Ferdinand Seibt
Ferdinand Seibt (* 9. Mai 1927 in Strischowitz; † 7. April 2003 in München) war ein deutsch-böhmischer Historiker, ein Mediävist und Publizist.
Leben
1953 legte er das Staatsexamen in Deutsch, Geschichte und Erdkunde ab und unterrichtete zehn Jahre lang an Münchener Gymnasien. Mit einer Analyse zur hussitischen Revolution habilitierte er sich 1964 in München für mittlere und neuere Geschichte. 1969 wurde er an die Ruhr-Universität Bochum berufen, wo er bis 1992 den Lehrstuhl für die Geschichte des späteren Mittelalters inne hatte. Seibt war seit seiner Studentenzeit Mitglied im KV.
Von 1980 an war er Vorsitzender des Collegium Carolinum in München. Im Dienst von Vergangenheitsbewältigung und Verständigung zwischen Tschechen und Deutschen war Seibt in bilateralen Schulkommissionen tätig und Mitglied der tschechoslowakisch-deutschen Historikerkommission. 1981 wurde ihm der Verdienstorden des Großherzogtums Luxemburg verliehen. 1990 erhielt er in Prag die Frantisek Palacky-Plakette, die höchste Auszeichnung der Tschechoslowakischen Akademie der Wissenschaften. Seibt war Ehrendoktor der Prager Karls-Universität und Träger des Verdienstordens der Tschechischen Republik.
Zu seinen Forschungsbereichen zählten neben der Geschichte der Geschichtswissenschaft, die vergleichende Geschichte des Mittelalters und die Böhmische Geschichte Mitteleuropas.
Weblinks
- Hans Lemberg, Volker Strebel: Nachruf: Ferdinand Seibt Auf: Prager Zeitung online
- Prof. em. Dr. Ferdinand Seibt feiert seinen 75. Geburtstag
Personendaten | |
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NAME | Seibt, Ferdinand |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 9. Mai 1927 |
GEBURTSORT | Strischowitz |
STERBEDATUM | 7. April 2003 |
STERBEORT | München |