Romeo und Julia (1968)
Film | |
Titel | Romeo und Julia |
---|---|
Originaltitel | Romeo and Juliet |
Produktionsland | England, Italien |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1968 |
Länge | 138 Minuten |
Stab | |
Regie | Franco Zeffirelli |
Drehbuch | Franco Brusati, Masolino D'Amico, Franco Zeffirelli, William Shakespeare |
Produktion | John Brabourne, Anthony Havelock-Allan |
Musik | Nino Rota |
Kamera | Pasqualino De Santis |
Schnitt | Reginald Mills |
Besetzung | |
|
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"
Romeo und Julia ist eine von Franco Zeffirelli produzierte Theaterverfilmung aus dem Jahr 1968, deren Handlung das gleichnamige Theaterstück (1596) von William Shakespeare zum Thema hat.
Handlung
Verona, 16. Jh.: Die reichen Familien Montague und Capulet liegen - einschließlich ihrer Anhänger - in dauerhaftem Streit, ausgelöst durch gegenseitige Provokationen und Gehässigkeiten. Gleich zu Beginn finden wir Benvolio (Bruce Robinson), Neffe des Herrn der Montagues, im Kampf mit Tybalt (Michael York), Neffe des Herrn der Capulets. Es kommt zum öffentlichen Kampf und einer Prügelei zwischen beiden Seiten. Der Prinz von Verona ist darüber sehr erzürnt und verhängt öffentlich unter Androhung der Todesstrafe das Verbot für weitere Kämpfe.
Der leidenschaftliche 17-jährige Romeo Montague, gespielt von Leonard Whiting (der 1969 als Bester Jungschauspieler einen Golden Globe erhielt) hatte sich nicht am Aufruhr beteiligt. Er streift durch die Landschaft - depressiv, rastlos, von Liebeskummer über die schöne Rosalind geplagt, die ihn abgewiesen hatte.
Im Haus der Capulets hat Graf Paris (Roberto Pisacco) inzwischen um die Hand der 14-jährigen Julia angehalten. Um ihr die Gelegenheit zu geben, Graf Paris kennen zu lernen, geben die Capulets ein Fest. Benvolio und Mercutio machen sich den Spaß, maskiert auf dieses Fest zu gehen, wobei sie ihren Freund Romeo mitnehmen, um ihn aufzuheitern. Lord Capulet erfährt zwar, dass heimlich Montagues anwesend sind, aber um die Ruhe zu bewahren ignoriert er dies.
Während dieser rauschenden Ballnacht sehen sich Romeo und Julia zum ersten Mal und verlieben sich sofort unsterblich ineinander. Erste Zärtlichkeiten werden hinter einem Vorhang ausgetauscht. Für Romeo ist Rosalind umgehend vergessen. Zu spät erfahren die beiden, zu welcher Familie der jeweils andere eigentlich gehört.
Während die Freunde nach Hause gehen, treibt sich Romeo noch heimlich im Garten der Capulets herum und entdeckt schließlich Julia auf dem Balkon, die über ihn schwärmt. Er gesteht ihr unter dem Balkon seine Liebe. Die beiden beschließen, möglichst schnell und heimlich zu heiraten.
Romeo wendet sich darauf an Bruder Lorenzo (Milo O'Shea), der als Mönch den Mönchsgarten mit den Kräutern betreut. Der ist zwar skeptisch, weil Romeo so rasch Rosalind vergessen konnte, willigt aber ein in der Hoffnung, die Fehde der Familien durch eine Heirat der Kinder miteinander zu beenden.
Während Tybalt aus dem Haus der Capulets Romeo als feigen Kerl zum Duell herausfordert, spottet Mercutio mit Zoten gegen die Amme und Vertraute Julias (gespielt von Pat Heywood), die zur Kirche geeilt kommt. Hier erfährt sie von Romeo, dass die heimliche Hochzeit mit Julia in einer Stunde in der Mönchszelle von Bruder Lorenzo stattfinden soll. Denn dorthin darf auch Julia mit Erlaubnis ihrer Eltern gehen, um zu beichten. So findet die Hochzeit statt. Danach geht Julia zurück nach Hause.
Tybalt hingegen findet Romeo, doch der will nicht mehr gegen ihn kämpfen, da er jetzt (ohne dass Tybalt dies weiß) mit diesem verwandt ist. Mercutio (John McEnry) versteht das nicht, kämpft mit Tybalt und stirbt. Außer sich vor Wut zieht Romeo nun doch den Degen und tötet Tybalt aus Rache. Im Tumult der Bevölkerung flieht Romeo. Dem Prinzen von Verona, dem mit Mercutio selbst ein Verwandter durch einen duellsüchtigen Provokateur gestorben ist, bleibt nur übrig, die Verbannung Romeos aus Verona auszusprechen: Romeo muss bei Androhung der Todesstrafe sofort aus Verona verschwinden.
Total verzweifelt denkt Romeo wiederum an Selbstmord, entschließt sich aber nach beruhigendem Zuspruch des Mönchs, die Nacht bei Julia zu verbringen. Im Morgengrauen flieht Romeo nach Mantua.
