Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage
Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (The Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, LDS, im folgenden Die Kirche) ist eine Glaubensgemeinschaft, die sich selbst christlichen Ursprungs sieht, und heute die bei weitem größte Kirche innerhalb der Mormonen genannten Konfessionsgruppe darstellt. Formell gegründet wurde die Kirche von Joseph Smith jun. am 6. April 1830 in Fayette im US-Bundesstaat New York. Heute hat sie ihren Hauptsitz in Salt Lake City im Bundesstaat Utah.
Mitglieder der Kirche, die sich selbst „Heilige der Letzten Tage“ (englisch Latter-day Saints) nennen, verstehen ihren Glauben als eine durch Gott eingerichtete Erneuerung der Kirche, die, wie im Neuen Testament beschrieben, ursprünglich durch Jesus Christus gestiftet wurde. Daher sehen sie sich als Christen, doch unterscheiden sich Lehre und Praxis der Kirche in vielen Punkten von denen der traditionellen christlichen Zweige (orthodoxe, römisch-katholische und evangelische Kirchen), weshalb diese der Kirche überwiegend absprechen, zum Christentum zu gehören.
Lehre
Die Kirche behauptet, in ihrer Lehre auf das ursprüngliche Christentum zurückzugreifen. Sie betrachtet viele Lehren der anderen christlichen Gemeinschaften als nicht ursprünglich und daher als nicht relevant. Die Kirche bezeichnet sich selbst als die "einzig vollständig wahre Kirche auf Erden". Gott soll einst selbst ein Mensch gewesen sein und höchstes Ziel der Erdenmenschen sei es, später selbst ein Gott zu werden. Das ist auch der Grund, warum sich die Kirche in ökumenischen Bemühungen nicht einbringt. Ein Dialog zum gegenseitigen Verstehen mit anderen, auch mit nichtchristlichen Religionsgemeinschaften, wird hingegen gepflegt.
Offenbarung
Die Kirche behauptet, durch fortlaufende Offenbarung von Jesus Christus direkt angeleitet zu werden. Dies geschieht durch sogenannte Propheten, Apostel und Kirchenführer. Darüber hinaus erklärt sie, dass jeder Mensch ein Anrecht darauf habe, für seinen persönlichen Bereich und kirchliche Aufgaben (z. B. auf Gemeinde-Ebene) direkte göttliche Offenbarung zu empfangen. Das Fortlaufen der Offenbarung begründet auch, dass der Schriftenkanon nicht abgeschlossen ist.
Schriftenkanon
Als kanonische Schriften anerkennt die Kirche an erster Stelle das Buch Mormon, dann die Bibel mit Altem und Neuem Testament sowie Lehre und Bündnisse und die Köstliche Perle. Dieser Schriftenkanon ist nicht abgeschlossen, da die Kirche für sich in Anspruch nimmt, fortgesetzt Offenbarung zu erhalten, die dann gelegentlich als Erweiterung in den Kanon einfließt.
Der Wert der Bibel wird relativiert, da sie als nicht vollständig überliefert und durch Übertragungsfehler teilweise entstellt angesehen wird. Dazu gibt es die sogenannte Joseph-Smith-Übersetzung, eine stellenweise Ergänzung und Neuinterpretation der King-James-Bibel. Dies ist jedoch nicht als eine Übersetzung im heutigen Wortsinn zu verstehen -- Smith konnte kein Griechisch und nur rudimentär Hebräisch -- sondern als eine durch Offenbarung geschaffene Neuinterpretation, ähnlich des Übersetzungsvorgangs des Buch Mormon, wie er sich im Glauben der Kirche darstellt.
Für die englische Sprache wird in der Kirche eine eigene Ausgabe der King-James-Bibel verwendet, in der als Fußnoten bzw. als Anhang die Übersetzungen von Joseph Smith aufgenommen sind. Außerdem enthält sie Querverweise zu den anderen kanonischen Schriften der Kirche.
Deutschsprachige Mitglieder benutzen heute im offiziellen Gebrauch die Einheitsübersetzung der Bibel. Daher finden sich wesentliche Teile der Joseph-Smith-Übersetzung im Schriftenführer, der im Zuge der deutschsprachigen Neuausgabe 2003 in die Dreifachkombination (Buch Mormon, Lehre und Bündnisse und Köstliche Perle in einem Band) aufgenommen wurde.
Plan der Erlösung
Die Kirche sieht den Zweck der Erde darin, den Menschen, die alle Geistkinder Gottes seien, einen Ort weiteren Lernens in der Körperlichkeit zu verschaffen. Damit sei auch ein vorübergehendes Vergessen eines vorirdischen Daseins als Geistwesen verbunden. Die Mitglieder beteiligen sich an diesem Plan mit, indem sie durch das Zeugen von Kindern Geistwesen das Erdenleben ermöglichen.
