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Adolf Clarenbach (Märtyrer)

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Adolf Clarenbach, (* um 1500 bei Lüttringhausen; † 28. September 1529 in Köln) war ein Märtyrer der evangelischen Kirche.

Adolf Clarenbach wurde kurz vor dem Ende des 15. Jahrhunderts auf dem "Buscherhof", einer Hofschaft in Lüttringhausen geboren. Das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt. An seinem Geburtshaus erinnert eine Gedenktafel an den "Bergischen Reformator". 300 Jahre nach seinem Märtyrertod wurde in Lüttringhausen an der B51 der Grundstein für ein Adolf-Clarenbach-Denkmal gelegt. 12000 Besucher seien an diesem 28. September 1829 zugegen gewesen, wird berichtet. Ebenfalls ihm zu Ehren wurde 1829 ein Kronleuchter gestiftet, der noch heute die evangelische Stadtkirche Remscheid-Lüttringhausen ziert. Clarenbach suchte seit 1523 als Lehrer die reformatorischen Grundsätze in Münster, dann in Wesel zu verbreiten, wurde deshalb vom Fürsten von Kleve seines Amtes entsetzt, begab sich 1525 nach Osnabrück, ward auch hier, ebenso wie dann in Lüttringhausen, Büderich und Elberfeld, wegen seines offenen Bekenntnisses für die Lehre Luthers vertrieben und in Köln im Stadtteil Melaten nach anderthalbjähriger Gefangenschaft zugleich mit einem anderen Glaubensgenossen, dem "Gottesläster" Peter Flistedten, am 28. September 1529 verbrannt.

Petrus Medmann, ein Augenzeuge, schreibt in einer Randnotiz in einem seiner Bücher über Adolf Clarenbach: "Nach zweijähriger Haft hätte er der grausamen Gefangenschaft entgehen können, wenn er nur hätte zugeben wollen, daß die Laien keinen Anspruch auf die eine Hälfte des Sakraments haben. Zweimal hörte ich ihn mit den sogenannten Theologen disputieren: mit vorzüglichem Gedächtnis und durchaus treffend bewies er alle seine Lehren aus den heiligen Schriften; und von den Kirchenvätern zitierte er besonders Augustin."

Axel Blum hat sich ausgiebig mit Clarenbach beschäftigt. In seinen Schriften sind Clarenbachs letzte Aussagen nachzulesen: "Und wenn ihr mich schon getötet habt, so werdet ihr dennoch euren Willen nicht haben, ich aber werde das ewige Leben haben. So erschreckt mich also auch dieser Tod nicht, denn ich weiß, dass Christus Tod, Teufel und Hölle überwunden hat." Diese Worte habe er dem Gerichtsherrn zugerufen, ehe er in die als Scheiterhaufen dienende Strohhütte geführt wurde.

Auf dem Melaten-Friedhof in Köln, befindet sich ein Gedenkstein zum Andenken an Adolf Clarenbach und Peter Flistedten.

Literatur

  • Natorp, Adolf Clarenbach und die evangelische Diaspora am Rhein, Barm. 1879
  • Clarenbach, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888-90, Bd.4, S.156
Vorlage:Meyers ist obsolet; heißt jetzt Vorlage:Hinweis Meyers 1888–1890