Gutenswegen

Gutenswegen ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Niedere Börde im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Zur Gemeinde Niedere Börde gehören Dahlenwarsleben, Groß Ammensleben, Gutenswegen, Jersleben, Klein Ammensleben, Meseberg, Samswegen und Vahldorf. Der Verwaltungssitz ist in Groß Ammensleben.

Geografie

Gutenswegen liegt im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt. Der Ort liegt etwa 15 km westlich von Magdeburg in der Nähe des Mittellandkanals. Der Ortsteil hat ca. 750 Einwohner, eine Fläche von 11,59 km² und eine Bevölkerungsdichte von 65 Einwohner je km². Gutenswegen liegt im Westen der Verwaltungsgemeinschaft Niedere Börde (rechts rot gekennzeichnet). Die Landschaft um Gutenswegen ist wenig bewaldet und besteht überwiegend aus Feldern.

Geschichte

Gutenswegen wurde erstmals im Jahre 937 urkundlich erwähnt und ist der älteste Ort in der Umgebung. Das Moritzkloster zu Magdeburg erhielt das Dorf von Kaiser Otto I. geschenkt. Gegen den Willen des Domkapitels setzte König Heinrich II. im Jahr 1012 Gero aus dem Geschlecht der Grafen von Gutenswegen als Erzbischof ein. Der Ort wechselte oft Namen und Schreibweise: 937 hieß er Wuatanesweg, 941 Vodeneswege, 973 Vodensweg, 1231 Wodenswege, 1300 Wodenswegen, 1382 Gudenswegen und seit 1785 Gutenswegen. Gutenswegen überstand zwei große Brände in den Jahren 1689 und 1781 und im Jahr 1855 die Cholera. Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts begann der Ort mit der Industrialisierung zu wachsen. 1985–88 wurde das Dorf an das zentrale Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Nach 1990 erfolgte eine Umstrukturierung der Landwirtschaft. Die LPG Tierproduktion als einer der größten Arbeitgeber im Ort wurde aufgelöst. Die LPG Pflanzenproduktion Dahlenwarsleben hingegen, die heutige DAWA-AgrarGmbH, behielt eine Niederlassung in Gutenswegen. Seit den 50-er Jahren ist Gutenswegen die Hochburg des Karnevals im Raum Haldensleben/Wolmirstedt.

Politik

Ortsbürgermeister

Ortsbürgermeister des Ortes ist Lothar Chelvier (CDU).

Ortschaftsrat

CDU	SPD	Gesamt
4	1	5

Wappen

Das Wappen wurde am 19. Februar 1937 durch den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen verliehen und am 25. März 1996 vom Regierungspräsidium Magdeburg bestätigt.

Blasonierung:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Freizeit und Sport

Vereine:

Karnevalsverein
Kultur- und Heimatverein
Kleingartenverein
Förderverein Grundschule Gutenswegen
Förderverein Badeanstalt Gutenswegen
Sportverein
Reitverein
gemischter Chor
Verein Volkssolidarität
Freiwillige Feuerwehr

Freizeit:

Badeanstalt Gutenswegen

Sport:

SV Gutenswegen/Klein Ammensleben (Fußball, Tischtennis, Volleyball)

SV Kali Wolmirstedt (Leichtathletik)

Reitverein (Reitsport)

Sehenswürdigkeiten

Auf dem Ortsfriedhof befinden sich die Gräber von drei namentlich bekannten Zwangsarbeitern, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt wurden und Opfer von Zwangsarbeit wurden: zwei Polen und eines Jugoslawen.

Im Süden des Dorfes befindet sich die Dorfkirche St.Katharina (Patronat beim Stift St.Sebastian in Magdeburg), welche eine flachgedeckte Saalkirche mit Apsis ist. Die ältesten Teile der Kirche stammen aus dem Ende des 12.Jahrhunderts. Andere Teile, wie der Turm, kamen später im 13.Jahrhundert bis 16.Jahrhundert dazu.(Renoviert von 1995 bis 2003)

Im westlichen Teil von Gutenswegen sind noch einige Teile der alten Dorfmauer erhalten.

Bildung

Schulen

Grundschule "Astrid Lindgren": Sie befindet sich im Groß Ammensleber Weg. Dort findet jedes Jahr das Mittsommernachtsfest und ein Lesewettbewerb der Grundschüler statt. An der Grundschule befindet sich der Hort. Sie besitzt eine kleine Turnhalle (Sportunterricht, nachschulische Aktivitäten), einen Schulgarten (Schulgartenunterricht) und eine Werkstatt (Werkunterricht). Die Schule soll vorraussichtlich 2010 schließen, da sie nur eine Nebenstelle der Grundschule in Dahlenwarsleben ist.

Weitere Bildungseinrichtungen

Kindertagesstätte "Villa Kunterbunt"
Hort "Villa Kunterbunt": Er befindet sich an der Grundschule "Astrid Lindgren".

Verkehr

Die Gemeinde Niedere Börde, zu der Gutenswegen gehört, liegt am Mittellandkanal, wobei Gutenswegen nur in der Nähe des Kanals liegt.

Eisenbahn

Die nächstgelegenen Nahverkehrszugs-Haltepunkte sind Groß Ammensleben und Vahldorf an der Bahnstrecke Oebisfelde–Magdeburg.

Straßen

In der Nähe verlaufen die Bundesautobahn 14 und die Bundesstraße 71. Ein Ausbau der BAB 14 in Richtung Schwerin ist geplant. Südlich der Gemeinde führt die BAB 2 von Berlin nach Hannover. Magdeburg in rund 15 km Entfernung ist über die B 71 und die BAB 14 vom Verwaltungssitz Groß Ammensleben aus erreichbar. Die Landesstraßen L 44, wo sich die Bushaltestelle befindet, und L 47 verlaufen von Wolmirstedt kommend durch mehrere Ortschaften der Gemeinde Niedere Börde.

Personen

In Gutenswegen geboren sind:

Johann Andreas Druckenbrodt (1837–1892), Guts- und Fabrikbesitzer.
Christian Andreas Wilhelm Truckenbrodt (1852–1910), deutscher Unternehmer, Amtsrat.

Auf andere Weise mit Gutenswegen verbunden ist:

Friedrich Wilhelm Andreas Rauch (1871–1952), Mundartdichter, Rauch lebte zunächst von 1898 bis 1907 als Inspektor in Gutenswegen. Ab 1920 lebte er dann bis zu seinem Tode auf einem eigenen Gut in Gutenswegen.