Pulp Fiction
Film | |
Titel | Pulp Fiction |
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Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1994 |
Länge | 148 Minuten |
Stab | |
Regie | Quentin Tarantino |
Drehbuch | Quentin Tarantino Roger Avary |
Produktion | Lawrence Bender |
Musik | Diverse |
Kamera | Andrzej Sekula |
Schnitt | Sally Menke |
Besetzung | |
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Pulp Fiction ist ein Film von Quentin Tarantino aus dem Jahr 1994. Der englische Begriff pulp fiction bedeutet so viel wie Schundliteratur.
Handlung
Die Handlung besteht aus drei Episoden, die miteinander verwoben sind und nicht in chronologischer Reihenfolge erzählt werden.
In einem kurzen Prolog beschließt ein Gangsterpärchen, ein Diner-Restaurant auszurauben. Dieser Strang knüpft später direkt an die Schlussszene an.
Es erfolgt ein Sprung zu einer Szene, die zur später fortgesetzten Episode The Bonnie Situation gehört. Jules und Vincent sind zwei Auftragsmörder. Sie führen den von Gangsterboss Marsellus Wallace erteilten Auftrag aus, sich an ehemaligen „Geschäftspartnern“ zu rächen und einen Koffer abzuholen, der Marsellus gehört. Sie betreten die Wohnung, in der sich drei von ihnen befinden, und nachdem sie das Vorhandensein und den Inhalt des Koffers überprüft haben, erschießen sie zwei von ihnen. Es erfolgt ein Szenenwechsel.
Vincent Vega and Marsellus Wallace’s Wife
Einige Zeit später kauft Vincent bei seinem Dealer Lance Heroin, setzt sich einen Schuss und holt Mia Wallace, die Frau des Chefs, ab. Um diese soll er sich während dessen Abwesenheit ein wenig kümmern. Die beiden gehen in ein Lokal, das Jack Rabbit Slim’s, das im Stil der 50er Jahre eingerichtet ist. Dort arbeiten Schauspieler-Doubles als Kellner. Mia nimmt Kokain und überredet Vincent, beim Twist-Wettbewerb mitzumachen.
Als Vincent Mia inklusive Pokal, den sie gestohlen haben (Im englischen Originalton hoert man zu Beginn des Plottes "The Gold Watch" im Autoradio des Taxis, daß der Pokal von zwei Personen im Jack Rabbit Slim’s gestohlen wurde), zu Hause absetzt, schwört er sich auf der Toilette, dass nichts weiter passieren wird. Unterdessen findet Mia in Vincents Mantel das Heroin, hält es aufgrund der unüblichen Verpackung in einem Plastikbeutel für Kokain, schnupft es und kollabiert. Als Vincent sieht, was passiert ist, bringt er Mia zu seinem Drogenhändler Lance, der für Notfälle eine Adrenalin-Spritze parat hat. Mittels einer Adrenalininjektion direkt ins Herz schaffen sie es, Mia wiederzubeleben. Vincent bringt sie wieder nach Hause. Marsellus, so sind sich Mia und Vincent einig, soll nichts davon erfahren.
The Gold Watch
Der Boxer Butch erinnert sich an einen Tag in seiner Kindheit, als ihm ein Kriegskamerad seines gefallenen Vaters dessen goldene Uhr überreichte. Jetzt muss er allerdings absichtlich einen Boxkampf verlieren, dafür wurde er von Marsellus Wallace bezahlt. Er hat eigene Pläne und nutzt die Situation aus, um beim Wetten zu gewinnen – er schlägt seinen Gegner nieder, dieser stirbt im Boxring. Jetzt will er eigentlich fliehen, doch seine Freundin Fabienne hat die Uhr seines Vaters in der gemeinsamen Wohnung vergessen. Als er dort ankommt, wartet bereits Vincent auf ihn. Butch erschießt ihn, nimmt die Golduhr und will zu Fabienne zurückfahren. An einer Ampel trifft er auf den die Straße überquerenden Marsellus Wallace, der Butch im Auto erkennt. Butch versucht, Marsellus zu überfahren, hat aber dann selbst einen Unfall. Beide überleben und bekämpfen sich erneut. Schließlich kommen sie in ein Pfandleihhaus. Butch will den am Boden liegenden Wallace umbringen, doch Maynard, der Ladenbesitzer, streckt ihn mit einem Gewehrkolben nieder und ruft seinen Freund, den vermeintlichen Sicherheitsbeamten Zed, hinzu.
