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Eggetunnel

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Der Eggetunnel ist ein 2880 m langer Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Hamm–Warburg, der bei der ostwestfälischen Stadt Willebadessen das Eggegebirge durchquert. Er wurde von 1996 bis 2003 gebaut und ersetzte damit eine weiter östlich verlaufende oberirdische Trassierung.

Verlauf

Der Tunnel ist Bestandteil der Mitte-Deutschland-Verbindung DortmundKasselChemnitz. Seit den 1980er Jahren wurde geplant, die Verbindung von Dortmund, Paderborn und Bielefeld zum ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe für den Hochgeschwindigkeitsverkehr auszubauen. Darüber hinaus verlief die Bestandstrasse über instabiles Gelände und wurde durch eine Hangabrutschung beschädigt[1].

Im Bereich der Eggequerung wurde daraufhin auf 12,8 km eine Verlegung der Linie durchgeführt. Der Glaseberg wird jetzt mit einem gradlinigen Tunnel unterfahren, der für 200 km/h ausgelegt ist, die Signaltechnik (fehlende Linienzugbeeinflussung bzw. ETCS) lässt derzeit aber nur 160 km/h zu. Der Bahnhof Neuenheerse wurde aufgegeben; der Bahnhof Willebadessen wurde im Zusammenhang mit dem Tunnelbau völlig umgebaut und wieder für den Personenverkehr geöffnet.

Da der Tunnel nur eine Röhre enthält, wurde vom Eisenbahn-Bundesamt angeordnet, dass sich keine Personen- und Güterzüge im Tunnel begegnen dürfen.

Für den Neubauabschnitt musste teilweise eine 70 m breite Schneise durch den Wald geschlagen werden. Als Ausgleichsmaßnahmen wurden zwei Waldgebiete über eine neu angelegte, 68 ha umfassende, Waldfläche miteinander verbunden.[1]

Der Tunnel wird im Fahrplanjahr 2008 von InterCity-, Regional- und Güterzügen durchfahren. Die IC-Züge durchfahren den Tunnel im Zwei-Stunden-Takt (mit zahlreichen Takteinschränkungen und -Lücken).

Geschichte

Bereits 1847 war ein Tunnel bei Neuenheerse geplant gewesen, der sich aber als zu aufwändig erwies und mit zum Konkurs der Köln-Minden-Thüringischen-Verbindungs-Eisenbahn-Gesellschaft (KMTVEG) führte. Die Königlich-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft, die das Streckenprojekt übernommen hatte, baute daraufhin die oberirdische, aber ungünstig trassierte Eisenbahn.

Der bis 2003 benutzte Abschnitt zwischen Warburg und Altenbeken wurde am 4. Oktober 1850 eröffnet. Er führte östlich des Glaseberges über Neuenheerse und Herbram-Wald. Diese alte Trasse wurde mehrfach bei Hangrutschen zerstört. Zudem ließ sie nur mittlere Geschwindigkeiten zu.

Commons: Eggetunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Bahn AG (Hrsg.): Deutsche Bahn: Menschen bewegen – Welten verbinden (PDF, 9,2 MB), Berlin 2008, ohne ISBN, S. 67

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