmotoren mit den zugehörigen Lüftern untergebracht.
Die Ae 4/8 war mit zwei Einzelachsantrieben unterschiedlicher Bauart ausgerüstet: unter dem einen Endkasten sassen zwei Tschanz-Antriebe, unter dem anderen zwei Buchli-Antriebe. Die komplizierten Tschanz-Antriebe benötigten viel Unterhalt und wurden deshalb nicht weiter verfolgt. Die Buchli-Antriebe bewährten sich besser, so dass sie später auch in den erfolgreichen Baureihen Ae 3/6I und SBB Ae 4/7 verwendet wurden.
Der Anblick von Elektroloks war damals noch ungewohnt für die Eisenbahner. Die Lüftungsgitter erinnerten an Runzeln, weshalb die Lokomotive auch den Übernamen Grossmutter hatte.
Betriebseinsatz
Die Lokomotive wurde zuerst auf der Strecke Thun-Bern eingesetzt. Das war die erste SBB Strecke, die mit 15 kV 16 2/3 Hz elektrifiziert war. Später wurde die Lokomotive dem Depot Basel zugeteilt, wo sie bis zu ihrer Ausrangierung verblieb.
Die Lokomotive trug ursprünglich wie alle Elektrolokomotiven der SBB einen braunen Anstrich, der später duch einen grünen ersetzt wurde. Bis 1930 wurde sie als Ae 4/8 11000, später als Ae 4/8 11300 bezeichnet.
