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Kinder- und Jugendliteratur

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Kinder- und Jugendliteratur bezeichnet alle literarischen Werke, die für Kinder und Jugendliche bestimmt sind. Solche Werke werden zumeist für ein bestimmtes Lesealter verfasst. Einige "Klassiker", wie Sagen oder Romane aus früheren Jahrhunderten, erscheinen auch in extra für Kinder und Jugendliche bearbeiteten Neufassungen bzw. Nacherzählungen. Kinderbücher werden außerdem meist durch Illustrationen ergänzt, wobei der Bildanteil den Wortanteil sogar übertreffen kann, je jünger die anvisierte Zielgruppe ist.

Geschichte

Anfänge

Die früheste bekannte Literatur für Kinder waren Werke für den Gebrauch an Klosterschulen. Der früheste schriftlichen Belege für die althochdeutsche Sprache ist das Glossar Abrogans, eine Liste lateinischer Wörter und ihrer deutschen Übersetzungen. Solche Vokabellisten benötigt man natürlich vor allem in der Schule. Später kamen noch Kommentare zu den wichtigsten Schulautoren (etwa Vergil) dazu. [1]

Orbis Sensualium Pictus (1658)

Bis weit in die Neuzeit waren die meisten Menschen Analphabeten, die Frage nach Lektüre stellte sich nicht.

Die Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts erleichterte Kindern und Jugendlichen den Zugang zur Literatur nur in begrenztem Maße. Er beschränkte sich zumeist auf speziell für Kinder gefertigte Lernhilfen wie etwa Hornbücher oder Luthers Kleiner Katechismus.

In den 1580er Jahren erschienen zahlreiche günstige, oft minderwertige Bücher, die von Hausierern vertrieben und später auch „Volksbücher“ genannt wurden. Einige Historiker halten das 1658 vom Tschechen Johann Amos Comenius veröffentlichte Werk zum Lateinunterricht Orbis Sensualium Pictus für das erste Bilderbuch für Kinder. In den 1750er Jahren kamen nur wenige Seiten umfassende Hefte unterschiedlichen Inhalts aus Pappe auf den Markt, die oft Gebete sowie ein mit Holzschnitten illustriertes ABC enthielten. Das ABC-Buch war erfunden. Diese Buchform war bis Mitte des 19. Jahrhunderts populär. Bekannt wurde der vom englischen Buchverkäufer und Autor anti-katholischer Verse Benjamin Harris verfasste New England Primer, der zum weitestverbreiteten Schulbuch Amerikas wurde.

Ab dem 18. Jahrhundert erschienen auch jugendgerechte Bearbeitungen erzählender Werke, wie Defoes Robinson Crusoe (bearbeitet durch J. H. Campe, 1719), James Fenimore Coopers Lederstrumpf-Erzählungen, Jonathan Swifts Gullivers Reisen (1726), Herman Melvilles Moby Dick u. a., die durch ihre aufregende Handlung und Exotik bestachen. Vielerorts wurden seit dem 16. Jahrhundert, besonders aber im 19. Jahrhundert Märchen gesammelt und auch für Kinder bearbeitet - unter anderem von Giovanni Francisco Straparola, Charles Perrault, Gabrielle-Suzanne de Villeneuve, die Gebrüder Grimm und Božena Němcová.

Moralistische Werke

James Janeway, A Token for Children, postume Ausgabe von 1676.

Im 17. und 18. Jahrhundert veröffentlichten Puritaner in England und Amerika Kinderbücher, die von protestantischer Ethik geprägt waren. Da die Kindersterblichkeit damals sehr hoch war – nur jeder zweite Mensch erreichte das Erwachsenenalter –, lag der erzieherische Sinn der moralistischen Kinderliteratur vor allem in der Vorbereitung der Kinder auf ihren Tod und der Vermeidung der Höllenverdammnis. Ein Beispiel puritanischer Kinderliteratur ist James Janeways A Token for Children (1671?), das eine Reihe von „Geschichten beispielhafter Lebensführung und freudvoller Todesfälle kleiner Kinder“ enthält. Es war bis Mitte des 19. Jahrhunderts in England und seinen Kolonien weit verbreitet. Die Todesfurcht der Kinder wurde auch durch präzise Beschreibungen der Höllenqualen und durch das Zeigen von Leichen und öffentlichen Hinrichtungen gefördert.

Isaac Watts’ 1715 veröffentlichte Divine Songs Attempted in Easy Language for the Use of Children milderten die makabre Erzählweise und waren freundlicher gehalten. Seine Verse waren weiterhin Ausdruck der auch im 18. Jahrhundert noch verbreiteten Sichtweise, dass Kinder kleine Erwachsene von immanent boshaftem Wesen seien. Watts’ Lieder waren bis ins späte 19. Jahrhundert als Übungen zum Auswendiglernen geschätzt.

Abkehr von der erzieherischen Botschaft

Szene aus dem Struwwelpeter (1845)
Illustration aus Alice im Wunderland (1865)

Einige der ersten Kinderbücher, die neben einer rein erzieherischen Botschaft auch Unterhaltungswert hatten, wurden von John Newbery in den 1740er Jahren veröffentlicht; allerdings schrieb bereits einige Jahre zuvor Thomas Boreman seine Gigantick Histories.

