Megalithanlagen von Liscuis
Die Megalithanlagen von Liscuis (gesprochen lisquisse) liegen bei Laniscat bzw. Mûr-de-Bretagne im „Le Hinterland“ der Region Côte du Nord Liscius 1 ist eine architektonisch ungewöhnliche, 12 Meter lange, zum Zugangsbereich hin trapez- bzw. V-förmig verengte Megalithanlage. Die auch bei Mané-Kerioned zu beobachtende Form gehört nach P.-R. Giot zu den Ältesten überhaupt. Ihre winzige Vorkammer wird durch einen Seitenstein, der einen dreieckigen Zugang frei lässt, von der etwa 9,5 Meter langen Hauptkammer abgetrennt. Drei der einst vier oder fünf Deckenplatten über der etwa 1,5 Meter hohen und 1,8 Meter breiten Kammer mit leicht einwärts geneigten Orthostaten sind noch vorhanden. Der Innenraum hatte ein Bodenpflaster, auf dem die Beigaben (Keramik und Steinbeile) gefunden wurden. Die einst in einem eiförmigen Hügel aus Schieferplatten gelegen Anlage wurde auf 3190 v. Chr. datiert.
Liscuis 2
Liscius 2 ist eine klassische, gerade Anlage von 15 Meter Länge, mit einer 2,5 Meter langen Vor- und einer 8,5 Meter langen Hauptkammer. Auch hier wurde der Zugang zur Hauptkammer durch Orthostaten gebildet, die ein Dreieck frei lassen. Die Bodenpflasterung aus großen dünnen Schieferplatten ist noch sichtbar. Es blieb nur eine Deckenplatte erhalten. Der Hügel hatte eine unregelmäßige Form. Das Alter der Anlage liegt zwischen 2500 und 2200 v. Chr. Das gefundene grobe Tonmaterial (Blumentopfform) ähnelt der Keramik der Seine-Oise-Marne Kultur (SOM-Kultur)
Liscuis 3
Liscius 3 ist ebenfalls eine klassische, gerade Anlage mit kleiner dreieckiger Vor- und Hauptkammer. Sie ist 1,5 Meter breit und 7,5 Meter lang. Die Pflasterung ist eventuell durch nachträgliche Einbauten stark beschädigt. Es blieben einige Deckenplatten erhalten.
Literatur
Jacques Briard: Die Megalithen der Bretagne. Éditions Jean-Paul Gisserot 1991
Weblinks
- http://myweb.tiscali.co.uk/celynog/Brittany/liscuis.htm
- http://www.cotesdarmor.fr/fileadmin/pdf/Magazines/29/decouverte.pdf