Als Butch und Wallace erwachen, finden sie sich gefesselt und geknebelt im Folterkeller des Hauses wieder. Es stellt sich heraus, dass der Pfandleiher und Zed sich dort einen Sex-Sklaven, „The Gimp“ (dt: „Hinkebein“), halten. Zed befördert Marsellus Wallace ins Nebenzimmer, um ihn dort zu vergewaltigen. Währenddessen gelingt es Butch, sich zu befreien. Er will erst fliehen, kehrt dann aber doch um, nimmt eine Waffe aus den Beständen des Geschäfts – erst einen Hammer, dann einen Baseballschläger, anschließend eine Motorsäge und letztendlich ein Katana –, überwältigt die beiden Peiniger und befreit Marsellus. Während der Voyeur Maynard von Butch mit dem Schwert niedergestreckt wird, schießt Marsellus Zed in den Genitalbereich, um sich zu rächen.
Butch und Marsellus treffen eine Vereinbarung: Sie sind „quitt“. Butch muss aber die Stadt für immer verlassen und über die Vergewaltigung schweigen. Während Butch zu Fabienne gehen möchte, beschließt Marsellus Wallace, ein „paar eisenharte, durchgeknallte Crack-Nigger“ herzuschicken, die „Mister Der-bald-den-Rest-seines-kurzen-Scheißlebens-in-unerträglichen-Schmerzen-verbringen-wird-Vergewaltiger“ mit „einer Kneifzange und einem Lötkolben“ (blowtorch – eigentlich Lötlampe) bearbeiten sollen.
Butch fährt mit Zeds Chopper zu Fabienne, und beide fahren in eine neue Zukunft.
The Bonnie Situation
Es erfolgt ein zeitlicher Rücksprung. Nachdem Jules und Vincent die beiden Ganoven Roger und Brett erschossen haben, stürmt ein Dritter aus einem Nebenraum mit vorgehaltenem Revolver ins Zimmer und schießt die ganze Munition auf die beiden; jedoch ohne sie zu treffen. Er wird kurzerhand erschossen. Jules glaubt an ein Wunder, eine göttliche Intervention, und beschließt, seinen "Beruf" aufzugeben.
Jules und Vincent nehmen Marvin, den einzigen Überlebenden und Informanten, in ihrem Auto mit. Aber während einer Diskussion über die „göttliche Intervention“ schießt Vincent Marvin versehentlich in den Kopf. Um die Spuren des blutigen Unfalls zu vertuschen, fahren Vincent und Jules den Wagen zu Freund Jimmie. Dort können Jules und Vincent jedoch nicht bleiben, da Jimmies Frau Bonnie bald nach Hause kommt. Marsellus schickt deshalb Mr. Wolf, ein Organisationsgenie für problematische Situationen, um die Sache zu bereinigen. Mr. Wolf lässt Jules und Vincent das Innere des Wagens säubern und mit Decken auskleiden, bevor er die völlig verschmierten Auftragskiller im Garten mit dem Schlauch abspritzt und sie abgelegte Kleidung von Jimmie anziehen lässt. Dann fahren alle drei zu Monster-Joes Schrottplatz, wo das Problemauto entsorgt wird.
Jules und Vincent besuchen anschließend ein Restaurant, das, während Vincent auf der Toilette ist, von den beiden unerfahrenen Ganoven „Pumpkin“ und „Honey Bunny“ (Yolanda) überfallen wird - hier knüpft die Handlung direkt an den Prolog an. Pumpkin geht herum und raubt die Gäste aus. Bei Jules angekommen, fordert er den Koffer. Es gelingt Jules jedoch, die Oberhand zu gewinnen. Da er aber gerade eine „Entwicklung“ durchmacht, überlässt er Pumpkin all sein Geld ($ 1500, er kauft damit Pumpkins Leben, damit er ihn nicht töten muss) und lässt „Pumpkin“ und „Honey Bunny“ gehen. Jules und Vincent bringen den Koffer ihrem Boss Marsellus Wallace.