Dennoch prägten moralistische Wertvorstellungen bis ins späte 19. Jahrhundert weiterhin – auch im deutschsprachigen Raum – viele Kinderbücher, obwohl ab Mitte des 18. Jahrhunderts die rein religiöse Botschaft immer mehr von dem von Locke und Rousseau propagierten rationalen Moralismus, bei dem die erzieherische Botschaft in raffiniert ausgearbeiteten Geschichten versteckt wird, verdrängt wurde. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden auch reine Fantasie- und Abenteuergeschichten immer mehr als Kinderliteratur akzeptiert. 1893 erschien in Deutschland erstmals die Jugendschriften-Warte, eine Publikation der Vereinigten Prüfausschüsse, die neu erschienene Kinder- und Jugendbücher beurteilten und Listen empfehlenswerter Bücher herausgab. Diese Publikation hatte in Deutschland sehr weitreichenden Einfluss, was als lesenswerte Literatur galt. Gegen Ende der Weimarer Republik betrug die Auflage der Publikation fast 200.000 Exemplare und war Beilage fast aller Lehrerzeitungen. In ihren Empfehlungslisten legte die Prüfungsausschüsse sehr traditionelle Bewertungskriterien von Kunst und Kindertümlichkeit als Maßstab an. Weit verbreitete Bücher wie etwa die Trotzkopf-Reihe der Emmy von Rhoden, die Publikation der Thekla von Gumpert oder die Nesthäkchen-Serie von Else Ury galten als verderblicher Schund.

Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter (1845) war eines der ersten und auch eines der erfolgreichsten Kinderbücher, das vom Autor selbst illustriert wurden. Auch wenn – oder gerade weil – die erzieherische Botschaft deutlich zu erkennen ist, weisen die grotesk überzeichneten Illustrationen und Texte eine ganz eigene Komik auf, die jedoch teilweise nicht wahrgenommen wurde.

Historiker sind sich darin einig, dass Lewis Carrolls Geschichten von Alice im Wunderland (1865) als erste vollständig frei von moralistischer Botschaft sind. Carroll parodierte in seinem Werk Watts’ Verse. Im selben Jahr wie Alice erschienen Wilhelm Buschs satirische Max und Moritz-Geschichten. Die nunmehr zunehmend in Vergessenheit geratenden Geschichten zur moralischen Erbauung wurden auch weiterhin vereinzelt parodiert, etwa von Hilaire Belloc (Cautionary Tales, 1907). In der Tradition von Lewis Carolls vom kindlichen Denken inspierierte Herangehensweise an das Verfassen von Kinderbüchern steht auch der englische Autor A. A. Milne. Seine Geschichten von Pu dem Bären sind zu Pardigmen der Kinderliteratur geworden. Verfasst wurden sie in zwei Einzelbänden Winnie-the-Pooh von 1926 und The House at Pooh Corner von 1928 und ergänzt wurden die Pu - Geschichten durch zwei nachfolgende Gedichtbände When We Were Very Young und Now We Are Six. Letztere heißen in der deutschen Übersetzung Ich und Du, der Bär heißt Pu. Für das Verständnis insbesondere der englischen Kinderliteratur ist es allerdings auch unerlaesslich an den Erfinder des Limericks zu denken: Edward Lear - diese überaus geistreichen Verbindung von Witz und Gedicht wirkte auf Carroll ebenso wie auf Milne, aber auch auf deutschen Dichter wie Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Kurt Schwitters, Joachim Ringelnatz und Ernst Jandl, Robert Gernhardt, Peter Ustinov u.a.. Ausgesprochene Kindergedichte gibt es unter diesen letzteren v. a. bei Busch, Morgenstern und Ringelnatz.

Moderne Werke

In Kinder- und Jugendbüchern lässt sich thematisch nahezu alles altersgerecht darstellen, so dass die Themenvielfalt dementsprechend dieselbe Bandbreite wie in der Literatur für Erwachsene hat. Kinder und Jugendliche können sich demzufolge heute auch in für sie verfassten Büchern mit "härteren" sie betreffenden gesellschaftlichen und sozialen Themen auseinandersetzen wie z.B. Tod (Jutta Bauer: Opas Engel; Peter Härtling: Alter John), Ausländerfeindlichkeit (Tahar Ben Jelloun: Papa, was ist ein Fremder?), Behinderungen (Rodman Philbrick: Freak), Scheidung der Eltern (Anne Fine: Familien-Spiel) oder der Kampf um Selbstbestimmung (Bali Rai: Bloß (k)eine Heirat).

Zu den Autoren, die immer wieder kontroverse Bücher veröffentlichen und gerade die von der Gesellschaft vielfach schon verloren gegebenen Jugendlichen im Blick haben, gehört Morton Rhue. Aus seinem Werk ragt vor allem der auf tatsächlichen Ereignissen basierende Roman Die Welle heraus, das bekannteste Buch über Rechtsradikalismus unter Jugendlichen. Es bildete auch die Vorlage für ein von Reinhold Tritt verfasstes Theaterstück sowie mehreren Filmen, zuletzt 2008 eine deutsche Adaption durch Dennis Gansel.

Von der Literaturkritik, den Pädagogen und Eltern als „wertvoll“ und "engagiert" geschätzte Bücher bilden bei Kindern und Jugendlichen jedoch vergleichsweise eine Nische im Gegensatz zu den sehr beliebten und dementsprechend auch umsatzstarken Unterhaltungsgeschichten wie die Reihen Die wilden Hühner von Cornelia Funke oder vor allem auf Spannung setzende Reihen wie die Gänsehaut-Bücher von R. L. Stine oder die von Alfred Hitchcock inspirierten Die drei Fragezeichen.