Jeder Mensch könne sich immer entscheiden, ob er das Gute oder das Böse tun wolle. Allerdings seien die natürlichen und für die Entwicklung notwendigen Schwächen die Ursache dafür, dass jeder Mensch Falsches tue, also sündige. Damit sei er verunreinigt und aus eigener Kraft nicht im Stande, in die Gegenwart Gottes zurückzukehren. Es wird im allgemeinen eine Weltsicht vertreten, die auf der klaren Unterscheidung zwischen Gut und Böse basiert.
Jesus Christus habe durch sein Sühnopfer allen Menschen die Möglichkeit gegeben, von ihren Sünden umzukehren und nach allem, was sie selbst tun können, aus Gnade errettet zu werden. Dazu sei die Taufe durch einen dazu Bevollmächtigten unerlässlich.
Nach dem Tod habe der Mensch den Körper verloren, lebe aber als Geistwesen weiter und könne weiter lernen. Wer im Erdenleben die gültige Taufe durch einen Priester der Kirche nicht empfangen habe, für den könne dieses Sakrament stellvertretend von einem Lebenden empfangen werden (siehe Totentaufe).
Am Ende der Entwicklung stehe die Auferstehung mit dem Jüngsten Gericht, in dem Jesus Christus jedem die ihm gebührende Herrlichkeit zuteilen werde: Dies sind nach der Lehre der Kirche das "Celestiale Reich" mit der größten Herrlichkeit (Gegenwart Gott Vater), das "Terrestriale Reich" (Gegenwart von Jesus Christus) als mittleres und das "Telestiale Reich" (Wirkung des Heiligen Geistes) als niederstes. Nur wer bewusst Gott leugne, obwohl er ihn erkannt hat, der werde in die äußerste Finsternis gestoßen werden und ein "Sohn des Verderbens" werden. Mehr dazu siehe unter Reiche der Herrlichkeit.
Vollmachtsanspruch
Die Kirche erklärt, dass nur jemand, der die Vollmacht von Jesus Christus bekommen habe, in seinem Namen sprechen und heilige Handlungen durchführen dürfe. Sie ist der Meinung, dass nur ihre „Priestertumsträger“ diese Vollmacht hätten und sonst niemand auf der Welt.
Diese Vollmacht sei von Jesus Christus auf die Apostel, also auch Petrus, Jakobus und Johannes übertragen worden. Diese seien als auferstandene Wesen Joseph Smith erschienen und hätten ihm diese Vollmacht übertragen. Von Jospeh Smith ausgehend sei diese Vollmacht von Generation zu Generation in ungebrochener Linie weitergegeben worden. Siehe auch Apostolische Sukzession.
Der Name der Kirche
In Lehre und Bündnisse, Abschnitt 115 Vers 4, schreibt Joseph Smith als Offenbarung von Gott: "denn so soll meine Kirche in den letzten Tagen genannt werden, nämlich: Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage." Dies war jedoch nicht der ursprüngliche Name der Kirche. Als die Kirche am 6. April 1830 gegründet wurde, hieß sie noch "Die Kirche Christi". Dieser Name wurde jedoch am 3.Mai 1834 durch den einstimmigen Beschluß der Kirchenführung in »Die Kirche der Heiligen der letzten Tage« geändert. Am 26. April 1838 wurde der Name schließlich ein letztes Mal geändert. Es wurde der Name Jesu Christi wieder eingefügt.
Durch den Namen wird verdeutlicht, dass in der Kirche Jesus Christus im Mittelpunkt stehen soll und auch, dass es die wiederhergestellte "Kirche Jesu Christi" im Neuen Testament ist. Die Formulierung "der Letzten Tage" unterscheidet namentlich die Kirche von eben dieser ursprünglichen "Kirche Jesu Christi" in neutestamentlicher Zeit. Smith sah mit seiner Mission die Endzeit eingeläutet, an einen unmittelbar bevorstehenden Weltuntergang glaubte er allerdings, soweit festzustellen, nicht.
Entstehung und Geschichte
Die Kirche entstand im ländlichen Norden des Staates New York am Anfang des 19. Jahrhunderts, als diese Gegend noch zivilisatorisches Neuland war. Die dort lebende Bevölkerung war im wesentlichen protestantisch und bibelgläubig, gehörte aber oft keiner Kirche an. Auch abergläubische Vorstellungen waren weit verbreitet. Manchmal bekannten sich verschiedenene Familienmitglieder zu unterschiedlichen Konfessionen.
Gründung (1820-1830)
Der spätere Gründer, Joseph Smith jun., erklärte, im Jahre 1820 nach einem Gebet über die Frage, welche Kirche die wahre sei, eine Vision gehabt zu haben. In dieser so genannten Ersten Vision seien ihm Gott Vater und Jesus Christus erschienen. Diese hätten ihm mitgeteilt, dass alle zu jener Zeit bestehenden Kirchen im Irrtum seien und er sich keiner anschließen dürfe.
In den Jahren von 1823 bis 1827 habe er weitere Erscheinungen gehabt, diesmal von einem Engel namens Moroni, der ihm den Auftrag gegeben habe, das Buch Mormon von goldenen Platten, die seit Jahrhunderten in einem von Moroni Cumorah genannten nahen Hügel lagerten, zu übersetzen. Joseph Smith sagte dann, er habe das Buch mit Hilfe der ebenfalls bei den Platten aufbewahrten "Sehersteinen" Urim und Tummim übersetzt. Das Buch wurde 1830, kurz vor der Gründung der Kirche, erstmals veröffentlicht.
