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Benutzer:Wiwiwiki071/Werkstatt

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Zusammensetzung aus aggregierten Angebot und aggregierter Nachfrage

Das aggregierte Angebot und damit die aggregierte Angebotskurve zeigt, zu jedem gegebenen Preisniveau, die Menge, die die Unternehmen anbieten wollen.

In der mittleren Frist, also dem Betrachtungszeitpunkt, in dem das AS-AD-Modell ansetzt, befindet sich die Angebotskurve im Übergang von der kurzen Frist in die lange Frist. In der kurzen Frist verläuft die Angebotskurve nach der klassischen Theorie horizontal. In der langen Frist verläuft sie vertikal. Dies hat zur Folge, dass die Angebotskurve in der mittleren Frist eine positive Steigung aufweist.

Die aggregierte Nachfragekurve zeigt die Kombination des Preisniveaus und der Menge, bei denen die Güter- und Geldmärkte sich im Gleichgewicht befinden. Dies ist der Schnittpunkt der IS- und der LM-Funktion im IS-LM-Modell. [1]

Die IS-Funktion beschreibt dabei, dass sich ein Gleichgewicht auf dem Gütermarkt ergibt, wenn die produzierte Menge der Nachfrage entspricht. Die LM-Funktion beschreibt, dass sich ein Gleichgewicht auf Geld- und Finanzmärkten einstellt, wenn das Geldangebot der Geldmenge entspricht. Hierbei muss demnach das reale Geldangebot, also das in Gütern ausgedrückte Geldangebot, mit dem Realeinkommen übereinstimmen.

Das aggregierte Angebot

Das aggregierte Angebot und damit die aggregierte Angebotskurve zeigt zu jedem gegebenen Preisniveau die Menge, die die Unternehmen anbieten wollen. Das Preisniveau stellt die Kosten eines gekauften Warenkorbes all jener Güter in Geld dar.

Hergeleitet wird die Funktion des aggregierte Angebotes aus den Variablen der Preissetzungs- und Lohnsetzungsgleichung, die jeweils nötig sind, um ein Gleichgewicht auf dem Arbeitsmarkt darzustellen. Die AS-Funktion setzt sich demnach aus den Variablen erwartetes Preisniveau, einem Kostenaufschlag der Unternehmen, der Produktion, der Erwerbsbevölkerung und einer Sammelvariable zusammen.

In der kurzen Frist verläuft die Angebotskurve horizontal, dass bedeutet, dass die Unternehmen jede Menge anbieten werden, die zu dem existierenden Preisniveau nachgefragt wird. Ausgangspunkt für diese Sicht ist, dass bei steigender Produktion die durchschnittlichen Produktionskosten nicht steigen, da die Unternehmen bei Arbeitslosigkeit jede erforderliche Menge an Arbeit erhalten können. Kurzfristig weicht das Preisniveau in der Regel vom erwarteten Preisniveau ab. Diese Theorien gehen zurück auf John Maynard Keynes.

In der langen Frist hingegen verläuft die Angebotskurve vertikal, dass bedeutet, dass die Unternehmen bei jedem Preisniveau die gleiche Menge an Gütern anbieten. Dies resultiert aus der Annahme, dass langfristig nahezu keine Arbeitslosigkeit, sondern Vollbeschäftigung unter den Personen besteht, die auch arbeiten wollen. Jedoch ist auch immer eine natürliche Arbeitslosigkeit vorhanden, da Arbeitnehmer ihre Beschäftigung wechseln und nach neuen Beschäftigungen suchen.

In der mittleren Frist befindet sich die Angebotskurve im Übergang von der kurzen Frist in die lange Frist, was dazu führt, dass diese eine positive Steigung aufweist.

Die AS-Funktion verfügt über folgende wesentliche Eigenschaften [2]:

