Massaker auf der Avenida Roosevelt

Das Massaker auf Avenida Roosevelt in Managua am 22. Januar 1967 war eine blutige Episode in der Geschichte von Nicaraguas.

Hintergrund

1966 gründeten Fernando Agüero Rocha und Pedro Chamorro, Herausgeber der Zeitung La Prensa, ein Bündnis aus fünf Oppositionsparteien gegen die Diktatur des Somoza-Clans, die Unión Nacional Opositora (UNO). Zur UNO von 1966 gehörten:

• Partido Conservador de Nicaragua (PCN),
• Partido Liberal Independiente (PLI),
• Partido Social Cristiano (PSCN),
• Partido Socialista Nicaragüense (PSN) und die
• Partido Comunista de Nicaragua (PC de N).

Das Bündnis hatte für die Präsidentschaftswahlen am 5. Februar 1967 Fernando Agüero Rocha als Kandidaten. Chamorro machte die Öffentlichkeitsarbeit für UNO:

• ¡Basta ya!, No más Somoza en el poder,
• Pinolero, pinolero votá por Agüero y Aunque con Fernando no ando por Agüero

muero.

Der Protestumzug am 22. Januar 1967

La Prensa und die Radiosender der Oppositon riefen zu einem Protestumzug zur Plaza de la República in Managua am Sonntag 22. Januar 1967 auf .

Etwa um 17:00 wurde dazu aufgerufen über die Avenida Roosevelt zum Amtsitz des Präsidenten, der Loma de Tiscapa zu marschieren. Als Präsiden von Somozas Gnaden fungierte im Moment Lorenzo Guerrero Gutiérrez.

Auf der Avenida Roosevelt (zentrale Avenida in Nord-Südrichtung, heute Avenida Simon Bolivar), an der Ecke des Gebäudes der Banco Nacional de Nicaragua (BNN), (wo heute das momentan aus Kostengründen ungenutzte Gebäude des nicaraguanische Parlaments steht) wurden dir Demonstranten durch Guardia Nacional de Nicaragua aufgehalten. Leutnant Pilot Sixto Pineda Castellón war auf ein Fahrzeug der Flughafenfeuerwehr von Managua gestiegen um die Löschanlage als Wasserwerfer zu zweckenfremden, als ihn aus den der Richtung der Ficus microcarpa (laurel de la India) vor den Arkaden Banco Nacional de Nicaragua ein Geschoss Kaliber 22 tödlich traf und er vom Fahrzeug fiel. In der Folge schoss die Guradia Nacional in die Menschenmenge. Dabei wurden etwa 200 Menschen ermordet. Die Leiter der UNO flüchteten sich zwei Häuserblöcke Richtung See in das Gran Hotel (momentan das Centro Cultural Managua) worauf ein M4 Sherman Panzer unter dem Kommando von General Iván Allegret das Hotel beschoss. Auf Vermittlung der US-Militärmission wurde das Hotel nicht von der Guardia Nacional gestürmt. Am 23. Januar 1967 wurde Pedro Chamorro beim verlassen des Hotels verhaftet. Zu den 31 Verhafteten gehörten: Herty Lewites, Edén Pastora Gómez, Carlos Guadamuz Portillo , Samuel Santos López, die Brüder Sergio y Danilo Aguirre Solís wurden im Hauptquartier der Polizei Managua dem Ameisenhaufen El Hormiguero gesperrt.

In den folgenden Tagen bis zur Wahl war Ausnahmezustandverhängt, die Guardia Nacional folterte, und lies Menschen verschwinden.es

La Prensa wurde durch die Guaradia Nacional am 22. Januar besetzt und konnte bis zum 3. Februar 1967 nicht erscheinen, als Margarita Cardenal die Mutter von Pedro Chamorro beim Obersten Gerichtshof von Nicaragua eine Einstweilige Verfügung gegen den Polizeichef von Managua Coronel Ernesto Rugama druchsetzte, dass die Materiellen Verluste in ihren Einrichtung 100.000 cordobas erreichen würden.

Folgen

Die 31 Gefangen kamen durch eine Amnestie des Parlamentes vom 4. März 1967 frei. Am 28. März 1967 unterschrieb Agüero einen Pakt mit Somoza im Saal des Teatro Ruben Dario und wurde Mitglied in der Junta Nacional de Gobierno (JNG) In der Zeit vom 1. Mai 1972 bis zum 1. Dezember 1974 und erlaubte die Widerwahl von Tachito zum Präsidenten, weshalb er in seiner Partei als Verräter angesehen wurde. 1973 trat er aus der Junta aus und wurde durch Edmundo Paguaga Irías ersetzt.

Als Pedro Chamorro von der Regierung Jimmy Carter als zukünftiger Präsident Nicaraguas erwogen wurde, lies Anastasio Somoza Debayle seinen Schulkammeraden aus dem Instituto Pedagógico La Salle de Managua am 10. Januar 1978 ermorden.