1829 sei Joseph Smith und seinem Mitarbeiter Oliver Cowdery der auferstandene Johannes der Täufer erschienen und habe ihnen das Aaronische Priestertum mit der Vollmacht zu taufen übertragen. Einige Wochen später seien die Apostel Christi Petrus, Jakobus und Johannes erschienen und hätten ihnen das Melchisedekische Priestertum übertragen, wodurch der Weg für die "Wiederherstellung" der Kirche Jesu Christi frei gemacht worden sei. Die formelle Gründung erfolgte am 6. April 1830 mit Joseph Smith als "erstem Ältesten" und Präsidenten und Oliver Cowdery als "zweitem Ältesten", Hyrum und Samuel Smith (Brüder von Joseph), sowie Peter Whitmer jun. und David Whitmer als eingetragene Mitglieder.
Die Kirche fand rasch glühende Anhänger und erbitterte Gegner. Aus dieser Zeit stammen die ersten Zeitungsartikel und Flugblätter mit Beschreibungen von Joseph Smith's angeblich miesem Charakter. Auf der anderen Seite sandte Joseph Smith bereits im Jahr 1830 seinen Bruder Samuel als ersten Missionar aus, einige Exemplare des Buches Mormon im Rucksack.
Auf der einen Seite schlossen sich relativ viele Menschen aus dem Umland der neuen Kirche an, auf der anderen Seite machten gegnerisch Eingestellte den Mitgliedern durch Boykott, Anzeigen und manchmal auch durch Tätlichkeiten das Leben schwer.
Kirtland und Missouri (1830-1840)
Aufgrund dieser unerquicklichen Umstände verlegte Joseph Smith den Hauptsitz der Kirche bereits 1831 nach Kirtland in Ohio. Dies bedeutete den Umzug der meisten Mitglieder unter Verlust ihrer Farmen und Geschäfte, die sie im noch kaum besiedelten Ohio neu aufbauten.
In Kirtland errichtete die Kirche ihren ersten Tempel, in dem Joseph Smith 1836, wie er in Lehre und Bündnisse Abschnitt 110 ausführt, weitere Vollmacht, im Namen Gottes zu handeln, erhalten haben will. 1834 war das "Kollegium der zwölf Apostel" als Führungsgremium unter Joseph Smith als Propheten in Leben gerufen worden.
Aufgrund des Zusammenbruchs der "Kirtland Safety Society Anti-Banking Company", eines von Joseph Smith privat gegründeten Kreditinstitutes im Jahr 1837, verloren viele, auch führende Mitglieder der Kirche, viel Geld. Dies veranlasste eine größere Anzahl, das göttliche Mandat Joseph Smiths nicht nur zu bezweifeln, sondern als Lüge zu bekämpfen.
Bereits 1831 hatte Joseph seine Fühler auch nach Missouri, damals die Grenze der USA im Westen, ausgestreckt und dort Kircheneinheiten gegründet. Er wollte die Kirche langfristig zentral dorthin verlegen und steckte in der Stadt Far West bereits einen Platz für einen weiteren Tempel aus. Nach blutigen Verfolgungen im Jahr 1833 flohen die dortigen "Heiligen", wie sie sich nannten, in nördlichere Kreise des Staates Missouri. Nach dem Zusammenbruch von Kirtland floh Smith mit seinen Getreuen aus Ohio auch dorthin. Dort wurde Joseph Smith 1838 verhaftet und gemeinsam mit mehreren Mitarbeitern ins Gefängnis gesteckt.
Durch Gegner der Kirche aufgehetzt, erließ Gouverneur Lilburn Boggs 1838 einen Ausrottungsbefehl, der besagte, die „Mormonen müssen aus dem Staat vertrieben oder vernichtet werden“.
Nauvoo (1840-1845)
Die Heiligen wurden in Illinois aufgenommen und gründeten dort als neuen Anfang am Ufer des Mississippi am Ort Commerce die Stadt, die sie dann Nauvoo nannten. Von dort aus begann das Missionswerk in alle Welt, besonders nach Europa. Wieder wurde ein Tempel gebaut. Nauvoo erhielt einen Sonderstatus, praktisch als Stadtstaat mit eigener Miliz, der Nauvoo Legion.
1842 wurde in Nauvoo die Frauenhilfsvereinigung als Organisation der Frauen in der Kirche unter der Leitung von Emma Smith, der Ehefrau des "Propheten" gegründet.
