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Endotherme Reaktion

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Als endotherm werden in der Chemie Reaktionen bezeichnet, bei denen die reagierenden Ausgangsstoffe (Edukte) Energie von außen, z.B. in Form von Wärme, Licht, Elektrizität usw., aufnehmen. Das Gegenteil sind exotherme Reaktionen.

Ein Beispiel ist die Reaktion im Brausepulver. Beim Auflösen in Wasser reagieren Zitronensäure und Natriumhydrogencarbonat miteinander endotherm. Die nötige Energie wird dem Wasser entnommen, das sich dadurch abkühlt.

Bezeichnet ΔH die Differenz der Enthalpien der End- (H2) und Ausgangsstoffe (H1), also die aufgenommene Energie, gilt für endotherme Reaktionen: ΔH = H2 – H1 > 0.

Industrielle Chemie

Als allotherm werden endotherme Reaktionen in der industriellen Chemie bezeichnet.[1] Wichtige Beispiele hierfür sind etwa allotherme Pyrolysen, bei denen die Biomasse durch von außen zugeführte Wärme gespalten wird oder die Dampfreformierung bei der Herstellung von Synthesegas. Der Gegensatz dazu sind im industriellen Sprachgebrauch autotherme Reaktionen.

Physik

In der Physik heißt dementsprechend eine Kernreaktion endotherm, wenn sie nur mit äußerer Energiezufuhr stattfinden kann. Die Energie muss als kinetische Energie der anfänglichen Reaktionspartner vorhanden sein.

Einzelnachweise

  1. K. Weissermel, H.-J. Arpe: Industrielle organische Chemie: Bedeutende vor- und Zwischenprodukte. Wiley-VCH, 2007, ISBN 9783527315406