  • Erhöht sich die Produktion, wird auch das Preisniveau ansteigen. Dies liegt daran, dass eine Erhöhung der Produktion eine Erhöhung der Beschäftigung zur Folge hat. Damit erfolgt dann ein Rückgang der Arbeitslosigkeit und der Arbeitslosenquote. Dies verbessert aber die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer bei Lohnverhandlungen, wodurch die Nominallöhne steigen werden. Ein Anstieg dieser führt dann zu einer Verteuerung der Produktion und durch den Aufschlag der höheren Kosten auf die Produkte durch die Unternehmen letztlich zu einer Steigerung des Preisniveaus. Die AS-Kurve hat demnach eine positive Steigung, da eine Zunahme der Produktion zu einem höheren Preisniveau führen wird.
  • Das tatsächliche Preisniveau wird sich einem höheren erwartetenden Preisniveau anpassen, da die an Lohnverhandlungen beteiligten Personen mit einem höheren Preisniveau rechnen und damit einen höheren Lohn durchsetzen wollen. Dies hat wiederrum zur Folge, dass für die Unternehmen höhere Kosten entstehen, die als Aufschlag auf die Produkte weitergegeben werden und sich damit als Erhöhung des Preisniveaus widerspiegeln. Eine höhere Preiserwartung verschiebt die aggregierte Angebotskurve nach oben.
  • Entspricht das tatsächliche Preisniveau dem erwarteten Preisniveau, dann entspricht auch die Produktion ihrem natürlichen Produktionsniveau. Ist die Produktion höher als ihr natürliches Niveau, dann ist auch das erwartete Preisniveau höher als das tatsächliche.

Die aggregierte Nachfrage

Die aggregierte Nachfragekurve zeigt die Kombination des Preisniveaus und der Menge, bei denen die Güter- und Geldmärkte sich im Gleichgewicht befinden. Dies ist der Schnittpunkt der IS- und der LM-Funktion im IS-LM-Modell. [3]

Die IS-Funktion beschreibt dabei, dass sich ein Gleichgewicht auf dem Gütermarkt ergibt, wenn die produzierte Menge der Nachfrage entspricht. Dabei ist die produzierte Menge abhängig von den Faktoren Konsum, Steuern, Zinssatz sowie den Staatsausgaben. Betrachtet man eine offene Volkswirtschaft, also eine Volkswirtschaft, in der Außenhandel betrieben wird, sind als weitere Einflußfaktoren die Im- und Exporte zu nennen.

Die LM-Funktion beschreibt, dass sich ein Gleichgewicht auf Geld- und Finanzmärkten einstellt, wenn das Geldangebot der Geldmenge entspricht. Hierbei muss demnach das reale Geldangebot, also das in Gütern ausgedrückte Geldangebot, mit dem Realeinkommen übereinstimmen.

Steigt das Preisniveau im IS-LM-Modell an, führt dies zu einer Senkung der realen Geldmenge. Dies löst einen Zinsanstieg aus und dies wiederum führt zu einer rückläufigen Güternachfrage und Produktion. Diesen Zusammenhang zwischen Preisniveau und Nachfragefunktion stellt die aggregierte Nachfragefunktion (AD) dar. Eine Änderung des Preisniveaus bewirkt demnach eine Bewegung auf der AD-Kurve. Werden andere Variablen des IS-LM-Modells, wie beispielsweise die Güternachfrage, die Steuern oder die Staatsausgaben verändert, führt dies zu einer Verschiebung der AD-Kurve. Betrachtet man beispielsweise eine Senkung des Steuersatzes, bewegt sich die AD-Kurve im Modell nach rechts, also bei gegebenen Preisniveau kurzfristig, ohne Beachtung der AS-Kurve, zu einer höheren Produktion.

Übergangsprozess von kurzer in mittlere Frist (Anpassungsprozess -alter Artikel-)

Ausgangspunkt der Anpassung im AS-AD-Modell: Die tatsächliche Produktion liegt über der natürlichen, die Preiserwartung liegt unter dem tatsächlichen
Erster Schritt der Anpassung im AS-AD-Modell: Die an der Lohnsetzung Beteiligten erhöhen ihr Preiserwartung, dadurch kommt es zu einer Verschiebung der AS-Kurve nach oben mit der Folge einer geringeren Produktion
Zweiter Schritt der Anpassung im AS-AD-Modell: obiges Verhalten wiederholt sich, bis die Produktion auf ihren natürlichen Niveau angelangt ist

Kurzfristig kann die Produktion von ihrem natürlichen Niveau abweichen, da eine Änderung einer Variablen aus AS- oder AD-Funktion zu einer Änderung des Preis- und Produktionsniveaus führt. Mittelfristig wird die Produktion hingegen immer auf ihr natürliches Niveau zurückkehrt. Die Anpassung erfolgt über Veränderungen der Preiserwartungen und der damit ausgelösten Folgen für das tatsächliche Preisniveau und die Produktion.

