Meteoalarm
Meteoalarm ist ein Unwetterwarnsystem und das Unwetterportal der EUMETNET.
Warnsystematik
Das System[1] umfasst extreme Wetter, wie Starkregen mit Hochwassergefahr, schwere Gewitter, Sturmböen und Starkwindereignisse, Hitzewellen, Waldbrände, ausserordentlichen Nebel oder Schneefälle, extreme Kälte mit Schneesturm, Lawinengefahren oder schwere Fluten. Die Klassifizierung der Gefahrstufen erfolgt nach einer Skala der lokalen Häufigkeit, die die regionalen Witterungs- und Wettergegebenheiten berücksichtigt, aber vergleichbar macht.
Warntyp | Wind, Regen, Schnee | Gewitter (einschl. Hagel) | Glatteis | ||
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Farbe | Häufigkeit des Ereignisses | Charakteristik des Ereignisses | bedeutet ? | ||
Grün | keine Warnung | keine erkennbare Gefahr | |||
Gelb | weniger als 18 mal / Jahr | Gewitter wahrscheinlich | Glatteis ist in exponierten Lagen nicht ausgeschlossen | Aufmerksamkeit | |
Orange | weniger als 4 mal / Jahr | Starke Gewitter wahrscheinlich | Glatteis auf Strassen, lokal oder verbreitet | erhöhte Aufmerksamkeit | |
Rot | weniger als 2 mal / 3 Jahre | Extrem starke Gewitter wahrscheinlich | starkes Glatteis, auch Vereisungen auf Bäumen und elektrischen Leitungen | Extremereignis | |
Weiss | fehlende Daten |
- Quelle: ZAMG[2]
Geschichte und Organisation
Meteoalarm wurde vom Salzburger Meteorologen Michael Staudinger und dem holländischen Meteorologen Frank Kroonenberg entwickelt – Anlass war der Orkan Kyrill[3]. Die Warnplattform meteoalarm.eu (bzw. .info) wird von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien betreut und von der World Meteorological Organization (WMO) unterstützt. Sie wurde 2007 am Welttag der Meteorologie in Madrid präsentiert[4], 2008 umfasst das System Warnungen aus 30 Ländern. Es soll auch in das Observing System Research and Predictability Experiment (THORPEX) im Rahmen des World Weather Research Programme (WWRP) der WMO eingehen.[5]
Die beiden Gründer wurden von der EUMETNET mit dem Outreach and Communication Award 2008 ausgezeichnet.[3] Als besonderer Vorzug gilt das intuitive, auf Farben und Piktogrammen aufgebaute, und europaweit vergleichbare Warnsystem.[6] Die Webseite wurde am ersten Tag 12 Millionen mal zugegriffen[7] und verzeichnet seither durchschnittlich 200.000 Zugriffe/Tag.[3]
Siehe auch
- Meteomedia (J. Kachelmann), Skywarn
Literatur
- Michael Staudinger: Meteoalarm - ein europäisches meteoroligisches Warnsystem. In: Fraunhofer-Informationszentrum Raum und Bau IRB (Hrsg.): SIR-Mitteilungen und Berichte. Nr. 33, 2007, ISSN 1026-8367, S. 139–146 (Artikelreferenz IRB – englisch: Meteoalarm - a meteorological warning system for Europe.).
Weblinks
- http://www.meteoalarm.eu/
- Wetterwarnungen der ZAMG Österreich
- Gefahren der MeteoSchweiz
Einzelnachweise
- ↑ Über Meteoalarm
- ↑ Legenden auf ZAMG: Wetterwarnung
- ↑ a b c Berthold Schmid: Salzburger Meteorologe ausgezeichnet. In: Salzburger Nachrichten. 3. Oktober 2008, S. 6.
- ↑ "Meteoalarm" bietet europaweite Wetterwarnungen. In: Umwelt und Klima. ORF Science, 16. März 2007, abgerufen am 5. November 2008.
- ↑ The Observing System Research and Predictability Experiment (THORPEX). In: Atmospheric Research and Environment Programme (AREP): World Weather Research Programme (WWRP). World Meteorological Organization, abgerufen am 5. November 2008 (engl.).
- ↑ Wetterwarnungen. MeteoSchweiz, abgerufen am 5. November 2008.
- ↑ Meteoalarm: Europaweite Warnungen vor extremem Wetter. Österreichischer Zivilschutzverband, abgerufen am 5. November 2008.