Berliner Pfannkuchen

Berliner Pfannkuchen, Berliner Ballen oder kurz Berliner, Krapfen, Kreppel oder auch Pfannkuchen werden in Butterschmalz schwimmend gebackene handtellergroße Teigstücke aus Hefeteig bezeichnet. Gelegentklich existieren auch mehrere Bezeichnungen parallel, um verschiedene Varianten voneinander zu unterscheiden.
Diese Bauernkrapfen werden meist süß, mit Marmelade und Staubzucker, teilweise auch mit Sauerkraut verzehrt.
Es sind in Fett ausgebackene, etwa faustgroße Gebäckstücke aus süßem Hefeteig, die mit Konfitüre oder Pflaumenmus gefüllt sind und mit Zuckerguss bestrichen beziehungsweise mit Puderzucker oder normalem Zucker bestreut werden. Heute werden Berliner Pfannkuchen auch mit Füllungen aus Schokoladen- und Mokkacreme oder Eierlikör angeboten. Die Füllung erhalten sie nach dem Backen mit einer Art großer Spritze.
Berliner Pfannkuchen sind ein traditionelles Gebäck zu Silvester und den Karnevalstagen. Dann ist es scherzhafte Sitte, einzelne Exemplare mit Senf statt Konfitüre zu füllen, ohne dass man ihnen das von außen ansehen kann.

Die heute von Bäckern und Industrie angebotene Form der Krapfen (mit 10 bis 12 Zentimeter im Durchmesser) wird in Süddeutschland meist mit Marmelade aus Marillen oder Hagebutten, dem sogenanntem Hiffenmark, gelegentlich auch mit Vanillecreme gefüllt. Dekoration ist entweder Staubzucker oder normaler Zucker.
Typische Berliner werden dagegen traditionell mit roter Marmelade, gelegentlich auch mit Vanillepudding, gefüllt. Die während der "Hauptstadtfrage" Anfang der Neunziger in Bonn kreierten "Bonner" enthielten Eierlikör (der Eierlikörhersteller Verpoorten hat seinen Firmensitz in Bonn) und waren mit eierlikörhaltigem Zuckerguss überzogen.
In Teilen Sachsens und einigen anderen Teilen Deutschlands versteht man unter Krapfen die ungefüllte Variante - im Gegensatz zu den dortigen Pfannkuchen, die wiederum gefüllt sind. Die dortigen Krapfen sind auch nicht rund, sondern eher geknautscht, auch sind sie lediglich in einfachem Zucker gewendet.
Heute bieten viele Bäcker zahlreiche weitere Krapfen-Variationen mit unterschiedlichsten Glasuren, Dekorationen oder Füllungen an. Neben den oben erwähnten Eierlikörkrapfen gibt es zum Beispiel Erdbeer-, Schoko- oder Weinbrandkrapfen. Außerdem werden in einigen Gegenden Deutschlands zu Silvester mit Senf gefüllte Krapfen angeboten. Sie werden quasi unter die "normalen" Krapfen geschmuggelt und so mancher erlebt eine unliebsame Überraschung.
Dem Gerücht nach entstand der "Berliner Pfannkuchen", als ein Berliner Bäcker Napoleon zu Ehren süsse Kanonenkugeln kreieren wollte. Schmalzgebackenes ist jedoch seit vielen Jahrhunderten bekannt, wobei dafür aber in der Regel nicht Hefeteig verwendet wurde.
Deutschland
In Deutschland kennt man Krapfen unter den verschiedensten Bezeichnungen: Berliner in großen Teilen Nord- und Westdeutschlands, als Kreppel in Hessen, als Pfannkuchen in Berlin, Brandenburg und Sachsen (was im allgemeinen Sprachgebrauch als Pfannkuchen bezeichnet wird, heißt dort Eierkuchen, gelegentlich auch Plinsen). Die älteste bekannte Bezeichnung ist "Berliner Pfannkuchen" , woraus sich im allgemeinen Sprachgebrauch durch Verflachung die beiden Hauptbezeichnungen geformt haben dürften. In Teilen Süddeutschlands und Österreichs sind Berliner Pfannkuchen als Krapfen bekannt, worunter wiederum in Norddeutschland ein anderes, ebenfalls ausgebackenes Gebäck verstanden wird. In manchen Gegenden Oberbayerns heißen sie auch Schmalznudeln, im Saarland gibt es die Bezeichnungen Faasekiechelcher oder Heefmeisja (Hefe-Mäuschen).
Italien
In Italien wird der Krapfen oft in Anlehnung an die österreichische Bezeichnung als Krafen bezeichnet. Außerdem ist der Begriff "bombolone" (alla crema) üblich.
Österreich
In Österreich wurde diese Form meist zur Zeit des Faschings mit Marillenmarmelade als Faschingskrapfen selbst gebacken oder in Konditoreien hergestellt, laut Überlieferung geht der Name Krapfen auf die Bäckerin Cäcilia Krapf zurück, was jedoch eher Lokalkolorit sein dürfte. Seine Blütezeit erlebte er zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der Krapfen wurde mit seinem Liebsten geteilt. Heute werden sie auch in Supermärkten das ganze Jahr über auch mit Vanille- oder Powidlfüllung angeboten.
Unter Bauernkrapfen oder Kirch(e)ln versteht man ungefüllte, ringförmige Krapfen, wobei eine hauchdünne Teigschicht das Loch in der Mitte verschließt. Bauernkrapfen werden je nach Region gesüßt und mit Marmelade bestrichen oder auch deftig, etwa mit Sauerkraut, gegessen.
Krapfen ist in Österreich auch ein Schimpfwort. Siehe Krapfen (Schimpfwort)
In bestimmten Milieus sagt man auch ugs.: Einer reißt einen Krapfen, wenn jemand stirbt.
USA
Die amerikanischen Lochkrapfen heißen Donuts.
Siehe auch: Mutzen.