An der Vernichtung der Druckerpresse einer feindlichen Zeitung, des "Nauvoo Expositor", durch einen Mob -- der "Expositor" prangerte in seiner einzigen erschienenen Ausgabe vor allem die heimliche Polygamie der Kirchenführer an --, entzündete sich der Volkszorn der umligenden Gemeinden gegen die Kirche. Dies gipfelte schließlich in der Ermordung von Joseph Smith und von seinem Bruder Hyrum durch einen Mob am 27. Juni 1844. Über der Nachfolgefrage entstand ein heftiger Streit, der zu einer Reihe von Abspaltungen führte. Der dienstälteste Apostel, Brigham Young, übernahm die Führung des Hauptteils der Mitglieder. Die meisten der anderen Fraktionen schlossen sich wesentlich später (ab 1860) zur RLDS-Kirche wieder zusammen, die sich seit 2001 Gemeinschaft Christi nennt.
Der Exodus
Schon Joseph Smith hatte sich mit der Frage beschäftigt, ob die Kirche nicht in eine menschenleere Gegend ziehen solle, um weiteren Verfolgungen zu entgehen. Dies realisierte Brigham Young mit dem (vorzeitig erzwungenen) Auszug fast aller "Heiliger" aus Nauvoo und deren Übersiedlung in das Tal des Großen Salzsees in den Rocky Mountains.
Im Selbstverständnis der Kirche ist dies „das große, teils tragische, teils glorreiche Epos der Heiligen der Letzten Tage, auf das in Reden, Theaterstücken und Filmen immer wieder Bezug genommen wird“. (Zitat eines Mitglieds der Kirche.)
Salt Lake City, seither Hauptsitz der Kirche, wurde mit Ankunft von Brigham Young am 24. Juli 1848 praktisch gegründet.
Konsolidierung in Salt Lake City (1850-1896)
Zunächst hieß es in den Rocky Mountains überleben und ein funktionierendes Gemeinwesen aufzubauen. Dennoch wurden rasch Missionare ausgesandt, die vor allem im Osten der USA, in Kanada und Europa versuchten, Menschen von der Wahrheit ihrer Lehren zu überzeugen. Dazu gehörte damals auch die „Sammlung in Zion“, das Auswandern in den neu gegründeten Staat Deseret. Mit den Neuankömmlingen und der starken Vermehrung, bedingt durch das religiös begründete Ausüben einer Mehrehe (Polygamie), welches ab 1852 auch öffentlich geschah, wuchs die Kirche in den Rocky Mountains an Zahl und an Einfluss.
Die frühe Geschichte von Utah und die des Staates Deseret wurden sehr stark durch die Kirche geprägt. In diesem Zusammenhang steht auch der Utah-Krieg von 1857.
Verquickt mit der Sklavenfrage kämpfte die amerikanische Innenpolitik gegen die Praxis der Vielehe und machte durch immer restriktivere Gesetze der Kirche zunehmend das Leben schwer; zuletzt bis zur Massenverhaftung von Mitgliedern und groß angelegten Beschlagnahmungen von Kircheneigentum, wie z.B. Grundstücken und Kirchengebäuden. Als Reaktion darauf erklärte im Jahr 1890 der damalige Präsident und Prophet Wilford Woodruff die Vielehe als nicht mehr akzeptabel in der Kirche (siehe Amtliche Erklärung Nr. 1 im Buch Lehre und Bündnisse). Dies war ein wesentlicher Faktor dafür, dass 1896 Utah die Eigenständigkeit als Bundesstaat zugebilligt wurde. Aber erst unter der Präsidentschaft von Joseph F. Smith (1901-1918), dem Neffen des Gründers, räumte die Kirche auch in eigener Regie in ihrem Inneren rigoros mit den Resten der Polygamie auf.
Weltweite Ausbreitung (seit 1900)
Nach der rechtlichen Anerkennung und der finanziellen Konsolidierung ging die Kirche vor allem nach dem Ersten Weltkrieg in eine Phase internationaler Ausbreitung. In dieser Zeit wurde auch die Auffassung verlassen, dass sich möglichst alle Mitglieder in Utah sammeln sollten. Seither sollen die Mitglieder die Kirche in den Gegenden der Welt aufbauen, wo sie zu Hause sind.
Bis 1978 konnten Männer mit schwarzafrikanischer Herkunft das Priestertum nicht bekommen und folglich auch keine Führungsaufgaben übernehmen. Sie durften auch nicht den Tempel besuchen und konnten keine Tempelrituale empfangen. Somit waren es ihen nicht möglich, die Voraussetzungen für das erlangen der höchsten Erfüllung des mormonischen Glaubens zu erreichen. Veranlasst durch großen Zulauf von Bekehrten mit schwarzafrikanischer Herkunft in Brasilien erließ Präsident Spencer W. Kimball die Amtliche Erklärung Nr. 2 (siehe Lehre und Bündnisse), die besagt, dass nunmehr alle Männer, unabhängig von ihrer rassischen Herkunft, das Priestertum erhalten können.
Mittlerweile (2004) hat die Kirche mehr als 12 Millionen Mitglieder von denen mehr als die Hälfte außerhalb der USA leben. Ein wichtiger Schwerpunkt ist Lateinamerika und Afrika und Osteuropa zeigen starkes Wachstum. Ein Zeichen für die stärkere internationale Präsenz der Kirche ist der Bau von Tempeln. In den Industriestaaten des westlichen Europas ist die Mitgliederzahl eher rückläufig oder sie stagniert.
