Nintendo 64
Das Nintendo 64 ist eine Spielkonsole der Firma Nintendo.
Entstehung & Werdegang

Das Nintendo 64 („N64“) wurde zunächst unter dem Arbeitstitel „Project Reality“, später als „Ultra 64“ zusammen mit dem Workstation-Hersteller Silicon Graphics entwickelt und erschien in Japan am 23. Juni 1996 und in den USA am 26. September desselben Jahres für 199 US$. In Deutschland kam die Konsole am 1. März 1997 zum Preis von 399 DM auf den Markt. Zum Verkaufsstart standen hierzulande drei Spiele zur Verfügung: Super Mario 64, PilotWings 64 und Star Wars: Shadows of the Empire.
Im Gegensatz zu anderen Spielkonsolen dieser Zeit (Sony PlayStation und Sega Saturn, beide 1994) verwendete das Nintendo 64 noch Module als Speichermedium, die auf maximal 512 MBit (64 MB) beschränkt waren, wodurch das Raubkopierproblem umgangen wurde und Ladezeiten entfielen. Im Vergleich zur CD-ROM lagen die Produktionskosten der Module jedoch wesentlich höher und auf Grund der vergleichsweise geringen Speicherkapazität konnten kaum Video- und Audiosequenzen in die Spiele integriert werden.
Aus diesen Gründen wurde das Nintendo 64 von Anfang an eher spärlich von anderen Spieleherstellern berücksichtigt; so gab es für das Nintendo 64 keine Fortsetzung der beliebten Final Fantasy-Reihe, die bis dahin auf Nintendo-Systemen veröffentlicht wurde, da Hersteller Square auf speicherplatzintensive Rendersequenzen und damit auf die Playstation setzte. Exklusive Entwicklungen von Drittherstellern gab es kaum, fast alle bedeutenden Spiele kamen von Nintendo selbst oder der Nintendo nahestehenden englischen Spielefirma Rare.
Nintendo konnte trotz einiger bahnbrechender N64-Spiele die Vorherrschaft im Heimkonsolenmarkt nicht mehr behaupten und fiel bei den Nutzerzahlen des Nintendo 64 deutlich hinter der Playstation zurück.
2001 endete die Software-Entwicklung fürs Nintendo 64 nach etwa 400 Spielen und 35 Millionen verkaufter Konsolen.
Erweiterungen & Peripherie

Der Controller, der an einem der vier Anschlüsse an der Konsole Platz findet, hat eine außergewöhnliche Form mit drei Griffen: Der linke Griff bietet das seit NES-Zeiten verwendete Steuerkreuz und die „L“-Schultertaste, der rechte Griff die meisten der insgesamt zehn Tasten und der mittlere Griff den Abzug-ähnlichen „Z“-Knopf und einen damals neuartigen Analogstick, von dem die meisten Spiele Gebrauch machten, da er eine feinfühlige Steuerung in 3D-Spielen bot.
Auf der Unterseite des Controllers kann ein „Controller Pak“ zum Speichern der Spielstände oder ein „Rumble Pak“ zum Erzeugen von Rütteleffekten eingesetzt werden. Das Rumble Pak wurde 1997 zusammen mit Lylat Wars in einem Bundle und später auch einzeln verkauft. Dieses Force Feedback-ähnliche Feature wurde zusammen mit dem Analogstick von anderen Herstellern übernommen und ist heute in jedem Konsolen-Gamepad Standard.

Eine andere Erweiterung stellt das „Expansion Pak“ dar, welches auf der Oberseite der Konsole eingesetzt werden kann, wodurch der Arbeitsspeicher von 4 MB auf 8 MB erhöht wird. In einigen Spielen kann dadurch optional eine höhere Bildauflösung („Hi-Res“) gewählt werden, für einige wenige Titel ist das Expansion Pak sogar zwingend erforderlich.

Es gab von Nintendo zudem noch das „Transfer Pak“ zum Übertragen von Game Boy-Daten in ein Nintendo 64-Spiel und das „Microphone Pak“ zur Spracherkennung und -steuerung.
Weiterhin wurde Ende 1999 ein spezielles Diskettenlaufwerk als Erweiterung in Japan auf den Markt gebracht, das „64DD“. Schließlich wurde 2004 die gesamte N64-Hardware in einem Controller untergebracht und als „iQue“ ausschließlich in China veröffentlicht.
Technische Daten
- Prozessor: 64-Bit MIPS R4300i RISC (93,75 MHz)
- Koprozessor: RCP (62,5 MHz)
- Integriert: SP (Sound und Grafik) und DP (Pixel Drawing)
- Speicher: Rambus DRAM (4 MB, mit Expansion Pak 8 MB)
- Grafik: 320x240 bis 640x480 Pixel Auflösung
- Farbtiefe: 32-Bit
- Fähigkeiten (Auswahl):
- flimmerfreier Interlace-Modus
- Z-Buffering
- Echtzeit-Anti-Aliasing
- Realistisches Texture-Mapping (Trilineare Mip-Map-Interpolation, Environment-Mapping, Perspektivkorrektur)
- Sound: ADPCM, 16-Bit Stereo (44,1 KHz)
- Maße (BxTxH), Gewicht: 260x190x73 mm, 880 g ohne Netzteil
Herausragende Spiele
- 1080° Snowboarding (1998)
- Banjo-Kazooie (1998) / Banjo-Tooie (2000)
- Blast Corps (1997)
- Conker's Bad Fur Day (2001)
- Diddy Kong Racing (1997)
- Donkey Kong 64 (1999)
- extreme-G (1997)
- F-Zero X (1998)
- GoldenEye 007 (1997, indiziert)
- International Superstar Soccer 64 (1997) / ISS '98 / ISS 2000
- Legend of Zelda: Majora's Mask, The (2000)
- Legend of Zelda: Ocarina of Time, The (1998)
- Lylat Wars (1997)
- Mario Kart 64 (1996)
- Perfect Dark (2000, indiziert)
- Pokémon Stadium 1-2 (1999-2000)
- Star Wars: Rogue Squadron (1998)
- Super Mario 64 (1996)
- Tetrisphere (1997)
- Turok – Dinosaur Hunter (1997) / Turok 2 – Seeds of Evil (1998) / Turok 3 – Shadow of Oblivion (2000)
- Wave Race 64 (1996)
Weblinks
- Deutsche Nintendo-Website
- Informationen zum N64 @ Nintendo.de
- Project64 (N64-Emulator)