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Diskussion:Suizid

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siehe auch Diskussion:Selbstmord


Mutmaßung wie es weitergehend wird: jetzt ist der Redirect auf Selbstmord umgangen worden, in der Version vom 10:46, 27. Mär 2003 stehen ein paar erklärende Sätze... und später wird der Inhalt von [[Selbstmord] (von dem Wort Selbstmord sprachbereinigt großteils zumindest) hier herverschoben werden. Nur so ein Gedanke.. da braucht man auch keinen Konsens mehr finden:) --nerd

Tja, 100%iger Treffer, leider :-( -- Dishayloo 23:42, 23. Jul 2003 (CEST)

Ich bin nicht zufrieden damit, daß Uli wie ein Oberlehrer (*g*) einfach über die Diskussion hinweg alleine entschieden hat. Die Diskussion sollte damit nicht beendet sein und vor allem sollte Ulis Ansicht nicht die alleinseligmachende bleiben. Die Behauptung "die Wissenschaft" würde bestimmte Wörter ablehnen, ist in dieser Absolutheit falsch. Es mag sein und nach der Diskussion glaube ich das, daß die Psychiatrie das tut (da kenne ich mich nicht aus). Es gibt aber auch noch andere Wissenschaften. Die Soziologie ist z. B. viel neutraler und man findet in der wissenschaftlichen soziologischen Literatur den Begriff Selbstmord häufiger als Suizid. Es gibt auch kulturwissenschaftliche Studien, die sich dem Thema "Freitod" annehmen. Auch die Studien, die sich mit rituellem Selbstmord befassen, benutzen im Deutschen höchst selten das Wort Suizid. Von Juristen weiß ich, daß da "Selbsttötung" bevorzugt wird (OK, das ist ja von Uli wenigstens nicht gelöscht worden). Angesichts des geradezu missionarischen Widerstandes der psycho-orientierten Wikipedianer gegen "Selbstmord" wäre aber zumindest "Selbsttötung" eine nicht nur allgemeinverständliche, sondern auch neutrale und eine zumindest in den meisten (in allen?) Wissenschaften tatsächlich benutzte (wenngleich nicht überall präferierte) Wortwahl.

Daß aber "Selbstmord" heute zwingend eine moralische Bewertung beinhalte, ist definitiv falsch. Wer natürlich von früh bis abends über den Wortteil "Mord" in Selbstmord nachdenkt, wird das so empfinden. Wer das Wort "normal" benutzt, aber nicht. Bei "Urlaub" denke ich auch nicht zwingend an "Laub".

An meiner Meinung, was eine Enzyklopädie zu leisten habe und an wen sie sich zu richten habe, halte ich fest, auch wenn ich das nicht noch mal vertiefen will. Im Zweifel sind aber "Busfahrer" besser geeignet als "Oberlehrer", mit erwachsenen Menschen umzugehen. --WKr 12:30, 23. Jul 2003 (CEST)