Organisation
In allen Kirchenebenen werden Mitglieder in Ämter berufen. Eine Berufsgeistlichkeit gibt es nicht, auch keine schulische Ausbildung zum Geistlichen.
In der Kirche herrscht strenge Hierarchie, die aber zeitlich stark wechselt und flexibel den Gegebenheiten der Zeit und des Ortes angepasst werden kann. Niemand kann sich um ein Amt bewerben, sondern man wird in ein Amt berufen, nach Überzeugung der entsprechenden Verantwortlichen, stützt sich die Auswahl eines bestimmten Funktionsträgers auf persönliche Offenbarung an denjenigen, der ihn beruft. Wer wen in welcher Organisationsebene zu berufen hat, ist genau festgelegt. Nachdem jemand ausgewählt wurde, wird er oder sie in einem vertraulichen Gespräch vom Verantwortlichen gefragt, ob er das Amt annimmt. Ist dies der Fall, wird er in einer öffentlichen Versammlung den betroffenen Mitgliedern zur Zustimmung vorgelegt. Durch Handaufheben erkären sich die Mitglieder mit der Berufung einverstanden und verpflichten sich, die Person in ihrer neuen Berufung zu unterstützen. Sie haben auch die Möglichkeit sich ebenfalls durch Aufheben der Hand dagegen auszusprechen. Auch der Prophet wird so bestätigt. (Extrem selten wurde bisher eine Berufung wegen Verweigerung der Zustimmung nicht wirksam.)
Dieser Grundsatz gilt nur für die Kirche in ihrer seelsorgenden Funktion selbst, nicht für von ihr gegründete, unterstützende Organisationen, wie beispielsweise das Bildungswesen der Kirche oder die Bereiche Verwaltung, Bauwesen, Lehrmittelherstellung, Übersetzung usw., die professionelle, vollzeitige berufliche Arbeit erfordern.
Berufungen werden, mit Ausnahme der Funktion des Propheten und der Apostel, die bis zum Lebensende währen, für begrenzte Zeit ausgesprochen. Dadurch wechselt die Position eines Mitgliedes in der Hierarchie üblicherweise mehrmals im Leben und kann von Aufgaben auf Gemeindeebene durchaus zu Aufgaben auf Weltebene und wieder zurück führen.
Auch wenn Frauen nicht das Priestertum tragen können, haben sie dennoch Führungsaufgaben auf allen Ebenen inne.
In der Führung der Kirche spielt der Grundsatz der Offenbarung eine sehr wichtige Rolle. Es wird gelehrt, dass jeder ganz persönlich im Zwiegespräch mit Gott Antwort auf Fragen und Hilfe beim Lösen von Problemen erhalten könne, aber nur bezogen auf seinen Verantwortungsbereich. So könne beispielsweise ein Gemeindeleiter Offenbarung bezüglich Fragen in der Leitung der Gemeinde, aber nicht für die gesamte Kirche erhalten. In dieser Lehre manifestiert sich wiederum die streng geordnete Hierarchie der Kirche. Wenn sich jeder Amtsträger in seinen Entscheidungen darauf beruft, er habe ein Anrecht auf Offenbarung und er habe solche Offenbarung auch erhalten, ist im Rahmen der Organisation eine "Reform von unten" oder gar eine "Revolution von unten" undenkbar.
Weltebene
Regionale Ebene
Lokale Ebene
Kirchenleben
Ein wesentlicher Teil des Kirchenlebens spielt sich in für diesen Zweck errichteten Gemeindehäusern ab. Sie sind für alle Veranstaltungen allgemein zugänglich. Neben den Gottesdiensten finden dort gesellige Veranstaltungen von Ballspielen bis zu Theaterstücken und Tanzabende statt. Die Gemeinden sind überschaubar gehalten und umfassen nicht mehr als 500 Mitglieder.
Ein weiterer Ort für das Kirchenleben sind die Tempel. Sie sind Mitgliedern „in gutem Stande“ vorbehalten, die dazu eine schriftliche Empfehlung ihres Bischofs brauchen.
Ansonsten beeinflusst die Kirche das Familienleben sehr stark.
Sonntagsgottesdienst
Der übliche Gottesdienst am Sonntag umfasst:
- Die Abendmahlsversammlung (ca. 70 min)
- Dies ist der wichtigste Teil des Gottesdienstes. Hier wird das Abendmahl in Form von Wasser und Brot gereicht, es werden Kirchenlieder gesungen und es gibt einige Predigten von Mitgliedern, männlich und weiblich, auch von Jugendlichen. Die Familien nehmen komplett daran teil. Einmal pro Monat wird statt der regulären Abendmahlsversammlung eine sog. Fast- und Zeugnisversammlung abgehalten. Hier werden die Mitglieder aufgefordert ihr Zeugnis von der Wahrheit der Kirche und Joseph Smith abzulegen. Diese Zeugnisse sollen mindestens folgenden Inhalt haben: Ich weiss, dass Joseph Smith ein wahrer Prophet war und die Kirche wiederhergestellt hat. Ich weiss dass Gott und sein Sohn Jesus Christus lebt. Ich weiss, dass die Kirche wahr ist. Jedes gläubige Mitglied sieht es als seine Pflicht an stets Zeugnis von der Wahrheit der Kirche zu geben.
