Seekabel
Ein Seekabel ist ein in einem Gewässer verlegtes Kabel zur Nachrichtenübertragung oder auch für die Übertragung elektrischer Energie. Für längere Seekabel zur Energieübertragung ist die Anwendung der Technik der Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung unumgänglich.
Seekabel müssen wegen der technisch aufwändigen Wartung außerordentlich robust gebaut sein. Monopolare Seekabel für die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung müssen auf Seekarten markiert sein, da sie durch ihr Magnetfeld Kompassanlagen von Schiffen beträchtlich stören können.
Telekommunikationskabel in der Tiefsee
Tiefseekabel sind die einzige echte Alternative zu Satellitenverbindungen über große Distanz. Tiefseekabel haben den Vorteil, mit sehr geringer Ausfallwahrscheinlichkeit selbst im Vergleich zu großen Kommunikationssatelliten immense Datenaufkommen transportieren zu können. Einen großen Nachteil teilen sie sich allerdings mit Satelliten: Tiefseekabel können ebenso wie Satelliten nur mit großem Aufwand modifiziert, gewartet, erweitert oder auf sonst eine Weise im Nachhinein bearbeitet werden.
Besonders häufig kommen Tiefseekabel insbesondere wegen des überdimensionalen Datenaufkommens zwischen den USA und Europa im Atlantik zum Einsatz. Dort wurden auch die ersten Anläufe (die anfangs reihenweise scheiterten) gestartet und Tiefseekabel schlussendlich erstmals erfolgreich verlegt.
Zu Beginn arbeitete man noch mit analogen elektrischen Signalen bei der Signalübertragung. Mittlerweile liegen auf dem Meeresgrund dicke Stränge von Glasfaserkabeln. Die optischen Impulse müssen nach ca. 80 km detektiert und wieder neu eingespeist werden, da ansonsten die Stärke des Signals einerseits durch die große Entfernung zu schwach werden und andererseits die Lichtsignale "verschwimmen" würden. Das heißt, dass die einzelnen aufeinander folgenden "Lichtblitze" nicht mehr klar voneinander getrennte Signale sind, sondern ineinanderlaufen und im Extremfall zu mehreren wie ein Signal aufgefasst würden. Diese Zwischenstationen bilden heute ein Nadelöhr für die Übertragung, da die Geschwindigkeit der Datenübertragung im Gegensatz zu den eigentlichen Glasfaserkabeln von ihnen abhängig ist und sie – wie oben bereits erwähnt – nicht ohne weiteres ausgetauscht werden können.
Ausgeführte Seekabelanlagen
Nachrichtenkabel
- TAT (Großbritannien-Nordamerika)
- CANTAT (Kanada-Schottland)
- SCOTICE (Schottland-Island)
- ICECAN (Island-Grönland-Canada)
- SAFEC (Taiwan-Japan)
- COMPAC (Hawaii-Neuseeland-Australien)
- HW (Kalifornien-Hawaii)
- COMPAC (Kanada-Hawaii)
- T.P.C. (Hawaii-Japan)
Drehstromkabel
- Seekabel Schweden-Bornholm (110 kV)
- Seekabel Spanien-Marokko (380 kV)
- Öresundkabel (380 kV)
- Seekabel durch die Straße von Messina (380 kV), als Ersatz für eine Freileitungskreuzung
- Seekabel Isle of Man-England
Gleichstromkabel
- HGÜ Gotland
- HGÜ Cross-Channel (Seekabel England-Frankreich)
- HGÜ Inter-Island (Leitungsverbindung zwischen den beiden Inseln Neuseelands)
- Kontiskan (Seekabelverbindung zwischen Schweden und Dänemark)
- HGÜ Italien-Korsika-Sardinien (SACOI, Seekabelverbindung zwischen Italien, Korsika und Sardinien)
- HGÜ Vancouver-Island (Seekabelverbindung zwischen dem kanadischen Festland und Vancouver-Island)
- HGÜ Hokkaido-Honschu (Seekabelverbindung zwischen den japanischen Inseln Hokkaido und Honschu)
- Cross-Skagerak (Seekabelverbindung zwischen Norwegen und Dänemark)
- Kontek (Seekabelverbindung zwischen Deutschland und Dänemark)
- Baltic-Cable (Seekabelverbindung zwischen Deutschland und Schweden)
- Swepol (Seekabelverbindung zwischen Schweden und Polen)
- HGÜ Verbindung Italien-Griechenland (Seekabelverbindung zwischen Italien und Griechenland)
- HGÜ Leyte–Luzon (Seekabelverbindung zwischen den Inseln Leyte und Luzon der Phillipinen)
- HGÜ Kii-Kanal (Seekabel durch den Kii-Kanal)
- HGÜ Moyle (Seekabelverbindung zwischen Schottland und Nordirland)
- HGÜ Bass-Strait (Seekabelverbindung zwischen Australien und Tasmanien)