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Jungtürken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Jungtürken (türkisch Jöntürkler) waren eine politische Bewegung im Osmanischen Reich, die seit 1876 illegal auf liberale Reformen und eine konstitutionelle Staatsform hinarbeitete. 1907 trafen sich die Jungtürken in Saloniki (heute Griechenland) und gründeten das »Komitee für Einheit und Fortschritt«. Unter der Führung von Enver Pascha und Talaat Pascha führten sie im Juli 1908 eine Revolution an und setzten 1909 Sultan Abdülhamid II. ab. Unter der Führung der Jüngtürken wurde der Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg durchgeführt, der nahezu die gesamte armenische Bevölkerung in der Türkei auslöschte. Nach der Niederlage des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg emigrierten die führenden Jungtürken ins Ausland, der Rest ging fast völlig in Kemal Atatürks Volkspartei auf.
Im übertragenen Sinn werden heute jüngere Politiker mit radikalen Ideen als Jungtürken bezeichnet, die sie im Rahmen ihrer politischen Gruppe durchzusetzen versuchen.