Plusquamperfekt
Das Plusquamperfekt (wörtlich: mehr als vollendet) ist die am seltensten benutzte Vergangenheitsform. Die deutsche Bezeichnung lautet vollendete Vergangenheit.
Beispiele für die Konjugation
'schreiben'hg 'gehen'
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Besonderheiten
Die Bildung des Plusquamperfekts ähnelt der beim Perfekt, statt der Personalform des temporalen Hilfsverbs (sein, haben) im Präsens (ich bin, ich habe) wird dieses ins Imperfekt gesetzt (ich war, ich hatte). Darauf folgt das Partizip Perfekt des Verbs (geschrieben).
Verwendung
Das Plusquamperfekt wird benutzt, um bei einer Erzählung in der Vergangenheit noch weiter in die Vergangenheit zurückzugreifen. Das Plusquamperfekt verhält sich daher zum Imperfekt so ähnlich wie das Perfekt zum Präsens und wird auch Vorvergangenheit genannt.
- Als ich mich für die Klausur vorbereitet hatte, war ich nicht mehr nervös. (erster Teilsatz greift zeitlich vor und steht im Plusquamperfekt, darauf folgt eine Aussage im Imperfekt)
- Sie waren sehr böse. Ich hatte wohl etwas falsch gemacht. (erster Satz Imperfekt, zweiter Satz Plusquamperfekt)
In gewissen regionalen Dialekten (z. B. im Rheinländischen) und im Berlinischen wird es oft als normale Erzählzeit (statt Perfekt oder Präteritum) verwendet. Die meisten Dialekte in Süd- und Norddeutschland, sowie Österreich und Schweiz benutzen dieses Tempus aber nie oder nur selten.
Im Französischen wird das Plus-que-parfait verwendet, um Vorzeitigkeit gegenüber dem Passé composé auszudrücken. Es wird durch das Imparfait von être oder avoir und das participe passé des konjugierten Verbs gebildet, z.B.: J'avais regardais; Il était arrivé.