Zu weiteren bei Kindern und Jugendlichen beliebten Genres siehe nachfolgende Absätze.

Kinder- und Jugendliteratur als Lehrfach

Kinder- und Jugendliteratur ist auch Lehrfach des Fächerkanons vieler Fachakademien oder -hochschulen für Sozialpädagogik (Ausbildung ErzieherIn). Selbst in der literaturwissenschaftlichen Beschäftigung hat sich die Kinder- und Jugendliteratur einen festen Platz erkämpft.

Gattungen in der Kinder- und Jugendliteratur

Jugendromane verhandeln heutzutage zumeist alterstypische Krisen, die der Prozess des Erwachsenwerdens an den jeweiligen Schauplätzen von Jugendlichen wie Familie, Schule und Freizeitgestaltung mitsichbringt. Das bedingt ein breites Themenfeld, das dem der Erwachsenenliteratur kaum noch nachsteht, nur dass die Handlungsträger zumeist Jugendliche analog zum Alter der jeweiligen Zielgruppe sind. Besonders beliebt bei Jugendlichen sind derzeit Romane, die Genres zuzuordnen sind, wie z.B. der Science Fiction bzw. Fantasy, dem Kriminalroman, der Liebesgeschichte oder dem Historienroman. Wiewohl die Jugendbücher nach wie vor meist nach dem Alter ihrer Leser differenziert werden, erreichen Autoren wie Joanne K. Rowling, Cornelia Funke oder Walter Moers neben den jugendlichen auch immer mehr erwachsene Leser. Einen anderen Trend setzen wiederum Schriftsteller wie Per Olov Enquist, Isabel Allende, Henning Mankell, Paula Fox oder Joyce Carol Oates, die nach ihren Erfolgen bei Erwachsene nun auch für eine Jugendliche Leserschaft schreiben.

Auch wenn im Gefolge der sehr umfänglichen und sehr erfolgreichen Harry-Potter-Bände so manches Kinder- oder Jugendbuch immer öfter als Roman gehandelt wird, ist die übliche Gestaltungsform für die Kinderliteratur die Erzählung. Insbesondere für Kinder unter zwölf Jahren werden in der Hauptsache Titel verfasst, die aus einer Perspektive die Erlebnisse und Erfahrungen einer Identifikationsfigur oder -gruppe zumeist in einem überschaubaren Zeitabschnitt in chronologischer Abfolge abbilden – dass diese Form durchaus anspruchs- wie gehaltvolle Werke zeitigen kann, beweist u. a. Jutta Richter mit ihren preisgekrönten Erzählungen für Kinder Der Tag, als ich lernte die Spinnen zu zähmen oder auch Der Hund mit dem gelben Herzen.

Demgegenüber stehen Buchtitel mit funktionaler Ausrichtung wie die sogenannten Erstlesebücher, deren Geschichten sehr knapp gehalten und in kurzen Sätzen erzählt werden, um das Lesen zu erleichtern. Als Faustregel kann gelten: Je jünger die angesprochene Zielgruppe ist, desto mehr Bilder illustrieren ein Kinderbuch.

Kind sucht Bilderbuch aus

Auch die Seitenzahlen für die jeweiligen Altersgruppen unterliegen mittlerweile einer gewissen Gesetzmäßigkeit. So weisen Bilderbücher für Kinder bis sechs Jahren in der Regel zwischen 24 und 48 großformatige Seiten auf, in denen naturgemäß die Illustrationen mehr Raum einnehmen als der Text. Illustrierte Bücher für Kinder zwischen sechs und neun Jahren variieren zwischen 64 und 96 Seiten, um dann für die Kinder von elf Jahren auf ca. 180 Seiten und mittlerweile auch darüber hinaus anzuwachsen.

Für Kinder und Jugendliche werden aber nicht nur erzählende Werke verfasst,sondern auch Lyrik und Sachbücher.

Sachbücher sind ein für alle Altersstufen sehr gefragtes Segment innerhalb der Kinder- und Jugendliteratur, darunter z.B. die langlebige Reihe „Was ist Was?“. Aktuell haben Autoren wie Gerhard Staguhn oder die Organisatoren der Kinder-Uni sehr großen Erfolg. Ebenso David Macaulay anhand fiktiver Beispiele, wie Kathedralen oder Moscheen gebaut wurden, Peter Sís mit seinen aufwendigen, zum Teil assoziativen Bilderbüchern über Tibet oder Charles Darwin („Der Baum des Lebens“) oder auch Alois Prinz mit wissenschaftlich fundierten, gleichwohl eingängigen Biographien von Menschen wie Ulrike Meinhof, Hermann Hesse oder Hannah Arendt, die auch durchaus geneigte erwachsene Leser finden. Manfred Mai verfasste eine Reihe vielgelobter und unterhaltsamer Geschichtsbücher wie Deutsche Geschichte oder Weltgeschichte aber auch zur deutschen Literatur. Der Fernsehjournalist Claus Kleber wiederum stellt in Nachrichten, die Geschichte machten – Von der Antike bis heute Ereignisse der Historie als dpa-Meldungen vor. Der Architekt und Wissenschaftler Buckminster Fuller hat fuer technisch und mathematisch begeisterte Kinder mit Goldlöckchen und die drei Bären ein Buch verfasst, das als Märchen die moderne Weltsicht im Raumzeitalter erklärt. Zum wohl relevantesten Bereich des Sachbuchs für Kinder und Jugendliche zählt das Schulbuch.

