Andreas Buro
Andreas Buro (* 15. August 1928 in Berlin) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.
Buro arbeitete ab 1966 als Professor der Politologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Einer seiner Schwerpunkte liegt seit den 1990er Jahren in der Friedens- und Konfliktforschung, hierbei insbesondere der Erarbeitung von zivilen, also nicht-militärischen Lösungsstrategien bei internationalen Konflikten (Zivile Konfliktbearbeitung). Vor allem für seine Arbeit auf diesem Gebiet wurde ihm 2008 wenige Monate vor der Vollendung seines 80. Lebensjahrs der Aachener Friedenspreis verliehen.
Er gehört zu den wesentlichen intellektuellen Unterstützern und Sprechern zunächst der westdeutschen Friedens- und Menschenrechtsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg, wobei ihm immer auch die internationale Vernetzung der entsprechenden sozialen Basisbewegungen wichtig war. Bereits Ende der 1950er Jahre engagierte sich Buro als Mitglied der Internationale der Kriegsdienstgegner (IDK) im außerparlamentarischen Widerstand gegen die atomare Bewaffnung des Landes („Kampf dem Atomtod“). In dessen Nachfolge war er zu Beginn der 1960er Jahre einer der Initiatoren der ursprünglich von Großbritannien ausgehenden Ostermarschbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. In den folgenden Jahrzehnten setzte er sich bis in die Gegenwart sowohl aktiv bei Großveranstaltungen und Kongressen als auch publizistisch für die Ziele der Friedensbewegung ein: Unter anderem in den 1960er Jahren gegen den Vietnamkrieg, in den frühen 1980ern gegen die sogenannte Nachrüstung mit atomar bestückten Pershing II-Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern in Westeuropa (vgl. Nato-Doppelbeschluss), 1999 gegen ein militärisches Eingreifen der Nato incl. der Bundeswehr im Kosovo-Krieg, 2002/03 gegen den Irak-Krieg.
Außerdem war Buro 1969 Mitinitiator der Gründung des Sozialistischen Büros. In diesem Kontext gilt er auch als ein Vertreter der undogmatischen Neuen Linken in Deutschland. In den Jahren 1978 bis 1980 trugen zusätzlich dazu seine Funktion als einer der Sprecher des dritten internationalen Russell-Tribunals zur Situation der Menschenrechte in der Bundesrepublik (1978) ebenso bei wie seine Rolle als Mitbegründer des Komitees ür Grundrechte und Demokratie (1980).
Weblinks
- Vorlage:PND
- Darstellung des Preisträgers Andreas Buro auf der Seite des Aachener Friedenspreises incl. chronologischer Lebenslauf
- Interview mit Andreas Buro über seine Arbeit zur zivilen Konfliktbearbeitung anlässlich der Verleihung des Aachener Friedenspreises 2008, veröffentlicht in der Zeitung Aachener Nachrichten vom 15. April 2008; PDF-Datei
- Artikel von 1998 anlässlich des 70. Geburtstags von Andreas Buro
- Darstellung Buros auf den Seiten des Instituts für Friedenspädagogik Tübingen
- Links zu verschiedenen online verfügbaren Texten/Artikeln von und über Andreas Buro
Einzelne online verfügbare Primärtexte von Andreas Buro
- Links zu Texten von Andreas Buro auf wissenschaft-und-frieden.de
- Andreas Buro: Militärgewalt und Globalisierungsprozeß
- Andreas Buro: Die Herrscher über Nahost; Das militärische Dreieck Türkei – Israel – USA
- Der Afghanistan-Konflikt; Überblicks-Dossier zur Entstehung und Entwicklung des Afghanistan-Konflikts sowie Aspekte/Vorschläge alternativer Konfliklösungsstrategien, Hrsg: Kooperation für den Frieden, Hauptautor: Andreas Buro (32 S., PDF-Datei)
Personendaten | |
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NAME | Buro, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politikwissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 15. August 1928 |
GEBURTSORT | Berlin |