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Emsland

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Hünengrab/Steinsetzung im Emsland

Das Emsland ist die Landschaftsbezeichnung einer Region an der Ems im westlichen Niedersachsen und im nördlichen Nordrhein-Westfalen. Es ist aufgeteilt in das so genannte hannoversche Emsland und das westfälische Emsland.

Seitdem ein niedersächsischer Landkreis mit diesem Namen gegründet wurde, werden Landschaftsbezeichnung und Landkreis oftmals im selben Atemzug genannt und verwechselt. Erst der Hinweis auf die Landschaft „Emsland” (Land durch das die Ems fließt), verdeutlichen dem Sprecher den Unterschied. Der niedersächsische Landkreis Emsland grenzt im Norden an Ostfriesland, im Osten an das Oldenburger Münsterland sowie das Osnabrücker Nordland, im Westen an die Niederlande und die historische Grafschaft Bentheim und im Süden an den Kreis Steinfurt im Münsterland/Nordrhein-Westfalen. Er umfasst die Landschaften Emsland und Hümmling.

Auch die niedersächsische Region ist kulturhistorisch ein Teil Westfalens, gehörte im wesentlichen bis 1803 zum Niederstift Münster, von 1803-1810 zum Herzogtum Arenberg, von 1810-1815 zum Kaiserreich Frankreich, ab 1815 zum Königreich Hannover und schließlich ab 1866 zu Preußen.

Sie galt früher als das Armenhaus Deutschlands, da es außer den Mooren zum Torfabbau kaum sonstige Industrien aufzuweisen hatte. Erst 1951 wurde zur regionalen Wirtschaftsförderung ein so genannter Emslandplan von der deutschen Bundesregierung beschlossen, durch den die Infrastruktur der Region stark ausgebaut und neue Unternehmen angesiedelt wurden. Bestehende Unternehmen erhielten zudem erhebliche Fördermittel. Bedeutende Unternehmen und Einrichtungen sind die Meyer-Werft, Nordland Papier, Wavin GmbH, ANF GmbH (Brennelement-Hersteller), die PKW-Teststrecke von Mercedes-Benz, das Kernkraftwerk Emsland und die Transrapid-Versuchsstrecke. Lange war auch der ehemalige Krupp'sche Schießplatz, heute WTD 91, ein großer Arbeitgeber. Seit Dezember 2004 ist die Bundesautobahn 31 durchgehend fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Der Bau der A 31 wurde - bisher einmalig in Deutschland - mit privaten Spendengeldern unterstützt und ermöglicht einen schnellen Zugang zur Nordsee und zum Ruhrgebiet.

Im (niedersächsischen) Emsland befanden sich von 1933 bis 1945 eine Gruppe von Konzentrationslagern, die sogenannten Emslandlager.

Sprache

Im Emsland wird noch häufig Plattdeutsch gesprochen. Diese Sprache ist in den größeren Städten wie Lingen, Meppen und Papenburg jedoch zunehmend vom Aussterben bedroht. Lediglich auf dem Lande wird die Sprache noch „gelebt”. Die Dialekte im Süden gehören zum Westfalenplatt, während der Norden dem Nordniedersächsischen Dialekt zugeordnet wird. Der in den nördlichen Teilen des Emslandes gesprochene Dialekt im Hochdeutschen weist starke Ähnlichkeiten zu denen Ostfrieslands auf. Vokale wie o, a, e werden stark in die Länge gezogen. Im Süden ist der hochdeutsche Dialekt eher westfälisch geprägt, die Vokale bspw. werden nicht so stark gedehnt.

Landkreise und Orte im Emsland

Schloss Clemenswerth
  • Westfälisches Emsland

(Kreise Gütersloh, Paderborn, Warendorf, Steinfurt) Schloß Holte-Stukenbrock, Hövelhof, Steinhorst, Westerwiehe, Schöning, Rietberg, Rheda-Wiedenbrück, Gütersloh, Harsewinkel, Beelen, Warendorf, Telgte, Greven, Saerbeck, Emsdetten und Rheine

  • Niedersächsisches Emsland

(Landkreis Emsland) Salzbergen, Emsbüren, Elbergen, Lingen, Geeste, Meppen, Haren, Heede, Lathen, Fresenburg, Kluse, Dörpen, Lehe, Aschendorf, Tunxdorf, Papenburg, Rhede, Oberlangen

Sehenswürdigkeiten

Datei:Dankern front.jpg
Schloss Dankern

Literatur

  • Emsländische Landschaft und Bezirksregierung Weser-Ems (Hrsg.): Die Emslanderschließung. Eine Handreichung für den Unterricht in siebten bis zehnten Klassen. (Endredaktion: Dr. Helmut Lensing). Sögel 2000 (kommentierte Quellensammlung).
  • Werner Franke/Josef Grave/Heiner Schüpp/Gerd Steinwascher (Hrsg.): Der Landkreis Emsland. Geographie, Geschichte, Gegenwart. Eine Kreisbeschreibung. Hrsg. im Auftrag des Landkreises Emsland, Meppen 2002.
  • Christof Haverkamp: Das Emsland - Ein illustriertes Reisehandbuch. Bremen 2008 (fünfte Auflage), ISBN 3-86108-473-2
  • Karl-Eberhard Nauhaus: Das Emsland im Ablauf der Geschichte. Sögel 1984, ISBN 3-925034-00-5.
  • Johannes Wolburg: Schwellen und Becken im Emsland-Tektogen mit einem paläogeographischen Abriß von Wealden und Unterkreide. Amt für Bodenforschung, Hannover 1953.