Kognitive Karte
Als kognitive Karte wird das Wissen eines Menschen über seine Umgebung bezeichnet. Dabei hat jeder Mensch eine andere kognitive Karte in seinem Gehirn, da er sich in seinem Heimatort und in dessen Umgebung besser auskennt, als in ihm fremden Gegenden.
Eine Möglichkeit wie man in der Kartographie oder Psychologie an die kognitive Karte herankommt, ist Zeichnung aus dem Kopf heraus. Dabei wird der Proband aufgefordert eine Karte seiner Heimatstadt, des Landes oder der Erde aus dem Kopf heraus zu zeichnen. Hierbei zeigt sich sehr gut, in welchen Gegenden er sich auskennt (z.B. Urlaubsgebiet) und in welchen nicht.
Während der Begriff der Kognitiven Karte etwa um 1800 geprägt wurde, wird erst durch Experimente von E.C. Tolman nachgewiesen, dass Tiere bei ihrer Erkundung im Raum nicht nur Reiz-Reaktions-Muster abspeichern, sondern eine räumliche Repräsentation der Umgebung abgespeichern, die logisches Schliessen zuliess: eine kognitive Karte.
Kevin Lynch forschte über kognitive Karten. Seine Arbeit ist heute ein Teil der Wahrnehmungsgeographie, die sich mit der subjektiven Wahrnehmung von Räumen auseinander setzt.