Rochlitzer Porphyr
Herkunft: http://www.porphyr-rochlitz.de/material/index.htm

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Begründung: Kapitel Entstehung ist völlig daneben (Das war ein Ignimbrit), als URV erkannt. -- 4. Dez. 2008, Lysippos





Rochlitzer Porphyrtuff ist ein vulkanisches Gestein (Ignimbrit), das den Rochlitzer Berg bei Rochlitz in Sachsen bildet.
Material
Dieser Naturwerkstein wird unter der Handelsbezeichnung Rochlitzer Porphyr, Rochlitzer Porphyrtuff oder seltener auch Rochlitzer Marmor seit Jahrhunderten vertrieben. Seine petrographische Bezeichnung ist Ignimbrit. Die Lagerstätte ging als Rückstand von pyroklastischen Vorgängen hervor. Er wird als Baustoff für moderne und historisch bedeutsame Bau- und Bildhauerwerke, Garten- und Landschaftsgestaltung, Grabmale, etc. genutzt.
Entstehung
Der Rochlitzer Porphyrtuff entstand erdgeschichtlich zur Zeit des Rotliegenden im Perm. Damals war der mit 350 Meter Höhe im Herzen Sachsens gelegene Rochlitzer Berg ein Vulkan, der gewaltige Mengen Asche ausstieß. Im Laufe vieler Jahrhunderte sedimentierte die Asche und wurde zu einem porösen Gestein gepresst. Die so entstandene Tuffschicht ist bis zu 100 Meter stark.
Verarbeitung
Das gesprengte Material wird mit Hilfe von Radladern und LKWs in das nur wenige Meter entfernte Werk transportiert. Dort werden die gewaltigen Blöcke durch Seilsäge, Brückensäge und Gatter in die für die Weiterverarbeitung geeignete Größe gebracht. Danach kann der Rochlitzer Porphyr in vielfältiger Weise eingesetzt werden.
Verwendung
Steinfunde, deren Alter auf rund 3.000 Jahre geschätzt wird, belegen, dass der Rochlitzer Porphyr lange vor unserer Zeitrechnung z.B. als Mahlstein Verwendung fand.
Gebäude
Mit der Errichtung geistlicher Herrschaftsgebäude erlebte das Gestein schließlich den Durchbruch. So können die Rochlitzer Porphyrbrüche historische, sowie moderne Referenzobjekte anführen. Wie z.B.:
- Altes Rathaus Leipzig
- Burg und Stadtkirche in Eilenburg
- Schloss in Glauchau
- St.-Nikolai-Kirche in Döbeln
- Basilika in Wechselburg
- Schloss Rochlitz
- Burg Kriebstein bei Waldheim (1382–1407)
- Muldenbrücke in Rochlitz (1433)
- St.-Petri-Kirche in Rochlitz (1450)
- gotischer Chorbau und Schiff der Kunigundenkirche in Rochlitz (1417–1499)
- Neufassung des Kant-Grabs in Königsberg (Ostpreußen) (1924)
- Grassimuseum in Leipzig (1925–1929)
Weitere Verwendung
Ende der 90er Jahre wurde die Produktpalette der Vereinigten Porphyrbrüche neu definiert und erweitert. So kann man heute verschiedenste Produkte aus diesem einmaligen Gestein erwerben, wie z.B.:
- Bodenplatten zur Weg- und Terrassengestaltung
- Mauerabdeckungen
- Grabmale
- Blitzkopfsäulen für den Garten- und Landschaftsbau, sowie als Grabmale
- Gartenbänke
- Pflanzkübel
- Kerzenständer
Literatur
- Heiner Siedel: Sächsische „Porphyrtuffe“ aus dem Rotliegend als Baugesteine: Vorkommen und Abbau, Anwendung, Eigenschaften und Verwitterung. In: Institut für Steinkonservierung e. V. Bericht Nr. 22, 2006, S. 47-58. http://www.tu-dresden.de/biw/geotechnik/geologie/publikationen/download/Tuffe_IfS.pdf
- Jens Czoßek: Sächsischer Marmor – Der „Porphyrtuff“ von Rochlitz. In: Die Erde knallt! Vulkane in Sachsen Ausstellungskatalog Museum der Westlausitz Kamenz. Kamenz 2008, ISBN 3910018475, S. 11-21.