Na immerhin diskutiert der Oberlehrer Uli zu dem Thema seit etwa März diesen Jahres ;-) Hauptsache, wir sind schon mal vom "Selbstmord" weg.
Ich finde einfach, dass "Selbsttötung" sehr gestelzt - wenn Du so willst: sehr juristisch - klingt. Ich werd mich aber nicht unbedingt dagegen stemmen, das ganze nach "Selbsttötung" zu verschieben - dann sollten wir aber im Text auch die Wortwahl anpassen: der Text sollte hauptsächlich mit dem Begriff operieren, unter dem der Artikel läuft. Und wie gesagt, "Selbsttötungsabsicht" ist eher juristisch, "suizidal" eher allgemein gehalten.
Zum Thema: "findet in der wissenschaftlichen soziologischen Literatur den Begriff Selbstmord". Das ist ein Argument, aber kein ausschlaggebendes. Wenn ich das richtig erkenne hat die Soziologie in dem Punkt eine Mege von Durkheim und (Marx?) übernommen, und die schrieben vor hundert Jahren. Vielleicht muss sollte ja auch die Soziologie mal ihre Begrifflichkeiten überprüfen, oder? Uli 13:33, 23. Jul 2003 (CEST)
Naja, um Durkheim selbst geht es gar nicht, weil der französisch schrieb und da heißt es "suicide". *g* Es waren also die Übersetzer. Das für mich viel wichtigere Argument ist das der Zielgruppe einer Enzyklopädie. Ich behaupte einfach mal, daß deutlich mehr als die Hälfte aller Deutschen nicht weiß, was Suizid bedeutet. Und ich bin auch davon überzeugt, daß unter den interessierten Laien, die sich in einer Enzyklopädie über Selbstmord schlau machen wollen, ein nennenswerter Teil ist, der das nicht weiß. Das haben Fremdwörter so an sich. Eine repräsentative Untersuchung ergab vor einiger Zeit, daß die Mehrheit auch die Tagesschaunachrichten nicht (richtig) versteht. Falsch verstehen ist ja schlimmer als nicht verstehen. Der Rest ist die bekannte "Busfahrer-Problematik", die ich bereits dargestellt habe. Gerade bei diesem Thema, das jemand vielleicht aus sehr aktuellem Anlaß anguckt, darf niemand mit Unverständlichkeit bereits im Titel abgeschreckt werden, wie ich meine. --WKr 18:30, 23. Jul 2003 (CEST)
Ich bin sehr unzufrieden mit dieser Verschiebung. Schon allein die Stilblüte 'erweiterter Suizid' (*schauder*). Ist Wikipedia schon eine Instanz zur Wortneuschöpfung? Das Argument mit dem 'Mord' im Selbstmord zieht nicht richtig. Ich hatte in der Diskussion zu Selbstmord schon Beispiele gebracht, mir ist noch eins eingefallen: Mitleid - Selbstmitleid. Obwohl aus denselben Komponenten bestehend ist Mitleid positiv belegt, Selbstmitleid gilt dagegen eher als Schwäche. Deutschsprecher verstehen also offensichtlich semantische Unterschiede zwischen verschiedenen aber ähnlichen Wörtern. Man sollte den deutschen vielleicht nicht arg so viel Dummheit unterstellen. Eine wertende Nutzung von Selbstmord wäre mir neu, wie ich der Diskussion zu Selbstmord schon schrieb anderen die ich befragt habe auch.
Offensichtlich will man hier Sprachpolitik betreiben, und dies ist alles andere als neutral. So wird Quaksprech erschaffen.
Schließlich war die Suizidfraktion nicht einmal klar in der Mehrheit, das schien sich in der Diskussion eher die Waage zu halten. Aus all diesen Gründen halte ich die Verschiebung für schlecht. Und ich wäre glücklich gewesen, wenn wenigstens auf einige meiner Argumente vernünftig reagiert worden wäre.
Notiz am Rande: Bei 'Selbstmordanschlag' scheint die implizite Wertung den Verschieber nicht zu stören, das ist das einzige, was nicht verschlimmbessert wurde zu 'Suizidanschlag'. -- Dishayloo 23:42, 23. Jul 2003 (CEST)
"Erweiterter Suizid" ist keine Wortneuschöpfung. Google findet diese Kombination 73 mal. "Mitleid" ist auch kein positiv wertender Begriff, sonst hätte Nietzsche das Christentum wohl kaum in abwertender Weise als "Mitleidsreligion" bezeichnen können. "Mörder" ist ein negativ wertender Begriff, und so bekommt man wie mans dreht und wendet auch keine neutrale oder gar positive Wertung zustande. Die Bezeichnung von Soldaten als Mörder oder einer Armee als Mörderbande ist auf den ersten Blick als Abwertung zu erkennen.
Man sollte sich vielleicht auch mal Gedanken darüber machen, welches Wort hier Quacksprech ist. Auf "Selbstmord" trifft diese Bezeichnung ohne weiteres zu, auch wenn das Wort schon vor hunderten von Jahren eingeführt wurde. Wenn heute "doppelplusgut" als Ersatz für "phantastisch" vorgeschrieben würde, dann würde es einigen Konservativen in 200 Jahren sicherlich auch schwerfallen, auf ihr gutes altes "doppelplusgut" zu verzichten.--El 10:26, 24. Jul 2003 (CEST)

