Sinzheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 46′ N, 8° 10′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe | |
Landkreis: | Rastatt | |
Höhe: | 128 m ü. NHN | |
Fläche: | 28,5 km2 | |
Einwohner: | 11.227 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 394 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 76547 | |
Vorwahl: | 07221 | |
Gemeindeschlüssel: | 08 2 16 049 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 1 76547 Sinzheim | |
Website: | www.sinzheim.de | |
Bürgermeister: | Hans Metzner |
Sinzheim ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg und gehört zum Landkreis Rastatt.
Geografie
Geografische Lage
Sinzheim liegt in der Oberrheinischen Tiefebene etwa 7 km von Baden-Baden entfernt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus den neun Ortsteilen Sinzheim (4.915 Einwohner am 30. Juni 2008[2]), Kartung (2.063 Einwohner), Winden (996 Einwohner), Leiberstung (878 Einwohner), Halberstung (677 Einwohner), Müllhofen (467 Einwohner), Schiftung (200 Einwohner), Ebenung und Vormberg (zusammen 933 Einwohner). Der Ortsteil Leiberstung ist räumlich identisch mit der früheren Gemeinde gleichen Namens, die restlichen Ortsteile liegen im Gebiet der früheren Gemeinde Sinzheim. Die offizielle Bezeichnung der Ortsteile erfolgt in der Form „Sinzheim - …“. Die Ortsteile bilden zugleich sieben Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung, wobei die Ortsteile Sinzheim, Vormberg und Ebenung zu einem Wohnbezirk zusammengefasst werden. Im Ortsteil Leiberstung ist eine Ortschaft im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.[3]
Zum Ortsteil Leiberstung gehört das Dorf Leiberstung. Zur Gemeinde Sinzheim in den Grenzen vom 31. Dezember 1972 gehören die Dörfer Sinzheim, Halberstung, Kartung, Schiftung, Vormberg und Winden, die Weiler Ebening, Litzlung und Müllhofen, die Siedlung Kleinbrüchle, die Höfe Buchtung, Burgerhof, Duttenhurst, Fremersberg und Tiefenau und die Häuser Entenhof und Waldeneck.
Im Ortsteil Leiberstung liegt die Wüstung Burgstaten. In der Gemeinden Sinzheim in den Grenzen vom 31. Dezember 1972 liegen die aufgegegangene Ortschaft Liedelshof und die Wüstungen Burtung und Luchtung, weitere Namensnennungen können nicht als Siedlungsnamen nachgewiesen werden.[4]
Geschichte
Erstmals wird der Ort Sinzheim im Jahre 884 als Sunninisheim erwähnt, eine eigene Kirche in Sinzheim im Jahre 1154 (Basilika) , die zum Kloster Schwarzach (Gemeinde Rheinmünster) gehört. Der Ort gehörte lange zum Landkreis Bühl und kam 1973 zum Landkreis Rastatt.
Religionen
Die katholische Pfarrgemeinde St. Martin ist wie ihre Pfarrkirche dem Heiligen Martin geweiht. Die heutige Kirche wurde von 1898 bis 1900 nach Plänen des Erzbischöflichen Baurats Johannes Schroth erbaut und im November (Patrozinium) 1900 eingeweiht; sie ist die Nachfolgerin vieler Vorgängerkirchen (u. a. 1154, 1497, 1771). 1984-1995 wurde die Kirche zum letzten Mal renoviert. Das Patrozinium: Heiliger Martin, 11. November.
Bis 1824 zum Erzbistum Straßburg, von dort an zum Erzbistum Freiburg.
Schon immer gehörten die Filialorte Halberstung, Kartung, Müllhofen, Schiftung, Vormberg, Winden zur Pfarrkirche Sinzheim, während der Filialort Leiberstung 1986 von Rheinmünster-Schwarzach zu St. Martin Sinzheim umgepfarrt wurde. Seit dem 23. Oktober 2005 bildet die Pfarrgemeinde St. Martin Sinzheim mit der Pfarrgemeinde St. Laurentius Hügelsheim eine Seelsorgeeinheit.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1973 erfolgte die Eingemeindung von Leiberstung.
Politik
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören neben dem Vorsitzenden und Bürgermeister 26 Mitglieder an. Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 brachte folgendes Ergebnis:
- CDU 48,9% (-2,0) - 14 Sitze (-1)
- FWG 20,4% (-8,6) - 5 Sitze (-3)
- GRÜNE 17,0% (+6,9) - 4 Sitze (+2)
- SPD 13,8% (+3,9) - 3 Sitze (+1)
Partnerschaften
Die Gemeinde Sinzheim ist mit der südfranzösischen Weinbaugemeinde Pignan bei Montpellier seit 1975 partnerschaftlich verbunden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Musik
- Musikverein Sinzheim
- Musikverein Winden
Sport
- BSV Phönix Sinzheim BW-Handball Oberliga
- SV Sinzheim
- Turnerbund Sinzheim
Brauchtumspflege
- Wendelinusritt in Leiberstung
Wirtschaft und Infrastruktur
Die meisten Arbeitsplätze bieten das Handwerk, der Handel und die Industrie. Es gibt jedoch auch noch einige landwirtschaftliche Betriebe. Die bis in die 1990er Jahre stärker vertretene Nebenerwerbslandwirtschaft ist zurückgegangen, wobei allerdings Weinbau noch von vielen Familien betrieben wird.
