Kinos in Münster
Die Kinolandschaft von Münster umfasst ein Multiplex-Kino und zwei Programmkinos. Sie wird von der Cineplex-Gruppe, die ihren Firmensitz in Münster hat, dominiert.
Aktuell existierende Kinos in Münster
Cineplex

Das Cineplex in Münster am Albersloher Weg im Hansaviertel wurde am 15. November 2000 eröffnet und gehört zur gleichnamigen Kinogruppe. Gleichzeitig ist es das größte Kino der Gruppe in Deutschland. Es ist das erste Multiplex-Kino in Münster. Zeitgleich mit der Eröffnung wurden zwei andere Kinos in Münster geschlossen, das Apollo-Theater und das Kinocenter Fürstenhof (zwei Kinosäle). In der Folgezeit schlossen drei weitere Kinocenter, das Roland (vier Säle), das Metropolis (zwei Säle) und das Stadt New York. Damit hat sich das Kinoleben Münsters von der Innenstadt und dem Bahnhofsbereich vollständig zurückgezogen und findet nun mehrheitlich im Gewerbegebiet um den Hafen und die Stadtwerke statt.
Das Cineplex bietet in neun Sälen Platz für 2700 Besucher. Die meisten Neuerscheinungen starten im Cineplex, das auch gleichzeitig das modernste Kino in Münster ist. Von den Besucherzahlen her rangiert das Cineplex unter den Top 10 der bestbesuchten Kinos in Deutschland. Ein Grund dafür ist, dass Münster mit seinen bis zu 50.000 Studenten ein sehr großes Kinopublikum bietet.
Zudem bietet das Cineplex Möglichkeiten zum Empfang von Ehrengästen wie Schauspielern, Regisseuren oder Produzenten, die dort ihre Filme vorstellen können, sowie zu einer Diskussionsplattform mit den Gästen.
Seit Ende 2007 stand in Münster ein digitaler Videoprojektor, der nach dem 4K-Standard bis zu 4096 Bildpunkten darstellen konnte. Dieser wurde von Sony zum einjährigen Probebetrieb zur Verfügung gestellt, womit das Cineplex Münster das erste Kino im deutschsprachigen Europa war, das regelmäßig Film auf einem solchen Projektor zeigte. Auch eine Opernübertragung aus der MET in New York war dank des Projektors möglich und wurde vom Münsteraner Publikum dankend angenommen. Die Testphase wurde jedoch Mitte 2008 beendet und der Projektor an Sony zurückgegeben. [1]
Schloßtheater

Das 1953 erbaute und inzwischen zur Cineplex-Gruppe gehörende „Schloßtheater“ an der Melchersstraße / Kanonierplatz im Kreuzviertel gilt als eines der ältesten Kinos der „Gilde deutscher Filmkunst“, das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Ursprünglich bestand das Kino aus nur einem einzigen großen Saal, in dem 600 Zuschauer Platz fanden. Einige Jahre später fand eine Aufteilung des großen Saals in drei kleinere Säle statt. Hierdurch sollte der Anspruch an modernen Kinos gewährleistet werden. Die Renovierung im Jahre 1995, die sich an den Theaterbauten der 1920er Jahre orientieren sollte, wurde von der Filmstiftung NRW besonders als „gelungene Verknüpfung von Film- und Baugeschichte“ gewürdigt.
Thematisch liegt der Hauptaugenmerk des Kinos auf dem Programmkino, in dessen Rahmen schwerpunktmäßig europäische Filme vorgeführt werden. Zudem ist das Schloßtheater Austragungsort von zahlreichen Sonderveranstaltungen, darunter unter anderem bis 2003 das alle zwei Jahre stattfindende Filmfestival Münster.
Cinema und Kurbelkiste