Kinderlyrik findet vor allem bei kleinen und kleinsten Lesern bzw. Zuhörern großen Anklang. Jugendliche schätzen wiederum vor allem Lyrik in Form von Rap-Sprechgesängen. Zu den bekanntesten, auch insbesondere dem Sprachwitz verpflichteten deutschsprachigen Kinderdichtern zählen die Klassiker' Christian Morgenstern, Eugen Roth, Kurt Schwitters, Wilhelm Busch, Joachim Ringelnatz James Krüss, Heinz Erhardt, Josef Guggenmos, Ernst Jandl, Loriot und Robert Gernhardt. Diese Reihe läßt sich international fortsetzen u.a. durch die englischen Dichter Edward Lear, Lewis Carroll, Alan Alexander Milne und Kenneth Grahame.

Zu weiteren einzelnen Kinder- und Jugendbuchautoren und deren Werke siehe Wikipedia-Artikel unter Siehe auch.

Genres

Autobiographien

Einige Kinder- und Jugendbuchautoren erzählen in Autobiographien ihren jungen Lesern von der eigenen Kindheit. Hierzu gehören Erich Kästner (Als ich ein kleiner Junge war), Uri Orlev (Die Bleisoldaten), Renate Welsh (Dieda oder Das fremde Kind) und Roald Dahl (Boy. Schönes und Schreckliches aus meiner Kinderzeit). Astrid Lindgrens Autobiographie Das entschwundene Land war wiederum das einzige Buch, mit dem die beliebte Autorin sich vorwiegend an eine erwachsene Leserschaft richtete.

Ein autobiographischer Sonderfall nicht nur hinsichtlich des Alters der jugendlichen Autorin ist Das Tagebuch der Anne Frank.

Kinder- und Jugendcomics

Viele sich an junge Leser wendenden Comicserien werden mitunter erst von Erwachsenen in ihrer Vielschichtigkeit und Doppeldeutigkeit erkannt. Tim und Asterix, Donald Duck und Clever & Smart, Prinz Eisenherz und Superman treten allesamt als (junge) Erwachsene auf, deren Abenteuer jedoch von Menschen jeden Alters gelesen werden. Diese Serien werden z.T. seit Jahrzehnten produziert. Während die Kinder lediglich meist nur die erste Erzählebene erfassen, vermögen Erwachsene (beim Wiederlesen) dann z.B. auch geschichtliche und kulturelle Hinweise darin zu entschlüsseln.

Kinder schätzen in Comics Fantasie-Gestalten wie Die Schlümpfe oder vermenschlichte Tiere (Bewohner von Entenhausen). Reihen wie Percy Pickwick und Valerian und Veronique erlauben es Kindern, Krimi, Spionage- und Sciencefiction-Handlungen mitzuerleben, für deren Filmversionen sie zu jung wären.

Kinder waren jedoch immer schon auch Protagonisten in Cartoonstrips, die in Zeitungen abgedruckt wurden. Little Nemo und The Yellow Kid richteten sich aber zuallererst an die Käufer der jeweiligen Zeitungen, die Erwachsenen. Max und Moritz von Wilhelm Busch wendete sich hingegen durchaus trotz des satirischen Untertons bereits auch an Kinder.

Die Peanuts, Mafalda und Calvin und Hobbes können ebenfalls von Kindern gelesen werden, ohne dass diese freilich das Exemplarische und Hintersinnige an den Bildergeschichten vollständig erkennen können. Mafalda etwa steckt voller Hinweise auf die damals in Argentinien herrschende Militärdiktatur sowie den Kalten Krieg.

Kinderfiguren wie Benni Bärenstark bilden nur eingeschränkt realistisch die Lebenswirklichkeit ab. Mit den Beschränkungen dieser Lebensphase muss sich der mit Superkräften ausgestattete Junge nicht abgeben. Der kleine Spirou gewinnt der neuen Perspektive einige reizvolle Elemente gegenüber der Hauptserie ab. Baru verfasste mit seiner mehrbändigen witzigen Geschichte Die Sputnik-Jahre eine in den 60ern angesiedelte Mischung aus Der kleine Nick und Der Krieg der Knöpfe, der seine kleinen Helden ernst nimmt, aber auch erwachsenen Ansprüchen genügt. Titeuf ist wegen seines ätzenden Witzes eher für Jugendliche gedacht.

Jugendliche schätzen zudem die komischen Erlebnisse von Jeremy Schulze in dem Cartoon Zits oder die von Werner, der mit seinen Biker-Freunden erfolgreich gegen sämtliche Autoritätspersonen der Welt opponiert. Spider-Man war der erste jugendliche Superheld, der sich neben seinen Abenteuern auch mit den Selbstzweifeln und dem Anpassungsdruck eines Teenager auseinanderzusetzen hatte. Die X-Men sind junge Mutanten und besuchen die Schule von Professor Charles Xavier, um von dort aus den Kampf gegen das Böse in der Welt aufzunehmen. Bis dahin sollten allenfalls jugendliche Sidekicks (wie Robin bei Batman) für die Identifikation der Leser sorgen. Ansonsten waren die Nebenfiguren so ausgestaltet, dass sie zwar erwachsen waren, sich aber infantil verhielten (Obelix in Asterix und Obelix, Käptain Haddock in Tim und Struppi, Tunichtgut in Isnogud). Die Jugendabenteuer von Leutnant Blueberry hingegen lassen nicht erkennen, dass der Westernheld mit der Pubertät zu kämpfen gehabt hätte.

