Karl-Wilhelm von Schlieben
Karl-Wilhelm von Schlieben (* 30. Oktober 1894 in Eisenbach; † 18. Juni 1964 in Giesen) war ein deutscher Generalleutnant.
Vor dem Ersten Weltkrieg
Karl Wilhelm von Schlieben ist am 30. Oktober als Sohn des Majores Wilhelm von Schlieben und dessen Frau Gabriele von Schlieben (geb. Kreutzburg) geboren worden. Außerdem hatte er noch eine Frau, namens Elenore von Schlieben (geb. Kraker von Schwartzenfeldt).
Erster Weltkrieg
Von Schlieben trat am 11. August 1914 als Fahnenjunker der Preußischen Armee bei. Am 26. September 1914 wurde er verwundet. Nachdem er am 9. Januar 1915 zum Fähnrich befördert wurde, wurde er Kompaniechef des 3. Garde-Infanterie-Regiments, und anschließend zum Adjutanten und Ordonnanzoffizer ernannt. Am 29. November 1916 wurde er zum zweiten Mal verwundet. Am 27. Januar 1917 wurde er Adjutant eines Bataillons des 3. Garde-Infanterie-Regimentes. Er wurde im Januar 1918 wegen einer Krankheit in ein Krankenhaus eingeliefert. Im Frühjahr 1918 wurde er zum Ordonnanzoffizier beim Generalkommando 60 ernannt.
Zwischen den Weltkriegen
Am 1. Januar 1919 wurde er in das Reservebataillon und am 1. Oktober 1919 in das Reichswehrregiment 29 versetzt. Er wurde am 1. Oktober 1921 zum Adjutanten des 2. Bataillons des Infanterieregiments 9 ernannt. Am 1. Oktober 1924 wurde von Schlieben in das Kavallerieregiment 7 versetzt. In der Zeit von 1929 bis 1939 war er Adjutant und Stabsmitglied in diversen Regimentern.
Zweiter Weltkrieg
Nachdem von Schlieben während des Zweiten Weltkrieges in diversen Regimentern gedient hatte, kapitulierte er am Abend des 26. Juni 1944, als Kommandeur der Festung Cherbourg in der Normandie, an den amerikanischen Generalmajor Manton S. Eddy, dem Kommandanten der 9. US Infanteriedivision. In seinem unterirdischen Befehlsbunker hatten sich tausend, zur Hälfte verwundete Soldaten gedrängt. Durch den alliierten Artilleriebeschuss war das Lüftungssystem ausgefallen, was zur Folge hatte, dass viele der Soldaten an einem Gemisch aus Stickstoff und Pulverdampf, das von außen eindrang, starben. Außerdem drangen mit Flammenwerfern ausgestattete amerikanische Pioniere bis auf 100 Meter an den Bunkereingang herein. Am 26. Juni setzte von Schlieben dann einen Funkspruch mit dem Inhalt: "Letzter Kampf entbrannt. General kämpft bei der Truppe." ab. Das OKW antwortete, dass es bei den Eingeschlossenen sei. Allerdings entschloss sich von Schlieben dann für das Kapitulieren. Er kapitulierte zusammen mit Konteradmiral Walter Hennecke, dem Kommandanten der Seeverteidigung in der Normandie, und über 800 anderen Soldaten aus seinem unterirdischen Befehlsbunker in St. Sauveur.
Nachkriegszeit
Vom 26. Juni 1944 bis zum 7. Oktober 1947 war er Kriegsgefangener in amerikanischer und später in britischer Gefangenschaft.