Elhard von Morozowicz
Elhard von Morozowicz (* 14. April 1893 in Berlin; † 31. Januar 1934 ebenda) war ein preußischer Militär und deutscher Politiker (Stahlhelm, Wehrwolf, NSDAP).
Leben
Nach dem Besuch des Friedrich-Gymnasiums in Frankfurt (Oder) begann Morozowicz seine Karriere im preußischen Militärdienst, wo er es 1916 zum Oberleutnant und Generalstabsoffizier brachte. Entlassen wurde er als Rittmeister a. D. des Ulanen-Regiments 3 in Fürstenwalde.
Von 1918 bis 1925 war Morozowicz als Gutsbesitzer landwirtschaftlich tätig (seit 1919 besaß er ein Gut in Wuhden bei Podelzig).
1919 trat Morozowicz in den Stahlhelm ein, in dem er 1924 Landesführer für Brandenburg wurde. Ab 1930 leitete er den Jungstahlhelm.[1] Daneben war er von 1923 bis 1928 im Wehrwolf Führer des Landesverbandes Brandenburg.[2] Während seiner Zeit im Stahlhelm war Morozowicz auch Mitglied der Gesellschaft zum Studium des Faschismus.[3]
1932 wurde Morozowicz in den Preußischen Landtag gewählt, wo er die Deutschnationale Volkspartei vertrat.
Mit der nationalsozialistischen Machtergreifung und der Gleichschaltung des Stahlhelms und des Wehrwolfs mit der Sturmabteilung wurde Morozowicz 1933 zum Gruppenführer beim Stab des Obersten SA-Führers ernannt. Im selben Jahr erhielt er den Titel Preußischer Staatsrat. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits Mitglied in der NSDAP.[4]
Im November 1933 erhielt er ein Mandat im nationalsozialistischen Reichstag.
Nachdem Morozowicz tödlich in einem Autounfall verunglückte,[5] wurde sein Reichstagsmandat am 3. April 1934 von Joachim von Blücher übernommen.[6]
Weblinks
- Vorlage:PND
- Elhard von Morozowicz in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Elhard von Morozowicz in den Akten der Reichskanzlei
Einzelnachweise
- ↑ Bernhard Mahlke: „Stahlhelm – Bund der Frontsoldaten 1918–1935“, in: Dieter Fricke u.a. (Hg.): Die bürgerlichen Parteien in Deutschland. Band II. Das Europäische Buch, Berlin 1968, S. 655.
- ↑ Kurt Finker: „Wehrwolf. Bund deutscher Männer und Frontkrieger 1923–1933“, in: Dieter Fricke u.a. (Hg.): Die bürgerlichen Parteien in Deutschland. Band II. Das Europäische Buch, Berlin 1968, S. 836.
- ↑ Walter Schmidtke: „Gesellschaft zum Studium des Faschismus (GSF) 1931–1933“, in: Dieter Fricke u.a. (Hg.): Die bürgerlichen Parteien in Deutschland. Band II. Das Europäische Buch, Berlin 1968, S. 175.
- ↑ Mahlke, S. 664.
- ↑ Stephan Malinowski: Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat, 3., durchgesehene Auflage, Akademie-Verlag, Berlin 2003, S. 535. ISBN 3-05-004070-X .
- ↑ Verhandlungen des Reichstages, Band 458, Anlage Nr. 12 (Ergänzung zu Nr. 1): Änderungen im Alphabetischen Verzeichnis der Mitglieder des Reichstags (Elektronische Ausgabe)