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Belgische Streitkräfte

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Belgische Soldaten im Rahmen des UNOSOM II-Einsatzes in Somalia, November 1993

Die Belgischen Streitkräfte (frz. Armée belge, ndl. Defensie van België) sind die Streitkräfte des Königreichs Belgien. Sie untergliedern sich in Heer, Marine, Luftstreitkräfte und medizinisches Korps (niederländisch Medische Component, französisch Corps médical).

Es gibt rein niederländisch- und rein französischsprachige Einheiten sowie eine gemischtsprachige Einheit. Offiziere müssen - auch in Abhängigkeit von der Dienstdauer - mindestens in der Lage sein, sich Angehörigen der jeweils anderen Sprachgruppe verständlich zu machen.

Geschichte

Die Belgischen Streitkräfte in Deutschland wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Süden der Britischen Besatzungszone stationiert. Das Hauptquartier befand sich in Köln. Mit dem Ende der Besatzung wurden sie in die militärischen Pläne der NATO eingebunden. 1996 wurden sie als eigenständiges Kommando aufgelöst.

Auftrag

Die Belgischen Streitkräfte haben den Auftrag die territoriale Integrität des Staates Belgien zu schützen und im Kriegsfall die Landesverteidigung zu gewährleisten. Im Frieden leisten sie durch Ausbildung, Bereitstellung und Versorgung von Militär einen Beitrag zu Belgiens Bündnisverplichtungen innerhalb der NATO.

Organisation

2006 hatten die Belgischen Streitkräfte eine Stärke von 35.000 Mann. Der freiwillige Wehrdienst wurde formell 1994 abgeschafft. Die Verteidigungsausgaben betrugen 2006 2,5 Milliarden Euro.

Teilstreitkräfte und Ausrüstung

Heer

Die Landstreitkräfte sind mit 24.600 Soldaten die größte der Teilstreitkräfte. Sie können auf einen Fuhrpark von 300 Kampfpanzern, 989 gepanzerten Fahrzeuge und 288 Artilleriegeschützen zurückgreifen.


Fahrzeuge:

M109A2 der Niederländischen Heeres, wie sie auch beim belgischen in Gebrauch ist

Handwaffen:

FN P90 5.7mm Maschinenpistole

Luftwaffe

Die belgische Force Aérienne Belge („Luftmacht“) ist mit 6.350 Mann die zweitgrößte Teilstreitkraft. Ihr stehen 72 F-16 Kampfflugzeuge sowie 31 Hubschrauber zur Verfügung.

Ausrüstung (2007)

Quelle:[1]

Lockheed F-16 MLU bei der Radom Air Show 2005 in Polen
Westland Sea King

Luftwaffenstützpunkte

Marine

Die belgische Marine hat eine Stärke von 2.400 Mann. Sie verfügt über 2 Wielingen-Fregatten, 6 Minenjäger und ein Flusspatrouillenschiff. Die Wielingen-Fregatten werden durch zwei niederländische M-Fregatten ersetzt, die Karel Doorman und die Willem van der Zaan.

Die Marine ist eine enge Kooperation mit der Königlich niederländischen Marine eingegangen. Seit dem 1. Januar 1996 besteht ein gemeinsames Flottenkommando in Den Helder, dessen Befehlshaber, der Admiral Benelux, bislang immer von den Niederlanden gestellt wurde. Bereits 1965 wurde der Aufbau einer gemeinsamen Minenschule EGUERMIN in Ostende vereinbart, die seit 2006 von der NATO als Centre of Excellence genutzt wird. Sie bildet außer den Minenabwehrkräften beider Marinen auch solche aus anderen NATO-Marinen aus, unter anderem im Rahmen des Programms Mine Countermeasure Vessels Operational Sea Training (MOST).

Schiffe der Belgischen Marine:

F930 Leopold I. (ex-HNLMS Karel Doorman)
F931 Louise-Marie (ex-HNLMS Willem van der Zaan)
Ein französisches Minenräumboot der Tripartite-Klasse, wie es auch bei der Belgischen Marine in Gebrauch ist
A962 Belgica, Ozeanograhie-Forschungsschiff
    • Karel-Doorman-Klasse
      • F930 Leopold I. (ex-HNLMS Karel Doorman)
      • F931 Louise-Marie (ex-HNLMS Willem van der Zaan)
    • Tripartite-Klasse
      • M915 Aster
      • M916 Bellis
      • M917 Crocus
      • M921 Lobelia
      • M923 Narcis
      • M924 Primula
  • Unterstützungsschiffe:
  • A950 Valcke, Ready Duty Ship
  • A960 Godetia, A960 Godetia - Command and Logistic support ship
  • A962 Belgica, Oceanografic Research Vessel
  • A963 Stern, Ready Duty Ship
  • A996 Albatros, Ready Duty Ship
  • A962 Belgica
  • Flusspatrouillenschiffe:
    • P902 Liberation
  • Schulungsschiffe:
    • A958 Zenobe Gramme, Segelschiff.
  • Reserveeinheiten:
    • A961 Zinnia (Kommando- und Unterstützungsschiff)
    • M903 Dufour (iii) (ex USN AM 498, ex USN MSO498, ex KNM Lagen, 1966 erworben)
    • M904 De Brouwer (ii) (ex USN AM 498, ex USN MSO499, ex KNM Nansen, 1966 erworben)
    • M908 Truffaut (ex USN AM515, ex USN MSO515, 1956 erworben)
    • M909 Bovesse (ex USN AM516, ex USN MSO516, 1957 erworben)

Siehe auch

Quellen

  1. "World Military Aircraft Inventory", Aerospace Source Book 2007, Aviation Week & Space Technology, January 15 2007.
  • The World Defece Almanac 2006, Mönch Publishing Group, Bonn 2006