Details
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher[1] |
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Vincent Vega | John Travolta | Thomas Danneberg |
Jules Winnfield | Samuel L. Jackson | Helmut Krauss |
Marsellus Wallace | Ving Rhames | Tilo Schmitz |
Winston Wolf | Harvey Keitel | Christian Brückner |
Mia Wallace | Uma Thurman | Petra Barthel |
Buddy Holly | Steve Buscemi | Eberhard Prüter |
Butch Coolidge | Bruce Willis | Manfred Lehmann |
Anspielungen auf andere Filme
- Der Soldat Wynocki, der die Uhr einst in Sicherheit brachte, ist der Rollenname von John Garfield in Air Force, 1943, unter der Regie von Howard Hawks. Hawks ist einer von Tarantinos „Lieblingsregisseuren“.
- Der Tanzwettbewerb wurde von Jean-Luc Godards Film Bande à part 1964 beeinflusst. Siehe auch: A Band Apart.
- Mr. Wolf tauchte erstmals in Luc Bessons Film Nikita auf, gespielt von Jean Reno, in Codename: Nina wird er bereits von Harvey Keitel gespielt.
- Die Bonnie-Situation ist eine Anspielung auf Jules et Jim von François Truffaut, in Anlehnung auf die Namen Jules und Jimmie.
- Danny DeVito (Produzent) spielte in Twins – Zwillinge eine Hauptrolle, die Zwillinge hießen Vincent und Julius – vergleiche Vince and Jules.
- In der Lokalszene nennt Mia Vince „Cowboy“ und er sie „Cowgirl“, dies ist eine Anspielung auf die Rollen von John Travolta in Urban Cowboy und Uma Thurman in Even Cowgirls Get the Blues.
- Die Szene mit Butch an der Ampel und Wallace, der die Straße überquert, ist eine Anspielung auf Psycho, wo Janet Leigh in diese Situation gerät.
- Nachdem Butch Maynard getötet hat, sagt Wallace: „to go to work on Zed with a pair of pliers and a blowtorch.“ In Charley Varrick (1973) warnt Maynard einen Bankangestellten mit denselben Worten.
- Die unbeteiligte Fußgängerin, die von Wallace angeschossen wird, wird von Mr. Pink (Steve Buscemi, der in Pulp Fiction den Buddy Holly im Jack Rabbit Slim’s gibt) in Reservoir Dogs aus dem Auto gezogen.
- Die Taxifahrerin, gespielt von Angela Jones, tauchte 1991 in einem Kurzfilm auf. In dessen Neuverfilmung, Curdled von 1996, wird ein Fernsehausschnitt gezeigt, der vom Ausbruch der Gecko-Brüder in From Dusk Till Dawn berichtet.
- In Reservoir Dogs spricht Nice Guy Eddie von einer Krankenschwester namens Bonnie.
- Die Szene, in der Vincent sein Heroin zubereitet, taucht zuerst im Film Drugstore Cowboy auf.
Die Bezeichnung "Nigger"
Die Bezeichnung „Nigger“ im Film ist ein sozialer und rassifizierender Marker. Marsellus, der „Große Mann“ und „Boss“, spricht vor allem seine weißen Untergebenen mit „Nigger“ an. Nicht die „Hautfarbe“ entscheidet innerhalb der Gangsterhierachie über die Bezeichnung, sondern die Position zum „Boss“. So erklärt der Boss Marsellus in der Pose des „Großen Mannes“, dass Butch seine Boxkarriere aufgeben soll und für einen Wettbetrug beim nächsten Kampf freiwillig k.o. gehen soll. Er fragt nicht, ob Butch damit einverstanden ist, sondern: „Bist du mein Nigger?“. Auch Vincent wird von Marsellus in einem Atemzug als „mein Nigger!“ und „mein Sohn!“ bezeichnet. Nur als er Zed ein paar durchgeknallte Crack-Nigger auf den Hals jagen will bleibt offen, ob er damit Weiße und/oder auch Schwarze meint („I’m gonna call a couple pipe-hittin’ niggers, who’ll go to work on homes here with a pair of pliers and a blow torch“).
