Gemeine Hasel
Gemeine Hasel | ||||||||||||
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Die Gemeine Hasel oder auch Haselstrauch (Corylus avellana L.), nach der Stadt Avellino in Unteritalien benannt, ist ein 2-4 m hoher Strauch mit grauen Ästen, drüsig rauhhaarigen Zweigen, kurzgestielten, rundlich herzförmigen, zugespitzten, schwach eckig gelappten, doppelt gesägten Blättern und glockenförmiger, zerrissen gezahnter Hülle von der Länge oder wenig länger als die Frucht.
Die gemeine Hasel findet sich durch ganz Europa, in Nordafrika und in Vorderasien bis an das Kaspische Meer, wo sie die höchsten Spitzen der Gebirge erreicht. Im Allgäu erreicht die gemeine Hasel ihre obere Grenze mit der Buche, in den östlichen Alpen bleibt sie 160 m unter dieser zurück.
Die gemeine Hasel hat forstwirtschaftlich keine große Bedeutung. Ihre hohen Ansprüche an die Bodenkraft machen sie ungeeignet, die Lücken in den Beständen auf ärmerem Boden zu füllen und da, wo sie von Natur fortkommt, gedeihen weit nutzbarere Holzarten. Nur als Mischholz im Eichenniederwald (Eichenschälwald) leistete sie oft gute Dienste; ihr starker Blattabfall führt dem Boden reichlich Humus zu.
Man vermehrt sie durch Stockausschläge und Ableger. Die Veredelung geschieht durch das sogenannte Anpfeilern, durch Pfropfen in den Spalt oder durch Okulieren. Starke junge Ruten dienen zu Stöcken, Gitterwerk, Blumenstäben etc. Das Holz ist weich, fein, gut spaltbar, aber von kurzer Dauer; man benutzt es zu Tischlerarbeiten, früher zu Wurfspeerschäften, häufiger wird es gespalten und in seinen Spänen zu allerlei Flechtwerk benutzt. Die Kohle dient als Reißkohle zum Zeichnen, auch zur Bereitung von Schießpulver.
Die Nüsse des gemeinen Haselstrauchs sind länglich, mit einer Spitze versehen. Man kultiviert aber auch eine Form, bei welcher die gleichgestalteten Nüsse doppelt so groß sind. Diese Form wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Franken, besonders beim Kloster Zell und bei Bamberg, kultiviert (Zeller oder Bamberger Nüsse), später durch rundliche Zeller Nüsse verdrängt.
Eine zweite Form mit rundlichen Nüssen, die aber am oberen Teil etwas eckig sind, ist bei uns aus Südeuropa, besonders von Lyon und Barcelona, eingeführt (italienische, römische, Lyoner H., Barcelonanuß). Außerdem werden einige Varietäten, auch eine mit braun purpurroten Blättern, in Gärten kultiviert.