Betrachtet man beispielhaft den Übergang von kurzer zu mittlerer Frist, unter der Annahme, dass das tatsächliche Produktionsniveau über dem natürlichen Produktionsniveau liegt (siehe Abbildung "Ausgangspunkt der Anpassung im AS-AD-Modell"), vollzieht sich folgender Prozess: [4]

  • Im Ausgangspunkt liegt die tatsächliche Produktion (mit Y bezeichnet) über der natürlichen Produktion (Yn). In diesem Fall entspricht auch das erwartete Preisniveau (Pe) nicht dem tatsächlichen Preisniveau (P). Das erwartete Preisniveau ist niedriger.
  • Im ersten Schritt (siehe Abbildung "Erster Schritt der Anpassung im AS-AD-Modell") werden dann die an der Lohnsetzung Beteiligten ihre Preiserwartung auf das tatsächliche Preisniveau erhöhen, da, unter der Annahme, dass das Produktionsniveau über dem natürlichen Produktionsniveau liegt, die bisherige Preiserwartung unter dem tatsächlichen Preisniveau lag. Dadurch wird sich die AS-Kurve nach oben hin verschieben, da ein Anstieg der Produktion die Beschäftigung steigen lässt, wodurch die Arbeitslosenquoute zurück geht und sich damit die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer verbessert. Dies führt dann zu einem Anstieg der Nominallöhne, was sich in einer verteuerten Produktion niederschlägt und damit in einem höheren Preisniveau widerspiegelt. Durch diese Verschiebung erfolgt eine Reduktion der Geldmenge, da ein Anstieg des Preisniveaus diesen Effekt auf dem Geldmarkt hervorruft. Diese Reduktion der Geldmenge führt zu höheren Zinsen, dies bedeutet, dass weniger Produktion stattfinden wird.
  • Durch die Verschiebung im ersten Schritt ist das natürliche Produktionsniveau jedoch noch nicht erreicht. Diese oben genannte Prozess wird sich solange wiederholen, bis die Produktion wieder auf ihr natürliches Niveau gesunken ist und dann dadurch auch das erwartete Preisniveau dem tatsächlichen Preisniveau entspricht (siehe Abbildung "Zweiter Schritt der Anpassung im AS-AD-Modell").

AS-AD-Modell als Weiterführung des IS-LM-Modells - Mathematische Herleitung

AD-Kurve

Das AS-AD-Modell führt die Annahmen aus dem IS-LM-Modell in der AD-Kurve, also der aggregierten Nachfrage, fort und reagiert auch auf Veränderungen von Variablen aus diesem Modell. Demnach setzt das AS-AD-Modell ein Gleichgewicht auf dem Güter- und Geldmarkt voraus, um damit die AD-Kurve abzuleiten. Ein Gleichgewicht auf dem Güter- und Geldmarkt bedeutet jeweils einen Punkt auf der AD-Kurve. Die AD-Kurve setzt sich damit aus dem Variablen des Gütermarktes, wie dem Konsumausgaben, Investitionsausgaben und Staatsausgaben und den Variablen des Geldmarktes, wie Preisniveau und Zinssatz zusammen.

---HERLEITUNG AD KURVE---

AS-Kurve

---zu (1)--- Eine mögliche Fassung der Preissetzungsgleichung lautet: Dabei steht P für das Preisniveau, μ für einen Gewinnaufschlag der Unternehmen auf ihre entstandenen Kosten sowie W für den aggregierten Nominallohn, also den Betrag, den ein durchschnittlicher Arbeitnehmer am Ende des Monats auf sein Konto überwiesen bekommen. [5]

---zu (2)--- Eine mögliche Fassung der Lohnsetzungsgleichung lautet: Hierbei steht für das erwartete Preisniveau, u für die Arbeitslosenquote und z für eine Sammelvariable, in der alle anderen Variablen zusammengefasst sind, die die Lohnsetzung beeinflußen können.

Auswirkungen auf das AS-AD-Modell durch Variablenveränderung

Nachfolgend werden die Auswirkungen der Veränderungen von Variablen aus dem IS-LM-Modell und aus dem Arbeitsmarktmodell und Folgen von externen Einflüßen, sogenannten Schocks, betrachtet.

Geldpolitik

Anpassungsprozess im AS-AD-Modell bei expansiver Geldpolitik

Erhöht sich die Geldmenge senkt dies kurzfristig den Zinnsatz im LM-Modell, unter der Annahme, dass die Produktion vor der Erhöhung ihrem natürlichen Niveau entsprach.[6] Dies erhöht die Produktion und das Preisniveau. Die Produktionssteigerung ist anfänglich höher als die Steigerung des Preisniveaus. Dieser Effekt kehrt sich jedoch um, so dass die Erhöhung der Geldmenge mittelfristig zu einen gleichgroßen Anstieg des Preisniveaus und keiner Veränderung der Produktion verändert. Man spricht in diesem Fall von der Neutralität des Geldes.