Insgesamt sind im Westen Comic-Serien über Kinder und Jugendliche eher selten, wobei aber zuletzt wieder häufig Graphic Novels von der Jugend ihrer Protagonisten erzählen. Im Manga-Bereich, dem produktivsten des Genres, werden zumeist den jugendlichen Konsumenten gleichaltrige Helden präsentiert.

Das Leben jugendlicher Immigranten in den Vororten und ihre Konfrontation mit Rassismus, Drogenmissbrauch und sozialen Spannungen findet sich in dem explosiven Werk des Franzosen Baru. Der amerikanische Alan Moore schuf in seiner Reihe Promethea erstmals einen weiblichen Superhelden im Teenageralter.

Daneben verfassten einige Comic-Autoren auch Schilderungen eigener Erinnerungen. Marjane Satrapi und Craig Thompson geben dem Leser einen Einblick in ihre unglückliche Jugend, die eine im Iran vor und nach der islamischen Revolution sowie im Exil, der andere als unverstandener Sohn einer fundamentalistisch-christlichen Familie in Wisconsin, USA. Beide wurden thematisch und stilistisch beeinflusst von David B. In dessen Reihe Die heilige Krankheit schildert der Franzose seine eigene Jugend, die von der Epilepsie-Erkrankung seines Bruders geprägt war. Für seine Erlebnisse als Kind im Atombomben-zerstörten Japan findet Keiji Nakazawa in Barfuß durch Hiroshima Bilder bedrückender Intensität.

Humorvoll beschreibt hingegen Markus Witzel alias Mawil sein vielfaches Liebesleid sowie sein erfolgloses Bemühen, ein weltberühmter Musiker zu werden.

Phantastische Kinder- und Jugendliteratur

In der Fortschreibung von Sagen, Mythen und Märchen wurde die Phantastische Kinder- und Jugendliteratur derzeit zum umsatzstärksten und demzufolge auch beliebtesten Genre bei Kindern und Jugendlichen.[2] Der großen Nachfrage wegen wurden sogar schon Spezialausgaben mit anderem Cover aber gleichen Inhalts produziert, die auch auf Erwachsene zielen[3], werden sie doch ebenfalls dank der per se phantastischen Inhalte, Dramaturgien und Stilmittel von dem altersübergreifenden Reiz zur Imagination angesprochen. Die Stoffe selbst werden zumeist von Elementen aus Abenteuer-, Action- und Coming-of-age-Geschichten getragen.

(Siehe hierzu den ausführlichen Wikipedia-Artikel Phantastische Kinder- und Jugendliteratur.)

Krimis

Ausgesprochene Kinderkrimis haben bereits Erich Kästner mit Emil und die Detektive oder Astrid Lindgren mit Kalle Blomquist verfasst. Zeitgenössische Autoren wie z.B. Mats Wahl verhandeln in ihren Kriminalromanen für Kinder ähnlich wie in den Erwachsenenkrimis nun auch aktuelle Gesellschaftsthemen wie Umwelt und die Integration von Minderheiten.

Neben den singulären Kriminalgeschichten werden jedoch insbesondere Krimiserien von Kindern und Jugendlichen nachgefragt, die z. T sehr schematisch an die Begabung von Kindern appellieren, kriminologische Rätsel zu lösen: TKKG, Die drei ??? nach Hitchcock und auch die meisten Reihen von Enid Blyton z. B Fünf Freunde, Abenteuer-Serie und die Geheimnis um-Serie.

Liebesgeschichten

Eine Reihe von Romanen befasst sich mit der aufkeimenden Liebe junger Menschen, die sie mitunter gar nicht verstehen oder benennen können. Neugier auf das Unbekannte, Enthusiasmus, Eifersucht und eine bislang unbekannte Intensität von Gefühlen überfordert viele, deren bislang geschätzte Freundschaft sich plötzlich in etwas völlig neues und unbekanntes wandelt. Häufig entsteht auch eine Konkurrenzsituation des bisherigen besten Freundes, der plötzlich nicht mehr soviel Wertschätzung erfährt wie die neue Freundin. Als großes Problem erweist sich auch, wenn das Objekt der Begierde nicht (mehr) dasselbe empfindet und sich einem anderen zuwendet.

Ein Ausnahmefall dürfte dabei Ben sein, der Anna liebt. Er ist in dem Buch von Peter Härtling neun Jahre alt.

Zumeist sind die Protagonisten aber schon Jugendliche. Leo verknallt sich in das seltsame Stargirl und isoliert sich von seinen Freunden. Gunnel Linde lässt in Wie eine Hecke voller Himbeeren ihre Ich-Erzählerin die erste Liebe durchleben sowie den schmerzhaften Prozess, mit ihrem Ende fertig zu werden. Mojsche und Rejsele verlieben sich in Karlijn Stoffels gleichnamigen Roman im Polen des Jahres 1939, weshalb ihre Beziehung durch die Wirren der Geschichte beeinflusst wird.

Die unglückliche Liebe von Werther zu der anderweitig verlobten Charlotte erscheint ihm wie ein unerträgliches Leiden, dem er sich nur durch Selbstmord entziehen zu können glaubt. Ebenfalls tragisch endet das Theaterstück über Romeo und Julia von William Shakespeare.

