Diskussion:Gustav Landauer
Wäre es nicht besser die beiden Werke:
Gustav Landauer: Sein Lebensgang in Briefen (1919) und Gustav Landauer: Der werdende Mensch. Aufsätze über Leben und Schrifttum von Gustav Landauer (1921)
in den Teil: Ausgewählte Schriften / als Autor zu verlegen, da Martin Buber als Herausgeber nur die verschiedenen Dokumente und Schriften ausgewählt und zusammengestellt hat?
Propaganda der Tat
Wie ist die Nennung Landauers Einordnung als Anarchopazifist zu vereinbaren mit seiner Nennung als Theoretiker der Propaganda_der_Tat ? --Arcy 18:07, 1. Jun. 2008 (CEST)
- Das liegt eben daran, dass der Artikel zur Propaganda der Tat (leider) in der Einleitung suggeriert, Propaganda der Tat beschreibe einfach den Einsatz von Gewalt oder Attentate. Ursprünglich beschrieb die Propaganda der Tat aber die Verbreitung von anarchistischen Ideen durch Aktionen mit Vorbildscharakter. Gustav Landauers Konzept war also die Schaffung libertärer sozialer Gebilde und Gemeinschaften, die als Beispiel für andere zur Wandlung der Gesellschaft dienten. und zwar ohne jeglichen Einsatz von Gewalt. --Koroesu 18:25, 1. Jun. 2008 (CEST)
- Zu dessen Definition von P.d.T. sollte das "und zwar ohne jeglichen Einsatz von Gewalt" imho ergänzt werden. --Arcy 20:06, 1. Jun. 2008 (CEST)
Wer dazu Denkanreize und Nachweise zum Thema haben will:
- Siegbert Wolf: Gustav Landauer zur Einführung. (1988), S. 18
- Gustav Landauer: Manchesterfreiheit – Staatshilfe -Anarchie. Politische Unfreiheit – politische Mitarbeit – Negation des Staates (1893), Die Ermordung der Kaiserin von Österreich (1898), Genug, ihr Heuchler! (1898) In: Signatur: g.l.
Adjektiv „jüdisch“ aus der Passage zu seiner Herkunft entfernt
Es werden belege über den Glauben seines Vaters benötigt, ehe eine Aussage darüber getroffen werden kann. War er orthodox, konservativ oder liberal? War er überhaupt des jüdischen Glaubens oder ist das Adjektiv im rassischen/kulturellen Sinne gemeint? Da Landauer unter anderem in der Philosophie/Theologie tätig gewesen ist, wäre die Unterscheidung relevant. Bis eine Klärung erfolgt ist, lösche ich das Adjektiv. 79.216.227.57 01:00, 25. Nov. 2008 (CET)
- An folgender Stelle wird konkretisiert, daß Landauers Eltern „assimilierte Juden“ gewesen seien:
„Born in Karlsruhe in South-West Germany on April 7 1870 into a middle-class, assimilated Jewish family, Landauer began his lifelong battle with authority early on in his education at Karlsruhe’s Gymnasium.“
- Dass darüber ernsthaft diskutiert werden soll ... Kopfschüttel. Was der Vater glaubte oder nicht glaubte, ist ja so was von irrelevant und hat mit seinem Jude-Sein aber auch rein gar nichts zu tun. Wie sagte Rabbiner Sternglanz so schön: "Es gibt nur einen Gott, und wir glauben nicht an ihn". Und meinst du, er wäre deswegen weniger jüdisch? Hier ist die Sachlage so klar wie eine Ohrfeige (Wittgenstein). -- Michael Kühntopf 03:37, 25. Nov. 2008 (CET)
- Und bevor wir jetzt verschiedene Lexika etc. anschleppen, nur ein kurzer Blick in verschiedene Wikipedias:
- Englisch: Gustav Landauer was the second child of a Jewish shoe shop owner in Karlsruhe, Germany where he went through
- Französisch: Fils de parents bourgeois juifs, Landauer étudia la philosophie, l'Allemagne et l'histoire de l'art à Heidelberg, Strasbourg et Berlin
- Iwrit: אנרכיסט ומהפכן יהודי-גרמני, אשר
- Niederländisch: was een Duits anarchistisch politicus en joods denker en kenner van de Duitse christelijke mysticus Meister Eckhart.