- Sonntagschule (40 min)
- Hier gibt es unterschiedliche Klassen für Erwachsene, Jugendliche und für interessierte Außenstehende. Es werden Themen aus den Schriften, Aussagen von Propheten und anderer Kirchenführer besprochen.
- Kollegiumsversammlung (50 min)
- Hier treffen sich die Priestertumsträger nach Kollegien getrennt: "Diakone" (12 bis 14 Jahre), "Lehrer" (14-16 Jahre), "Priester" (16-18 Jahre), "Älteste und Hohepriester" (ab 18 Jahre). Ebenso treffen sich die Frauen in der Frauenhilfsvereinigung und die Mädchen von 12-18 Jahren in den Versammlungen der Jungen Damen. Hier werden die Lehren speziell für die Gruppe besprochen und diskutiert.
- Primarvereinigung (während Sonntagschule und Kollegiumsversammlung)
- Dies ist die wesentliche religiöse Erziehung der Kinder bis 12 außerhalb der Familie nach Altersgruppen getrennt.
Religionserziehung
Neben den sonntäglichen Versammlungen gibt es für Jugendliche von 14 bis 18 das Seminarprogramm und für junge Erwachsene von 18 bis 30 das Institutprogramm. Beides wird vom Bildungswesen der Kirche (CES) organisiert. Es findet je nach den örtlichen Umständen wöchentlich am Abend statt oder täglich am Morgen. Die meist ehrenamtlichen Lehrer werden von CES gestellt und fortgebildet.
Außerdem soll jedes Mitglied mindestens einmal im Monat von sogenannten "Heimlehrern" (meist älteren Jugendlichen oder jungen Erwachsenen) bei sich zu Hause besucht werden. Dieser Heimlehrpflicht kommen die Mitglieder in der Praxis jedoch kaum nach. Heimlehrer sollen eine geistlich Botschaft überbringen und prüfen vorort, ob das Mitglied eventuelle Probleme mit einzelnen Geboten hat und bieten dann Hilfestellungen an, wie z.B. Raucherentwöhnung. Diese Heimlehrer müssen dann dem Bischof Übertretungen von einzelnen Mitgliedern mitteilen. Dadurch ergibt sich eine relativ starke soziale Kontrolle.
Familienleben
Die Familie wird als zentral für die Errettung angesehen und ein aktives und positives Familienleben wird von den Kirchenführern sehr stark betont (siehe Proklamation für die Familie). Die Rolle der Frau als Mutter genießt hohes Ansehen.
Die Familie soll nicht nur geschlossen an den Sonntagsgottesdiensten teilnehmen, sondern soll wöchentlich, möglichst Montags, einen "Familienheimabend" abhalten. Dort können Probleme und Vorhaben der Familie besprochen werden. Auch sollen die Eltern diesen Abend nutzen, die Lehre ihren Kindern in einer fröhliche und entspannte Atmosphäre nahezubringen.
Die "Siegelung" im Tempel soll die Familienbande ewig machen. Sie entspricht einer Eheschließung, die jedoch die Kinder ausdrücklich einschließt.
Tempel
Von den Mitgliedern der Kirche wird der Tempel als ganz besonders heiliger Ort verstanden. Dort geht man Gott gegenüber besondere Verpflichtungen ein und wird über den Erlösungsplan in symbolischer Weise belehrt. Das Mitglied darf jedoch außerhalb des Tempels über gewisse Rituale nicht reden, da diese als zu heilig gelten, um sie an profanen Orten zu diskutieren.
Bis 1990 wurde ein auch innerhalb der Kirche äußerst umstrittenes Ritual praktiziert, was zusammen mit einigen anderen Details der Rituale von den Freimaurern übernommen worden sein soll. Die Mitglieder drohten sich dabei symbolisch selbst an, dass ihnen die Kehle durchschnitten werden soll, wenn sie die Tempelrituale in der Außenwelt preisgeben.
Zutritt zum Tempel haben nur erwachsene Mitglieder, die von ihrem zuständigen Bischof mit einem vorgegebenen Fragenkatalog auf ihre Würdigkeit hin überprüft wurden; darauf erhält man ein Empfehlungsschreiben, dass jeweils ein Jahr gültig ist und dann erneuert werden muss. Nichtmitgliedern und Kindern wird der Zutritt strengstens verwehrt. Ein Mitglied, dass den Tempel besucht hat, soll fortan für den Rest seines Lebens unter der normalen Kleidung sogenannte "Tempelgewänder" tragen, eine mit Symbolen des Glaubens bestickte Unterwäsche. In diesen Gewändern werden die Kirchenmitglieder auch beerdigt.
Das wichtigste Bündnis ist die "Ehesiegelung", wodurch Familienbande nach dem Glauben der Kirche ewig werden.