Darüber hinaus benutzen Weiße – die nicht in Abhängigkeit von Marsellus stehen – das Wort „Nigger“ in gewöhnlich rassistischer Weise. Das ist zum einen der Drogendealer und Zuhälter Lance: Am I a nigger? Are you in Inglewood? No. You’re in my house. White people who know the difference between good shit and bad shit, this is the house they come to. Zum anderen benutzt am häufigsten Jimmie das Wort. Beide werden als entsprechend spießige Zeitgenossen dargestellt, die sich zwar nicht an das Gesetz halten, aber auch nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten wollen.
Quentin Tarantinos „Wiederbelebung“ eines „Straßenjargons“ wurde heftig diskutiert. Einerseits wird die comichafte, überzeichnete Darstellung eben auch rassistischer Gewalt auch von Antirassisten als positiv bewertet. Andererseits wird von der black-community, z. B. von bell hooks, der Film als typisch weiße Diskurspolitik gescholten, die z. B. den unterschiedlichen Sprachgebrauch des Begriffes Nigger unter Schwarzen missachtet.[2] Tarantino äußert sich selbst wie folgt dazu:
- My feeling is the word nigger is probably the most volatile word in the English language. The minute any word has that much power, as far as I’m concerned, everyone on the planet should scream it. No word deserves that much power. I’m not afraid of it. That’s the only way I know how to explain it.[3]
Requisiten
- Jimmie trägt ein „Orbit“-Logo-T-Shirt. Orbit ist eine alternative Zeitung in Detroit, die mit Tarantino ein Interview zu Reservoir Dogs führte.
- Butch und Mia Wallace rauchen Red Apple; Tim Roth tat das in Four Rooms, einem Film, bei dem Tarantino Teilregie führte. Diese Zigarettenmarke ist erfunden, um Zigarettenwerbung zu vermeiden. Sie findet sich auch in anderen Filmen wieder, an denen Tarantino mitgearbeitet hat: In From Dusk Till Dawn liegt einmal eine Packung unter der Windschutzscheibe, in Kill Bill – Volume 1 läuft Uma Thurman im Flughafen von Tokio an einem Werbeplakat vorbei, genauso Jackie Brown am Flughafen von Los Angeles. In Death Proof wird jemand gebeten, eine Packung Red Apple zu kaufen. In dem Film Planet Terror wird Red Apple als Zigarettenmarke ebenfalls erwähnt.
- Big Kahuna Burger tauchen zuerst in True Romance auf und werden auch in From Dusk Till Dawn und Death Proof erwähnt.
- In der Szene, in der Mia die Adrenalinspritze erhält, liegen die Spiele Operation und Life im Raum.
- Fruit Brute, welche Lance isst, ist eines der Monster Cereals, die vor einiger Zeit vom Markt genommen wurden. Tarantino hat eine Schachtel behalten, die er von Zeit zu Zeit benutzt. In Reservoir Dogs sieht man sie in Mr. Oranges Apartment.
- Der weißen Honda, den sich Butch von seiner Freundin ausleiht, taucht auch in Jackie Brown und Kill Bill auf
Der Inhalt des Koffers
Als Zuschauer kann man nie den Inhalt des Koffers sehen. Allerdings fällt das Leuchten aus dem Koffer auf. Alle, die hineinschauen, sind abgelenkt und müssen jeweils zweimal gefragt werden, bevor sie antworten. Auf die Frage: „Was ist das?“ antwortet Pumpkin: „Ist wunderschön.“, und auf Pumpkins Frage: „Ist es das, was ich denke?“ antwortet Jules: „Ja“. Außerdem kann man sehen, wie Vincent die Kombination 666 – die biblische Zahl des Antichristen – einstellt, um den Koffer zu öffnen. Ursprünglich sollten einfach Diamanten den Inhalt des Koffers bilden; dies wurde jedoch geändert, da es als zu normal erschien. Tarantino wies mehrfach darauf hin, dass es sich bei dem Koffer um einen klassischen MacGuffin handle.