Abgesehen von der nach wie vor strittigen Frage, unter welchem Stichwort der Artikel laufen soll, sollte für die weitere Ausgestaltung darauf geachtet werden, daß folgende Themen (nicht abschließend gemeint) berücksichtigt werden:

  • Der Suizid in der Psychiatrie (Das dominiert den Artikel zur Zeit)
  • Der Freitod als rituelle Handlung
  • Die Selbsttötung in der Rechtssprechung (Anmerkung: Auch historisch. M.W. war der Selbstmordversuch nicht immer straffrei)
  • Der Selbstmord in der Soziologie

--WKr 12:41, 23. Jul 2003 (CEST)

Selbstverständlich hast Du da recht: Nur zu, die Bearbeitungsfunktion ist für jeden da! Uli 13:33, 23. Jul 2003 (CEST)

Hi Nerd, ich hab das grade nicht absichtlich überklatscht, war ein Bearbeitungskonflikt, ich hab's and er Stelle nicht gesehen. Ich fand die Formulierung von Wkr mit "können einbringen" eigentlich ganz und ziemlich neutral. Brauchen wir da das "nach Meinung einiger" noch? Uli 14:30, 23. Jul 2003 (CEST)

Hi, IMHO wird das präjudiziert, dass das möglich ist, aber nicht unter welchen Umständen. Es ist also unbestritten, dass es so ist, hängt aber von anderen nicht weiter bezeichneten Umständen ab. Ich finde nicht die Meinung, derer vertreten die Selbstmord nicht abwertend gebrauchen, sondern in einer allgemeinen Alltagssprache. Die Streichung des PC links ist auch nicht gut nachvollziehbar.
Sorry again - das war nicht "gestrichen", ich hab beim Bearbeitungskonflikt nicht gesehen, wo Du geändert hast- der Diff hat irgendwie nicht richtig funktioniert. Nichts desto trotz halte ich den PC link für inhaltlich nicht richtig: - Du tust damit einen allgemein verwendeten Begriff als "gekünstelt sprachbereinigend" ab - das ist er nicht. "Suizid" ist kein "politisch korrekter" Begriff wie z.B. "anders begabte Menschen" anstatt "Behinderte", sondern ein ganz normaler Fachterminus wie Fraktur oder Depression (da sagt auch keiner mehr "Melancholie" dazu). Sprache ändert sich halt. Uli 14:43, 23. Jul 2003 (CEST)
Mhm, aber schau mal [1], und dann kann man deine Meinung über die bereits geänderte Sprache kritisieren. Ich würde Selbstmord als "zulässigen" und nicht wertenden Alltagsbegriff schon reinnehmen wollen. --'~' 16:10, 23. Jul 2003 (CEST)
Was soll ich dem Link entnehmen? Dass ein paar Sprachpuristen (davon einer, der seit 40 Jahren in den USA lebt) "Suizid" als Anglizismus betrachten und das Wort "Selbstmord" viel deutscher finden? Ich glaub den Anglizismus zwar nicht, tippe eher direkt auf Latein ohne Umweg übers Englische, aber selbst wenn: Das Wort ist längst so etabliert wie "erdrutschartiger Sieg". Und "Inhabitant" und "Suizid" in einen Topf zu werfen ist lachhaft (notabene beim Inhabitanten gings IMHO wahrscheinlich ebenfalls nicht um einen bewussten Anglizismus, sondern um ne fehlerhafte Übersetzung von inhabitant, wie sie wahrscheinlich vielen Deutschen passiert, die lange im englischen Sprachraum leben). Also was zeigt mir der Link (und die ganze newsgroup), außer dass sich Sprache, wie gesagt, permanent ändert und einige das betrauern? Sollen sie uff enem Stene siszen und ben mit bene dahen. Uli 16:35, 23. Jul 2003 (CEST)
Ich stimme nicht zu, dass mit einer Formulierung Beide Bezeichnungen können jedoch eine moralische Beurteilung in den Begriff einbringen: Selbstmord eine tabuisierende, Freitod eine heroisierende. nicht überein. Weil ja die Menschen nicht berücksichtigt werden, die meinen eben keine verurteilende Meinung zum Ausdruck bringen zu wollen. Für mich ist das ein wenig zu sehr gefestigt, und es würde meinem dafürhalten mehr der Wirklichkeit entsprechen, wenn man erwähnte: "es gibt Meinungen, die in der Verwendung, des Wortes Selbstmord ein moralisches Urteil sehen". Für mich ist, das zu sehr festgeschrieben, dass es wirklich ein moralisches Urteil ist (nicht nur Sprachpuristen sind unter [2] zu finden). Und mit der bereits veränderten Sprache kann ich immer noch nicht beipflichten. --'~'
  • In "Meyers Enzyklopädisches Lexikon" von 1977 findet sich das Thema zwar unter S wie Selbstmord, aber die vollständige Titelzeile lautet dort:
    Selbstmord (Suizid, Freitod, Selbsttötung)
    Warum bringen wir - in diesem so besonders umstrittenen Fall - nicht ausnahmsweise eine beherzte Oderverknüpfung wie etwa
    Selbsttötung: Selbstmord / Suizid / Freitod
    So findet dann jeder sofort den Artikel unter dem Stichwort, unter dem er ihn finden möchte.
    Ich mach das jetzt einfach mal in einer Nacht- und Nebelaktion ;-) Uli hat recht: Die Bearbeitungsfunktion ist für jeden da. - Zenon 02:31, 24. Jul 2003 (CEST)

