Kontaktjonglage

Kontaktjonglage ist eine Form der Objektmanipulation bzw. Jonglage bei der überwiegend Körperkontakt mit dem jeweiligen Objekt besteht. Es gibt z. B. Kontaktjonglage mit Bällen, Ringen, Keulen, Zigarrenkisten, Feuerstäben.
Kontaktjonglage mit Bällen
Bei der Kontaktjonglage mit Bällen lässt der Kontaktjongleur entweder Bälle über den gesamten Körper oder über seine Handflächen rollen. Eine häufig verwandte Technik ist außerdem die Isolation. Hierbei bewegt sich der Kontaktjongleur so um einen einfarbigen oder durchsichtigen Ball, dass es so aussieht als ob der Ball an einer Stelle im Raum schwebt.
Die heutige Form der Kontaktjonglage wurde vor allem geprägt durch die von Michael Moschen entwickelten Techniken. Insbesondere benutzte er als erster Kristallkugeln zur Kontaktjonglage. Diese werden heute von vielen professionellen Kontaktjongleuren verwendet, wobei sie meist nicht aus Glas, sondern aus Acryl sind.
Es gibt sehr viele Techniken, die zur Kontaktjonglage mit Bällen gezählt werden. Die bekanntesten sind: - der Schmetterling: Man schwenkt einen Arm so, dass abwechselnd der Handrücken bzw. die Handfläche nach oben zeigt. Dabei rollt der Ball vom Handrücken über die Fingerspitzen zur Handfläche (und wieder zurück) - die rotierende Pyramide: Dabei kreisen drei Bälle auf der Handfläche und ein vierter liegt oben auf, so dass die vier Bälle eine Pyramide ergeben.
Geschichte der Kontaktjonglage-Community
Ende 1999 wurde die erste englischsprachige Yahoo! Diskussionsgruppe über Kontaktjonglage von gujamin gestartet. 2000 machte Kae Verens dort den Vorschlag eine Webseite zu erstellen und er startete die englischsprachige Seite www.contactjuggling.org. Von ihm stammt auch der Satz: "Kontaktjonglage ist halb Tanz, halb Jonglieren, halb Pantomime, halb Magie..." ("Half dance, half juggling, half mime, half magic...") welcher oft zur Beschreibung der Kontaktjonglage verwendet wird.
Die weltweit erste Kontaktjonglage-Convention war 2001 in Florida, motiviert durch Gujamin und finanziert durch den Kontaktjongleur "The Ferret".
Ursprüngliche Spannungen zwischen Kontaktjongleuren und traditionellen Jongleuren
Kontaktjonglage wurde insbesondere durch die Performance Light von Michael Moschen populär. Kurz nachdem das Video "Michael Moschen: In Motion" erschienen war, veröffentlichte James Ernest das englischsprachige Buch "Contact Juggling" welches letztlich den Namen "Kontaktjonglage" prägte. Viele Jongleure hatten den Eindruck, dass das Buch jede einzelne Technik von Michael "klaute".
Tatsächlich werden fast alle Techniken von Michael in dem Buch beschrieben, aber darüber hinaus werden auch weitere Techniken erklärt. Aufgrund dieses angeblichen Diebstahls, der unter Artisten ebenso wie außerhalb der Szene generell vorkommt und auch ohne Nennung der Urheber jeweiliger Tricks oder Nummern toleriert wird, wurde Kontaktjongleuren von traditionellen Jongleuren vorgeworfen, dass sie nur kopieren würden. Hier erweist sich die Szene als weitaus kritischer als im traditionellen Kleinkunstgewerbe oder der klassischen Unterhaltung, in der das Covern von guten Leistungen zum guten Ton gehört.
Im Jahr 2004 sprach daher der Kontaktjongleur Ferret mit Michael Moschen. Als Ergebnis dieses Gesprächs wurde berichtet, dass Michael weit weniger gegen andere Kontaktjongleure einzuwenden hatte, als die traditionellen Jongleure glaubten.
Weblinks
- Weitergehende Informationen
- Führende Nationale und Internationale Kontaktjongleure