Zu diesem Ergebnis gelangt man durch die Betrachtung der nachfolgenden Vorgänge. Erhöht sich die nominale Geldmenge im IS-LM-Modell, so erhöht sich damit auch die reale Geldmenge. Damit erhöht sich gemäß den Eigenschaften des IS-LM-Modells die Produktion. Dies führt dazu, dass die aggregierte Nachfragekurve sich nach rechts verschiebt. Durch diese Verschiebung liegt die Produktion jedoch über ihren natürlichen Niveau und die damit liegt auch das tätsächliche Preisniveau über dem Preisniveau, dass die an der Lohnsetzung Beteiligten erwartet haben. Diese werden nun ihre Preiserwartungen nach oben anpassen, damit wird sich die aggregierte Angebotskurve nach oben verschieben und die Volkswirtschaft bewegt sich dadurch entlang der AD-Kurve. Dieser Prozess wird sich solange fortsetzen, bis die Produktion wieder auf ihren natürlichen Niveau angelangt ist, mit der Folge, dass die Produktion sich mittelfristig nicht verändert hat, das Preisniveau jedoch der Geldmengenerhöhung entsprechend gestiegen ist.

Fiskalpolitik

Anpassungsprozess im AS-AD-Modell bei restriktiver Fiskalpolitik

Verringert der Staat seine Ausgaben führt dies zunächst zu einem Absinken der Produktion.[7] Im weiteren Zeitverlauf erhöht sich die Produktion jedoch wieder und es existiert ein niedrigeres Preisniveau. Zu diesen Ergebnis gelangt man durch folgende Schritte unter der Annahme, dass sich die Produktion vor dem fiskalischen Eingriff auf ihrem natürlichen Niveau befunden hat. Durch die Reduktion der Staatsausgaben verschiebt sich die AD-Kurve nach links, da die aggregierte Nachfragekurve ein Gleichgewicht auf dem Güter- und Geldmarkt darstellt und dieses Gleichgewicht sich in der Hinsicht ändert, dass die Produktion zurückgeht. Die Produktion entspricht in diesem Fall nicht mehr ihren natürlichen Niveau. Im weiteren Zeitverlauf wird sich, entsprechend des oben erläuterten Anpassungsprozesses, die Produktion wieder ihren natürlichen Niveau anpassen, da in diesem Fall auch das tatsächliche Preisniveau unter dem erwarteten Preisniveau liegt und die an der Lohnsetzung Beteiligten ihre Erwartungen entsprechend anpassen werden. Die Volkswirtschaft bewegt sich in dem Fall entlang der aggregierten Nachfragekurve, bis sie sich wieder mit der angepassten aggregierten Angebotskurve schneidet. Die Produktion ist damit wieder auf ihr natürliches Niveau zurückgekehrt.

Schocks

Negative Schocks, wie beispielsweise ein drastischer Anstieg des Ölpreises, führen zu einer Erhöhung des Preisniveaus und einem Absinken der Produktion.

Zu diesem Ergebnis gelangt man durch folgende Überlegungen, in denen nur auf die Auswirkungen auf die AS-Kurve eingegangen wird. Ein Anstieg des Ölpreises kann in die Betrachtungen des AS-AD-Modells dadurch einfließen, in dem man den Gewinnaufschlagsfakor μ in der Betrachtung des Arbeitsmarktes entsprechend erhöht. Durch diese Erhöhung verschiebt sich die Preissetzungsgerade auf dem Arbeitsmarkt, d.h. desto niedriger ist der Reallohn der Erwerbstätigen. Damit diese Verringerung des Reallohnes von den Arbeitnehmern akzeptiert wird, ist eine höhere natürliche Arbeitslosenquote beziehungsweise ein geringeres natürliches Beschäftigungsniveaus erforderlich. Wird unterstellt, dass für die Produktion einer Produktionseinheit genau ein Arbeitnehmer notwendig ist, so sinkt durch den Rückgang des natürlichen Beschäftigungsniveaus auch das natürliche Produktionsniveau.

Ausgehend vom obigen Anpassungsprozesses liegt das momentane Produktionsniveau demnach bei solch einen negativen Schock über dem natürlichen Produktionsniveau. Es erfolgt wieder ein Anpassungsprozess

  1. dornbusch
  2. blanchard, s. 208
  3. dornbusch
  4. blanchard s. 214
  5. blanchard S. 189
  6. blanchard s.217-222
  7. blanchard s.223-226