Missionsdienst
Jedes Mitglied soll die Lehren unter seinen Bekannten nach Möglichkeit verbreiten, dabei aber nicht aggressiv auftreten, sondern die göttliche Entscheidungsfreiheit des einzelnen respektieren.
Junge Männer sollen ab dem 19. Lebensjahr 24 Monate lang einen vollzeitigen Missionsdienst absolvieren. Dazu werden sie vom Kirchenpräsidenten in irgend einen Teil der Welt geschickt, wo sie, grundsätzlich gemeinsam mit einem Mitarbeiter, die Lehre ihrer Kirche verkünden sollen.
Auch Frauen ab 21 und ältere Ehepaare im Rentenalter können diesen Dienst, aber zeitlich verkürzt, erfüllen. Jedoch wird es von ihnen nicht so stark erwartet wie von den jungen Männern.
Die Arbeit dieser vollzeitigen Missionare wird von einem Missionspräsidenten beaufsichtigt, der für ein bestimmtes geographisches Gebiet zuständig ist und direkt dem "Kollegium der zwölf Apostel" unterstellt ist. Finanziert wird der Lebensunterhalt für diese Zeit von den Missionaren selbst (aus Erspartem) oder von ihren Familien und Freunden.
Prägende Gebote
Mitglieder der Kirche sind dazu angehalten, völlig auf den Genuss von Alkohol, Tabak, Kaffee und schwarzem Tee zu verzichten sowie keine Drogen zu nehmen und sich gesund zu ernähren. Dieser Grundsatz, dessen Einhaltung eine Bedingung für den Besuch eines Tempels darstellt, ist bekannt als "das Wort der Weisheit".
Von jedem Mitglied soll "der Zehnte" bezahlt werden, das heißt zehn Prozent des Einkommens. Auch dies ist Bedingung für den Tempelbesuch. Das Geld wird für die Finanzierung von Bauprojekten, Gebäudeunterhalt, Lehrmittel, Aktivitäten und anderes verwendet. Vom Staat eingetriebene Kirchensteuer gibt es dafür nicht, auch nicht in Deutschland, wo die Kirche prinzipiell in zwei Bundesländern (Hessen und Berlin) das Recht hätte diese zu erheben.
Das Gebot der Keuschheit bedeutet völlige sexuelle Enthaltsamkeit vor der Ehe und vollständige Treue in der Ehe. Auch dieses Gebot ist eine Bedingung für den Besuch von Tempeln. Übertretungen hinsichtlich dieses Gebotes führen grundsätzlich zu Sanktionen bis hin zur Exkommunikation, wenn sie den Kirchenoberen bekannt werden.
Unter "Sabbatheiligung" versteht man in der Kirche den Besuch des Gottesdienstes und den Verzicht auf kommerzielle und sportliche Betätigung (etwa Schwimmen im Freibad) am Sonntag. Auch sollen Mitglieder der Kirchen sich am Sabbat, worunter hier nicht der Samstag sondern der Sonntag verstanden wird, nicht mit weltlichen Dingen (wie etwa Fernsehen) beschäftigen. Statt dessen soll man sich mit familienzentrierten und geistlichen Dingen, wie dem Studium der "heiligen Schriften", befassen.
Verhältnis zu Außenstehenden
Die Kirche betreibt umfangreiche Ahnenforschung, da dies für die Mitglieder als religiöse Pflicht gilt. Sie ist mit ihren riesigen Archiven, vor allem durch die Genealogische Gesellschaft von Utah, auch Nichtmitgliedern bei der Ahnenforschung behilflich, wobei diese nicht zu einer Mitgliedschaft gedrängt werden. Viele internationale Hilfsorganisationen loben zudem die Zusammenarbeit mit der Kirche in humanitären Hilfsprojekten.
Kritik
Folgende Kritikpunkte stammen nicht nur von Außenstehenden, sondern teilweise auch von ehemaligen Mitgliedern und konfessionellen Weltanschauungsbeauftragten und Wissenschaftlern.
Grundsätzlich werden Zweifel bezüglich Joseph Smith und der Authentizität seiner Visionen geäußert; er habe seine Werke statt dessen durch Phantasie und Adaption anderer Lehren selbst erstellt, oder nach anderer Ansicht von Dämonen erhalten. Die Lehre von der "Mehrzahl der Götter" (engl. plurality of gods) sei Polytheismus und nicht mit dem Christentum zu vereinbaren. Ähnlich verhält es sich auch mit der Lehre, die besagt, dass jeder Mensch ein Gott werden und Welten erschaffen könne. Auch die Sonderlehre, dass der Garten Eden im Gebiet des US-Bundesstaates Missouri gelegen haben soll, und dass auch das Neue Jerusalem dereinst dort entstehen wird, stößt bei Christen, Juden und Wissenschaftlern auf Unverständnis. Eine weitere Sonderlehre, die von der heutigen Wissenschaft nicht anerkannt wird, ist die mormonische Lehre von der Sintflut. Nach deren Glauben, soll die gesamte Erde überschwemmt gewesen sein und nicht nur das Zweistromland.Gerade von Protestanten wird der Kirche oft Werkgerechtigkeit vorgeworfen. Kritiker sehen einen Widerspruch zwischen dem allgemeinen "Anrecht auf Offenbarungen" einerseits und der internen Hierarchiebildung durch Offenbarungen andererseits. Der Kirchenführung wird vorgeworfen, die eigene Geschichte zu verfälschen und negative Punkte zu verheimlichen. Kritisiert werden ferner ihr autoritärer Führungsstil, die Forderung der Abgabe "des Zehnten" und manche geschäftlichen Aktivitäten. Themen, die Kritiker oft anführen, sind der Utah-Krieg von 1857, der angeblich innerkirchliche Geheimbund namens Daniten gegründet 1837, sowie die offiziell von 1852 bis 1890, tatsächlich wohl schon seit ca. 1840 gepflegte Polygamie.