Der Artikeltitel ist zwar ein wenig gewöhnungsbedürftig - aber doch ganz gut! Jedenfalls viel besser als vorher und die Begründung zur Wortwahl im Artikel selbst ist, meiner bescheidenen Meinung nach, ganz gut gelungen, auch wenn man noch so oft vom Selbstmord spricht, aber das Thema ist zu wirklich zu schwierig, um es irgendwie einheitlich zu behandeln, ein Selbstmordattentat kann man kaum zum Suizidattentat umlackieren, ein Amokläufer beendete sein Morden mit anschließenden Selbstmord und nicht mit einer Selbsttötung, doch ein chronischkranker Mensch wählt möglicher Weise schon einmal den Freitod, um sich selbst die Schmerzen und seiner Familie die Kosten zu ersparen... Doch formal bleibt es für den Mediziner und Juristen eine Selbsttötung, lateinisch Suizid, die Kirche hat damit logischerweise ihre Mühe, versteht sich, doch auch sie lernt noch dazu und urteilt, in der Regel nicht mehr so pauschal! -- Ilja 07:07, 24. Jul 2003 (CEST)


Ja, auch ich habe erst mal verwundert geguckt. Ich denke aber, daß das eine sehr gute Lösung ist. Zenon hat gewissermaßen die Schildkröte überholt. ;-)

Eine technische Frage bleibt allerdings. Es ist wirklich eine Frage. Stört nicht evtl. aus technischer Sicht der Doppelpunkt, weil der ja normalerweise als Abschlußzeichen eines Namensraums dient? Fall ja bzw. falls auch nur die Möglichkeit eines technischen Problems entsteht, sollte man jetzt, also bevor alles ausgerichtet ist, auf eine Überschrift ohne Doppelpunkt ändern, etwa Selbsttötung (Selbstmord / Suizid / Freitod). Ich kenne aber die Technik von Wikipedia zu wenig, um das zu beantworten. --WKr 08:53, 24. Jul 2003 (CEST)

