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Heckscher-Ohlin-Modell

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Das Faktorproportionentheorem bzw. Heckscher-Ohlin-Theorem (nach Eli Heckscher und Bertil Ohlin) ist ein Theorem zur Erklärung der Spezialisierungsmuster im internationalen Handel.

Geht man von einer unterschiedlichen Ausstattung der Volkswirtschaften mit Kapital und Arbeit aus, so werden sich Volkswirtschaften mit viel Kapital auf kapitalintensive Produkte spezialisieren, während Staaten mit vielen Arbeitskräften sich auf arbeitsintensive Produkte spezialisieren werden. Selbst wenn alle Volkswirtschaften mit denselben technischen Voraussetzungen ausgestattet wären, wäre somit eine Spezialisierung auf bestimmte Produkte sinnvoll.

Bei einer empirischen Überprüfung der Faktorproportionentheorie für die USA stellte Wassily Leontief 1953 fest, dass die USA entgegen dieser Vorhersage vorwiegend arbeitsintensive Güter exportierten und kapitalintensive importierten (sog. Leontief-Paradoxon).

Eine Lösung dieses Paradoxons fand man, indem man unterschiedliche Qualitäten von Arbeit und Kapital unterschied. Die USA exportierten nämlich Güter, für deren Produktion man gut qualifizierte Arbeitskräfte benötigt, während die importierten Güter einen zwar großen, aber technisch nicht sehr anspruchsvollen Kapitalstock erforderten. Dies führte zur Formulierung der Neo-Faktorproportionentheorie.

Auch das Lerner-Samuelson-Theorem steht dem Heckscher-Ohlin-Theorem entgegen.

Eine Erweiterung der Idee stellt das Faktorpreisausgleichstheorem bzw. Stolper-Samuelson-Theorem dar. Weiterhin versuchte Stuffan B. Linder) mit der Linder-Hypothese Schwächen des Heckscher-Ohlin-Modells auszubessern.

Literatur

  • Manfred Borchert: Das Heckscher-Ohlin-Theorem. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 4. Jg., Heft 3 (März 1975), S.141.
  • Renate Ohr: Die Linder-Hypothese. In: Wirtschaftswissenschaftliches Studium (WiSt), 14. Jg., Heft 12 (Dezember 1985), S. 625.

Siehe auch