Ein weiterer Kritikpunkt, der häufig angeführt wird, ist, dass minderjährige Mitglieder dem örtlichen Gemeindevorsteher bzw. Bischof detaillierte Angaben über ihr Sexualleben machen sollen, damit sichergestellt werden kann, dass sie das Gebot der Keuschheit befolgen.
Kirche regional
Insgesamt umfasst die Kirche nach eigenen Angaben zur Zeit (2004) rund 12 Millionen Mitglieder weltweit in über 160 Ländern und Territorien, davon ca. 5,5 Millionen in den USA. Auch die folgenden Daten entstammen den Angaben der Kirche.
Länder mit der höchsten Mitgliederzahl | Länder mit der prozentual höchsten Mitgliederzahl
(mindestens 10 000 Mitglieder) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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in Österreich
1883 wurde Paul Haslinger, das erste Mitglied auf österreichischem Gebiet, in Lambach getauft. Die erste Gemeinde wurde in Haag am Hausruck 1901 gegründet. Die Kirche wurde am 27. September 1955 in Österreich staatlich anerkannt.
Im Jahr 2004 gab es in Österreich 20 Gemeinden und 2 österreichischen Pfählen: Pfahl Wien mit Gemeinden und Zweigen in Wien (5x), Bruck an der Mur, Judenburg, St. Pölten, Graz und Wiener Neustadt. Pfahl Salzburg mit Gemeinden und Zweigen in Neumarkt am Wallersee, Haag am Hausruck, Innsbruck, Klagenfurt, Linz (2x), Salzburg, St. Johann im Pongau und Wels. Die Gemeinde in Dornbirn gehört zum Pfahl Zürich.
in Deutschland
Die Kirche hat in den Bundesländern Hessen (seit 1954) und Berlin (seit 1954) den Status einer Körperschaft des Öffentlichen Rechts. In anderen Ländern hat sie den Antrag zur Verleihung der Körperschaftsrechte gestellt. Eine Meinung in der Staatskirchenrechtswissenschaft bezweifelt jedoch die Wirksamkeit des Körperschaftsstatus im Bundesland Berlin, da im Jahre 1954 entgegen den Bestimmungen der Berliner Landesverfassung, Formerfordernisse im Verleihungsverfahren nicht eingehalten wurden (Quelle: Held, Die kleinen öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften im Staatskirchenrecht der Bundesrepublik, S. 132, 149 f., München 1974). In Deutschland leben ca. 36 000 Mitglieder. Es gibt zwei Tempel: bei Frankfurt am Main und in Freiberg in Sachsen. Es gibt 184 Gemeinden und Zweige in den Pfählen München, Stuttgart, Nürnberg, Dresden, Leipzig, Berlin, Hamburg, Hannover, Neumünster, Dortmund, Mannheim, Frankfurt am Main, und dem Distrikt Neubrandenburg.
Literatur
- Albert Mössmer: Die Mormonen. Die Heiligen der Letzten Tage, Walter Verlag, Solothurn/Düsseldorf 1995.
- Rüdiger Hauth: Die Mormonen. Sekte oder neue Kirche Jesu Christi? Ein Ratgeber. Herder Verlag, Freiburg 1995.
- Daniel C. Peterson: Entgegnung auf Rüdiger Hauth's Buch "Die Mormonen. Sekte oder neue Kirche Jesu Christi?" LDS BOOKS Schubert & Roth OHG, Bad Reichenhall.
Siehe auch
- Neue Religiöse Bewegung
- Religionsgemeinschaft
- Liste der christlichen Konfessionen
- Chronologie der christlichen Kirchen, Konfessionen und Sondergruppen
- Liste der Religionen und Weltanschauungen
- Wikipedia:Beobachtungskandidaten
Weblinks
- http://www.kirche-jesu-christi.de Deutschland], http://www.kirche-jesu-christi.ch Schweiz, http://hlt.at Österreich, International
- http://www.relinfo.ch/mormonen/index.html Mormonen bei relinfo.ch
- http://www.mormonismus-online.de
- http://www.infosekta.ch/is5/gruppen/mormonen_infosekta2000.html
- http://www.confessio.de/gemeinschaften/mormonen/mormonen.htm
- http://www.fairlds.org