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Günther Jauch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Günther Jauch (* 13. Juli 1956 in Münster, Westfalen) ist ein deutscher TV-Showmaster, Fernsehjournalist, Fernsehproduzent und Philanthrop.

Familiärer Hintergrund

Günther Jauch entstammt einer neuenhamburgischen Kaufmannsfamilie, aus der verschiedene bekanntere Mitglieder hervorgegangen sind. Sein Vater war Dr. Ernst-Alfred Jauch (1920-1991), Leiter des Landesbüros Berlin der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA) und 1968 Organisator des Weltkongresses der Katholischen Publizisten. Mit seiner Lebensgefährtin Thea Sihler lebt Jauch in Potsdam. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder und zwei adoptierte Waisenkinder aus Sibirien. Jauch vertritt, wie er verschiedentlich in Interviews erläuterte, konservative Erziehungsprinzipien.

Ausbildung

Jauch wuchs in Berlin auf. Nach dem Gymnasium besuchte er die Journalistenschule in München und studierte dort Politik und Neuere Geschichte. Er verließ die Journalistenschule vorzeitig, als er ein Angebot als Hörfunkmitarbeiter bekam. Das verstimmte die Jounalistenschule, die ihn jedoch, nachdem er beruflich erfolgreich war, wieder als Dozenten berief.

Tätigkeit beim Rundfunk

Er arbeitete zunächst als freier Mitarbeiter beim Rundfunk, so beim RIAS Berlin als Sportmoderator. 1977 wechselte er zur Sportredaktion des Bayerischen Rundfunks. Von 1985 bis 1989 moderierte er gemeinsam mit Thomas Gottschalk die B3-Radioshow (Gottschalk von 14-16 Uhr, Jauch von 16-17.30 Uhr). Bekannt wurde das Duo dabei durch die gegenseitigen Sticheleien.

Fernsehkarriere

Mit 29 Jahren wechselte er ins TV-Geschäft und moderierte Sendungen wie Rätselflug oder Live aus dem Alabama sowie 1986 für das ZDF die Sendung So ein Zoff. 1988 leitete er zum ersten Mal das Aktuelle Sportstudio. Bis 1996 präsentierte er auch die ZDF-Show Menschen und moderierte gemeinsam mit Thomas Gottschalk die Große Show der achtziger Jahre. 1989 unterzeichnete er einen Vertrag beim Kölner Sender RTL. Seit 1990 leitet und moderiert er hier die Sendung Stern TV. Jauch ist alleiniger Inhaber der Produktionsfirma I&U Information und Unterhaltung TV mit Sitz in Köln (Produktionen u.a.: Stern TV, Grips-Show, 90er Jahre Show). In jüngster Zeit ist er beim gleichen Sender vor allem mit der Quizshow Wer wird Millionär? sehr erfolgreich. Nicht zuletzt durch seine verschmitzt-humorvollen Moderationen bei Wer wird Millionär?, schob sich Jauch zu Beginn des 21. Jahrhunderts in der Publikumsgunst an die Spitze der deutschen Prominenz (Wahl zum beliebtesten Deutschen bei einer Umfrage des Markforschungsinstituts Ipsos unter mehr als 2100 Personen im Januar 2005).

Legendärer Glanzpunkt seiner Karriere ist die Moderation des Champions-League-Spiels Real Madrid gegen Borussia Dortmund am 1. April 1998. Das Spiel verzögerte sich um 76 Minuten, in denen ein umgefallenes Tor wieder aufgestellt wurde. Diese Zeit wurde von Jauch und Marcel Reif so überbrückt, dass die Einschaltquoten höher blieben als beim nachfolgenden Spiel.

Gemeinnütziges Wirken

Jauch kennzeichnet ein moderater und zurückgezogener Lebensstil. So äußerte er in Interviews, sich die Freiheit zu nehmen, ein Leben zu führen, das nicht seinen angenommenen wirtschaftlichen Möglichkeiten entspräche. Er wendet schon seit seinen frühen Berufsjahren maßgebliche Teile seines Einkommens für wohltätige Zwecke auf, u.a. reicht er sämtliche Gewinne aus seiner Werbetätigkeit für gemeinnützige Zwecke weiter.

Auszeichnungen und Ehrungen

Zitate

  • "Für alle Zuschauer, die erst jetzt eingeschaltet haben, das erste Tor ist schon gefallen." (Beim legendären Spiel Real Madrid - BVB, kurz nachdem das Tor umgekippt war)
  • "Ach, solche Statistiken sagen ja nichts aus. Es gibt Hunderttausende, die klüger sind als ich. Und was ist der Titel "Intelligentester Deutscher" wert, wenn Gerhard Schröder auf Platz zwei liegt?" (Zitat Jauch in: Hör Zu 47/2002 zu seiner Wahl zum Intelligentesten Deutschen 2002)
  • "Ich leide unter dem klassischen Passbildsyndrom. Du wirfst am Bahnhof fünf Mark ein, es dauert fünf Minuten, dann kommen die Passbilder, du guckst drauf und sagst: 'O Gott, wie sehe ich nur aus.' "

Literatur

  • Hammelmann, Iris: Günther Jauch. Sein Leben, seine Erfolge, seine Neider. Europa Verlag 2002, ISBN 3203850877

Siehe auch