Schanzenanlage am Wadeberg
Die Tropfsteinhöhle liegt wie die benachbarten Hohle Stein Höhle und die Kornäckerhöhle am Übergang vom Muschelkalk im Osten und Buntsandstein im Westen. Diese zwei Regionen mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften ließen zwei deutlich voneinander verschiedene Landschaften entstehen, das Bauland und den Odenwald. Diese Regionen wurden vor etwa 250 Millionen Jahre gebildet. Acht Millionen Jahre später bildete sich ein flaches Randmeer, es lagerten sich große Mengen an Muschelschalen ab, die verdichtet wurden. Es bildete sich Muschelkalk. Eine später erfolgte Aufwölbung der Region, bedingt durch die Kontinentaldrift, die seit etwa 100 Millionen Jahre anhält, verursachte insgesamt eine Schrägstellung der zunächst horizontal gelagerten Gesteinsschichten. Die Muschelkalkschichten sind mit harten, widerständige Bänke, und Bereiche mit weicheren mergeligen oder tonigen Schichten durchzogen, in dessen Rissen, bedingt durch Spannungen bei der Aufwölbung, durch kohlesäurehaltiges Wasser Hohlräume entstanden. Durch ein Vertiefen der Bäche im Bauland, vor allem des Gewesterbachs und das dadurch bedingte Absinken des Grundwasserspiegels erfolgte schließlich die Trockenlegung der Hohlräume. Das Wasser begann in den Höhlenräumen zu fließen und erweiterte das Höhlenprofil durch Lösung und seitlicher Abtragung und in die Tiefe, das für die Höhle typische Schlüssellochprofil. Nach starken Niederschlägen oder der Schneeschmelze kommt es im unterirdischen Endwässerungssystem zu Hochwasser, und es bildete sich einen Rückstau, mit folgendem Anstieg des Grundwasserspiegels um mehrere Meter. Die Höhlenräume standen zeitweise völlig unter Wasser. Höhlenlehm konnte sich dadurch stellenweise bis an die Decke ablagern. Mit der Zeit grub sich der Höhlenbach schluchtartig ein, im oberen trockenen Bereich bildete sich der Tropfsteinschmuck. Diese Verkarstungsphase, beeinflusst durch den Wechsel von verschiedenen Eiszeiten, in dessen zeit keine Tropfsteinbildung stattfindet, mit wärmeren Perioden, dauert auch heute noch an. Es handelt sich also um eine sogenannte Sekundärhöhle, eine Höhle, die erst lange Zeit nach der Bildung des Gesteins entstand.