Macht keine Probleme. Dieser Artikel ist damit nach 2001: Odyssee im Weltraum der zweite mit einem Doppelpunkt im Titel, glaube ich.
Ich kann mich mit dieser Lösung übrigens auch anfreunden. Gute Idee, Zenon! --Kurt Jansson 11:22, 24. Jul 2003 (CEST)
Titel ist OK. --'~'
  • Kriterien für die Zeichensetzung und Reihenfolge bei
    "Selbsttötung: Selbstmord / Suizid / Freitod"
    waren übrigens:
    • "Selbsttötung" eignet sich als formalster (daher wohl auch von Juristen bevorzugter) und zugleich sofort verständlicher Begriff am besten als Zusammenfassung des anschließenden Begriffs-Trios; dieses sollte nicht auch noch dadurch nachgeordnet und unterbetont erscheinen, dass es in Klammern gesetzt ist.
    • "Selbstmord" gehört wohl schlicht deshalb an die "Spitze" des Trios, weil es im allgemeinen Sprachgebrauch die immer noch bei weitem geläufigste Bezeichnung ist und als der Ausgangspunkt von Reflexionen und Diskussionen genommen zu werden pflegt.
    • "Suizid" gehört in die Mitte, weil es
      • den relativ neutralen Brückenschlag zwischen dem abwertenden "Selbstmord" und dem aufwertenden "Freitod" darstellt und
      • auch was die Häufigkeit der Verwendung angeht, eine Mittelstellung einnimmt
  • Jetzt noch eine "freche" Frage: Kann man den Doppelpunkt als Abschlusszeichen bei Namensräumen nicht z.B. durch | ersetzen? Ich hab es immer als unschönes Schriftbild empfunden, wenn auf einen Doppelpunkt kein Leerzeichen folgt wie bei typischen Interpunktionszeichen üblich.
- Zenon 11:54, 24. Jul 2003 (CEST)
Wenn Du auf wikipedia-l genügend Leute überzeugen kannst, dass das umgestellt werden sollte (und am besten gleich noch ein Skript zur Konvertierung mitlieferst), wäre das möglich. (In anderen Worten: Nein, dafür ist es jetzt zu spät, da wird sich nichts mehr dran ändern lassen.) --Kurt Jansson 13:41, 24. Jul 2003 (CEST)
Da es ja kein technisches Problem mit dem Doppelpunkt in Artikelüberschriften gibt, ist mein "ästhetisches" Anliegen auch alles andere als dringlich :-) - Zenon 15:04, 24. Jul 2003 (CEST)

Braunbaer: Sakramente rausgenommen, die braucht ein Toter nicht mehr - weiss ich nicht - ABER ein Sterbender ev. doch schon, so finde ich die Löschung unrichtig und irgendwie auch zynisch. -- Ilja 08:16, 25. Jul 2003 (CEST)

Reihenfolge der Wissenschaften: Hey, Ulli, *ggggg* ;-)
Meinetwegen kann die Psychologie vorne stehen. Hier ist mir übrigens bewußt geworden, daß auch die Psychiatrie sich mit Selbsttötung beschäftigt, die gehört also mit rein, aber das sollen die tun, die dann die Reihenfolge ausfechten wollen. ;-)

Aber was man für wichtiger hält, ist natürlich nicht neutral feststellbar. Das, was Du jetzt verändert hast, ist Deine Präferenz, aber nicht die Präferenz. Für einen gläubigen Menschen mag die theologische Frage wichtiger sein, wer sich mit Suizidgedanken trägt, vielleicht die ethisch-philosophische, wer die Gesamtheit der Selbstmorde betrachtet, wahrscheinlich die soziologische. Es gibt ja nicht nur die Betreuer von Suizid-Kandidaten und gescheiterten (also überlebenden) Selbstmördern. Die psychozentrische Sicht ist nicht die einzig mögliche. ;-))

Was übrigens mit rein sollte, ist das, was die englischen Kollegen drin haben: Eine (sehr kurze) Liste mit Anlaufadressen und einem Hinweis bereits ganz oben, daß man die ganz unten finden (Siehe englisches Wikipedia). Das können aber nur die erstellen, die die für den Psycho-Laien völlig unübersichtliche Betreuungsszene überblicken, damit keine unseriösen Adressen reinkommen. --WKr 09:29, 25. Jul 2003 (CEST)


