Affolderner See
Affolderner See | |||
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Lage | Waldeck-Frankenberg | ||
Zuflüsse | Eder | ||
Größere Orte am Ufer | Affoldern | ||
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Koordinaten | 51° 9′ 40″ N, 9° 4′ 0″ O | ||
Daten zum Bauwerk
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Bauzeit | 1929, 1972 u. 1998 | ||
Daten zum Stausee | |||
Höhenlage (bei Stauziel) | 204 m ü. NN | ||
Wasseroberfläche | 1,65 km² | ||
Stauseelänge | 3,5 km | ||
Stauseebreite | 800 m | ||
Speicherraum | 7,6 Mio. m³ |
Der Affolderner See ist ein Stausee an der Eder im Landkreis Waldeck-Frankenberg, mittleres Nordhessen (Deutschland).
Geographie
Der Affolderner See liegt nur etwa 2,5 km (Luftlinie) unterhalb bzw. süd-südöstlich der Edertalsperre zwischen Hemfurth und Affoldern an der Eder. Dort befindet er sich unmittelbar nordöstlich des Kellerwalds.
Funktion
Der seit 1929 bestehende Affolderner See dient als Unterbecken für die bei Hemfurth erbauten Kraftwerke Waldeck I & II bzw. dortigen Oberbecken Waldeck I & II. Sein Wasser wird zu den Zeiten, in denen wenig Strom verbraucht wird, in zwei auf dem Peterskopf (bzw. Ermerod) gelegene Oberbecken gepumpt, wodurch potenzielle Energie gesammelt wird. In Zeiten zu denen viel Strom verbraucht wird, wird diese in elektrische Energie umgewandelt, indem das Wasser über Rohre zu den Turbinen in die Pumpspeicherkraftwerke hinunter fließt, so dass zusammengerechnet in beiden Kraftwerken bis 580 MW Strom erzeugt werden kann.
Außerdem fungiert der Affolderner See, der auch als Vogelschutz- und Erholungsgebiet (siehe nachfolgend) dient, als Hochwasserausgleichsbecken für Eder und Edersee und nebenbei als Freizeitgelände.
Staustufe und Stausee
Der ursprüngliche Stausee war, nachdem die Staustufe 1929 fertiggestellt worden war, wesentlich kleiner als heute: Damals wurde nur ein schmaler, langgestreckter See angelegt, der 0,32 Mio. m³ Stauvolumen hatte. Erst 1972 wurde der See verlängert und um ein sich im Norden anschließendes großes Becken erweitert, so dass er vorerst 5,4 Mio. m³ Stauvolumen aufwies. Als Trennlinie beider Seebecken ließ man einen halbmondförmigen, schmalen und etwa 1,5 km langen Damm als inselartige Landschaft in der Seemitte stehen.
Im Mai 1998 wurde unterhalb der anfangs errichteten Staustufe am westlichen Ortsende von Affoldern eine etwas größere Staustufe mit darin integriertem „Laufwasserkraftwerk Affoldern“ in Betrieb genommen, so dass der maximale Wasserinhalt um 2,2 Mio. m³ auf 7,6 Mio. m³ anwuchs. An dieser Staustufe wird das Wasser in der Menge abgelassen, wie sie vom Wasser- und Schiff-Fahrtsamt vorgegeben wird. Die alte Wehranlage, die weiter westlich stand, wurde größtenteils abgerissen; nur bei Niedrigwasser sind deren Reste noch zu sehen.
Die Wasseroberfläche des Affolderner Sees liegt bei Vollstau auf 204 m ü. NN, die Höhe der Eder direkt unterhalb der Staustufe bei 194 m; dies ist die niedrigste Stelle des angrenzenden Nationalparks Kellerwald-Edersee.
Vogelschutzgebiet
Der südliche, kleinere Seeteil ist inklusive des Damms in der Seemitte ein für den Menschen gesperrtes Vogelschutzgebiet, das nicht nur zahlreiche Zugvögel als Rast- und Brutplatz und Ort der Nahrungssuche nutzen; viele Vögel und andere Tierarten überwintern sogar dort, zumal der See aufgrund der hiesigen Wasserkraftwerks nie ganz zufriert. Im Winter hat die Tierwelt den See für sich alleine.
Tourismus
Erholung und Kraftwerksbesichtigung
Während der Affolderner See neben seiner Funktion als Unterbecken der eingangs erwähnten Kraftwerke als eben beschriebenes Vogelschutzgebiet dient, ist sein nördlicher, größerer Seebereich von Mitte März bis Mitte Oktober als recht beliebtes Erholungsgebiet für Schwimmer, Surfer, Bootsfahrer und Angler ausgewiesen. Die Kraftwerke können besichtigt werden; außerdem kann man mit der Peterskopfbahn zu den an die Kraftwerke angegliederten Oberbecken fahren.