Doch im Hause Capulet hat Graf Paris von Lord Capulet zwischenzeitlich die Zustimmung zur Heirat mit Julia erhalten, und obwohl diese sich verzweifelt sträubt, befiehlt ihr Vater die Heirat binnen dreier Tage. Die Amme rät ihr, Romeo zu vergessen und Paris zu nehmen, was dieser Julias Verachtung einbringt. Julia wendet sich verzweifelt an Bruder Lorenzo und droht mit Selbstmord, um der Zwangsheirat zu entgehen. Anstatt die Sachlage aufzudecken gibt ihr der Mönch ein Mittel, das sie in einen scheintoten Schlaf versetzen kann. Inzwischen soll Romeo verständigt werden mit dem Ziel, sie aus der Familiengruft zu befreien, wenn sie nach der Beisetzung dort erwacht.
In der Nacht vor der Hochzeit mit Graf Paris trinkt Julia das Mittel und am nächsten Morgen setzt ein großes Wehgeschrei im Hause Capulet ein. Der nach Mantua zu Romeo gesandte Bruder Markus kommt zu spät, um die Nachricht zu überbringen. Romeo hatte bereits in der Zwischenzeit von Julias Tod erfahren, sich Gift besorgt und sich auf den Weg nach Verona gemacht, um in der Gruft bei Julia zu sterben und im Tod mit ihr vereint zu sein. Er lässt sich auch nicht von Paris in Verona abhalten, bricht die Gruft auf, wo Julia inzwischen bestattet liegt, trinkt das Gift und stirbt. Kurz darauf erwacht Julia, sieht den toten Romeo neben sich liegen, nimmt seinen Dolch und ersticht sich selbst.
Pater Lorenzo, dem Böses schwant und der zur Gruft eilt, kommt zu spät. Er flieht, als die Wachen herbei eilen. In der Schlussszene werden die beiden jungen Toten vor dem erschütterten Prinzen zu Grabe getragen, das Volk trauert und die beiden Familienoberhäupter, nun ohne eigene Erben, schließen angesichts der hohen persönlichen Verluste Frieden.
Hintergrundinformationen
Romeo und Julia wurde an Schauplätzen in Italien gedreht. Der Film wurde ein Erfolg, der allein in den USA 39 Mio. $ einspielte.
Im Gegensatz zu William Shakespeares Romeo + Julia von Baz Luhrmann aus dem Jahr 1996 kommen hier authentische Kostüme sowie ebenso historische Bühnenbilder zum Einsatz. Auch das Alter der Hauptdarsteller – Whiting war 17 - 18 Jahre alt, Hussey 16 - 17 Jahre alt – entspricht ungefähr dem Alter Romeos und Julias aus Shakespeares Vorlage.
Einige der Schauspieler konnte Zeffirelli auch 9 Jahre später, 1977, für Jesus von Nazareth gewinnen: Olivia Hussey, Michael York, Roy Holder, Keith Skinner und Laurence Olivier.
Regisseur Zeffirelli bekam eine Sondergenehmigung um die entblößten Brüste der damals minderjährigen Olivia Hussey zeigen zu dürfen - nichtsdesdotrotz durfte Hussey die Premiere in London nicht sehen, da der Film diese Nacktszene enthält.[1]
Kritik
Lexikon des Internationalen Films: Shakespeares Bühnenwerk in einer Filmfassung, die das Liebesdrama und seine tragische Einbettung in die alte Familienfehde kraftvoll und modern interpretiert und die Szenerie in schauprächtige Bildkompositionen auffächert. Ein beachtenswerter Versuch des italienischen Theater- und Opernspezialisten Zeffirelli.[2]
Filmpreise
- 4 Oscar-Nominierungen bei der Oscarverleihung 1969, davon zweimal ausgezeichnet:
- 7 BAFTA Award-Nominierungen, davon einmal ausgezeichnet:
- Bestes Kostümdesign
- 5 Golden Globes-Nominierungen, davon dreimal ausgezeichnet:
- Bester Englischsprachiger ausländischer Film
- Bester Nachwuchsdarsteller (Leonard Whiting)
- Beste Nachwuchsdarstellerin (Olivia Hussey)
- 5 Silbernes-Band-Nominierungen und -auszeichnungen:
- Beste Kamera (Farbe)
- Bestes Kostümdesign (Farbe)
- Beste Regie
- Bestes Produktionsdesign
- Beste Filmmusik
- 1 National Board of Review
- Beste Regie
- 4 Laurel Awards-Nominierungen, davon zweimal ausgezeichnet
- Bestes Drama
- Beste Kamera
Literatur
- William Shakespeare: Romeo und Julia (Originaltitel: Romeo and Juliet), in ders.: Shakespeares dramatische Werke, Band 1. Deutsch von August Wilhelm von Schlegel und Ludwig Tieck. Herausgegeben und revidiert von Hans Matter. Mit Illustrationen von Johann Heinrich Füssli. Diogenes, Zürich 1979, 334 (XXI) S., ISBN 3-257-20631-3
Quellen
- ↑ http://www.imdb.com/name/nm0001377/bio
- ↑ http://www.filmevonabisz.de/filmsuche.cfm?wert=20526&sucheNach=titel