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Ska

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Dieser Artikel befasst sich mit der Musikrichtung Ska. SKA ist auch die Abkürzung für das Streitkräfteamt der Bundeswehr in Bonn.


Ska ist eine ursprünglich auf Jamaika entstandene schnelle Tanzmusik. Bis heute gibt es drei "Wellen" (waves) des Ska: Die ursprüngliche, jamaikanische Welle fand Anfang der sechziger Jahre statt. Es folgte die zweite Welle in England Ende der Siebziger. Die dritte Welle entstand Ende der Neunziger vor allem in Amerika und Deutschland.

Entstehung

Zu den musikalischen Wurzeln des jamaikanischen Skas zählen vor allem amerikanischer Rhythm and Blues und zusammen mit den schwarzen Sklaven aus Afrika eingeführte und auf Jamaika weiterentwickelte Elemente wie dem Mento, der ersten jamaikanischen Populärmusik. Rhythmisch fällt eine starke Betonung des Offbeats auf. Die Besetzung einer Skaband besteht üblicherweise aus einer Rhythmusgruppe mit Gitarren, Bass, Klavier oder Orgel und Schlagzeug und Bläsern wie Saxophon, Trompete und Posaune. Seinen Namen hat der Ska "der Legende nach" von der Band The Skatalites, die fand, dass das Wort Ska am besten zu der Musik passen würde. Eine andere Legende besagt, dass während einer Jamsession mit Prince Buster ein Gitarrist eher versehentlich den Offbeat statt des Downbeats betonte, woraufhin Prince Buster lautmalerisch sagte "Do again this ‘Ska’".

Auf Jamaika wurde Ska vor allem von teilweise in Banden organisierten Jugendlichen gehört, die sich Rudeboys nannten. Gegen Ende des Jahrzehnts entwickelten sich aus dem Ska heraus Rocksteady und der viel langsamere und gefühlsbetontere Reggae mit religiösen Inhalten.

Durch die jamaikanische Immigration nach England fand man am Ende der 60er Jahre, dass sich Ska, auch unter der Bezeichnung Bluebeat, in England ausbreitete. Die bekannten Künstler in dieser Zeit waren Desmond Dekker, und Laurel Aitken. Am bekanntesten war wahrscheinlich das Lied "The Israelites" von Desmond Dekker, welches sich wochenlang als Nummer 1 in den Charts ausharrte. Weitere "klassische" Ska-Künstler sind: The Skatalites, Prince Buster, Justin Hinds und The Wailers.

In der zweiten Welle, dem "2-Tone"-Ska Ende der 70er Jahre, wurden Gruppen wie The Specials, Madness, The Selecter und The (English) Beat bekannt. Dieser englische Ska war nicht nur vom jamaikanischen Ska beeinflußt, sondern auch von der einige Jahre zuvor in England aufgekommenen Punk- und New Wave-Bewegung. Zu den Hörern gehörten hier hauptsächlich jugendliche Arbeiter mit kurzen Haaren, die Skinheads. Aber grundsätzlich hatten die Skinheads zu der Zeit einen anderen Ruf als heute. Sie waren eher unpolitisch aber Antirassistisch eingestellt. Eine andere Gruppen der Ska-Hörenden waren damals nochmals die Rude Boys, die im Stil vom "Skanking Walter", der Ikone der zweiten Ska-Welle, angezogen waren: "Pork Pie"-Hut und schwarz-weißer Anzug. Diese kamen aber eher aus höheren Klassen, und so waren oft Zusammenstöße der zwei Gruppen an Konzerten in den Dancehalls unvermeidlich. Dies hat auch zu dem Tod der zweiten Ska-Welle beigetragen.

Die dritte Ska-Welle breitete sich in den 90ern aus, mit Bands wie den Mighty Mighty Bosstones, The Pietasters und vielen mehr. Im Moment ist die Ska-Szene immer noch aktiv, doch ist sie heute Punk-lastiger. In den letzten Jahren geht die Entwicklung aber wieder verstärkt zum traditionellen jamaikanischen Ska hinüber. Bands wie The Slackers, Rude Rich and the Highnotes oder auch die Rotterdam Ska Jazz Foundation sorgen dafür, daß gerade auf Konzerten der Tanzbarkeitsfaktor wieder an Bedeutung gewinnt. Es wird alles gehört, vom klassischen Jamaican Ska aus den frühen 60ern, über 2-tone, bis zum "Skacore" oder "Skapop".

Heute ist Ska eine beliebte Live- und Partymusikrichtung und es hat sich eine sehr aktive und offene Subkultur gebildet.

Bekanntere Skabands aus Deutschland sind Bluekilla, No Sports, Frau Doktor, Skalamander, The Busters, Rantanplan und Skaos. In der Schweiz gibt es unter anderen The Ventilators, Nguru, Skaladdin, Open Season und Quatre in Toulouse. In Österreich z.B. Guadalajara. Europaweit erfreut sich seit Anfang des neuen Jahrtausends auch die spanische Skapunk-Band Ska-P oder aus dem Baskenland stammende Band Skalariak großer Beliebheit, ebenso wie die türkische Band Athena, welche 2004 auch den türkischen Beitrag zum Eurovision Song Contest stellte.

Ur-Ska-Bands

Bands 1979-1982

Bands 1987-1990

Bands nach 1990

Ska-Punk/Skacore-Bands

Varianten und Strömungen

Rocksteady Ska-Punk Skacore Stockreggae