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Benutzer:Rainer Lippert/Spielwiese

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Höhlendaten

Die Höhle besteht größtenteils aus einem langen, schlauchartigen Höhlengang, der etwa zwanzigmal an den Hauptlinien der saxonischen Kluftvergitterung abknickt und viele Querschnittsverengungen aufweist.[1] Die Höhlenbreite schwankt von etwa zwei bis sieben Meter bei einer Höhe von 2,5 bis neun Metern.[2] Die Höhle durchzieht den südwestlichen Hang des 399,2 Meter über Normalnull gelegenen Winterholzes auf einer Länge von etwa 500 Meter in süd-nördlicher Richtung.[3] Die Höhle, die den Hauptkluftlinien folgt, verläuft überwiegend von Südsüdwest nach Nordnordost und von Südost nach Nordwest.[4] Der Höhleneingang liegt auf 341,48 Meter über Normalnull.[5] Zum Ende der Höhle steigt sie auf 380,77 Meter über Normalnull an.[5] Die gesamte Steigung beträgt 39,29 Meter.[5] Die Höhlendecke liegt zwischen zehn und maximal 30 Metern unter der Geländeoberfläche.[6] Das Gesamtvolumen der Höhle wird mit 7794,09 Kubikmeter angegeben.[5]

Bei ersten Messungen in der Höhle kurz nach der Entdeckung wurde eine Länge von etwa 600 Metern ermittelt.[7] Etwas später, noch im Jahre 1971 stellten Fachleute des staatlichen Vermessungsamtes Buchen in privater Eigenschaft und freiwillige Helfer eine Gesamtlänge von 631 Metern fest.[8] Dabei wurde jedoch der vorderste Teil der Höhle mit einbezogen. Bei der Erschließung der Höhle reduzierte sich durch den Abbruch des instabilen Höhleneingangs die Gesamtlänge um etwa 30 Meter.[9] Noch während der Erschließung wurde die Höhle durch Regierungs-Vermessungsoberinspektor Ulrich Köpf aus Ehingen exakt vermessen. Er fertigte dazu unter der Nummer 6522/01 einen genauen Höhlenplan an.[10] Nach diesen Messungen hatte die Höhle eine Gesamtlänge von ziemlich genau 600 Meter.[9]

Nach weiteren Neuvermessungen wird gegenwärtig eine Gesamtlänge von 645 Metern angegeben.[11] Dabei ist der beim Haifischrachen einmündende Seitengang einbezogen. Dieser hat eine Gesamtlänge von etwa 30 Metern.[12] Ohne diesen Seitengang ist die Höhle 616 Meter lang.[5] Der Schauhöhlenteil, der bis zur hölzernen Barriere am Ende des Führungsweges (Ausbauende) reicht, hat eine Länge von 588 Metern.[13] Der erforschte aber nicht ausgebaute Teil, der bis zu einem Siphon am Höhlenende reicht, beträgt 28 Meter.[14]

Touristische Erschließung

Die Höhle liegt etwa 1,5 Kilometer westlich von Eberstadt und ist über die Straße Eberstadt-Seckach zu erreichen. Sie ist für den Massentourismus gut erschlossen. Neben der Straße am Fuß der Höhle liegt ein großer Parkplatz. Vor dem Höhleneingang, oberhalb des Höhlensees befindet sich das Restaurant Seeterrasse mit vielen Sitzgelegenheiten.[15] Vor dem Eingangsbereich der Höhle befindet sich ein Kiosk für den Verkauf der Eintrittskarten und von Höhlenartikeln. Im hinteren Teil des Kiosks können sich wartende Höhlenbesucher einen Video-Film über die Eberstadter Höhlenwelten ansehen.

Die Führungen in der Tropfsteinhöhle benützen gut begehbare Wege in die einzelnen Abteilungen und an den Tropfsteinformationen vorbei. Der Führungsweg ist gleichzeitig Hin- und Rückweg, wobei eine Wegstrecke von etwa 1,2 Kilometer unter Tage zurückgelegt wird. Eine Führung dauert etwa 60 Minuten. Von Anfang März bis Ende Oktober finden täglich regelmäßig Führungen statt, in den Wintermonaten nur an Wochenenden und Feiertagen. Sonderführungen sind außerhalb der Öffnungszeiten nach vorheriger Vereinbarung ganzjährig möglich. [16]

Direkt vom Parkplatz aus ist ein Geologischer Lehrpfad zu erreichen. Dieser erläutert auf Informationstafeln die Entstehung der Tropfsteinhöhle und die wichtigsten geologischen Formationen in Baden-Württemberg. Der Lehrpfad ist knapp einen Kilometer lang und bietet Einblicke in die Abbaubereiche des Steinbruches. [17]

Einzelnachweise

  1. Dr. Klaus Dobat et al.: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. S. 58.
  2. Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. Stadt Buchen im Odenwald, abgerufen am 10. November 2008.
  3. Topografische Karte 1:25.000, Blatt 6522, Landesvermessungsamt Baden-Württemberg.
  4. Bernd Fischer et al.: Eberstadter Höhlenwelten. S. 16.
  5. a b c d e Angabe vom Eigenbetrieb Tourismus und Eberstadter Tropfsteinhöhle der Stadt Buchen.
  6. Dr. Klaus Dobat et al.: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. S. 56.
  7. Wilhelm Eberle: Entdeckung und Ausbau der Eberstadter Tropfsteinhöhle. Druckerei Odenwälder Buchen, Buchen 1987, S. 7.
  8. Dr. Klaus Dobat et al.: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. S. 6.
  9. a b Dr. Klaus Dobat et al.: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. S. 7.
  10. Dr. Klaus Dobat et al.: Die Eberstadter Tropfsteinhöhle. siehe Beilage.
  11. Bernd Fischer et al.: Eberstadter Höhlenwelten. S. 3.
  12. Bernd Fischer et al.: Eberstadter Höhlenwelten. S. 6.
  13. Diplomarbeit der Fachhochschule Stuttgart, Fachbereich Vermessung und Geoinformatik.
  14. Gutachten von Dr. Andrea Hoydem von der Arbeitsgemeinschaft Muschelkalkkarst aus dem Jahre 2003.
  15. Familie Gutekunst: Restaurant an der Höhle – Seeterrasse – nichts liegt näher ... Abgerufen am 11. November 2008.
  16. Eberstadter Tropfsteinhöhle. Buchen im Odenwald, abgerufen am 11. November 2008.
  17. M. Linnenbach: Geologischer Lehrpfad bei der Tropfsteinhöhle. Umweltministerium Baden-Württemberg, abgerufen am 11. November 2008.