In Buchreihen wie Die wilden Hühner oder Die wilden Fussballkerle wird das Thema hingegen immer wieder gern humoristisch aufbereitet.

Besonders erfolgreich ist die vor allem von Mädchen gelesene Buchreihe von Stephenie Meyer um die junge Bella Swan, die sich in den Vampir Edward Cullen verliebt. Der dritte Teil Bis(s) zum Abendrot stürmt 2008 die Bestsellerlisten etwa den SPIEGELs.

Mehrere Jugendbücher wurden mittlerweile mit dem DeLiA-Literaturpreis‎ für den besten Liebesroman ausgezeichnet, so Antje Babendererde mit dem ersten Preis 2007 für Libellensommer.

„Geschlechtsbezogene“ Bücher

Immer noch gibt es verschiedene Buchreihen, die sich ganz speziell an Mädchen wenden. Pferdebücher etwa sind sehr beliebt bei Mädchen im frühen Teenager-Alter. In diesen Büchern geht es hauptsächlich um Mädchenfreundschaften. Die erfolgreiche Reihe „Die Wilden Fußballkerle“ wird auch von Mädchen gelesen.

Generell ist in Untersuchungen zum Leseverhalten von Kindern und Jugendlichen festgestellt worden, dass Mädchen durchaus bereit sind Bücher zu lesen, in denen Jungen die Hauptpersonen sind, während Jungen sich hingegen schwer damit tun, Geschichten zu lesen, deren Heldin ein Mädchen ist.

Jahrbücher und Buchreihen

Vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis zum Ende des 20. Jahrhunderts gehörten Jahr- und Sammelbücher sowie illustrierte Jugendkalender zu den auflagenstärksten und einflussreichsten Jugendbüchern. Herausragend als Jugendbuchreihe ist die um 1900 erschienene umfangreiche Reihe von Gerlach und Wiedling Gerlachs Jugendbücher - diese Bücher erscheinen in gleicher Größe in quadratischem Format und wurden sämtlich von ausgewählten Künstlern illustriert. Gleichermaßen findet man in dieser Jugendbuchreihe illustrierte Gedichtbände neben der beliebten Geschichte von den Die Schildbürgern, andere Schwänke, nacherzählte Sagenstoffe, illustrierte Wiegenlieder und verschiedene Märchenzusammenstellungen.

Andere Beispiele für Jahrbücher bzw Reihen sind Der Gute Kamerad, Das Neue Universum, Der Arbeitskamerad, Wunder im Weltraum und Das große Readers Digest Jugendbuch. Diese Bücher bestanden aus einer lockeren Sammlung von kürzeren fiktiven Geschichten (darunter die ersten in Deutschland veröffentlichten Science Fiction Kurzgeschichten), naturkundlichen Sachberichten (vorwiegend über Expedition, fremde Völker, Naturwunder) und technischen Beiträgen (Lokomotiven, Schiffe, Hoch- und Tiefbau, Radio- und Fernsehtechnik).

Die erfolgreichsten Jahrbücher waren reich und sorgfältig illustriert, beinhalteten teilweise seit den zwanziger Jahren Farbtafeln und ausklappbare Explosionsdarstellungen sowie reich geschmückte, stabile Einbände. Der Schriftsatz war, damals eher unüblich, abwechslungsreich und sauber gestaltet und mehrspaltig.

Altersmäßig richteten sich die meisten Jahrbücher an 10- bis 17-Jährige. Vor allem die technischen Beiträge waren oft derart gut recherchiert, dass sie gleichermaßen als „Anregung zum Staunen“ für jüngere Kinder als auch als solide Informationsquelle für junge Erwachsene dienen können.

Seit dem Ende des letzten Jahrbuches Das Neue Universum im Jahr 2002 gibt es keine vergleichbare Literaturgattung für Jugendliche.

Kinder- und Jugendliteratur der DDR

Durch die Gründung der DDR nahm der Verlauf der Kinder- und Jugendliteratur eine ganz andere Entwicklung. Dazu trugen die veränderten Marktbedingungen bei, ebenso wie die pädagogischen Konzepte und die Kindheitsbilder. Der Markt bestand aus nur wenigen Verlagen mit Schwerpunkt Kinderbuch, insgesamt gab es 14. Die beiden Markführenden Verlage mit den umfangreichsten Produktionen waren der Verlag Neues Leben (gegründet 1946) und der Kinderbuchverlag (gegründet 1949). Die ersten Jahre bis 1949 erschien durch den Einfluss der Besetzer überwiegend Lektüre aus der Sowjetunion und Veröffentlichung von Schriftstellern, die aus dem Exil zurückgekehrt waren.

Inhaltlich stand die ideologische Erziehung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Sie sollten ganz im Sinne der sozialistischen Gesellschaft geformt und auf den richtigen Weg gebracht werden. Aus diesem Grunde lag der Schwerpunkt auf der Erzählung von Gegenwartsstoffen in Verbindung mit einer positiv eingestellten Hauptfigur, die sich am Ende geläutert in die Strukturen des Kollektivs einfindet. Im Gegensatz zum Westen, in dem das Verständnis für kindliche Freiräume vorherrschte, war in der DDR die Kindheit ganz in die Gesellschaft der Erwachsenen und die sozialistischen Prozessen eingebunden. Ein Roman, der das deutlich widerspiegelt, ist Tinko (1954) von Erwin Strittmatter. Der gleichnamige Junge gerät in den Streit zwischen seinem Großvater, der erbittert um seinen privaten Hof kämpft und seinem Vater, dessen Überzeugung dem Gemeinschaftsbesitz gilt. Am Ende stirbt der Großvater, als Sinnbild für den Untergang des alten Systems.