Ezekiel 25,17
Das angebliche Bibelzitat Ezechiel 25,17 wird von Jules im Film zweimal benutzt. Einmal, bevor er Brett erschießt und einmal, während er Pumpkin einen Vortrag über seinen Sinneswandel hält. In Wahrheit ist dies jedoch kein Bibelzitat, sondern eine Anspielung auf den Film Karate Kiba mit Sonny Chiba, in dem ein bis auf einige Kleinigkeiten gleiches Zitat auf dieselbe Bibelstelle hinweist. Es gibt im 25. Kapitel des Buchs Ezekiel der Bibel einen 17. Vers. Dieser lautet jedoch anders. Der Spruch in Pulp Fiction ist dagegen aus verschiedenen Bibelstellen zusammengesetzt. Jules sagt im Film selbst, dass er diese Bibelstelle nur „fast“ auswendig könne.
Musik und Soundtrack
Die Musikauswahl spielt bei Tarantinos Filmen stets eine wichtige Rolle. Die Mehrzahl der Lieder stammt aus den Jahren 1958 bis 1972 und ist im weiteren Sinne dem Surf Rock, Country & Western oder Soul zuzuordnen. Die 1994er Coverversion des Neil Diamond Erfolgs von 1967 Girl, You’ll be a Woman Soon ist, obwohl erst zum Zeitpunkt der Filmproduktion erschienen, ebenfalls ganz im Stil des 60er-Jahre-Surf-Stils gehalten. Eine sehr funkige Nummer aus der Mitte der 70er Jahre ist Jungle Boogie von Kool & the Gang. Auch die Country-Soul-Ballade If Love Is a Red Dress (Hang Me in Rags) von Maria McKee aus dem Jahr 1993 fügt sich stilistisch in die 60er-Jahre-Retro-Musik ein.
Die Lieder stammen überwiegend von amerikanischen Interpreten und vermitteln in Summe ein typisch (west-)amerikanisches Lebensklischee von Einsamkeit, Melancholie und Rebellentum. Der Klang des Surf-Rocks mit seinen harten verzerrten E-Gitarrenklängen, die oft nach billigen Verstärkern, verstimmten Musikinstrumenten und schlechten Aufnahmen klingen, soll das Trashige widerspiegeln, das sich als programmatischer Leitfaden durch den Film zieht und im Filmtitel zum Ausdruck kommt.
Soundtrack
Auf der zum Film erhältlichen LP und CD befinden sich neben der Filmmusik auch einzelne Textausschnitte und Dialoge im englischen Originalton wie die bekannte Diskussion über die Hamburger-Kultur in Europa oder das Ezekiel-Zitat.
- Tim Roth & Amanda Plummer – Pumpkin & Honey Bunny (Dialog) / Dick Dale & His Del-Tones – „Misirlou“ (1961)
- Samuel L. Jackson & John Travolta – Royale With Cheese (Dialog)
- Kool & The Gang – „Jungle Boogie“ (1974)
- Al Green – „Let’s Stay Together“ (1972)
- The Tornadoes – „Bustin’ Surfboards“ (1962)
- Ricky Nelson – „Lonesome Town“ (1958)
- Dusty Springfield – „Son of a Preacher Man“ (1968)
- Maria de Medeiros & Bruce Willis – Zed’s Dead Baby (Dialog) / The Centurians – „Bullwinkle Part II“ (1964)
- Jerome Patrick Hoban & Uma Thurman – Jack Rabbit Slim’s Contest (Dialog) / Chuck Berry – „You Never Can Tell“ (1964)
- Urge Overkill – „Girl, You’ll Be a Woman Soon“ (1994)
- Maria McKee – „If Love is a Red Dress (Hang Me in Rags)“ (1993)
- The Revels – „Comanche“ (1964)
- The Statler Brothers – „Flowers on the Wall“ (1966)
- Samuel L. Jackson & John Travolta – Personality Goes A Long Way (Dialog)
- The Lively Ones – „Surf Rider“ (1963)
- Samuel L. Jackson – Ezekiel 25, 17 (Dialog)
2002 erschien eine 2-CD Collectors Edition. Sie beinhaltet die 16 Orignaltracks und 5 zusätzliche Tracks. Die 2. CD beinhaltet ein Interview von Regisseur Quentin Tarantino.