Den Satz "Bei alten, meist schwerkranken Menschen sind Suizidgedanken auch aus medizinischer Sicht oft verständlich." finde ich etwas makaber. Was ist mit dem "auch aus medizinischer Sicht" genau gemeint? --Gebu

Einfach falsch. Werde es ändern, falls es nicht schon geändert wurde. --zeno 23:23, 17. Dez 2003 (CET)

Ich habe den Artikel nach Selbsttötung verschoben. Gründe:

  1. Selbsttötung: Selbstmord / Suizid / Freitod ist etwas groß für einen Titel ...
  2. Selbsttötung ist ebenso neutral wie Suizid.
  3. Selbsttötung steht schon beim langen Titel ganz vorne
  4. Selbsttötung ist neutraler als Freitod und Selbstmord (zumindest für die Leute, die die letzten beiden Begriffe als moralisch wertend betrachten. Für Leute, die die Begriffe als nicht wertend einstufen, dürfte es hingegen egal sein).
  5. Alle Begriffe werden per Redirect verlinkt und im Artikel genannt, es wird also nichts verschwiegen.

--zeno 23:23, 17. Dez 2003 (CET)

Es gab in diesem Jahr eine lange und hitzige Diskussion, lieber zeno, bis sich die Gemüter bei dem pluralen Vorschlag beruhigten. Willst Du mit Deiner Reduktion auf einen der vier allesamt umstrittenen Begriffe im Ernst die Debatte aufs Neue lostreten???? (Übrigens wette ich, dass wir hunderte von längeren Titeln haben.)- Zenon 21:48, 18. Dez 2003 (CET)
Bitte sehr, wie Ihr meint. Ich finde den momentanen Titel aber trotzdem albern.
Vor allem da "Selbsttoetung" sowieso hervorgehoben ist.
--zeno 21:58, 17. Jan 2004 (CET)
ich empfinde den derzeitigen Titel ebenfalls als häßlich. Wir sollten uns auf einen Begriff einigen. Ob das jetzt das technische Selbsttötung ist oder das seit Jahrhunderten in der deutschen Sprache etablierte "Selbstmord" ist mir dabei herzlich egal, tendiere aber zu letzterem. Und nu mal ganz ehrlich: was glaubt ihr, welches Wort ein Selbstmörder in seinem Abschiedsbrief verwendet? "Aus Verzweiflung über xy schreite ich hiermit zur Selbsttötung..."? Wer hat denn nun wirklich ein Problem mit dem Moralurteil, was angeblich in dem Wort drinsteckt? Der Selbsttöter? Oder ist das nicht eher ein Problem der Political correctness? --elian 22:13, 17. Jan 2004 (CET)
Elian, das Problem ist, dass der "Selbstmörder" in aller Regel keinen Abschiedsbrief schreibt, weil er nämlich einen Suizid begeht. Es wird wirklich Zeit, mit diesem - schlicht falsch konnotierten - Begriff des "Selbstmords" (der einen verwerflichen(!) bewussten(!) Akt gegen das eigene Leben(!), mit Abschiedsbrief und allem drum und dran) ausdrückt, aufzuhören. Der jetzige Artikelname entstand als Kompromiss, und muss daher bleiben. Uli 22:29, 17. Jan 2004 (CET)
