Taler


Der Taler, ursprüngliche Schreibweise Thaler (Schwedisch und Norwegisch Daler, Niederländisch Daler später Daalder, portug. Dolera, engl. Dollar, tschech. Tolar, slowenisch: Tolar) war ein größeres Geldstück aus Silber, der sogenannte Guldengroschen. Später verstand man unter Taler alle großen Silbermünzen, die mehr als 1 Lot wogen. Größere Bedeutung erlangte der Taler mit den Reichsentscheiden des 16. Jahrhunderts, die ihn als Reichstaler neben dem Gulden zur offiziellen Reichswährung erhoben. Siehe auch Kronentaler, Konventionstaler, Vereinstaler und Laubtaler.
Geschichte
Der Vorgänger des Talers war in Tirol seit 1271 der Guldengroschen, in Sachsen um 1500 der Klappmütztaler. Da der Joachimstaler Guldengroschen nach Entdeckung der dortigen bedeutenden Silbervorkommen in großer Menge vor allem in Joachimsthal (Jáchymov) in Böhmen, Tschechien (Joachimsthaler) von den Herren v. Schlick geprägt wurde, setzte sich umgangssprachlich der Name Joachimsthaler, und später einfach Thaler/Taler durch. Der von 1518 bis 1892 geprägte Joachimsthaler wog 1 Unze (27,2g) und trug das Wappen der Herren v. Schlick, den böhmischen Löwen, und das Bild des heiligen Joachim . Von 1566 bis 1750 bildete er als Reichstaler mit einem Feingehalt von 25,984 g die amtliche Währungsmünze des Deutschen Reiches. In Süddeutschland wurde er anschließend durch den Konventionstaler abgelöst, In Preußen wurden Taler dagegen seit 1750 nach dem preußischen Münzfuß von 14 Talern aus einer feinen Mark Silber (ca. 235 g) geprägt. Dieser Taler bildete bis Ende 1871 die Geldeinheit von beinahe ganz Norddeutschland und wurde in 30 Groschen geteilt.
Mit dem Wiener Münzvertrag von 1857 wurde dieser Taler als Vereinstaler auch in Süddeutschland eingeführt. Im Wert entsprach er 1¾ Gulden. Der Vereinstaler lief nach der Einführung der Reichswährung Mark in Deutschland noch bis 1907 als Reichstaler im Wert von 3 Goldmark um. Danach wurde er durch das ab 1908 geprägte Dreimarkstück ersetzt.
Verbreitung des Talers
Der Joachimsthaler lief als Reichstaler im gesamten Deutschen Reich um, in Österreich bis 1909. In den österreichischen Niederlanden entstand der Kronentaler. In Dänemark und Schweden wurde bis Ende 1874 ebenfalls in Speziestalern und Reichstalern bzw. Reichsbanktalern gerechnet.

In Österreich wurde ab 1753 in der Reichsmünzstätte Günzburg und in Wien der Maria-Theresien-Taler geprägt, mit dem Bildnis der Kaiserin Maria Theresia (1740 bis 1780), erst diese Münze machte eine wirklich weltweite Karriere. Die Münze wurde zwar schon 1858 in Österreich demonetarisiert, wurde aber als Handelsmünze (mit unveränderter Jahreszahl 1780) bis Mitte des 20. Jahrhunderts in Arabien und Äthiopien verwendet. Der Maria-Theresien-Taler ist die häufigste Silbermünze der Welt und wird bis heute für Sammler geprägt.
Siehe auch: Schützentaler