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Burg Rodenstein

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Burg Rodenstein
Burg Rodenstein - Teile der Ringmauer mit dem so genannten Mühlturm

Burg Rodenstein - Teile der Ringmauer mit dem so genannten Mühlturm

Staat Deutschland
Ort Fränkisch-Crumbach
Entstehungszeit um 1240
Burgentyp Hangburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Freiadlige
Geographische Lage 49° 44′ N, 8° 49′ OKoordinaten: 49° 43′ 53″ N, 8° 48′ 47″ O
Burg Rodenstein (Hessen)
Burg Rodenstein (Hessen)
Im Vordergrund Teile der Kernburg mit Brunnen, im Hintergrund Torturm

Die Burg Rodenstein ist eine malerisch gelegene Burgruine gehört zur Gemeinde Fränkisch-Crumbach im Odenwaldkreis (Südhessen); erreichbar ist sie von dort und der Nachbargemeinde Reichelsheim aus.

Lage

Die Ruine liegt in einem Seitental des Gersprenz-Tals im Odenwald.

Geschichte

Die Burg ist eine Wehranlage der Herren von Crumbach und Rodenstein, deren Stammsitz sich in Fränkisch-Crumbach befand. Sie wurde um 1240 als Trutzburg gegen Reichenberg gebaut, wobei die Herren von Crumbach und Rodenstein die volle Unterstützung der Grafen von Katzenelnbogen genossen. 1346 verkauft Erkenger, Herr von Rodenstein, die Hälfte seines Anteils am Hause Rodenstein an Graf Wilhelm II. von Katzenelnbogen. 1433 erwirbt Philipp I. von Katzenelnbogen weitere Anteile von Hermann und Konrad von Rodenstein. 1436 belehnt Graf Johann IV. von Katzenelnbogen den Edlen Hans, Herrn zu Rodenstein und Lißberg, mit der Hälfte des Schlosses Rodenstein.[1]
1479 fallen mit dem Aussterben der Katzenelnbogener deren Besitzungen unter Heinrich III. an die Landgrafschaft Hessen.
Heute ist die Burg eine Ruine und gehört seit mehreren Generationen den Freiherren von Gemmingen-Hornberg (Rohrbach & Höhr-Grenzhausen).

Bei der Burg handelt es sich um eine typische Hangburg. Die Kernanlage stellte einen rechteckigen Bau mit abgerundeten Ecken dar, wobei die Südwestseite schildmauerartig verstärkt worden ist. In der Nordecke der Kernburg befindet sich der ehemalige erste Palas. Ein zweiter wurde im 14. Jahrhundert hinzugefügt. Die Anlage besaß keinen Bergfried.

Die innere Burganlage war von einer Ringmauer mit mehreren Türmen umgeben. Im 16. Jahrhundert wurden weitere Teile der Ringmauer und ein Zwinger im Süden der Anlage ergänzt.

Im 20. Jahrhundert wurde die Ruine restaurativ gesichert und in ihren jetzigen Zustand versetzt.

Die Dichter Joseph Victor von Scheffel und Werner Bergengruen verewigten die Ruine in literarischer Art und Weise.

Der Schweizer Berufsmagier Vincent Raven nahm den Videoclip zur Single Die Prophezeiung auf der Burg auf.

Einzelnachweis

  1. Karl E. Demandt: Regesten der Grafen von Katzenelnbogen

Literatur

  • Thomas Steinmetz: Burgen im Odenwald. Verlag Ellen Schmid, Brensbach 1998. ISBN 3-931529-02-9
  • Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. Wartberg Verlag. Gudensberg-Gleichen 2000. ISBN 3-86134-228-6