Ich bin mit diesem Kompromiss nicht einverstanden, Zeno ebenfalls scheint's nicht. Wie gesagt, ich versteife mich nicht auf Selbstmord, Selbsttötung finde ich zwar genauso häßlich wie "Nahrungszubereiter" für das schöne deutsche Wort "Koch", aber der jetzige Titel ist ein Unding. --elian 22:49, 17. Jan 2004 (CET)
Ich finde den Kompromiss ebenfalls denkbar schlecht. Niemand sucht nach dem Begriff. Jetzt haben wir 4 Umleitungen, weil man sich auf keinen der Begriffe einigen kann. Ich würde eine Abstimmung begrüßen, um zu erkennen, ob eine allgemeine Tendenz für den einen oder anderen Begriff gibt. Stern 22:57, 17. Jan 2004 (CET)
Ich finde SelbstMORD wertend! Das Wort wurde von der katholischen Kirche etabliert, weil nach katholischer Kirche die Selbsttötung eine Sünde ist und dem Mord gleichzusetzen ist. Eine Selbsttötung ist viel neutraler. Wenn sich jemand selbst tötet, so hat dies oft psychische Ursachen, die man nicht verurteilen darf, selbst wenn man sie nicht nachvollziehen kann. Stern 22:17, 17. Jan 2004 (CET)
wir verurteilen ja auch gar nicht. Sorry, aber für mich hört sich diese Argumentation ein wenig nach Cassiels Demokratietheorien an. Wenn jemand eine bestimmte moralische Wertung in ein Wort legt, muss jemand anderes das noch lange nicht tun. Für mich hat der Begriff Selbstmord erstmal wenig mit dem zu tun, was die katholische Kirche darunter versteht. Und in dieser Welt hat niemand ein Exklusivrecht auf die Belegung eines Begriffs, auch nicht die katholische Kirche. Ich bezweifle übrigens deine Behauptung, dass die katholische Kirche diesen Begriff etabliert hätte. Begriffe bilden sich, wenn sie von Leuten verwendet werden. Oder kannst du belegen, dass die Verbreitung des Wort Selbstmord von der katholischen Kirche ausging? BTW, ich will diese Diskussion nicht wieder aufrollen, mir ist es herzlich egal ob Selbsttötung oder Selbstmord, aber dieses :/// muss weg. --elian 22:44, 17. Jan 2004 (CET)
Wirklich belegen kann ich es nicht, ich habe es aber von einer Freundin gehört. Stern 22:57, 17. Jan 2004 (CET)
Ich kann Elian da nur aus ganzem Herzen zustimmen; wenn man unbedingt möchte, kann man in jeden Begriff alle möglichen Konnotationen reinlesen. Das Beharren auf diesem unmöglichen Titel gehört IMHO wirklich in den Bereich der political corectness. Und wenn Uli der Meinung ist, das Umgangssprache in der Enzyklopädie nicht angebracht ist, dann nennen wir das Ding eben
'''Suizid''' (ugs. ''Selbstmord'')
... -- Sansculotte 23:22, 17. Jan 2004 (CET)
Könnte ich besser mit Leben als mit Selbstmord (verwerflich) oder Freitod (heroisierend). Stern 23:28, 17. Jan 2004 (CET)