Die hinzugefügten Lieder sind:
- The Robins – „Since I First Met You“
- Link Wray and His Ray Men – „Rumble“
- The Brothers Johnson – „Strawberry Letter #23“
- The Marketts – „Out of Limits“
- „Stranger Than Fiction / Tarantino Talks!“ (Interview mit Quentin Tarantino)
Spezielle Musikszenen
- Zu You Never Can Tell tanzen Mia und Vincent barfuß ihren Twist-Wettbewerbsbeitrag.
- Girl, You’ll Be a Woman Soon ist die ironische Liedauswahl, zu welcher Tarantino Mia ausgelassen tanzen lässt, nachdem sie Vincent nachts in ihr Haus mitgenommen hat.
- Flowers on the Wall ertönt aus dem Autoradio, als Butch mit der goldenen Uhr in der Hand zu Fabienne zurückfährt. Die Zeile „smokin’ cigarettes and watchin’ Captain Kangaroo“ singt er in Anspielung auf die Figur des boxenden Kängurus, bei der sich die Uhr befunden hatte, laut mit.
Sonstiges
- Das Wort „Fuck“ kommt in der US-amerikanischen Originalfassung des Films 257 mal vor, ohne diejenigen zu zählen, die Marsellus geknebelt murmelt.
- Die Aufnahme, in der Vince Mia die Spritze ins Herz rammt, ist rückwärts abgespielt. Bei den Dreharbeiten musste John Travolta Uma Thurman die Spritze „herausziehen“.
- Als Mia und Vince vor Jack Rabbit Slim’s im Auto sitzen, sagt Mia: „Sei kein …“ und zeichnet ein Rechteck (square) in die Luft. Auf Englisch heißt Don’t be a square, soviel wie Sei kein Spießer oder Langweiler oder Quadratschädel.
- Das Kapitel „The Gold Watch“ beginnt mit einem Zeichentrickfilm, in dem ein Eskimo-Junge mit seinem Hund spricht, wobei das Bild des Jungen steht und sich nur die Lippen bewegen. Es handelt sich dabei um eine Szene aus der amerikanischen Zeichentrickserie Clutch Cargo aus den späten 1950er-Jahren. Erscheinungsjahr laut IMDB ist 1959. Die Besonderheit war, dass gefilmte menschliche Lippen in die unbewegten Zeichnungen integriert wurden, angeblich, damit auch taube Kinder die Dialoge durch Lippenlesen verstehen konnten.
- Als Jules von Brett nach seinem Namen gefragt wird, antwortet er: „Mein Name ist Pitt und es wird dir nicht gelingen, dich aus dieser Scheiße herauszureden“. Auch dieser Satz ist aufgrund der Übersetzung nicht verständlich. Es handelt sich dabei um einen Scherz-Reim „My name’s Pitt, you ain’t talking your ass out of this shit“. Solche Reime finden sich auch bei Vincents Gespräch mit dem Barmann English Dave, als sie über Mia sprechen („My name’s Paul, and this is between y’all“) und in Kill Bill („My name is Buck, and I’m here to fuck“). Außerdem ist „Pitt“ als Antwort auf Brett's Frage eine Anspielung auf den Schauspieler Brad Pitt. Im Übrigen ist pit auch die Grube, in die Jules Brett gleich zu bringen gedenkt. Zwei weitere Namensreime finden sich zum Einen im Jack Rabbit Slim's (jedoch nur in der englischen Originalfassung), als der Kellner Buddy die Bestellung von Vincent und Mia aufnehmen will ("For you, Peggy Sue?"), und zum Anderen bei Lance zu Hause (deutsche Version), als er seine Frau "Jody"(!) mit "Judy" anspricht, was sich wiederum auf "Trudy", den Namen von Jodys Freundin reimt.
- Der Witz aus dem Pilotfilm, den Mia nach ihrer Überdosis erzählt, beruht auch auf einem englischen Wortspiel: Papa-Tomate schlägt Baby-Tomate zu Brei (Ketchup) und sagt „Catch up!“, also „Schließ auf“. Als sich Mia in Jack Rabbit Slim’s weigert, den Witz zu erzählen, begründet sie das in der deutschen Übersetzung mit „er ist schmutzig“, was insofern nicht verständlich ist, als sich später zeigt, dass der Witz nicht unanständig ist. Im englischen Original sagt Mia jedoch: „It’s really corny“, was soviel heißt wie der Witz hat einen Bart, dass er also nicht besonders lustig ist.
