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Ohrengeier

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Aussehen

Bei diesem großen, imponierenden, braunen Geier sind Rücken und Flügel dunkelbraun. Kehl- und Kropfbereich sowie Bauch sind weiß, ebenso die Fe-derhosen bis zu den Beinen. Bei einer Unterart in Israel (Torgos tracheliotus negevensis) sollen sie dunkler sein und werden als 'braune Hosen' bezeich-net. Auf der Brust wirkt er von der Mitte aus nach seitlich unten braun gestreift. Gesicht und oberer Hals sind völlig nackt, meist hochrot mit einer angedeute-ten Halskrause aus weißen Federn. Kräftiger und sehr großer, hakenförmiger, hell hornfarbiger Schnabel mit bläulicher Wachshaut an der Schnabelwurzel, auf dem Oberschnabel am Ansatz sehr dunkel, fast schwarz. Der Lappengei-er wirkt so imponierend, dass man annehmen könnte, er sei der größte Geier in Afrika. Seine Größe beträgt dabei oft nur 1 m. Aber er wirkt durch den ge-waltigen Schnabel, den großen Kopf mit den tiefen Falten aus nackter Haut, die von vorn tatsächlich wie Ohren aussehen, beeindruckend mächtig. Hinzu kommt sein Imponiergehabe, besonders am Riß. Größe zwischen 100 - 115 cm. Gewicht 6 - 10 kg, Spannweite 280 cm.

Lebensweise

Die Art lebt paarweise in verhältnismäßig kleinen Streifgebieten. Der Ohren-geier ist eigentlich ein Einzelgänger, ist aber andererseits auch in Gruppen von bis zu 100 Vögeln beobachtet worden. In größerer Anzahl kommen sie nur an Kadavern, Bade- und Trockenplätzen vor. Gelegentlich töten Lappen-geier - im Gegensatz zu anderen Geiern - auch lebende Kleintiere. Gelegent-liche Ausnahmen machen noch der Wollkopfgeier und der Palmgeier. Lap-pengeier verjagen mit ihren großen Schnäbeln und Attacken aus dem Flug andere Geier und gebärden sich gegenüber anderen Aasfressern als Herren der Szene. Mit wiegendem, nickendem, dabei stark schaukelndem Gang droht er alle Tiere an. Andere Geier, Schakale und oft sogar Tüpfelhyänen gehen ihm dann aus dem Wege. Der Ohrengeier segelt auf Beutesuche einzeln oder paarweise, seltener in Verbänden. An manch einem frischen Riß warten viele andere Geier auf das Erscheinen des Lappengeiers, weil nur dieser Kadaver mit dicker Haut öffnen kann. Sein Schnabel ist so stark, dass er die meisten Großtierleichen öffnen kann. Zugleich vermag er sich damit große Fleischstücke aus einem Kadaver herauszureißen. Er jagt nicht selten auch anderen Geiern die Beute ab, die diese vom Riß bereits fortgeschleppt haben. Lappengeier können auch Haut, Knochen und Bänder fressen. Bei vorübergehendem Mangel an Aas nimmt er zur Not auch Termiten und Heuschrecken. Das 3 m breite, bis 1m hohe Nest wird auf einem dornigen Baum errichtet und kann bei der nächsten Brut wieder benutzt werden. Es ist mit Fellfetzen, Haaren und trockenem Gras ausgepolstert. Das eine weiße Ei mit braunen Flecken wird ca. 52 - 56 Tage bebrütet. Flügge ist das Junge nach 95 - 125 Tagen. Ohrengeier brüten erst mit 4 - 5 Jahren.

Verbreitung

Der Lappengeier kommt in allen Gebieten Afrikas vor, in denen genügend Aas anfällt. Erst seit dem vorigen Jahrhundert kommt er auch im mittleren Osten und in Südarabien vor.

Lebensraum

Er ist bevorzugt in offenen Trockensavannen zu finden bis zu einer Höhe von 3000 m außer im Regenwald und an der Küste.