Verkehr
Sinzheim wird von der B 3 (alt) (Buxtehude - Weil am Rhein) in einen West- und einen Ostteil geteilt. Der Neubau der B3 am westlichen Ortsrand zieht sich seit Jahren hin und macht wenig Fortschritte (juristische Gründe). Sinzheim ist zudem ebenfalls an die Bundesstraße 500 (Iffezheim - Waldshut) angebunden. Zwei S-Bahn-Haltepunkte des KVV an der Rheintalbahn (Mannheim - Basel) bieten Anschluss an den Schienenfernverkehr. Die A 5 ist über einen Autobahnzubringer direkt erreichbar und nur ca. 4 km entfernt. Außerdem ist der Baden-Airpark nur etwa 10 km entfernt. Der nächste ICE-Bahnhof befindet sich in Baden-Baden ca. 5 km entfernt.
Medizin
Sinzheim verfügt über mehrere niedergelassene Ärzte. Ein eigenes Krankenhaus gibt es in Sinzheim nicht. Für die medizinische Versorgung ist das Stadtkrankenhaus Baden-Baden zuständig.
Behörden und Einrichtungen
Sinzheim ist Sitz des Dekanats Baden-Baden des Erzbistums Freiburg.
Bildung
- Lothar-von-Kübel Grund- und Hauptschule
- Lothar-von-Kübel Realschule
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Anton Baumstark (* 14. April 1800, † 2. Februar 1876), deutscher Philologe
- Eduard Baumstark (* 28. März 1807, † 8. April 1889), deutscher Volkswirt und Politiker
- Lothar von Kübel (* 22. April 1823, † 3. August 1881), Bischof, Bistumsverweser in Freiburg im Breisgau.
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Elmar Hörig, TV- und Radiomoderator
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ „Gemeinde Sinzheim - Zahlen, Daten, Fakten“
- ↑ Hauptsatzung der Gemeinde Sinzheim vom 18. Juni 2003
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band V: Regierungsbezirk Karlsruhe Kohlhammer, Stuttgart 1976, ISBN 3-17-002542-2. S. 188–189
Literatur
- Ulrich Coenen: Die Baukunst der nördlichen Ortenau. Denkmäler in Bühl, Bühlertal, Ottersweier, Lichtenau, Rheinmünster und Sinzheim, Karlsruhe 1993.
- Ulrich Coenen, Wilfried Lienhard: Pfarrkirche St. Martin. Die Geschichte der Sinzheimer Kirche, Sinzheim 2000.
- Wilfried Lienhard: 100 Jahre unter Yburg und Fremersberg : das 20. Jahrhundert im Baden-Badener Rebland und in Sinzheim, Baden-Baden, Sinzheim 2001.
- Franz Zoller: Sinzheim - Heimat zwischen Schwarzwald, Rhein und Reben, 358 Seiten, Sinzheim 1984
- Förderverein Sinzheimer Brauchtum e.V.: Bildband "So war's früher in Sinze" 420 Seiten, Sinzheim 1994
- Förderverein Sinzheimer Brauchtum e.V.: "Der Fremersberger 1" Heimatbuch - Aus den Jahren 1995 bis 1997 und vieles aus der guten alten Zeit, 288 Seiten, Sinzheim 1997
- Förderverein Sinzheimer Brauchtum e.V.: "Der Fremersberger 2" Heimatbuch - Aus den Jahren 1997 bis 1999 und vieles aus der guten alten Zeit, 336 Seiten, Sinzheim 1999
- Förderverein Sinzheimer Brauchtum e.V.: "Der Fremersberger 3" Heimatbuch - Aus den Jahren 1999 bis 2003 und vieles aus der guten alten Zeit, 392 Seiten, Sinzheim 2003
- Förderverein Sinzheimer Brauchtum e.V.: "Der Fremersberger 4" Heimatbuch - Aus den Jahren 2003 bis 2006 und vieles aus der guten alten Zeit, 432 Seiten, Sinzheim 2006
- Elisabeth Vollmer: Zwische geschder un hitt - Mundartgedichte 160 Seiten - Sinzheim 2000
- Günther Lorenz: Sinzemerisch - Niederalemannisches Wörterbuch auf der Grundlage des Sinzheimer Dialekts, Sinzheim 2005
- Wilfried Lienhard: Maria Hilf in Kartung, 40 Seiten, Sinzheim 2004