- In der Schlussszene, als Jules und Vincent in den Überfall von Pumpkin und Honeybunny geraten, sagt Jules zu Honeybunny: „Wir führen uns jetzt auf wie drei kleine Fonzies. Und wie sind Fonzies so? ...“ - „Coooool.“ - Damit gemeint ist Arthur „Fonzie“ Fonzarelli, der coole Typ aus der Serie Happy Days (1974 bis 1984), welche in den 50ern spielt.
Auszeichnungen
Jahr | Award | Gewonnen | Nominiert | Preisträger, Nominiert |
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1994 | Internationale Filmfestspiele von Cannes 1994 | Goldene Palme | Quentin Tarantino | |
1994 | Los Angeles Film Critics Association Awards | Preis für Besten Hauptdarsteller | John Travolta | |
Preis für Beste Regie | Quentin Tarantino | |||
Bester Film | Quentin Tarantino | |||
1994 | Boston Society of Film Critics Awards | Beste Regie | Quentin Tarantino | |
Bester Film | Quentin Tarantino | |||
Bestes Drehbuch | Quentin Tarantino, Roger Avary | |||
1995 | Academy Awards (Oscar) | Bestes Originaldrehbuch | Quentin Tarantino, Roger Avary | |
Bester Hauptdarsteller | John Travolta | |||
Bester Nebendarsteller | Samuel L. Jackson | |||
Beste Nebendarstellerin | Uma Thurman | |||
Beste Regie | Quentin Tarantino | |||
Bester Schnitt | Sally Menke | |||
Bester Film | Lawrence Bender | |||
1995 | Saturn Awards | Bester Action, Adventure, Thriller Film | Quentin Tarantino | |
1995 | American Cinema Editors | Beste Spezialeffekte | Sally Menke | |
1995 | Japanese Academy Award | Bester fremdsprachiger Film | Quentin Tarantino | |
1995 | BAFTA Awards | Bestes Originaldrehbuch | Quentin Tarantino, Roger Avary | |
Bester Nebendarsteller | Samuel L. Jackson | |||
Bester Hauptdarsteller | John Travolta | |||
Beste Hauptdarstellerin | Uma Thurman | |||
Bester Schnitt | Sally Menke | |||
Bester Film | Quentin Tarantino, Lawrence Bender | |||
Bester Ton | Stephen Hunter Flick, Ken King, Rick Ash, Dean A. Zupancic | |||
1995 | David Lean Award | Beste Regie | Quentin Tarantino | |
1995 | Blue Ribbon Awards | Bester fremdsprachiger Film | Quentin Tarantino | |
1995 | Brit Awards | Beste Filmmusik | ||
1995 | Artios | Beste Rollenbesetzung für einen Spielfilm | Ronnie Yeskel, Gary M. Zuckerbrod | |
1995 | Chicago Film Critics Association Awards | Beste Regie | Quentin Tarantino | |
Bestes Originaldrehbuch | Quentin Tarantino, Roger Avary | |||
1995 | Chlotrudis Awards | Bester Schauspieler | Samuel L. Jackson | |
Bester Film | ||||
Bester Nebendarsteller | Samuel L. Jackson, Bruce Willis | |||
Beste Nebendarstellerin | Uma Thurman | |||
1995 | César | Bester Fremdsprachiger Film | Quentin Tarantino | |
1995 | David di Donatello | Bester Fremdsprachiger Schauspieler | John Travolta | |
Bester Fremdsprachiger Film | Quentin Tarantino | |||
1995 | Directors Guild of America | DGA Award für Besondere Leistungen in einem Film | Quentin Tarantino | |
1995 | Edgar Allan Poe Awards | Bester Film | Quentin Tarantino | |
1995 | Golden Globes | Bestes Filmdrehbuch | Quentin Tarantino | |
Beste Regie | Quentin Tarantino | |||
Bester Film – Drama | ||||
Bester Hauptdarsteller – Drama | John Travolta | |||
Bester Nebendarsteller | Samuel L. Jackson | |||
Beste Nebendarstellerin | Uma Thurman | |||
