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Demidoff-Galago

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Zwerggalagos
Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Feuchtnasenaffen (Strepsirrhini)
Familie: Galagos (Galagonidae)
Gattung: Zwerggalagos
Wissenschaftlicher Name
Galagoides
A.Smith, 1833

Die Zwerggalagos (Galagoides) sind eine Primatengattung aus der Familie der Galagos (Galagonidae). Die Gattung umfasst acht Arten, die im mittleren Afrika, von Senegal und Uganda bis Angola und Mosambik vorkommen.

Beschreibung

Zwerggalagos sind die kleinsten Primaten auf dem afrikanischen Festland, sie erreichen eine Kopfrumpflänge von 7 bis 19 Zentimetern und ein Gewicht von 50 bis 200 Gramm. Ihr Fellfärbung variiert an der Oberseite von rötlichbraun bis schwarzbraun, die Unterseite ist heller. Kennzeichnend sind ein kleiner Kopf mit spitzer Schnauze und auffällige Augenringe, ein weißer Nasenstreifen kann vorhanden sein. Der Schwanz ist länger als der Körper (11 bis 27 Zentimeter) und nicht buschig.

Lebensweise

Zwerggalagos sind Baumbewohner, die sich meist im Kronenbereich oder im Unterwuchs aufhalten. Tagsüber schlafen sie in einem Blätternest, in der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche. Sie bewegen sich vorrangig auf allen Vieren auf Ästen gehend oder rennend und machen nur kurze Sprünge. Die Weibchen schlafen oft gruppenweise in einem Nest, gehen aber getrennt auf Nahrungssuche. Die Männchen sind sehr territorial und verteidigen ihr Revier gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen. Allerdings überlappt sich ihr Revier oft mit dem mehrerer Weibchen, manchmal findet man sie auch mit einem oder mehreren Weibchen tagsüber im gleichen Nest.

Nahrung

Zwerggalagos sind vorrangig Insektenfresser, sie nehmen unter anderem Käfer und Motten zu sich. Ergänzt wird ihr Speiseplan durch Früchte oder Baumsäfte.

Fortpflanzung

Ein- oder zweimal im Jahr bringt das Weibchen nach einer rund 110- bis 120-tägigen Tragzeit ein oder zwei Jungtiere zur Welt. Wenn die Mutter auf Nahrungssuche geht, trägt sie die Neugeborenen aus dem Nest und versteckt sie in dichter Vegetation, um sie später wieder ins Nest zurückzutragen. Nach einem Monat können die Jungtiere der Mutter folgen, werden aber zeitweise immer noch getragen. Nach rund zwei Monaten werden sie entwöhnt, mit sechs Monaten sind sie ausgewachsen und mit acht bis zehn Monaten geschlechtsreif. Die Lebenserwartung beträgt rund sechs Jahre, in menschlicher Obhut können sie bis zu 13 Jahre alt werden.

Bedrohung

Auch wenn sie unter der Zerstörung ihres Lebensraumes leiden, sind Zwerggalagos im Vergleich zu anderen afrikanischen Primaten weniger stark gefährdet.

Die Arten

  • Der Demidoff-Zwerggalago (Galagoides demidoff) ist die bekannteste Art. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Senegal bis Uganda und Tansania.
  • Der Grant-Zwerggalago (Galagoides granti) bewohnt Tansania und Mosambik.
  • Der Malawi-Zwerggalago (Galagoides nyasae) ist in Malawi endemisch.
  • Der Berg-Zwerggalago (Galagoides orinus) lebt im Bergland im kenianisch-tansanischen Grenzgebiet.
  • Der Rondo-Zwerggalago (Galagoides rondoensis) kommt nur in Tansania vor.
  • Der Thomas-Zwerggalago (Galagoides thomasi) ist von Kamerun über die Demokratische Republik Kongo bis Angola verbreitet.
  • Der Udzungwa-Zwerggalago (Galagoides udzungwensis) ist im Udzungwa-Gebirge in Tansania endemisch.
  • Der Sansibar-Zwerggalago (Galagoides zanzibaricus) lebt in Kenia und Tansania einschließlich der vorgelagerten Insel Sansibar.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2002, ISBN 3-540-43645-6
  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, 1999 ISBN 0-8018-5789-9