Das 1968 gegründete „Cinema“ an der Warendorfer Straße ist ein fester Bestandteil der münsterschen Kulturlandschaft. Zu seiner Anfangszeit an der Weseler Straße gelegen, war es als Programmkino geplant und wurde dementsprechend genutzt. Allerdings hat sich dieser Anspruch im Laufe der Zeit gewandelt. So liegt das Hauptaugenmerk nun auf dem „gesellschaftlich, politisch, künstlerisch und historisch relevanten Film“. Hierfür hat es bereits eine Reihe von Preisen und Auszeichnungen bekommen, unter anderem die Auszeichnung für das bundesweit beste Jahresfilmprogramm 2000 oder den Kinoprogrammpreis 2002 und 2004 für herausragendes Jahresfilmprogramm.
Im Cinema gibt es insgesamt drei Säle mit 158, 58 bzw. 52 Sitzplätzen. Alle Säle sind zusätzlich mit einer digitalen Projektionsanlage ausgestattet, das heißt dass nun auch Filme nicht von der Filmspule, sondern auch per Videoprojektor gezeigt werden. Angeliefert werden diese Filme mit einer mobilen Festplatte. Im großen Saal ist ein Panasonic-Projektor und ein DCS-Server installiert, der auch mit dem Projektor im Cinema 2 verbunden ist. In der Kurbelkiste ist ein ROPA-Server und ein Christie-Projektor installiert. Nach anfänglichen, teils erheblichen Problemen scheinen die Anfangsprobleme der Digitaltechnik zunehmend der Vergangenheit anzugehören. Die Qualität der digital projizierten Filme hängt vor allem von dem gelieferten Datenmaterial ab, das sich teilweise extrem in der Auflösung unterscheidet. Alle Säle im Cinema verfügen zudem zusätzlich über eine Infrarot-Tonübertragung und eine Induktionsschleife speziell für Hörbehinderte. Das Cinema 1 ist zusätzlich mit einer Bühne ausgestattet.
Dem Cinema angeschlossen ist eine Gastronomie mit Vollküche.
Ehemalige Kinos in Münster
Stadt New York

Das ehemals zur Cineplex-Gruppe gehörende, direkt an der Kreuzung von Salzstraße und Promenade gelegene „Stadt New York“ war bis nach den Schließungen des Metropolis, Apollo- und Roland-Theater das größte der noch verbliebenen alteingesessenen Kinos in Münster.
Der Name ging auf das sich ehemals an dieser Stelle befundene „Hotel Stadt New York“ zurück. Gegründet wurde es im Jahre 1907. Nach einigen Jahren änderte sich der Name in „Schauburg“, bevor es 1989 wieder in „Stadt New York“ umbenannt wurde. Mit 844 Plätzen in vier Sälen diente es zuletzt dafür, Filme aus den großen Sälen des Cineplex zu übernehmen oder parallel, zum Beispiel als Originalfassung, oder anspruchsvolle Filme abseits des Mainstreams zu zeigen. Neustarts von Filmen fanden zuletzt nur noch selten statt, diese bleiben meist dem Cineplex vorbehalten. Im Jahre 2005 war es zudem Veranstaltungsort des Filmfestivals Münster.
Da der Mietvertrag der Münsterschen Filmtheaterbetriebe für das innerstädtische Gebäude auslief und dieses an eine Wohnbaugesellschaft verkauft wurde, die den Mietvertrag nicht verlängerte, wurde das „Stadt New York“ nach der letzten Vorstellung am 8. August 2007 geschlossen.
Weitere ehemalige Kinos
- Apollo Theater (Königsstraße, jetzt Titus)
- Fürstenhof (Ludgeristraße, jetzt Strauss Innovation)
- Roland Theater (erst „Roland-Frosch-Varieté“ jetzt GOP Varieté)
- Metropolis
- Rex - nach Übernahme durch den Betreiber Heiner Pier (Cinema) Umbau und Umbenennung in „Metropolis“
- Capitol
- ali (Jetzt „Kulturschiene“ im Hauptbahnhof)
- Gertrudenhof (Jetzt an gleicher Stelle ein Betonklotz, Warendorfer Str./Kaiser-Wilhelm-Ring)
- Metropol
- dingbums (Jetzt ein Modegeschäft in der Winkelstraße)
- Residenz Theater (Jetzt Supermarkt an der Hammer Straße)
- Schloß-Kino (in den 1920er Jahren an der Universitätsstraße gelegen)