1995 | Independent Spirit Awards | Beste Regie | Quentin Tarantino | |
Beste Effekte | Lawrence Bender | |||
Bester Hauptdarsteller | Samuel L. Jackson | |||
Bestes Originaldrehbuch | Quentin Tarantino, Roger Avary | |||
Bester Nebendarsteller | Eric Stoltz | |||
1995 | Kansas City Film Critics Circle Awards | Beste Regie | Quentin Tarantino | |
Bester Film | ||||
1995 | Kinema Junpo Awards | Bester Fremdsprachiger Film | Quentin Tarantino | |
1995 | London Critics Circle Film Awards | Hauptdarsteller des Jahres | John Travolta | |
Drehbuchautor des Jahres | Quentin Tarantino | |||
Regisseur des Jahres | Quentin Tarantino | |||
Film des Jahres | ||||
1999 | Golden Trailer Awards | Bester Film des Jahrzehnts | ||
2003 | DVD Exclusive Awards | Bestes Menu Design | Hunter Sauleda |
Kritiken
„Mit lakonischem Humor zeigt die brillante schwarze Komödie eine Gesellschaft, die von Brutalität, Dummheit, moralischer Indifferenz und grotesken Zufällen beherrscht wird. Bekannte Muster der Trivialkultur und des amerikanischen B-Pictures werden auf intelligente Weise variiert und konterkariert. Dabei schreckt der Film auch nicht vor exzessiven, wenn auch satirisch überspitzten Gewaltszenen zurück, die teilweise nur schwer verdaulich sind.“
„Mit grotesken Dialogen […] konterkariert Regisseur, Autor und Nebendarsteller Quentin Tarantino einige Szenen von extremer Brutalität. Gleichzeitig entfaltet er eine brillante Story, die die herkömmlichen Erzählstrukturen des Kinos sprengen. Wo sich andere Filme mit eindimensionalen Action-Orgien begnügen, springt Tarantino virtuos zwischen verschiedenen Schauplätzen, Zeiten und Handlungen hin und her, um endlich den Bogen zu schließen und die losen Handlungsstränge zu einem großen Ganzen zusammenzufügen. Für das Gangsterfilm-Genre kam das 1994 einer Revolution gleich, die inzwischen unzählige Kopisten gefunden hat.[4]“
Anspielungen auf den Film
Der Film selbst wird zitiert. Roberto Blanco und Jürgen Drews spielen in einem Werbespot die einleitende Autoszene an der Stelle von Samuel L. Jackson und John Travolta. Darüber hinaus gibt es Zitate in Comicform (Smurf Fiction, Family Guy), Trailer (Gump Fiction, eine Mischung aus Forrest Gump und Pulp Fiction), und viele andere, auch Werbespots. Auch in der Zeichentrickserie Die Simpsons werden in einer Episode (Nr. 149) Ausschnitte aus Pulp Fiction parodiert.
Literatur
- Quentin Tarantino, Pulp Fiction. Das Buch zum Film. (Broschiert), 1994, ISBN 3-499-13630-9
- Waxman, Sharon, Rebels on the Backlot: Six Maverick Directors and How They Conquered the Hollywood Studio System. Perennial, 2006, ISBN 9780060540180
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Vorlage:Rottentomatoes
- Henry A. Giroux: Racism and the Aesthetic of Hyperreal Violence: Pulp Fiction and Other Visual Tragedies., Penn State University
- Das Drehbuch
- Infoseite über Pulp Fiction
- Viele Infos, Bilder, MP3s und Videos rund um Pulp Fiction
Einzelnachweise
- ↑ Deutsche Synchronkartei
- ↑ Henry A. Giroux: Racism and the Aesthetic of Hyperreal Violence: Pulp Fiction and Other Visual Tragedies. Penn State University. Siehe Weblinks
- ↑ Henry A. Giroux: ebenda
- ↑ Pulp Fiction Neu im Kino.Filmdetail Seite