Zum Inhalt springen

Andreas Buro

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. Dezember 2008 um 11:29 Uhr durch Ulenspygel (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Andreas Buro (* 15. August 1928 in Berlin) ist ein deutscher Politikwissenschaftler.

Buro arbeitete ab 1966 als Professor der Politologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Einer seiner Schwerpunkte liegt seit den 1990er Jahren in der Friedens- und Konfliktforschung, hierbei insbesondere der Erarbeitung von zivilen, also nicht-militärischen Lösungsstrategien bei internationalen Konflikten (Zivile Konfliktbearbeitung). Vor allem für seine Arbeit auf diesem Gebiet wurde ihm 2008 wenige Monate vor der Vollendung seines 80. Lebensjahrs der Aachener Friedenspreis verliehen.

Er gehört zu den wesentlichen intellektuellen Unterstützern und Sprechern zunächst der westdeutschen Friedens- und Menschenrechtsbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg, wobei ihm immer auch die internationale Vernetzung der entsprechenden sozialen Basisbewegungen wichtig war. Bereits Ende der 1950er Jahre engagierte sich Buro als Mitglied der Internationale der Kriegsdienstgegner (IDK) im außerparlamentarischen Widerstand gegen die atomare Bewaffnung des Landes („Kampf dem Atomtod“). In dessen Nachfolge war er zu Beginn der 1960er Jahre einer der Initiatoren der ursprünglich von Großbritannien ausgehenden Ostermarschbewegung in der Bundesrepublik Deutschland. In den folgenden Jahrzehnten setzte er sich bis in die Gegenwart sowohl aktiv bei Großveranstaltungen und Kongressen als auch publizistisch für die Ziele der Friedensbewegung ein: Unter anderem in den 1960er Jahren gegen den Vietnamkrieg, in den frühen 1980ern gegen die sogenannte Nachrüstung mit atomar bestückten Pershing II-Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern in Westeuropa (vgl. Nato-Doppelbeschluss), 1999 gegen ein militärisches Eingreifen der Nato incl. der Bundeswehr im Kosovo-Krieg, 2002/03 gegen den Irak-Krieg.

Außerdem war Buro 1969 Mitinitiator der Gründung des Sozialistischen Büros. In diesem Kontext gilt er auch als ein Vertreter der undogmatischen Neuen Linken in Deutschland. In den Jahren 1978 bis 1980 trugen zusätzlich dazu seine Funktion als einer der Sprecher des dritten internationalen Russell-Tribunals zur Situation der Menschenrechte in der Bundesrepublik (1978) ebenso bei wie seine Rolle als Mitbegründer des Komitees ür Grundrechte und Demokratie (1980).

Einzelne online verfügbare Primärtexte von Andreas Buro