In den 60er Jahren trat ein Wandel in der Kinder- und Jugendliteratur ein. Die bisherigen ideologischen Grenzen wurden nicht mehr ganz so streng eingehalten. Der Kollektivgedanke trat in den Hintergrund. Stattdessen wurde den Kindern ein Stück weit Individualität gestattet, die kindlichen Freiräume berücksichtigt und es wurden die Schwierigkeiten der jungen Generation gezeigt, die Orientierung in einer Gesellschaft zu behalten, deren Ideologie Lücken aufzuweisen begann.

In den 70er und 80er Jahren ist der Wandel noch deutlicher spürbar. Wurden vorher überwiegend abgeschlossene Erzählungen geschaffen, d. h. Erzählungen, die den jugendlichen Lesern eine positive Lösung anboten, entstanden nun vermehrt Romane, deren Handlungen keine einfachen, schnellen, geradlinigen Lösungen mehr aufweisen. Gegen Ende der DDR war es schließlich auch möglich, ganz offen und kritisch mit den wachsenden Problemen der Gesellschaft in der Kinder- und Jugendliteratur umzugehen. Beispiele hierfür sind Umberto (1987) von Günter Saalmann oder Abschiedsdisko von Joachim Nowotny.

Der Roman Umberto schildert auf sensible Art und Weise die Geschichte eines sozial verwahrlosten Jungen, der ohne Aussicht zu Entkommen, seinem von Alkoholismus, Gleichgültigkeit und emotionaler Kälte geprägtem Umfeld verhaftet bleibt. In Abschiedsdisko wird der Abbruck eines Dorfes im Zuge des Braukohletagebaus beschrieben.

„Altersfreigaben“ in Deutschland

Im Gegensatz bei den verpflichtenden Altersfreigaben bei Kinder- und Jugendfilmen (FSK) gibt es im Buchbereich lediglich freiwillige Empfehlungen einiger Verlage bezüglich der geeigneten Altersgrenzen. Im unteren Altersbereich sind dies jährliche Altersstufen, später erfolgen die Abstufungen in Zwei-Jahres-Schritten. Dadurch wird eine komplexe Differenzierung ermöglicht, die gleichwohl dem Entwicklungsstand jedes einzelnen Kindes anzupassen ist. Gibt es eine Empfehlung, sollte diese auf der Seite zum Buch angegeben werden.

Bücher, die im Allgemeinen als für Zwölfjährige geeignet angesehen werden, gelten in Deutschland als Jugendbücher.

In anderen Kulturen werden die Grenzen anders angesetzt. In den USA z. B., wo sexuelle und viele andere Inhalte, die für Kinder in Europa im Fernsehen alltäglich zugänglich sind, junge Menschen oft erst in deutlich höherem Alter erreichen, sind „Jugendbücher“ (Young Adult Books) an ein Publikum von mindestens 14- bis 16-Jährigen adressiert. Amerikanische Kinderliteratur andererseits ist literarisch und thematisch vielfach so anspruchsvoll, dass sie auch junge Teenager noch anspricht.

Übertragung in andere Medien

Eine wichtige Rolle bei der Vermarktung von Kinder-/Jugendbüchern spielen die immer zahlreicheren Buch- Verfilmungen, deren Erfolg auch die Verkaufszahlen der Vorlagen beeinflusst.

Ein Klassiker der Kinderliteraturverfilmung ist Walt Disneys Film zu dem Buch von Pamela Travers die Geschichte von dem zauberbegabten Kindermädchen Mary Poppins. Und auch das Dschungelbuch von Rudyard Kipling ist durch den Film von Disney auch schon viel jüngeren Kindern bekannt und zugänglich, während Kiplings Buch sich erst etwas älteren Kindern erschließt.

Fast berühmter als ihre literarischen Vorlagen sind die Verfilmungen von Pan Tau, Die Rückkehr der Märchenbraut und Lucie der Schrecken der Straße.

Auch in Deutschland werden immer mehr Adaptionen vorgenommen. Allein im zweiten Halbjahr 2007 erlebten Der kleine König Macius, Die drei Räuber, Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel, Toni Goldwäscher und Max Minski und ich ihre Kino-Aufführung.

Diverse Bücher lieferten zudem Vorlagen für Fernsehserien und Hörspiele.

Darüber hinaus erschienen Comic-Varianten, etwa von Der kleine Hobbit, Der Wind in den Weiden oder Herman Melvilles Moby Dick, die Will Eisner, einer der bekanntesten Autoren des Genres, vornahm.

Auszeichnungen

In Deutschland ist der Deutsche Jugendliteraturpreis der renommierteste Preis. Daneben gibt es den LUCHS, La vache qui lit, den Preis der Jury der jungen Leser, den Weilheimer Literaturpreis und den Buxtehuder Bullen. Die „Autorengruppe deutschsprachige Krimiliteratur - Das Syndikat“ verleiht jährlich den Hansjörg-Martin-Preis für den besten Kinder- und Jugend-Krimi. Zudem werden einmal im Monat Die besten 7 Neuerscheinungen vom Deutschlandfunk gekürt.