- Portugiesisch: Landauer era o segundo filho de um sapateiro judeu de Karlsruhe, onde iniciou seus estudos
- Und so weiter. -- Michael Kühntopf 03:47, 25. Nov. 2008 (CET)
- In welchem Sinne meinen Sie das wieder hinzugefügte Adjektiv? Was in anderen Wikipedias steht ist nicht von belang. Wenn in seiner Familie der Glaube nicht praktiziert worden ist, ist es überflüssig. Nach den nürnberger Rassengesetzen sollten wir hier nicht vorgehen. 79.216.241.117 20:27, 25. Nov. 2008 (CET)
- Nein, wir wissen schon, nur Ihre Privatmeinung ist von Belang und muss jetzt hier durchgedrückt werden. Bitte erst einmal grundlegend informieren, was Judentum ist (die Definition dort ist angemessen und gut gelungen). Hat mit Nürnberger Rassegesetzen nichts zu tun. Gruss, -- Michael Kühntopf 20:44, 25. Nov. 2008 (CET)
- Sie werden persönlich. Solange es keine Belege gibt, dass sich der Mann zu den Juden zuzählte oder das Judentum als Glaube praktiziert hat, können wir weder eine Aussage über seine Religion noch, sofern dies für den Artikel überhaupt von Belang ist, seinen Ethnos treffen. 79.216.243.235 17:35, 26. Nov. 2008 (CET)
- Was für eine schwachsinnige Diskussion, auch ich habe genausowenig Lust, in diesem Fall irgendwelche Enzyklopädien herbeizuziehen. Welche Synagoge sein Vater samstags bzw. sonntags zu besuchen pflegte oder auch nicht, spielt hier absolut keine Rolle. Vielleicht ist es aber von Interesse, in welchen Kategorien der Herr in der hebräischen Wiki-Version eingereiht ist (die natürlich im Deutschen zum grössten Teil keine Entsprechung haben): Kategorie: Anarchisten - Hingerichtete: Juden - Deutsche Juden - Deutsche Politiker - Zeitungsredakteure.
- Ich hoffe das reicht. --Amurtiger 21:32, 26. Nov. 2008 (CET)
- Landauers jüdische Herkunft ist insofern für den Artikel enzyklopädisch relevant, weil sie mit einen Hintergrund für seine Misshandlung und Ermordung nach dem Sieg der Reichswehr und der antirepublikanischen Freikorps über die Münchner Räterepublik bildet. Diese Niederschlagung war nicht nur antikommunistisch, sondern zumal von den antirepublikanischen Freikorps und der gegen die Revolution agitierenden Propaganda von auch im damaligen Sinn bürgerlich-konservativen Parteien wie etwa der bayerischen Volkspartei auch antisemitisch intendiert. Und der Antisemitismus war eine in Deutschland (nicht nur in D.) schon lange grassierende im Grunde rassistische "Ideologie", auf der später die Nazis lediglich aufbauten (Diese haben den Antisemitismus nicht erfunden, sondern ihn letztlich in barbarischer Konsequenz, also dem industrialisierten Völkermord ... wie sagt man ... "umgesetzt" (?)). Jedenfalls: Von der damaligen Propaganda gegen die Räterepublik war die Rede von einer "jüdisch-bolschewistischen" Revolution, da einige Protagonisten der Räterepublik jüdischer Herkunft waren, darunter eben auch Landauer, der im Übrigen nach dem Wechsel der Räteregierung auf die vertreter der KPD deren maßnahmen kritisierte und aus der Räteregierung ausstieg. Trotzdem wurde er ermordet, und vor seiner Ermordung im Sinn der Folterung misshandelt und gedemütigt. Und dies eben nicht allein wegen seiner Gesinnung, sondern wegen seiner jüdischen Herkunft. Ob er diese Religion praktizierte (also religiös war) oder nicht, spielte für die Mörder keine Rolle. Es geht hier also ganz und gar nicht darum, dem mann "einen Judenstern zu verpassen", sondern im gegenteil darum, nicht zu verschweigen, dass es auch vor dem deutschen Faschismus bereits einen Antisemitismus gab, dem auch schon lange vor 33 Menschen zum Opfer fielen. - Natürlich fände ich es angebrachter, die religiöse Herkunft (etwa zusammen mit seiner deutschen Staatsangehörigkeit) etwas dezenter oder an passenderer Stelle zu erwähnen), dennoch bleibt sie jdf. vor den genannten Hintergründen enzyklopädisch relevant. Eine solche Herkunft ist übrigens auch bei anderen Biographieartikeln erwähnt (von Hanna Arendt über Albert Einstein, Kurt Eisner u.a., auch bei Leuten mit christlicher Herkunft ist dies in genügend Artikeln erwähnt (so etwa von mir im wesentlich von mir geschriebenen Artikel Wilhelm Hasselmann, der sich später auch zum Atheisten entwickelt hatte - Landauer nicht unähnlich). Ich habe also die Streichung der IP wieder revidiert. --HuckTwain 22:36, 26. Nov. 2008 (CET)
- Well done, Huck. --Amurtiger 08:22, 27. Nov. 2008 (CET)
- Dass Landauer, Einstein oder Arendt von Antisemiten als Juden diffamiert oder gemäß den Nürnberger Gesetzen als solche verfolgt worden seien kann durchaus, mit Beleg, in entsprechende Artikel eingefügt werden. Zitat:'"Ob er diese Religion praktizierte (also religiös war) oder nicht, spielte für die Mörder keine Rolle."' Sollen wir nun an den Mördern ein Beispiel nehmen? Das Adjektiv ist nur dann zulässig, wenn die entsprechende Person sich zu 'den Juden' auf die eine oder die andere Weise zugezählt hat - und das ist gerade bei den Linken, ob Trotzki, Luxemburg oder eben Landauer arg zu bezweifeln.Gschmitt 10:15, 27. Nov. 2008 (CET)