Surgut
Stadt
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Surgut (russisch Сургут) ist eine russische Großstadt am Fluss Ob, im westsibirischen Tiefland. Sie gehört verwaltungstechnisch zum Autonomen Kreis der Chanten und Mansen und hat rund 296.600 Einwohner (Stand: 2008).
Geschichte

Surgut wurde 1594 gegründet und ist damit eine der ältesten Städte Sibiriens. Der Ortsname entstammt der Chantischen Sprache und bedeutet soviel wie „fischreiche Gegend“. Im 17. und 18. Jahrhundert war Surgut einer der größeren Orte im asiatischen Teil Russlands und ein bedeutender Siedlungsort russischer Kolonisten in Sibirien. Bis Ende des 18. Jahrhunderts verlor es jedoch seine einstige Bedeutung und den 1708 erlangten Stadtstatus. 1930 wurde Surgut als Siedlung Teil des damals neu gebildeten Autonomen Kreises der Chanten und Mansen.
Nachdem in den 1950er- und 1960er-Jahren in der Nähe der Ortschaft große Vorkommen an Erdöl und Erdgas entdeckt worden waren, setzte erneut eine schnelle Entwicklung ein: 1965 erlangte Surgut wieder Stadtstatus, bis 1970 verdoppelte sich seine Bevölkerung auf über 30.000 Einwohner, Ende der 1970er-Jahre konnte die Großstadtmarke von 100.000 Einwohnern überschritten werden.
Wirtschaft und Infrastruktur
Surgut gilt als eines der wichtigsten Zentren der Ölförderindustrie in ganz Russland. Zudem bildet die Stadt einen Knotenpunkt im westsibirischen Pipeline-Netz. Hier treffen die Erdöl- und Erdgaspipelines aus Nischnewartowsk und Nowy Urengoi sowie jene nach Nowosibirsk, Perm und Tscheljabinsk aufeinander.
Die wichtigsten in der Stadt ansässigen Unternehmen sind Surgutneftegas und Surgutgasprom, letzteres gehört zum Staatskonzern Gazprom. Die Stadt besitzt außerdem zwei der größten Wärmekraftwerke der Welt, GRES-1 und GRES-2.
Surgut hat eine eigene Universität und verfügt über einen Flughafen, Eisenbahnanschluss und einen Ob-Binnenhafen.
Weblinks
- Website der Stadtverwaltung (russisch)
- Surgut auf mojgorod.ru (russisch)
- Staatliche Universität Surgut (russisch)