In der Schweiz wird alle zwei Jahre der Schweizer Kinder- und Jugendmedienpreis verliehen.

Vergleichbar mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ist in Amerika die Newbery Medal. Im Commonwealth wird die Carnegie Medal verliehen für Werke, die auf Englisch geschrieben wurden.

Seit 1979 wird der Katholische Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen.

Gleich vier Jugendliteraturpreise wurden dem Andenken der schwedischen Kinder- und Jugendbuchautorin Astrid Lindgren gewidmet: der Astrid-Lindgren-Preis für schwedische, der gleichnamige Astrid-Lindgren-Preis für deutsche Werke, der international vergebene Astrid-Lindgren-Gedächtnis-Preis sowie der Samfundet De Nios Astrid Lindgren-pris der schwedischen Literaturakademie Samfundet De Nio.

Die bedeutendste internationale Auszeichnung ist der Hans Christian Andersen Award.

Weitere Kinder- und Jugendliteraturpreise werden in der entsprechenden Kategorie erfasst (siehe dazu unten).

Siehe auch

Literatur

  • Theodor Brüggemann, Otto Brunken (Hrsg.): Handbuch der Kinder- und Jugendliteratur von 1570 bis 1750. Metzler, Stuttgart 1991. ISBN 3-476-00611-5
  • Gabriele Dreßing: Zwischen Bibel und Bilderbuch. Religiöse Kinder- und Jugendliteratur im Spiegel des Katholischen Kiner-und Jugenbuchpreises. Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2004. ISBN 3-86110-371-0
  • Hans-Heino Ewers: Literatur für Kinder und Jugendliche. Eine Einführung in grundlegende Aspekte des Handlungs- und Symbolsystems Kinder- und Jugendliteratur. Fink, München 2000. ISBN 3-8252-2124-5
  • Carsten Gansel: Moderne Kinder- und Jugendliteratur. Ein Praxishandbuch für den Unterricht. Cornelsen, Berlin 1999. ISBN 3-589-21152-0
  • Susanne Gaschke: Hexen, Hobbits und Piraten – Die besten Bücher für Kinder. Fischer 2002. 300 S. ISBN 9783421056689.
  • Gabriele von Glasenapp, Michael Nagel: Das jüdische Jugendbuch. Von der Aufklärung bis zum Dritten Reich. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1996. ISBN 3476014134.
  • Petra Josting, Walter Fähnders (Hrsg.): „Laboratorium Vielseitigkeit“. Zur Literatur der Weimarer Republik. Bielefeld 2005. ISBN 3-89528-546-3 (enthält u. a. 13 Beiträge über die Kinder- und Jugendliteratur der Weimarer Republik).
  • Winfried Kaminski: Antizipation und Erinnerung. Studien zur Kinder- und Jugendliteratur in pädagogischer Absicht. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1992. ISBN 3476450201
  • Helga Karrenbrock: Märchenkinder - Zeitgenossen. Untersuchungen zur Kinderliteratur der Weimarer Republik. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1995. ISBN 3476450686
  • Helga Karrenbrock: „Revolution im Bücherschrank der Kinder“. Zur Synchronisierung von Kindheit in den Kinderromanen der Neuen Sachlichkeit. In: Gesellschaftliche Modernisierung und Kinderliteratur. Hrsg. Reiner Wild. St. Ingbert: Röhrig 1997, S. 124–139
  • Helga Karrenbrock: ‚Familienbande’. Eltern und Kinder in der neuen Kinderliteratur der Weimarer Republik. In: Familienszenen in der Kinderliteratur. Hrsg. Inge Wild und Hans Heino Ewers. Weinheim, München: Juventa 1999, S. 95–111
  • Aiga Klotz: Kinder- und Jugendliteratur in Deutschland 1840–1950. Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen in deutscher Sprache. J.B. Metzler Verlag 1990–1997.
  • Bettina Kümmerling-Meibauer: Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Ein internationales Lexikon. 3 Bde. Metzler, Stuttgart 2004. ISBN 3-476-02021-5
  • Christoph Launer mit Heinricht Pleichta: Was sie gerne lasen. Streifzüge durch 500 Jahre Kinder- und Jugendliteratur. Arena. Würzburg. 1999.
  • Dorothee Markert: Momo, Pippi, Rote Zora... was kommt dann? Leseerziehung, weibliche Autorität und Geschlechterdemokratie. Ulrike Helmer, Königsstein 1998. ISBN 3927164674
  • Rainer Strzolka mit Gabriele Kucher: Zur Entwicklung und Verbreitung deutsch- und fremdsprachiger Kinder- und Jugendliteratur. Ausgewählte Beispiele. - In: DFW Dokumentation Information 29.1981.3/4, 73–92; 5/6, 139–159; 30.1982.2/3, 55–61
  • Reiner Wild (Hrsg.): Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2002. ISBN 3476019020

Einzelnachweise

  1. Wild, Reiner (Hg.) Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur, Stuttgart, Metzlerverlag 3. Auflage 2008 S. 3-4
  2. Zu Umsätzen Phantastischer Kinder- und Jugendliteratur siehe auch Harry Potter, Kommerzieller Erfolg
  3. Zu Erwachsenen-Ausgaben von Phantastischer Kinder- und Jugendliteratur siehe Harry Potter, Romane

Allgemein

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