Meinungsbild Artikeltitel

Anmerkung: neutral bedeutet in diesem Zusammenhang "Ich finde den Titel zwar nicht schön, kann mich aber damit arrangieren".

Sinn oder Unsinn des Meinungsbilds

Dieses Meinungsbild ist überflüssig. Als einzig sinnvoller Name kommen wissenschaftlich verwendete in Frage, und die sind eben nur Selbsttörung oder Suizid. "Selbstmord" ist UMGANGSSPRACHE! Uli 22:29, 17. Jan 2004 (CET)
Das zeigt eben, dass das Meinungsbild keineswegs überflüssig ist. Oder was hätte deiner Argumentation nach dann der "Selbstmord" im jetzigen Titel verloren? Im übrigen bin ich nicht der Meinung, dass Wikipedia auf Teufel komm raus in der allgemeinen Hochsprache und Literatur (nicht Umgangssprache!) etablierte Begriffe gegen so genannte wissenschaftliche ersetzen sollte. --elian 22:44, 17. Jan 2004 (CET)
Wikipedia hat durchaus eine gewisse Vorbildfunktion. Leute schlagen in einer Enzyklopädie nach, wenn sie sich mit etwas nicht sicher sind. Da darf man auch mal einen Begriff etablieren, selbst wenn er im Volksmund nicht bevorzugt wird. Stern 22:57, 17. Jan 2004 (CET)
Ich denke, gerade das darf Wikipedia nicht. Eine Enzyklopädie ist ein Abbild des menschlichen Wissens einer Zeit, kein Normierungsinstrument, das Leuten aufgrund gewisser moralischer oder amoralischer Grundsätze diktiert, welchen Begriff sie für etwas verwenden sollen. Und de facto haben sich nun mal Jahrhundertelang Theologen, Philosophen, Psychologen und was weiß ich noch für -logen über den _Selbstmord_ tiefere oder seichtere Gedanken gemacht und die Gemüter ereifert. Wer sind wir denn, dass wir das auf einmal unter dem Newspeak-Begriff Selbsttötung subsumieren? *Propaganda mach* --elian 23:12, 17. Jan 2004 (CET)
Ich kann Deine Argumentationsweise gut nachvollziehen, teile sie aber nicht. Für mich ist eine Enzyklopädie etwas Neutrales. Wenn man die aus meiner Sicht als unmoralisch abstempelnde Bezeichnung Selbstmord verwendet, ist man nicht mehr neutral. Was kann ich denn dafür, dass viele einen Begriff verwenden, ohne sich damit auseinanderzusetzen. Wir diskutieren hier ja gerade den Begriff für die Masse. Am Ende steht der Begriff, der aus heutiger Sicht als neutral empfunden werden kann, weil wir eben den neutralsten Begriff ja suchen. Ich denke, wir sollten mal jemand anders zu Wort kommen lassen, sonst drehen wir uns nur im Kreis. Meine Argumente jedenfalls sind genannt. Ich beobachte die Diskussion mal wortlos weiter. Stern 23:28, 17. Jan 2004 (CET)

Eine fiktive Gerichtsverhandlung

Richter: Verhandelt wird heute der Versuch des Angeklagten M., sich umzubringen. Ich erkläre die Sitzung hiermit für eröffnet.

Staatsanwalt: Die Staatsanwaltschaft plädiert auf Selbstmord. Der Angeklagte hat nachweislich die Tat mehrere Wochen im Voraus geplant, die Mittel zur Tat, ein Campingseil, bei einem örtlichen Kaufhaus erworben und sogar schon im Voraus ein Geständnis abgelegt, in dem er seine Absicht, Selbstmord zu begehen, seiner Angetrauten Lise M. mitteilt.

Verteidiger: Die Verteidigung wendet sich gegen den Antrag der Staatsanwaltschaft und plädiert auf Selbsttötung. Der Angeklagte befand sich zum Tatzeitpunkt in einer existenziellen Lebenskrise, aus der er keinen Ausweg mehr sah.

Staatsanwalt: Ich möchte meinem Antrag noch hinzufügen, dass die Tat eindeutig aus niederen Beweggründen begangen wurde und es sich somit von einen klaren Fall von Selbstmord handelt. Die Bilanzfälschungen des Angeklagten führten dazu, dass sein Betrieb Insolvenz anmelden musste, der Tat liegen eindeutig niedere, wirtschaftliche Motive zu Grunde.

Richter: Angeklagter, haben Sie dem Plädoyer der Verteidigung noch etwas hinzuzufügen?

Angeklagter: Ich habe es satt, ich will einfach nur sterben!!!1

Richter: mhm. Das Gericht zieht sich zur Beratung zurück.

Das Gericht geht zum Rauchen nach nebenan.

Richter: Kommen wir nun zur Verkündung der Urteils. Das Gericht folgt dem Antrag der Staatanwaltschaft, nach dem es sich hier eindeutig um einen Fall versuchten Selbstmords handelt. Der Angeklagte wird deshalb zum ewigen Leben verurteilt. Straferschwerend wird angenommen, dass sich der Angeklagte in der Verhandlung als uneinsichtig gezeigt hat. Aufgrund der Tatsache, dass es sich nur um einen Versuch handelte und die Tat schon im Vorfeld durch das beherzte Eingreifen von Lise M. vereitelt wurde, wird die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Die Sitzung ist hiermit geschlossen.