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Exedra

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Neoklassizistische Exedra, Entwurf Leo von Klenze, Ermitage, Sankt Petersburg

Die Exedra (griech.) ist ein nischenartiger Raum, der sich auf einen Hof oder Platz öffnet. In der griechischen Antike war die Exedra eine besonders gestaltete, erhöhte Nische bzw. die offene oder überdachte Plattform eines großen öffentlichen Versammlungsraumes. Sie kann frei oder mit einer Säulenstellung gestaltet sein, und dient im Sinne eines Separé dem privaterem Gespräch.

In frühchristlicher Zeit wurde die Form der Exedra auch für eine erhöhte Altarnische eines Kirchengebäudes übernommen und findet sich auch in den frühchristlichen Basiliken. Dort liegt sie meist an der Schmalseite, die dem Ausgang zum Forum gegenüberliegt. Aus ihr entwickelt sich in der Romanik und der byzantinischenKunst über die Apsis des Altarraums und die Mehrfachapsiden der Kapellenkranz des Chorumgangs (hinter dem Presbyterium/Chor), wie auch die Seitenkapellen der Seitenaltäre im Langschiff.

In der Gartenkunst der Renaissance wird die antike Form als eine Art Plattform an einer Gartenmauer, die einen Ausblick auf die Stadt oder ins Tal bietet, wieder aufgenommen (zum Beispiel in der Villa d'Este, 16. Jahrhundert).

In der Archäologie nennt man in Analogie einen halbrund-ovalen, in der Regel gepflasterter Vorplatz oder die an einem solchen Vorplatz liegende Fassade eines vorzeitlichen Kultbaus Exedra (italienisch Esedra). Insbesondere die Plätze vor maltesischen Tempeln oder sardischen Gigantengräbern werden als Exedra bezeichnet.

Siehe auch